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Hallo Herr Möller, Info auch für andere zum Thema brünieren: Die Fa. Triebel www.triebel-guntools.de sowie die Fa. Schlitt www.schlitt-werkzeuge.de bieten auch kleine Mengen an Brüniermitteln an , und bieten auch Infos über das Verfahren im Internet . Wenn man anruft wird man auch gut beraten. Ansonsten finde ich Deine Seite ausgesprochen gut . Bis dahin, Stefan Werner, Dienstag, 10. Mai 2005 16:06
Lieber Lutz, die Anleitung zum Brünieren ist lebensgefährlich. Wer nicht über ein voll ausgestattetes Labor mit allen notwendigen Sicherheitseinrichtungen verfügt sollte besser die Finger davon lassen. Wer es aber doch so probieren möchte, sollte besser nicht allein im Raum sein. Eine zweite Person in der Nähe kann in Notfall Hilfe holen und u.U. den Verunfallten erste Hilfe leisten. Seit vielen Jahren gibt es Kaltbrünierverfahren, die sich gefahrlos einsetzen lassen. In aller Regel ist der Aufwand für den Hobybastler aber zu groß. Anbieter lassen sich bei www.wlw.de oder bei www.hoppenstedt.de finden. Gute Informationen liefert http://www.gima-ib.de/ Für Kleinteile im Hobykeller ist die Nu-Blak Brüniercreme eine mögliche Alternative. Nu-Blak gibt es bei http://www.schlitt-werkzeuge.de/
Mit besten Grüßen, Jan Jähnig, Hamburg, Sonntag, 27. Februar 2005 18:34
Hallo Lutz, Natronlauge ist eine stark ätzende Substanz. Die Handhabung erfordert große Vorsicht. Es beginnt schon beim Lösen des Salzes: Erst Wasser und dann NaOH, oder doch lieber umgekehrt? (Natürlich zuerst das Wasser! Aber welcher Laie weiß das schon?) Beim Lösen erhitzt sich die Lösung sehr stark. Wer nicht acht gibt, kann schon hier sein blaues Wunder erleben. Siedende Natronlauge, hochkonzentriert - ich mag mir gar nicht vorstellen, was bei einem Siedeverzug passieren kann. Siedesteine oder Siedeperlen sind also ratsam. Das Zuführen von Wasser ist, wie Herr Bailly beschreibt, eine hochbrisante Angelegenheit. Das schlagartig verdampfende Wasser (~ 150°c) reißt die siedende NaOH mit und verteilt sie über dem Anwender. Um sich eine Vorstellung zu verschaffen was bei NaOH-Verätzungen so passiert, kann man ja mal einen Hähnchenschenkel mit AbFlußfrei bestreuen und hilfsweise ein paar Tropfen Wasser zufügen. Mit Möbelbeize müßte es auch gehen. Natriumnitrat ist derzeit nur mit großen Schwierigkeiten zu bekommen. Früher wurde es als Unkrautex in jedem Baumarkt verkauft. Als Schüler haben wir damit schon Raketentreibstoff hergestellt. Auch diese Substanz hat also eine gewisse Brisanz. In Muttis Küche ist also eine Do-it-yourself-Brünierung keine gute Idee. Mit besten Grüßen, Jan Jähnig, Sonntag, 27. Februar 2005 22:41
Lieber Herr Möller, es hat nur indirekt mit Ballistik zu tun, eher mit optischem Eindruck: Wissen Sie, wie man eine Schön Brünierung selbst hinbekommt? Ich habe mir eine Montage für das Zielfernrohr selbst gebaut (normaler St37), Oberfläche schön glatt geschliffen und fettfrei - und jetzt würde ich dem Teil gern dieses Schön mitternachtsblau-schwarze Finish verpassen (Jäger sind auch Ästheten . . .). Ich habe da ein paar alte Rezepturen aufgetan, aber in denen kommen wenig Schön Sachen wie Quecksilberchlorid und Wismutchlorid vor. Abgesehen davon, daß die Mengenangaben dubios sind, ist auch nicht klar, ob es sich um HgCl oder HgCL2 handelt, und wie GENAU man das Zeug anwendet ist auch nicht überliefert. Hinterher hat man dann noch das Problem mit der ordnungsgemäß en Entsorgung, obwohl das bei den kleinen Mengen noch rel. einfach lösbar wäre (womit ich nicht das große Volumen vom "Vater Rhein" meine sondern die in der Gegend ansässigen Sondermüllentsorger . . .) Es soll aber auch relativ "harmlose" Verfahren geben, in denen man mit Mischungen bzw. konzentrierten wässrigen Lösungen aus Natriumhydroxid, Natriumnitrit und Kaliumnitrit (oder Nitrat?) arbeitet und auch gute Ergebnisse erzielen kann. Diese Chemikalien zu beschaffen wäre für mich kein Problem, und die vom Studium übrig gebliebene Laborausrüstung reicht auch noch aus. Der Siedepunkt der Lösung soll für das Ergebnis sehr wichtig sein und wird wohl über die Salzkonzentration - hauptsächlich die vom NaOH - eingestellt. Man "badet" das Bauteil dann mehrfach in der siedenden Suppe, und am Ende soll das Teil dann brüniert sein. Das könnte ich incl. Schutzmaske, dicken Gummihandschuhen und ordentlicher Entsorgung der Chemikalien hinbekommen, nur fehlen mir die Details - und auf die kommt es wohl an. Ich habe mal versucht, einen lokalen Büchsenmacher zu dem Thema "anzuzapfen" - aber entweder hält die Zunft ihre Rezepte geheim oder sie läßt es bei speziellen Firmen durchführen. Das www ist auch nicht sehr ergiebig. Haben Sie dazu Informationen oder kennen Sie jemanden, der sie hat, die so konkret sind, daß man danach arbeiten kann? Grüße aus dem schmuddelwettrigen Köln, Peter Bailly Lieber Herr Möller, der Tip war gut, aus dieser und anderen Quellen habe ich einiges an Rezepturen für Brünier-Lösungen erhalten. Danke! Da meine nagelneue Tikka Continental Master wahrscheinlich am kommenden Samstag beim Händler sein wird, kann ich danach daran gehen, die Montage für das Glas fertigzustellen. Wenn das mit dem Brünieren dann zufriedenstellen geklappt hat, bekommen Sie von mir die genaue Verfahrensvorschrift und Rezeptur per mail. Dann kann man Sie auch darin "nicht mehr auf dem falschen Fuß erwischen", und wenn noch mal jemand danach fragt, können Sie dem helfen. Aber erst mal muß es hier klappen Herzliche Grüße, Peter Bailly
Hallo Peter,
ich benötige ebenfalls Rezepte und Brünieranweisungen für meine kleine Wiederladerwerkstatt kannst Du mir welche zumalen? mfg Björn Peters, Friday, December 27, 2002 10:25 PM Hallo Björn! Kann ich - nur: das Rezept funktioniert so wie es geschrieben ist NICHT!
Stahl zu brünieren
Materialien:
Stahlgefäß (ausgemusterter Kochtopf aus Edelstahl; Emaillierungen werden angegriffen, Aluminium löst sich gleich ganz auf!!), doppelt so hoch wie der Durchmesser (die siedende Lösung neigt zum starken Schäumen), Fassungsvermögen mindestens 3 Liter.
Alte Elektrokochplatte oder Bunsenbrenner, · Laborthermometer bis mind. 200°C
ausgemusterter Esslöffel aus Edelstahl und/oder Glasstab · 150g Ätznatron (NaOH)
300g Natriumnitrat (NaN03)
1 Liter Wasser
Sicherheit (UNBEDINGT zu beachtenl!):
Schutzmaske, schwere lange Gummihandschuhe, großes Wasservolumen in unmittelbarer Nähe (50L Speisbütt), gut durchlüfteter Raum, leichter Durchzug von Vorteil da das Ätznatron beim Auflösen in Wasser ein Aerosol bilden kann, das die Atemwege reizt.
Verfahren:
Poliere das Werkstück mit 300er Papier, oder feiner. Entfette mit heißem Aceton oder Metylethyketon völlig.
Hänge das Werkstück, ohne es mit der Haut zu berühren (Baumwollhandschuhe o. ä.) so an Eisendraht, daß es ohne die Topfwandungen zu berühren, von der Lösung überdeckt WÜRDE (hänge es noch nicht hinein!). Erstelle geeignete Vorrichtung , das Werkstück nicht die ganze Zeit mit der Hand halten zu müssen.
Lege Schutzmaske und Gummihandschuhe an.
Löse in dem Topf in 1 l Wasser zunächst 120 g Ätznatron (NaOH) langsam auf. Das Wasser erwärmt sich dabei bereits. Dann löse in dieser Lösung die 300 g Natriumnitrat auf (langsam und rühre dabei mit einem Löffel oder Glasstab)
Erhitze die Lösung bis sie siedet bringen und füge erforderlichenfalls so lange Ätznatron zu, bis die Lösung konstant bei 154°C siedet.
Hänge das Werkstück in die siedende Lösung ein, lasse es dort 5 - 30 Minuten während du beständig die Temperatur prüfst. Wenn die Hitze durch Wasserverlust (Dampf) über 155°C ansteigt, gib in kleine Mengen (Löffel) Wasser zugeben.
Nimm Werkstück heraus und spüle mit viel Wasser ab.
Falls der Farbton noch nicht ausreichend intensiv ist, wiederhole Vorgänge 6 und 7 .
Wenn die Färbung den Erwartungen entspricht, schütze das Werkstück zusätzlich mit Öl oder Wachs.
Brenne ggf. das Öl mit dem Bunsenbrenner, Schweißbrenner, Lötlampe o. ä. ein, um die Farbe nach Schwarz zu vertiefen bessert zu schützen.
Poliere mechanisches mit einem gehärteten polierten Stahlstab (Rolle aus großem Wälzlager o. ä. ), um den den Glanz zu erhöhen.
Auswahl:
Ätznatronlösung wie oben, dazu 10 g Natriumnitrat und 20 g Harnstoff je Liter Lösung
Anwendung bei 135°C = 20 - 30 Minuten, bei 140°C = 5 Minuten
Diese Rezeptur erreicht nicht die angegebene Siedetemperatur, aber die braucht man unbedingt. Dazu muß man die Mischung VIEL konzentrierter machen, etwa mit der halben angegebenen Wassermenge. Das Zeug sieht dann im klaren Zustand wie Pudding aus, es ist eigentlich mehr eine Kristall-Wasser-Mischung. Aber selbst damit gilt: Kleine Teile wie Schrauben gelingen perfekt, größere Teile (wie ZF-Montagen) werden zwar zunächst sehr schön schwarz, nur ist die Färbung nicht wischfest. Ich arbeite noch an Verbesserungen, das wird aber dauern. Vor allem Punkt 6 ist zu beachten: immerhin kommt reines Wasser (siedet bekanntlich bei 100°) mit der 150° heißen Sauce zusammen und das kocht und spritzt dann sofort recht heftig. Also wirklich nur kleinste Mengen jeweils zugeben, innen an dem Topfrand herunterlaufen lassen, der direkt vor einem selbst ist und nicht an der anderen Seite, denn dann spritzt es einem u. U. direkt ins Gesicht oder sonstwo hin, und die eigenen Haut kann kosmetisch wenig ansprechenden verändern! Die Chemikalien sind recht teuer, da man sie nur noch in der Apotheke bekommt, und den Natronsalpeter nur, wenn man den Apotheker gut kennt. (übereguliertes Deutschland . . .) Vielleicht ist sich fertiges Brüniersalz zu kaufen es doch besser, nur scheint es das immer nur im Zentnersack zu geben. Für den ambitionierten ,,Selbermacher" ist das natürlich außerdem unter der Würde - aber was will man machen? Wenn ich eine bessere Mischung oder Verfahren finde, melde ich mich wieder. Das kann aber - wie gesagt - dauern. Viele Grüße Peter Bailly, Donnerstag, 9. Januar 2003 18:21
Hallo Herr Bailly, habe heute auf Herrn Möllers hervorragender Web-Seite Ihr Brünierrezept gefunden. In Lüneburg gibt es eine Firma die alles zum Brünieren / Phosphatieren vertreibt. Vielleicht können Sie hier weitere Informationen erhalten.
Brünierzentrale Pirolweg 8 21337 Lüneburg Tel / Fax 04131-403272
Wenn man Ihnen weiterhelfen kann, würde ich mich über eine kurze Info freuen. Mit freundlichem Gruß, Edgar Birck
Danke für die Info! Ich habe mein ,,Brünierprojekt„, das nicht so gut geklappt hatte, vorläufig ad acta gelegt. Ich denke, ich werde es im Herbst wieder aufnehmen und werde dann die Brünierzentrale kontaktieren. Das Grundproblem ist, daß ich nur ein kleines Bauteil brünieren will und die Anbieter von Brüniersalzen keine Kleinmengen verkaufen. Und was soll ich für eine Zielfernrohrmontage mit 50 oder 25 kg von dem Zeug? Aber vielleicht ist das bei dieser Firma ja anders. Ich werde es herausfinden und Ihnen dann gern davon berichten. Mit freundlichen Grüßen, P. Bailly
Hallo,
ich bin zufällig auf diese Seite gelangt , weil ich nach einer verträglichen Möglichkeit zum Brünieren suche, aber es gibt keine. Aber was hier steht, ist haarsträubend. Das Brünieren nicht gerade etwas für Hobbiisten ist, ist unbestritten. Was die Herstellung der übersättigten Natronlauge betrifft. Aber man braucht nur Ätznatron und nichts anderes. Denn Brünieren fängt erst bei einer Temperatur ab 155 Grad an und hört bei 165 Grad wieder auf, denn dann löst sich Stahl auf. Also man erwärmt die Lauge bis sie an zu kochen anfängt und beobachtet immer die Temperatur und füllt dann immer Ätznatron zu bis die Temperatur 160 grad erreicht . aber bitte nicht Brodeln lassen ( gefährliche Spritzer ) Nur leicht sieden lassen und immer den Gasbrenner regulieren damit die Temperatur gehalten wird. Mit Elektroheizung ist das nicht möglich. Dann wird das gereinigte Werkstuck eingebracht . Es muß 30 – 40 min in der 160 grad heißen Lösung verweilen, dann in Petroleum abgespült werden und dort 2 - 3 Min verweilen. Das ist alles und nur so geht es. Alle anderen Rezepte sind fragwürdige Versuchserfindungen. Ich habe so dutzende Waffen brüniert. Ein rein und raus zum Nachschauen ist nicht möglich, denn dann ist das Brünieren fehlgeschlagen.
Auch eine vorhandene Brünierung ist vollständig zu entfernen! Das geht in Cokakola ohne Kohlensäure. Man legt das vollständig entfettete Werkstück vor dem brünieren für 6 Stunden hinein, oder in 2 – 3 % tige Salpetersäüre. Aber vorsichtig wenn die Säure zu stark ist ist die Oberflache ruiniert. Deshalb Cola. Ich habe trotz großer Vorsicht einige Blessuren mit der Lauge erhalten. Deshalb übernehme ich keine Verantwortung für die Nachahmung. Weil ich diese Sauerei in meinem Haus nicht mehr wollte, habe ich es aufgegeben und bringe heute meine Waffenteile in eine Waffenfabrik in Ulm und bezahle 20 Euro pro Kg Stahl. Es gibt in Deutschland einige Galvanikbetriebe die brünieren. Die würde ich aufsuchen, weil es wirklich billig ist. Also macht das nicht selber ! Bemüht euch um eine Adresse, die es für euch macht. Denn die Gesundheit ist das höchste Gut. Kalt zu brünieren ist absoluter Blödsinn . Dann kann man Werkstücke auch mit einem Edding anmalen. Ich wollte das auf die Webseite schreiben, aber ich weiß nicht wie. Deshalb habe ich es Ihnen geschickt. Bitte geben sie nicht meine Mail Adresse preis! Ich bin mittlerer weile 70 Jahre alt und will nicht mit anderen darüber diskutieren .
Mit freundlichen Grüßen, Rainer Petzke, Dienstag, 24. Mai 2005 17:24
Hallo Lutz,
Ich hatte eine Mauser 66 bei Otto Repa zum brünnieren. Den kann ich sehr empfehlen. Freundlich, schnell, kompetent und günstig. Lauf, System und Riemenbügel glasperlstrahlen und brünnieren für 85 Euro.
Gruß, Daniel Winkelsett, Samstag, 30. Juli 2005 10:15
Sehr geehrter Herr Möller, ich besitze einen Kronendrilling von Gustav Fückert in Weibert in 7x57R und 20-65. Ich wollte das Laufbündel neu brünieren lassen, jedoch stellte sich heraus, daß das mit den heutigen Verfahren nicht mehr möglich ist. Das Laufbündel wird einfach nicht mehr schwarz, sondern nur noch braun. Kennen Sie jemanden, der das alte Verfahren noch kennt, oder wie ist die technische Lösung? mit freundlichen Grüßen, Rolf Becker, Dienstag, 24. Oktober 2006 07:13
Tag Herr Becker,
Was ist ein Kronendrilling? Senden Sie bitte ein Bild! Was Brünierung angeht bin ich kein Fachmann und kann nicht raten. Fragen Sie doch mal
Lackier- u. Brünieranstalt Gerd Becker Katternberger Str. 118 42655 Solingen Telefon 0212 81 66 93
oder jemand anderen, den Sie nach entsprechenden Stichworten im Netz finden, so wie ich eben den Herrn Becker auf der Suche nach „Brüniernanstalt“.
Waidmannsheil, Lutz Möller
Hallo Herr Möller,
ich stieß durch Zufall auf eine Seite mit einem Chat zum brünieren von Waffen. Wir sind ein Lohnbrünier Unternehmen und führen auch so etwas durch. Es wäre schön wenn Sie das weitergeben könnten. Siehe unter www.fun-M.de/Oberflächentechnik Viele Grüße, Dirk Klemund, fun-M Oberfächentechnik, Freitag, 28. Dezember 2007 23:38
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