Berlin Marathon 2008

Berlin Marathon 2008

aus Läufersicht

Die Lehre

Der Mann vor uns am Weg neben dem Sitz unseres Bundespräsidenten zeigt Waden wie ein Kurzstreckenläufer

Wasser und Straße erfordern Brücken

Bunte Mädels heizen den Läufern vor dem Start ein

Lutz und Karl. Die Kinder fuhren mich hin und erledigten während des Laufes in einem Café Hausaufgaben

Blick beim Start auf Die Siegessäule (Ja das waren noch Zeiten!) . Solche wie ich starten bei dem großen Feld 20' nach den Ersten

Viele Trinker sind unterwegs, mehre Pullen am Gürtel

Ich starte um 9:20

Die Siegessäule denkt an '70-'71

Ein Feldherr schaut uns zu

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Katrin Schillf ist schon11 mal dabei, ein ältere Dame in gutem Zustand

Der neue Lehrter Bahnhof

Berlin Mitte

Stalinallee, 50er Jahre Protzbauten aus der sowjetischen Besatzungszone (SBZ)

Berlin wimmelt von Trommlern, die uns einheizen. Musik treibt an!

Bei km 20 liege ich gut in der Zeit um 4 - 4:15 zu schaffen, mein Wunsch

Immer wieder Musik

Wer würde sich hier nicht freuen. Erfahren Läufer wissen, daß der Hammer später kommt

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Bei mir war der Hammer schon da. Viel zu früh. Ich verspüre Wadenkrämpfe, die mich sehr behindern und hoffe auf die wohltuende Heilkraft der Banane

Man knipst uns. Ich knipse zurück

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Alles Banane. Die Krämpfe gehen nicht weg, erfassen auch meine Füße. Dieser Marathon ist für mich zum Krampf geworden.

In meinen Zustand möchte ich den Witzbold erwürgen. Das allerdings erscheint unmöglich, den wenn er das merkte und flüchtete, hätte ich keinerlei Möglichkeit ihm schnell nachzusetzen

Lustige Weiber schwenken Glitzerbüschen zu Musik. Ein schönes Bild.

Mach einer hat wohl auch Krämpfe, fällt auf die Liege und läßt sich massieren. Ich nicht.

Es wird heftig getrunken. Hier der Abraum. Bei 18°C und Sonneschein ohne Wind sind die Bedingungen bestens.

Die Uhr zählt ab 9:00. Selbst wen ich 20 Minuten abziehe, wird die Qual bei km 30 mit 3:34:30 schon deutlich

Da sieht mir russisch aus

Im Bombenkrieg zerstört, nie wieder ganz aufgebaut

Ich funke and die Kinder, damit die wissen, wo ich bin

Hier ist Berlin schön anzusehen

Der Potsdamer Platz von außen

. . . und mitten durch

Gendarmenmarkt (bei Frankonia um die Ecke)

. . . und noch mal im Überblick

Mitten drin

Wir laufen durch das Brandenburger Tor

Zieleinlauf

Das Ziel

Unter aller Sau

Meine 5:24:15-Zeit war unter aller Sau. Die konnte ich schon nach km 22 leider nicht mehr raus lassen, obwohl ich das gern getan hätte, weil ich mich nur mit Krämpfen und Schmerzen quälte. Eine Überprüfung zeigte zwei blaue Nägel (ohne Bild). Irgendwie komme ich mir wie in Anfänger vor, obwohl ich das nicht bin. Ein kleines Mädchen von vielleicht vier Jahren, daß in der S-Bahn auf der Rückfahrt zum Parklatz neben mir saß und mit dem ich fröhlich schwatze sagte, als ich Ihr erzählte, daß nach dem Marathonlauf meine Bein schmerzten, wie aus der Pistole geschossen „Dann muß Du Dich da nicht anmelden!“ Wie recht sie hatte. Auch kleine Menschen könne schon klug sein - Sie wissen nur noch nicht so viel wie Ältere.

Jedenfalls habe ich den Lauf im Ziel beendet, wie sich das wohl gehört, wenn die Kinder zusehen. Nun muß ich mal Rat einholen (Torsten), wie solche Krämpfe künftig zu vermeiden seien, was die verursacht haben könnten. So unter Schmerzen zu laufen, daß dabei die Zehnägel abwracken und man das nicht merkt ist ja vollkommen bescheuert.

Na gut, es ist vollbracht. Die Lehren werden gezogen. Das nächste Mal wird wieder besser!

Waidmannsheil, Lutz Möller

Gruß von Belgien

Hi Mr. Möller,

Congratulations with your marathon finish.. Even when you didn't reach your goal (4u15) it is still a big achievement!

All the Best, Gaetano C. Sonntag, 28. September 2008 22:00

Die Lehre

Hallo Herr Möller,

gerade las ich, Sie sind beim Marathon 2008 in Berlin mitgelaufen sind. Ein Glückwunsch für das Ankommen. Ich lief dort vor ein paar Jahren auch einmal mit, wurde nach ~ 30 km auch von Krämpfen geplagt und schleppte mich ebenfalls ins Ziel. Die letzten Meter vor allem die durchs Brandenburgertor konnte ich leider nicht genießen. Aber im Nachhinein kann ich nur sagen, ein Marathon ist auch nichts, wenn man die letzten Kilometer nicht auf dem Zahnfleisch geht. In diesem Sinne wünsche ich ihnen, daß sie beim nächsten Mal die 4 Stunden schaffen.

Bis bald Jan Winkler, Montag, 29. September 2008 12:56

Tag Herr Winkler,

Bei Nebenwirkungen fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker. Das tat ich. Einer älteren Apothekerin am Ort erzählte ich, schon nach 20 km hätte ich beim Marathon Krämpfe bekommen. Daraufhin meinte Sie „Das ist aber früh!“. Mein Gesicht hätte ich sehen müssen. Mir war anhand der unverzüglichen Bemerkung sofort klar, hier war ich an die Richtige geraten. Dan sagte ich zu ihr, ich glaube zu wissen, daß habe mit Mineralien zu tun (Genaue meinte ich gewisse für die Synapsenfunktion wichtige Ionengleichgewichte, sagte das aber nicht, weil ich nicht sie belehren, sondern selbst belehrt werden wollte). Darauf kam wie aus der Pistole geschossen „Magnesium!“. Im Verlaufe des weiteren Gespräches, stellte sich heraus, sie war Mutter von zwei Söhnen, die selbst Ausdauersport betrieben (Schwimmer). Sie kannte die Verhältnisse und Wirkungen also aus naher Erfahrung. Ich fragte dann, worin Magnesium den vorrangig enthalten sei. Sie antwortete „Obst und Fleisch!“. Auf meinen Einwurf, ich habe gehört Milch oder Quark seine gut, widersprach sie in diesem Zusammenhang sogleich. Sei meinte Milch und Quark enthielten viel Kalzium (LM: Das man auch benötigt), aber Magnesium und Kalzium seien „Gegenspieler“, die gleichzeitig nicht gut verarbeitet würden. Zwischen der Aufnahme sollte eine Stunde liegen. Ich dachte „Trennkost ich höre dich anschleichen.“

Nudelschlacht

Dan führte sie aus, viele Läufer würden ja vor so einem Dauerlauf eine Nudelschlacht begehen, sprich nackte Nährmittel (Kohlenhydrate) in Mengen in sich hineinstopfen, wie ich, das muß ich hier leider sagen, am Tag vor dem Lauf genau so getan hatte. Reine Nährmittel, also keine Vollkornerzeugnisse, enthalten fast nur Stärke, sonst nichts. Die an sich gesunden Getreidekörner sind ja ihrer gesunden, aber verderblichen Hülle mit Eiweißen und Mineralien beim Schälen beraubt worden. Vollkornmehl hält sich nicht. Vollkornmehl muß vor dem Ge. oder Verbrauch immer frisch gemahlen werden.

Milch

Außerdem hatte ich, in der Annahme mir etwas Gutes zu tun, für meine Verhältnisse am Morgen vor dem Lauf zum Frühstuck reichlich Milch getrunken und Quark gegessen, also zur falschen Zeit Magnesiumgegenspieler zu mir genommen.

Alkohol

Ich bin nun leidenschaftlicher Biertrinker, auch, aber nicht nur, weil tägliche, mäßige Mengen Bier die Intelligenz steigern, wie zwei unabhängige Untersuchen herausgefunden haben wollen. Leider zehrt Alkohol in der Niere Magnesium. So gut an sich ist viel zu trinken, damit die Niere nicht gegen zu starken osmotischen Druck anpumpen muß, so dumm ist diese mir bis dahin nicht bekannt Nebenwirkung. Man soll ja immer soviel trinken, das der Urin nie dunkler als Weißwein wird. Da geht auch mit Bier und anderen mehrheitlich wasserhaltigen Getränken.

Mineralwasser

Auf meine Einwurf, ich würde regelmäßig doch viel Mineralwasser trinken und hätte mir dazu in besondere mineralreiches ausgesucht, nämlich Apollinaris (deren Hersteller inzwischen zu Coca Cola gehört - igitt!)

Chemische Zusammensetzung, Quelle, Hydrogencarbonat: 1,80 g, Natrium: 0,47 g, Magnesium: 0,12g, Chlorid: 0,13g, Calcium: 0,09g, Sulfat: 0,10g, Kalium: 0,03g [ g/l ]

sagte Sie sofort, Gerolsteiner Sprudel enthalte drei mal so viel Magnesium wie Apollinaris. Die Quellanalyse bestätigt mir das. 1998 führt Gerolsteiner die erste Polyäthylenterphthalat (PET) - Mehrwegflasche für Mineralwasser in Deutschland ein, was ich sehr begrüße, da sie die schweren und gefährlichen Glasflaschen erübrigt.

Als besonders geeignetes Getränk Magnesium zu liefern die Apothekerin Apfelschorle.

Ursache und Wirkung

Ich hatte genau vor diesem 42.195 m Berlin 2008 Marathonlauf so ziemlich alles falsch gemacht, das man überhaupt verkehrt machen kann.

Ich esse inzwischen weniger als früher, weil ich seit ich 50 bin, erstmal Bauch ansetze. Das Abendbrot mit Vollkornbrot und Wurst Schinken habe ich schon lange ersatzlos gestrichen. Damit fehlt mir allerdings, zwar unbemerkt, aber dennoch dessen notwendige Magnesiumzufuhr.

Ich esse kaum Obst, so daß ich auch von dort kein Magnesium bekomme.

Ich esse morgens kein magnesiumhaltiges Vollkornbrot, sondern (Weißmehl)Brötchen oder Croissants mit Butter und Marmelade. Auch das ist wieder magnesiumarme Ernährung!

Ich trinke regelmäßig Bier, dessen Alkohol mir das wenige Magnesium im Leib, ausschwemmt.

Am Tag vor dem Lauf war die Nudelschlacht nicht hilfreich, genau so wenig wie am Morgen vor dem Lauf waren Milch und Quark, als Magnesiumgegenspieler. Dazu wüßte ich gern mehr.

Dan trinke ich schon lange das falsche Mineralwasser.

Soforthilfe

Anders als Ärzte leben Apotheker nicht von bezahlter Beratung sonder vom Verkauf ihre Erzeugnisse oder Handelsware. Die gute Frau wäre nicht im Geschäft alt geworden, wenn Sie den Grundsatz außer acht ließe. Ihr geht es wie mir. Fachkundige sachgerechte Beratung kann nicht kostenlos abgegeben werden. Die Zeit muß bezahlt werden. Aber was sie mir anbot überaschte mich den doch. Sie sprach von Magnesiumbeuteln, die ich beim Laufen in der Hosentasche mitführen könne und holte das:

Biolectra Magnesium direct

Jetzt kam ich mir noch dusseliger vor. Genau das Wundermittel hatte ich mir bei dem Krampf gewünscht. Blödes Basica und Banane waren nur Banane gewesen = sinnloser Plunder ohne jeglichen Nutzen die gestellte Aufgabe zu lösen. Hier haben sich ganz offenbar ein paar kluge Köpfe bei Hermes Arzenimittel Gedanken gemacht, wie solchen magnesiummangelbedingte Krämpfen, die beim Ausdauersport gelegentlich auftreten können, wenn mit dem zur Kühlung ausgeschwitzten Schweiß zu viel Magnesium ausgeschieden wird und damit den Nerven verloren geht, sofort, also beim Laufen, behoben werden können.

Das als Wirkstoff enthaltene Magnesiumoxyd (Magnesia) ist nicht der eigentliche Pfiff (das ist schlicht erforderlich), sonder die nicht klumpende Aufbereitung zu kleinen Perlchen als speichelförderndes Brausepulver in einem weichen Aufreißbeutel. So ein Beutelchen enthält die übliche Tagesmenge für einen erwachsenen Mann, (der nicht gerade einen Marathon läuft). Bei schweißtreibenden Sonderbelastungen, also wenn Magnesium sowohl vermehrt gebraucht als auch vermehrt ausgeschieden wird, versprach mir die Apothekerin diese handlichen Beutel als Soforthilfe.

Ich weiß zwar noch nicht, wie schnell im Notfall das Magnesiumoxyd aus dem Magen aufgeschlossen und zu den Nerven gebracht wird, aber ich erinnere mich, daß früher Freunde beim Skifahren, bei dem auch gern Bier gegen den Durst getrunken wurde, auch Magnesiumbrausetabletten auflösten und die Suppe tranken. Ich wußte nie wozu. Ich konnte beides auch so. Aber damals aß auch auch abends noch Vollkornbrot, morgens auch.

So ist mir inzwischen klar, was sich falsch machte und weiß, wie ich mich zukünftig verhalten werde. Ich werde wieder mehr Obst essen (ohne Milch oder Quark dazu), das richtige Mineralwasser trinken, dem weißen Mehl teilweise Lebewohl sagen und statt Marmelade wieder mehr Wurst essen. Zu Nothilfe werde ich mir nun beim schweißtreibenden Laufen oder in der Hitze z. B. bei ♣ Büffeljagd in AfrikaBüffeljagd in Australien ♣ solch Magnesiumsäckchen einstecken, oder vielleicht sogar vorsorglich ein Magnesiumbraustablette in Wasser aufbrausen und trinken. Da sollte eher schaden als nützen. Oder kann man mit Magnesium auch Fehler machen. Gibt es auch bei zu viel Nebenwirkungen? Wie viel wäre zu viel? Hier sollte sich lohnen die Gebrauchsanweisung zu lesen.

Also lieber Jan, und alle anderen krampfgeplagten Langsamläufer, achte auf euere Elektrolytgleichgewichte, wenn ihr gesund bleiben wollt. ich könnte mich in den Arsch beißen, daß mir das passieren mußte, denn ich sollte das von Erfahrung und Bildung eigentlich besser gewußt haben, abr wenn jahrzehntelang alles glatt geht, schleift sich Unachtsamkeit ein. Das darf nicht sein, weder beim Laufen noch beider Jagd.

Waidmanns Heil, Lutz Möller,

Elektrolytgleichgewichte

Hallo Herr Möller,

das ist ein altbekanntes Problem - Elektrolytgleichgewichte haben ihren Sinn und mit dem Durcheinanderbringen des Elektrolytgleichgewichtes können Sie sogar jemanden umbringen (Das machen die Amis so gern, in Huntsville, da sie Kaliumchlorid spritzen ...).

LM: Ja, ein ausgewogenes Kalium-Natrim-Gleichgewicht benötigen unsere Synapsen sehr wohl. Da alle Beteiligten essentiell sind, kann der Forensiker gar nichts feststellen. Kalium bietet für gewisse Fälle also durchaus eine Lösung, um Krämpfe beim Marathon zu lösen aber wohl kaum.

Es gibt ein wunderschöns Präparat, genannt Frubiase Sport in dem der vollständige Elektrolyt-Cocktail für den Ausdauersportler drin ist. Das Mittel gibt es auch in der schönen 500 g Familienpackung oder als Röhrchen mit Brausetabletten. Sie finden darin z. B. Jod (für die Schilddrüse), Magnesium, einige Vitamine, etc., Zink zum schnelleren Abheilen kleiner Verletzungen, usw. Ich kann es empfehlen, einfach in der Anwendung und bietet Ihnen an Nahrungsergänzung, das Sie zum Sport benötigen.

LM: Danke für ihren. Hinweis. Nett finde ich deren Übungsplanerzeuger! Wie einfach der doch ist. Gib Deinen Puls und die 20-km-Zeit ein - schon planst du Deine Marathonübung auf die Rennminute.

Die andere Geschichte ist die, ohne tierisches Einweiß gibt es keinen vernünftigen Muskelaufbau .

LM: Sie wissen doch, ich bin Jäger, an gutem Fleisch mangelt es mir also nicht!

Die Frage ist natürlich, ob Sie den (Muskelaufbau) benötigen oder ob er für den Ausdauersport eher hinderlich ist.

LM: Eine gut Frage! Meist gewinnen beim Marathon die „Bleistifte“, die dünnen, allerdings habe ich auch schon kleine runde „Muttis“ geschmeidig und flott ins Ziel laufen sehen. Die Frage ist für Volkssportler wohl nicht so einfach zu beantworten.

In Verbindung mit Testosteron, daß der durchschnittliche Mann im Schnitt mehr als zur Genüge bildet, ergibt sich mit 2 Steaks die Woche (rotes Fleisch, Huftsteak oder so was) ein ansehnlicher Muskelaufbau, der allerdings das Darmkrebsrisiko ein kleines bißchen steigert.

LM: Daran starb mein Großvater Rudolf vor seiner Zeit schon mit 84 Jahren. Wildfleisch ist sehr rot. Das eisenhaltige, locker sauerstoffspeichernde Myoglobin benötigen die Tiere für die sofortige muskuläre Leistung ohne jeden zusätzlichen Atemzug aus dem Stand. Außerdem fehlt Wildfleisch Fett. Fett speichert Wild gesondert. Sauen können 5 cm Fett auf den Rippen tragen. Ihr Muskelfleisch ist dennoch völlig mager (Anders als bei degenerierten Hausschweinen) :

Wollschweine

freundliche Wollschweine

kapitaler Keiler, breit

LM: Obige Wollschweine züchteten die Ungarn auf „Speckleistung“, während der sicher fette Keiler unten zumindest im Fleisch mager blieb.

Gegen den Bauchansatz hilft Aerobic, alternativ Pilates.

Gefährlicher Hopfen

Das Bier sollten Sie weglassen, der Hopfen enthält Phyto-estrogene in hinreichend hoher Dosis, um bei übermäßigen Konsum dem Mann einen Busen wachsen zu lassen, Flüssigkeit einzulagern und subkutanes Fettgewebe anzulegen. (Sie naschen ja auch nicht an irgendwelchen Hormonpillen zur Vermeidung der Wechseljahresbeschwerden der Frau). Wein ist da ein bißchen ungefährlicher. Dabei - in Maßen darf man eigentlich alles essen und trinken.

LM: Darum, nämlich um pflanzliche Östrogene, als etwas eher weibliches, bzw. deren pflanzliche Entsprechung, kümmert man sich in Berlin an der TU. Jetzt verstehe ich erst die Behauptung „Bier formte diesen wohlgestalteten Körper!“

Gleichwohl, wünsche ich Ihnen für den nächsten Marathon weniger Krämpfe, und daß Sie die selbst gesteckten Ziele erreichen.

Lieben Gruß, Saskia W., Montag, 29. September 2008 22:25

Liebe Frau W.,

nach dieser unerhörten Pleite kann ich doch nicht so weiter machen, als sei nichts geschehen. Da ich bei mir keinerlei weibliche Brust über der Rippen bemerke, die Gefahr eines Spitzbauches allerdings schon, wage ich die Vermutung, mir setze das Bier, genauer dessen pflanzlichen Stoffe, die ähnlich weiblichen Hormonen wirken, wenig zu, da mein Bild der Weiblichkeit sich eher auf Brüste als Bauch bezeiht, z. b. solche

Brigitte-Bardot.jpg

Brigitte Bardot,
etwas älter als ich, in meiner Jugend begehenswert, u. a der Brust wegen, aber leider vom Alter her unerreichbar

Allerdings muß ich zugeben, in meine Garten wächst viel Hopfen, auch andere Pflanzen, die vor dem deutsche Reinheitsgebot gern ihren Weg ins Bier fanden, wie Sumpfporst oder Bilsenkraut von heilige Stätten. Insofern ist heute das Bier nicht mehr so lustig wie damals.

Auch Bier wurde, trotz drohender strenger Bestrafung, Sumpfporst zugesetzt, weil er die berauschende Wirkung des Getränkes noch verstärkte. Dies wird in alten Urkunden aus dem 13. Jahrhundert erwähnt. Quelle

Aber was ist übermäßiger Genuß? Wie immer kommt es auch hier zur Unterscheidung zwischen Gift und Mißbrauch auf Häufigkeit und Menge an. Wo liegen die?

Fräulein Frubiase am Start, scheinbar ohne Brust, Quelle

Fräulein Frubiase hingegen scheint mir gar kein Bier zu trinken, da ich trotz passenden Blickwinkels und sonstiger Weiblichkeit, keinerlei Brüste erkenne kann. Vielleicht sollte sie mal ein, zwei Bier trinken, mit Hopfen meine ich, nicht die anderen spaßigen Sorten.

Sie sagen:

„Dabei - in Maßen darf man eigentlich alles essen und trinken.“

dafür könnte ich Sie küssen ☺, aber, wo liegt das gerechte Maß? Zwischen der reine Lehre, wenn man die denn kenne, und dem inneren Schweinehund liegen Welten. Zwischen dem zugrundeliegenden Handeln und der folgenden Wirkung liegen Jahre. Als Einzelner Erkenntnisse zu gewinnen und die umzusetzen ist daher sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich. Daher freue ich mich ja auch so sehr über solche, wie die Apothekerin mit ihren beiden langstreckenschwimmenden Söhnen, die mir auf unvorbereitete Anfrage sogleich sinnige Hinweise zu geben in der Lage war.

Ihnen danke ich ebenfalls für Ihre freundliche Hinweise, über die ich gewiß weiter nachdenken werde.

Waidmanns Heil, Lutz Möller,

Magnesiumüberdosis

Hallo Herr Möller,

da (Soforthilfe) hat die Kollegin in Berlin ja ganze Arbeit geleistet, so nach dem Testdesaster durch die Stiftung Warentest) wieder ein wenig Boden für die Apotheken gutgemacht. Mal sehen, ob ich da an- aufschließen kann. Bezügl. Marathon bin ich zwar ein reiner Theoretiker, aber betreue einen Triathleten. Ich vermute mal kühn, Sie hätten jemanden, der ähnlich naiv ans Schießen wie Sie an den Marathon gegangen wäre, gehörig den Marsch geblasen, aber vielleicht kann ich ja zum Gelingen des nächsten Laufes etwas beitragen.

LM: Ja, bitte. Danke! Ich habe schon einige Marathon hinter mir, ohne die in Unter aller Sau! beschrieben Störungen. Gerade die ärgern mich ja so sehr!

Bei sportlicher Betätigung verliert der Körper zur Wärmeregulation (-abfuhr) (mittels nachfolgender Verdunstung; Wind verschlimmert die Situation, ohne daß man es gleich merkte) ständig Schweiß. Der besteht zu ~ 98% aus Wasser und ~ 1% aus Natriumchlorid (=Kochsalz) sowie weiteren Salzen (Calcium, Kalium und eben Magnesium). Hierdurch verändert sich im Körper der Wasser- und Elektrolythaushalt. Will man weiter Leistung erbringen, muß man Wasser und Salze wieder auffüllen. Tut man dies nicht oder unzureichend, streikt der Körper. Bei Ausdauer- bzw. Extremsportarten ist der Verlust stärker, vor allem sind diese Sportler auf das feine Zusammenspiel der Ionen und des Wasser angewiesen.

Welche Störungen drohen mit welchen Folgen? Zu nennen wären:

Wasserverlust → Dehydratation, Blutdruckabfall, Leistungsverlust, Apathie

LM: Dagegen haben so mache Afrikaner ihre eignen Antworten! Auch wenn dabei gefährlicher Hopfen im Spiel bleibt.

Natriumverlust → Dehydratation (Entwässerung, weil Natrium das Wasser im Körper festhält und bei dessen Aufnahme im Darm hilft)

Kaliumverlust → Muskelschwäche, Apathie

Calciumverlust → Muskelzittern u.- krämpfe

Magnesiumverlust → Muskelzittern u.- krämpfe, Herzprobleme (außerdem auch oft für die nächtlichen Wadenkrämpfe unserer Damen zuständig)

LM: Wieso nur Damen?

Die Synapsen kommen mit recht wenig aus und bilden (Gott sei Dank) kein großes Problem - sonst bekämen Sie vermutlich keine Luft mehr, weil die ja auch die Atmung steuern.

Sie sehen, an mindestens 3 versch. Stellen greifen o. g. Ionen in die Muskelarbeit ein. Fehlt eines oder es verschiebt sich das Gleichgewicht, geht die Malaise so richtig los.

Wie kann Abhilfe geschaffen werden:

1. fülle Wasser- u. Mineraldepots vor dem Lauf auf

2. fülle Wasser- und Mineraldepots während des Laufes nach

3. fülle Energie während des Laufes bei Bedarf rechtzeitig nach → sonst „Hungerast“

LM: Ast oder Rast?

Da all das während des Laufes geschieht, muß schnell und leicht verfügbar sein. Dafür bieten sich an:

Isotonische Getränke - Sind ausgewogener zusammengesetzt als Mineralwässer (bes. Kalium und Magnesium) und werden des enthaltenen Zuckers wegen oft besser aufgenommen.

Sehr schön beschrieben in: http://web81.bces-2020.de/Captain/Facharbeiten/Heddi.pdf

Bananen - wegen des rel. Höhen Kaliumgehaltes. So nutzlos sind die also nicht.

Powerriegel - der Höhen Energiedichtewegen .

Kleine Fehler (mal 'ne Cola oder ähnliches statt Isodrinks) rächen sich meist recht bitter.

LM: Amerikanischer Mist!

Der Tipp der Kollegin Biolectra Magnesium direct war in Lage bestens: Schnelle Zufuhr ohne riesige Wassermengen (mittels APOLINARIS® müßten sie 2,5 l wegtrinken), leicht verfügbar (wegen der Pellets ist das auch ein wenig preisintensiver ) und eine wohldosierte Menge (300 mg).

So, nun noch Ihre Frage: Kann man Magnesium überdosieren? Aber klar! Um mal mit Paracelsus zu sprechen:

Alle Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist.

Aber Magnesium ist verhältnismäßig harmlos: Störungen gibt es ab Dichten über 1,25 mmol / l im Blutserum. Bei mal angenommenen 3,5 l Blutplasma in Ihrem Körper und niedriger Dichte beim/nach dem Sport paßt da schon einiges rein. Genaues läßt sich schwer sagen, aber ich würde es im Normalfall bei einer Tüte pro Tag belassen und beim Marathon vielleicht eine zugeben. Die Resorptionszeit in den Körper (Latenzzeit, bis das Zeug im Blut ist) dürfte weniger als 30 min betragen (Sie laufen ja nicht mit vollem Magen los).

LM. Danke, genau eine Antwort wollte ich hören!

Der Gesamtgehalt im Leib liegt bei 20 - 25 g. Bei zu großer Aufnahme hemmt sich die Resorption von Magnesium selbst und die Ausscheidung wird erhöht. Wird es dennoch zuviel, reagiert Ihr Körper mit Durchfall (Mg bindet Wasser im Darm und verdünnt den Stuhlgang) sowie mit Krämpfen.

Die Sache mit der Calcium- und Magnesiumaufnahme stimmt übrigens; die beiden benutzen das gleiche Transportsystem zur Aufnahme und behindern sich gegenseitig.

Als dann: Wenn Sie mal Rat vom Apotheker brauchen, laufen Sie mal flott nach Berlin zu der ausgezeichneten Kollegin oder mailen mich an.

Servus aus Sachsen Uwe, Montag, 29. September 2008 22:55

Hungerast

Hallo Herr Möller,

[. . . ] Magnesiumverlust ? Muskelzittern u.- krämpfe, Herzprobleme (außerdem auch oft für die nächtlichen Wadenkrämpfe unserer Damen zuständig)

LM: Wieso nur Damen?

Nicht nur, aber die Risikogruppen sind: Sportler, Frauen (bes. Schwangere) und Senioren Gründe: Sportler haben Höhe Mg-Verluste; Schwangere einen Höhen Bedarf und Senioren eine zu geringe Aufnahme, somit fehlt's allen.

Die Synapsen kommen mit recht wenig aus und bilden (Gott sei Dank) kein großes Problem - sonst bekämen Sie vermutlich keine Luft mehr, weil die ja auch die Atmung steuern.

Sie sehen, an mindestens 3 versch. Stellen greifen o. g. Ionen in die Muskelarbeit ein. Fehlt eines oder es verschiebt sich das Gleichgewicht, geht die Malaise so richtig los.

Wie kann Abhilfe geschaffen werden:

1. fülle Wasser- u. Mineraldepots vor dem Lauf auf

2. fülle Wasser- und Mineraldepots während des Laufes nach

3. fülle Energie während des Laufes bei Bedarf rechtzeitig nach ? sonst „Hungerast“

LM: Ast oder Rast?

Erstmals hörte ich das Wort „Hungerast“ überhaupt im Zusammenhang mit Jan Ullrich, dem Radsportler während der Tour de France 1998:

„Die Führung konnte der Deutsche bis in die Alpen behaupten. Noch in Grenoble hatte er in der Gesamtwertung einen Vorsprung von 1:11 Minuten auf Bobby Julich. Marco Pantani hatte einen Rückstand von 3:01 Minuten. Auf der Königsetappe nach Les Deux Alpes sollte Ullrich seinen Vorsprung einbüßen. Von Nässe und Kälte und einem Hungerast gepeinigt schleppte er sich abgeschlagen mit einem Rückstand von 8:57 Minuten hinter Tagessieger Pantani hinauf ins Ziel. Pantani übernahm das Gelbe Trikot, Ullrich war nun Vierter mit einem Rückstand von fast sechs Minuten.“

Die Erklärung fand ich in auch dort:

„Als Hungerast bezeichnet man einen plötzlichen Leistungsabfall insbesondere bei Sportlern in Sportarten mit längerer Wettkampfdauer, der auf das Aufbrauchen der Kohlenhydratreserven des Körpers zurückzuführen ist (Hypoglykämie). Als Ursachen kommen falsche oder unzureichende Ernährung und eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr infrage. Folge des Hungerasts ist ein plötzlicher Leistungseinbruch. Auch durch die schnelle Einnahme von Kohlenhydraten kann die Leistungsfähigkeit nicht sofort wieder hergestellt werden. Meist tritt ein Hungerast während eines Wettkampfes auf, den man damit in den häufigsten Fällen verloren hat. Besonders betroffene Sportarten sind: Triathlon aller Untergruppen, Radrennen über ~ 100 km Strecke, Weitstreckenläufe über ~ 15 km (Halbmarathon, Marathon) und alle kombinierten Sportwettkämpfe mit pausenloser Dauer über ~ 2 Stunden. Ein Hungerast kann bei Ausdauerleistungen vermieden werden, indem man während der Belastung Kohlenhydrate zu sich nimmt, z. B. Bananen, Energieriegel oder energiereiche Sportgetränke. Diese Nahrungszufuhr muß deutlich vor dem Zeitpunkt erfolgen, zu dem eine eventuelle Entleerung der Energiedepots zu erwarten ist.“

Also: Hunger|ast

[Snip]

Kleine Fehler (mal 'ne Cola oder ähnliches statt Isodrinks) rächen sich meist recht bitter.

LM: Amerikanischer Mist!

Alle zu stark zuckerhaltigen Limos machen das: Im Darm sind sie wegen des vielen Zuckers hypertonisch und ziehen zur Verdünnung erst mal das Wasser aus dem Blut in den Darm. Das fehlt dann dem Kreislauf (und macht wieder Durst).

[Snip]

So, nun noch Ihre Frage: Kann man Magnesium überdosieren? Aber klar! Um mal mit Paracelsus zu sprechen:

Alle Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist.

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Servus aus Sachsen Uwe, Dienstag, 30. September 2008 02:24

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Hermannslauf

Lieber Lutz!

Das ist ein Schönr und ehrlicher Bericht über den Marathon. Ich bin auch gelaufen. Ziel waren 4:15 h. Gebraucht habe ich 4:45 h, Krämpfe hatte ich keine, da ich entsprechend meines Trainingszustandes (zu …?) verhalten gestartet bin. Wenn Du so früh schon Krämpfe bekommst, war der Trainingszustand nicht ausreichend. Neben dem regelmäßigen Training sollte man 4 – 5 Tainingseinheiten von 28 – 30 km machen. Diese bis höchstens 2 Wochen vor dem Wettkampf.

Hauptfehler ist, daß man sich selbst überschätzt und zu ambitioniert läuft. Ausreichend Flüssigkeit, langsam resorbierbare Saccharide sind ja selbstverständlich. Auf die diversen Pulver mit Elektrolyten kann man in unserer Leistungsklasse verzichten.

Wenn Du Interesse hast, können wir mal einen schönen Cross-Lauf durch den Teutoburgerwald machen (den legendären Hermannslauf; immer am letzten Sonntag im April) über 31 Km. Ein schönes, handfestes Erlebnis!

LM: Dan, Lieber Ulrich ist aber vermutlich der Hamburg-Marathon-2009, den ich laufen will

Viele Grüße, Ulrich, Mittwoch, 1. Oktober 2008 14:48

Noch mal Magnesium

Hallo Lutz,

wie es der Zufall so will - heute war der Außendienstler von HERMES in meiner Apotheke. Ich habe ihm natürlich kurz von Ihren Erlebnissen berichtet. Dabei kam heraus, daß auch er in Berlin mitgelaufen ist (3:48 h). Er berichtete, er nähme stets 4 Beutel Biolectra Magnesium direct mit und nähme die zu 0, 10, 20 und 30 km ein. BASICA trinkt er - vermutlich aus „marktpolitischen Gründen“ - niemals.

Er meinte aber auch, die Versorgung in Berlin wäre vergleichsweise schlecht wäre. Beim Rennsteiglauf wäre alles besser.

Er ließ mir auch gleich einen Sonderdruck da, aus dem ich nun noch folgende Informationen als Essenz habe:

Das aufgenommene Magnesium (egal ob mittels Nahrung oder Medikamenten) ist allenfalls zu 25-50% für den Körper verfügbar

Eine kurzfristige Anwendung bringt wenig, man müsse schon eine mehrwöchige Dauereinnahme einplanen

300 mg Mg/Tag extra sind OK für den Normalbürger; die letztens genannten Gruppen, so auch Sportler, brauchen mehr

Erzielbare Ergebnisse bei guter Mg-Versorgung:

Sauerstoffeinsparung bei körperlicher Leistung

Verbesserung des Wirkungsgrades bei Muskelarbeit

Verminderung der Laktatkonzentration beim, nach Muskelarbeit

beschleunigte Erholungsfähigkeit nach starker körperlicher Anstrengung (=Muskelkater)

Vergiftungen sind keine bekannt und treten theor. ab einer Einnahme von > 2.500 mg / Tag auf

Symptome einer Überdosierung wären:

Durchfall (tw. als „angenehm“ im Sinne einer „Entschlackung“ beschrieben )

Muskelschwäche

Blutdruckabfall

So, nun sollte halbwegs alles er- und geklärt sein. Der Außendienstler ließ mir gleich eine Probepackung da, aber die nehme ich jetzt selbst ;-)

Viele Grüße, „Pille“, Mittwoch, 1. Oktober 2008 10:22