Lutz Möller Waffen

Waffen

Nur Dummköpfe glaube, Jäger oder Sportler seien Terroristen?

Spiegel: Woher bekommen Terroristen Waffen?

Nach Peter Sloterdijk erzählt:

Wir Menschen sind das erstaunlichste Tier!

Unsere frühen, im wesentlichen pflanzenfressenden, Vorfahren entzogen sich allgegenwärtigem Feindruck, indem sie warfen. Sie warfen erst Steine oder Knüppel nach ihren Freßfeinden. So entzogen sich die Frühmenschen den ihnen nachstellenden hungrigen fleischlüsternen Raubtieren, griffen die bösen Beißer aus sicherer Entfernung an, ohne selbst von stärkeren Räubern, denen sie auf Griffweite unterlegen gewesen wären, angegriffen werden zu können.

Die Waffe scheidet den Menschen vom Tier.

Waffen zu ersinnen, zu fertigen und zu gebrauchen ist die urmenschlichste Weise zu leben.

Bis dahin von Feinden gehetzt dauernd fluchtbereit in einer Pflanzenfresserwelt lebend, erlaubten uns erst Waffen sichere Eilande menschlicher Entwicklung. Erst indem wir uns waffengewaltig von der unmittelbar einwirkenden Natur lösten, uns eine Welt eigener, künstlicher Gegebenheiten schafften, ließ der uns hetzende Druck, uns jeder Gefahr durch Flucht zu entziehen, nach.

Der so gewonnene Naturabstand gewährte uns Menschen seither, anders als allen Tieren, statt uns bestmöglich an die Natur anzupassen, uns ohne den bisherigen tierischen Selektionsdruck, der Anpassungen belohnte, fortzuentwickeln, indem wir Natureinflüsse überwanden und ausschalteten.

Gemeinschaftlich sinnvoll, erfolgreich zu jagen ist nur vorausschauenden, sich miteinander auch über schwierige Verhältnisse und Abläufe verständigenden Wesen gegeben. Um ein zukünftiges Ereignis zu erörtern und darauf abgestimmte, arbeitsteilige Verhaltensweisen entwickeln und verabreden zu können, müssen Jäger also (seien sie nun Mensch oder Tier) sprechen können. Solch augenblickliche instinktbedingte Handlungen weit hinter sich lassendes voraus erdachtes Jagen, scheidet ebenfalls Menschen vom Tier.

Unsere frühesten Vorfahren mochten mit scharfkantigen Steinsplittern (mehr dazu bei Caveman) Aas aufgeschärft, so an kraftvolle hochwertige Nahrung gelangt sein. Aasfresser müssen nur mäßig klug sein, da deren Beute nicht mehr kämpft oder flüchtet. Aas läßt sich leicht erwerben. Mensch wurden unsere aasfressenden Vorfahren erst durch Waffen, Sprache und Jagd. Aus dem Fluchttier entwickelte sich ein Abstandstier, aus dem Läufer der Werfer, aus dem Sammler und Ausweichler, der Jäger und Angreifer. Welch Fortschritt! So wandelten wir Waffentragenden, Redenden, Jagenden uns von Gehetzten und Gefressenen zu Herrschenden, solche die wilden Tieren bald, wie von einer unsichtbaren Grenze getrennt, zu deren eigenen Sicherheit, um nicht selbst gefressen zu werden, mieden.

Den eigenen Leib samt der umgebenden Natur als Begrenzer eigenen Handelns auszuschalten, birgt solch große Vorteile, daß dieses Grundmuster Abstand in der zukünftigen Entwicklung in den folgenden Jahrhunderttausenden (wenn nicht gar -millionen) die bisher üblichen naturabhängigen, naturanpasserischen Überlebens- und Fortpflanzungserfolge bestimmte. Werfen zu können ermöglichte vor allem anderen den frühen Menschen zu gefährlichen Angreifern und Beute einzigartig sicheren Abstand zu wahren. Der Wurf verschob der Ballistiker (von griechisch. ballein - zu werfen) Beziehung zu den tierischen Wettbewerbern um Platz und Essen, indem er den Werfern erlaubte angreifende Tier zu berühren, ohne von jenen selbst berührt zu werden.

So entstammen wir heutigen Menschen dem Werfen. In solch raumschaffender Urhandlung verbirgt sich das Geheimnis der uns Menschen eigenartigen Beziehung zur Welt. Der weise Mensch, der Homo sapiens gründet auf den Homo jactans - den Werfermensch.

Die besondere Anziehungskraft, die in der modernen Massenkultur filmisch und anders kultisch gefeierten Schußwaffen, auf uns ausüben, weist auf Reste alter stammesgeschichtlicher Werferprägung, der Menschwerdung selbst, zurück. Die Verben des Werfens klingen bis in die Grundwörter philosophischer (wissensfreundlicher) Bestimmungen, vor allem lateinischen Ausdrücken, nach: Subjekt = Das - nach - unten - geworfene. Objekt = Das entgegen - geworfene. Projekt = Das nach - vorn - geworfene. Die griechischen Wörter "symbolisch" die Geste zusammen - zu - werfen, während "diabolisch", die Geste durcheinander - zu - werfen, bedeuten. Im Deutschen klingen zu werfen, zu waffen, aus gutem Grunde ähnlich!

Wurf-, Schlag- und Berührersetzmittel erzeugten erstmals vom angreifenden Räuber sicheren Abstand. Abstandsmittel zu brauchen, begründete zugleich die Selbsterzeugungsgeschichte der werdenden Menschheit. Sobald bei unseren Vorfahren das neugewonnene Abstandsmuster zu wirken begann, rangen innerhordlichen Entwicklungsbestimmer vor äußeren Einflüssen.

Gesellig Auslese bestimmte nun wichtiger als der äußere Auslesedruck, wie sich die Art erfolgreich fortpflanzte. Gesellig die Horde mit Waffen zu schützen, ihr so in feindlicher Umgebung gezielt Nahrung zu erwerben, bedeutete für derartige menschenartigen Hominiden, einen nachhaltigen "Klima"vorteil. "Klima"vorteil deshalb genannt, weil die anderen Arten den, sich in erd- und entwicklungsgeschichtlich dauern wiederkehrenden nachteiligen Klimaänderungen, durch Änderung, und Auslese neu anpassen mußten, während die geselligen, waffennutzenden, Jäger solch Verschlechterungen aus deren gewissen Naturabstand nunmehr weniger berührte. Sieg durch Technik! Die alten Abstandsmittel zu werfen, zu schlagen, zu laufen (nicht mehr wie vor den Waffen, nur vor Räubern weg, sondern nun auch zur Beute hin) düngten als Hordenschutz die Art, und mit ihr, deren eigene menschlichen Verhaltenweisen, zu fortschreitender Entwicklungsblüte.

Durch Jagd gezielt erbeutetes hochwertiges, kräftigendes Fleisch, ließ Hominiden Räume besiedeln, deren sonstiges Nahrungsangebot, sie sonst von dort ausgeschlossen hätten. Weidetiere können zellstoffhaltige Pflanzen äsen, mittels im Pansen ansässiger Bakterien jenen Zellstoff, der uns Menschen unverdaulich bleibt, aufschließen und schließlich eben jene Bakterien als Eiweiß in hinteren Darmteilen als Eiweißlieferant verdauen. Nur weil die Weidetiere ihr benötigtes Eiweiß in sich selbst füttern und züchten, könne sie ohne tierische Nahrung überleben. Mit dem unbestreitbaren Vorteil auch minderwertige Nahrung erfolgreich nutzen zu können, geht allerdings ein Nachteil einher. Derartige Verdauungswege sind groß und schwer. Jedes sich solcherart ernährende Wesen ist den Verzehrern höherwertiger Nahrung, insbesondere Fleischfressern, an verhältnismäßiger Kraft je Gewicht unterlegen. Das zur Bakterienzucht notwendige Wiederkäuen bedingt eine weiterer Nachteil: Weidetiere müssen regelmäßig wiederkehrend äsen und ruhen, um wiederzukäuen. Die wiederkehrende Notwendigkeit zu ruhen, zwingt einen einzelnen verfolgten Hirsch nach einiger Zeit sich zu stellen. Um dem Feinddruck der Räuber zu begegnen schließen sich die meisten Weidetiere daher zu Rudeln zusammen. Erst in der Gemeinschaft können einzelne wechselnd äsen oder ruhen, ohne dabei ein Wächter missen zu müssen. Eine einzelne Gans wäre verloren. Erst im Schwarm ist immer ein Wächter da, so daß die einzelne Gans in Ruhe Nahrung aufnehmen kann. Erst in Gemeinschaft könne Weidetiere gemeinsam ihren Nachwuchs im Herdeninneren vor angreifenden Wölfen oder Raubkatzen schützen. Die Räuber erbeuten so auch meist schwach Nachzügler, die den Anschluß an die Herde verloren, und tragen so gezielt zur Auslese schneller und kräftiger Weidetiere bei. In dem Sinne nützen die Räuber ihrer Beute durchaus. Der Jagddruck begünstigt in der verfolgten Art gute Futterverwerter und kräftige, schnelle Tiere. Gerade solche werden sich bevorzugt fortpflanzen, während schlechte Futterverwerter oder langsame Tier gefressen, also von weitere Fortpflanzung ausgeschlossen, werden

Die Verdauung höherwertige Nahrung äsender Wesen, insbesondere der Räuber, ist von solch strengen Abläufen frei, so daß sich ihnen weitere Freiheiten erschlossen. So konnten unsere Vorfahren in Grassteppen vordringen, die ihnen als pflanzenfressende Sammler vordem mangels ausreichender Nahrung verschlossen blieben, indem sie erst die Weidetiere das karge Gras äsen, in jenen zu Fleisch wachsen ließen, dann eben die hochwertigen Weidetiere selbst jagten und aßen. Erst der fleischessende sprechende gesellige jagende Mensch konnte als Nomade die Steppen mit ihren tierischen Bewohnern nutzen, den ihm sonst feindlichen Raum lebenswert erobern. Fleisch macht frei!

Waffengezeugter Hordenschutz mit jagdbegründetem Nahrungsvorteil ließ die Prähominiden für das arteigene Eiland, Mensch zu sein, reifen. Ein Eiland gewisser Seligkeiten, fürwahr! Erst vor Räubern geschützt, konnten sich Erkenntnisgewinn begünstigende Spielräume erschließen. Erst öfter satt als verhungernd, quoll innerartlich miteinander empfindsam fühlend, kraftspendende Ruhe. In solcher Umgebung, ohne unmittelbare Gefahren, konnten Instinkthandlungen ohne augenblickliche Nachteile spielerisch verlassen werden, neu Wege sich mitzuteilen, gefunden werden, der arteigene Fortschritt ohne anpasserische Naturselektion, eingeleitet werden. Aus selbigem Grunde verhalten wir uns noch heute bei unmittelbaren Gefahren wie eh und je nach entwicklungsgeschichtlich althergebrachten Muster, nämlich Flucht oder Kampf, instinktbetont.

In Ruhe verfügbarer Zeit ließ geschütztes sattes Hordenleben erstmals zu Zeichen vermittelnden Ausdruckgebärden finden. Satt nur über wenige artlich vorgegebene Muster zu verfügen, nun neue Muster künstlich zu erfinden, ließ feiner abgestimmter Verständigung, den Austausch über schwierige und neue Sachverhalte, zu. Ein nicht sprechender Menschenaffe kann nur etwa 150 Zeichen lernen, um sich mit denen mitzuteilen. Mehr kann er nicht. Erblich festgelegtes, instinktiv überliefertes Erkennen durch freies, also erlernbares Erkennen zu ersetzen, vervielfacht die Möglichkeiten sich auszudrücken stark.
Im Bedürfnis sich zu verständigen, mitsamt der sorgenfreien Zeit, entfalteten sich einfache affenartige Lautäußerung mählich zu vielfältiger Sprache. Aus 20 bis 60 Lauten bilden Menschen heute in manchen Sprachen über 100.000 Wörter bilden.

Satte Ruhe, frei von Gefahr und unmittelbaren Sorgen, gab erst Zeit, statt unmittelbar gegenwärtig, wie die Schlange instinktiv nach der Maus zu schnappen, das Reh nach ererbten arteigenen Verhaltensmustern vor dem Wolf allein in den Wald zu schlüpfen, der Haken schlagende Hase über die offen Fläche zu flüchten, instinktive Abläufe zu hemmen, sich zukünftige Abläufe vorzustellen, also schlechthin zu denken. Des Menschen geistige Entwicklung, die wechselseitig bedingt eine Hirn - Waffen - Jagd - Sprachentwicklung ist, erfordert die Gegenwart zu verlassen zu können, aus Vergangenem Schlüsse zu ziehen, die folgerichtig in zukünftiges Handeln eingebaut werden. In der Horde zu sitzen, Jagdgeschichten zu erzählen, daraus neue und bessere Jagdabläufe und Waffen vorzubereiten, waren und sind der Grundstein geistiger Entwicklung.

Abstand zur Welt zu halten, zu denken, sich Zusammenhänge innerlich vorstellen zu können, ohne selbst schon in der vorgestellten Lage tatsächlich zu sein, sich von der Gegenwart loszulösen und gedanklich in die Ferne zu schweifen, bedeutet Erfahrungen vorwegzunehmen. Wird in einem solch gedanklichen Jagdstreifzug ein Gefahr wahrscheinlich, kann gefahrlos in Ruhe erwogen werden ob Flucht, Angriff, Hilferufe um Ersatz oder Deckung die erfolgversprechendste Entgegnung auf die gedachte Gefahr sei. Der sprechende Mensch kann sich mit anderen, insbesondere älteren, erfahreneren Jägern über deren taugliche Abwehr ähnlicher Gefahren austauschen. Er kann von den Könnern lernen und so selbst zum Könner werden, ohne selbst alles blutige Lehrgeld zahlen zu müssen, das frühere Ungelehrte vor ihm vergießen mußte, weil jene noch nichts wußten.

Wenn auf dem Eiland der glückseligen bewaffneten fleischessenden Hominiden sich Sprache entwickeln konnte, so förderte eben jene Sprache deren Entwicklung wiederum ungemein. Statt sich wie die Affen langwierig zu bekrabbeln, zu kraulen oder zu bespringen, können verständige Wesen mit Sprache in unvergleichlich kürzere Zeit erheblich umfassender Sachverhalte mitteilen oder hordeninnere Ränge klarstellen, ohne zu kämpfen. Wie viele Wissenschaftlergenerationen waren nötig um unser heutiges Wissen zu erforschen - wie schnell lernt heute ein Student selbiges Wissen in wenigen Jahren, um solch geballte Geisteskraft dann zu nutzen oder noch weiter entwickeln zu können.

Durch der waffennutzenden Gemeinschaftsjäger Erfolge um Schutz und Nahrung begründet, trug eine Luxusevolution, die das Tierreich sonst nicht kennt, die weibliche Geschlechtlichkeit weit voran. Männer oder männliche Tiere erkennen paarungsbereite Artgenossinnen gewöhnlich an flüchtigen Geschlechtslockdüften. Sie riechen das willige Weib. Wo sonst, außer bei Menschen, protzen die Weiber das ganze geschlechtsreife Leben mit ihren prallen Brüste - auch dann, wenn kein Säugling zu füttern wäre. Tier bilden ohne bedürftige Säuglinge die Milchdrüsen fast ganz zurück. Wo sonst, außer bei uns Menschen, lassen sich Weibliche immer, zu allen Zeiten durch Liebesspiel geschlechtlich anregen, daß die Säfte fließen und die Düfte strömen, selbst wenn sie schon schwanger sind, also kein Arterhaltungsvorteil mehr gegeben sein kann. Derlei angenehme Möglichkeiten sind bio-ästhetischer Luxus, der nur im Überfluß entstehen kann. Damals begannen sich die in der Horde rein biologisch bestimmte Werte zu den verwandten Sippschafts- und Ahnenbeziehungen höherer Gesellschaften zu wandeln, die kein Tier kennt.

Sich von unmittelbar treibenden Lebensbedürfnissen durch bewaffnete Jagd einigermaßen zu befreien, Gefahren zu wehren, sich aus tierischer Not zu lösen, also zur Welt Abstand zu wahren, gründete den eigenartigen Sapiens-Raum, dessen Inneres erst menschenmäßiges Luxuriern in Sprache, Geschlechtlichkeit, Empfindsamkeiten und Gefühlen ermöglicht.

Allein auf solch wehrhaften, naturfernen Eilanden wurde das biologische Wagnis, unvergleichlich unfertige, nahrungsbedürftige, prägungsoffene Säuglinge an ein verfrühtes Weltenlicht zu gebären, sozusagen die Geburt vorzuverlegen, möglich. In der Ruhe liegt die Kraft. Der Nachteil verfrühter Geburten ist offensichtlich. Deren Vorteil nicht. Er liegt eben in der Unfertigkeit, der Möglichkeit sich prägen zu lassen, also statt später eben nur instinktmäßig wie ein Krokodil nach dem Fisch zu schnappen, sich beibringen zu lassen, wie man nach Landessitte stilvoll angelt, harpuniert, mit Reusen oder anderem künstliche Gerät fischt, für die Beute dann Zubereitungen austauscht und sich später beim Essen in einer von vielen tausend möglichen Sprachen angeregt unterhält.

Alle von Freßfeinden bejagten geselligen Weidetiere, wie Zebra, Pferd, Hirsch, Rind, gebären fertigen Nachwuchs. Bei seiner Geburt fällt das Kalb aus der Mutter auf den Boden, steht anschließen auf, kann sofort laufen! Für von abgeäster Flächen zu frischen Weidegründen mit neuer, hinreichend Nahrung notgedrungen immer weiterziehenden Weidetieren, denen der Wölfe oder Raubkatzen dauernder Jagdeifer drückt, bedingen zur Arterhaltung das fertige Kind. Das Neugeborene muß mit der Herde mitziehen können.

Nur wehrhafte Jäger, oder sonst wie Geschützte, können sich unfertige Nachkommen leisten. Der Krallen, scharfe Reißzähne oder menschlichen Geist für seine Art gegen Feinde einsetzen kann, braucht kein fertigen Kinder. Unfertige Kinder sind kleiner als fertige, belasten die trächtige Mütter also weniger, bieten so den Müttern einen Vorteil. Kleinere Leibesfrüchte können in größerer Zahl geboren werde, nützen so der Art. Unfertige Frühgeburten mit ausreichen freiem Hirn, bieten überhaupt erst eine Möglichkeit Sitten und Gebräuche zu erlernen, außerbiologisch zu erben. Nur so kann in der Horde herkömmliches Wissen schnell (gegen Instinktvererbung verglichen) weitergegeben werden. Während die kindliche Lernzeit für die Horde und in ihr der Säuglinge Eltern zwar mit Mühen verbunden ist, gewährt die prägungsoffene Unfertigkeit der Säuglinge, der Art sehr viel schneller als in biologischen Zeiträumen Umgebungsänderungen zu nutzen, statt wegen mangelnder biologische Artanpassung nur unter ihnen zu leiden.

Säugetierarten leben durchschnittlich eine Million Jahren. Die letzten beiden Eiszeiten dauerten nur Jahrhunderttausende (Saale.) bzw. Jahrzehntausende (Weichsel-Eiszeit.) mit zwischenzeitlichen Warmzeiten. Die Lebensbedingungen der damaligen Zeitgenossen änderten sich schneller, als sich die Arten den verändernden Bedingungen biologisch durch Mutation und Selektion, wie sie Darwin erstmals vor 140 Jahren beschrieb, anpassen konnten. Daß die an die jeweilige, damalige Umgebung angepasst vorherrschenden Arten, wie Riesenhirsch, Wollhaarnashorn, Säbelzahntiger, Waldelefant, Mammut, Höhlenbär inzwischen ausgestorben sind, wir Menschen jedoch nicht, unterstreicht obige Tatsache eindrucksvoll.

Im niedersächsischen Jagdmuseum in Springe bei Hannover (des hannöverschen Königs ehemaliges Jagdschloß am Diester) wird eine alte Abstandswaffe ausgestellt. Ein Ger (Holzspieß mit Steinklinge). Jener Ger ist aus Eibenholz mit einer Feuersteinklinge erstellt. Die alte Waffe wurde dort zwischen Waldelefantenknochen gefunden. Die Waldelefanten besiedelten Deutschland vor 125.000 Jahren, zwischen der Saale- und Weichselvereisung. Der Waldelefant überlebte die krassen Klimawechsel Eiszeit-Warmzeit-Eiszeit hier nicht. Der Mann mit dem Ger, der Germane, schon! (Selbst wenn wir während der Vereisung kurzfristig für einige Jahrzehntausende klug an andere, freundlicherem Ort auswichen. Gerade an jenem alten Ger und dessen Beute zeigt sich der überagende Vorteil, nicht mehr naturanpasserisch durch biologische Evolution, sondern mittels Sprache herkömmliches Wissen, sittliches Benehmen zu lernen und zu erkennen!

Uns Menschen wird zu allen Zeiten schwerfallen, in welchem Ausmaß unsere Sitten, unser Geselligkeit, auch unsere Gemeinschaft und unsere Verwundbarkeit, dem Abenteuer unserer Verfrühtgeburt entspringend, zu begreifen.

Indem wir die begrenzten Kräfte unseres Leibes mit Waffen, gemeinsamer List und verabredeter Tücke überwanden, schufen wir Entlastungseilande, die durch Spiel und Sprache unser, wieder jene Möglichkeiten schaffendes Hirn, wachsen ließen. Neben, Waffen, Sprache und geselliger Jagd und läßt eben jenes Hirn uns nicht mehr als Tier erscheinen.

Mit deren "vorauseilenden Gehirn" (Christopher Wills) erbten die Sapientes aus deren Frühzeit einen bisher kaum genutzten Entwicklungspuffer, der sich erst noch zu weit größeren Möglichkeiten als heute zu ahnen, entfalten wird. Welch urmenschliche Möglichkeiten werden die Sapientes dereinst kommandieren, wenn sie die vorhanden Hirnausstattung erst wirksam nutzen. Welch unmenschliche Schande schon heute zu verblöden! Welch Kräfte schlummern noch ungenutzt in unsere vorhandenen Ausstattung. Sobald ein Mensch den Besitz eines Hirnes zu ahnen beginnt, verpflichte eben jenes Hirn zu dessen nützlichen Gebrauch.

Der Einzelne, kleine Horden, oder gar ganze Völker, ungebildet, verwahrlost, die angelegten menschlichen Möglichkeiten durch deren unwürdiges Leben verhöhnt weiß, wünscht sich durch kluge Erziehung und Bildung das allgemeine Niveau zu heben, die Erfolgreihen zu lohnen, dagegen die unverbesserlichen von weiterer Fortpflanzung auszuschalten. Das Motto "Je niedere das Niveau, desto besser die Stimmung!" bedient nur atavistisch veranlagte instinktbetonte Typen gut. Der in der Entwicklung fortschreitende Mensch wird auf Benehmen, Klugheit, Bildung, Technik setzen. Bildung tut not!

Bei unserem frommen Wunsch die Art voran zu bringen, sollen wir immer der Menschwerdung Urgrund: Waffen, Sprache, Jagd ehren!

Waidmann Heil, Lutz Möller

Schmäh

Hallo,

würde man die ein oder andere Textpassage auf dieser Website (Pro-waffen.de) noch mal überdenken, überarbeiten, könnte man diese Website Waffen fast als informativ, vielleicht sogar nützlich bezeichnen. Aber solch dumme Sprüche „Die Waffe scheidet den Menschen vom Tier.“ bringen uns bestimmt nicht weiter. Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!

Mit freundlichen jedoch getrübten Grüßen, Daniel Siegmund, Sonntag, 12. November 2006 22:40

Tag Herr Siegmund,

ich glaube Herr Sloterdijk würde sich durchaus geschmäht fühlen, sein Meinung als Dummen Spruch gewertet zu wissen. Mir scheint, Sie haben die Herleitung nicht verstanden. Schade! Haben Sie sonst noch was dazu zu sagen? Ich meine im Einzelnen, auf etwas bezogen und hinreichend begründet?

Lutz Möller

Freier Waffenbesitz für Freie Bürger,

Schluß mit der Opferlammgesinnung!

Von: "Thomas Froehlich" Foren: de.alt.technik.waffen

Hallo Dirk,

Dirk Kamp <kamp@iet.mavt.ethz.ch> schrieb in im Newsbeitrag: 3890717C.6C0A@iet.mavt.ethz.ch...

> Spartacus hatte damals korrekterweise erkannt, daß die einzige Flu.phpöglichkeit aus der römischen Sklaverei, in einem bewaffneten Aufstand bestand. Wer im heutigen Westeuropa die Notwendigkeit verspürt eine ähnliche Show abzuziehen, um den Tyrannen zu entkommen, der sollte mal tiiiiiieeeef in sich gehen :)

Wir haben eine Partei im deutschen Bundestag, deren Vorgänger Leute wegen versuchter Republikflucht eingesperrte. Andere wurden erschossen. Will diese Partei nicht jetzt hier auch strengere Waffengesetze? Warum will sie das wohl?

Ciao,
Thomas

Betreff: Re: Freier Waffenbesitz für Freie Bürger ! Schluß mit der Opferlammmentalität. Von: "Thomas Froehlich" Foren: de.alt.technik.waffen

Hallo Dirk,

Dirk Kamp schrieb in im Newsbeitrag: 389060D1.4DDE

> Fühlst Du Dich wirklich als Sklave, sobald Du keine schußbereite Waffe griffbereit hast? Hmmm, psychologisch nicht unbemerkenswert. :)

In der DDR hatten die Bürger keine Waffen (von ein paar Ausnahmen abgesehen). Sie mußten arbeiten (ja, ja, das will heute keiner mehr hören) und wurden wenn sie flüchten wollten erschossen oder in die Luft gejagt. Also wenn ich das Land nicht verlassen darf, bin ich ein Gefangener. Und wenn ich zur Arbeit gezwungen werde ein Sklave. Falls Dir das noch nicht reicht. Vietnamesische Frauen, die aus dem sozialistischen Bruderstaat zum Devisen heimbringen exportiert wurden, wurden im Falle einer Schwangerschaft zur Abtreibung gezwungen.

Und wo beginnt bei Dir Sklaverei?

Ciao, Thomas

Kurt Marqnat schrieb: (geändert)

> Menschen, deren Hemmschwellen sich durch Diebstahl, Raub; Mord zu bereichern niedrig liegen, schaffen eine völlig neue Bedrohungslage, die zur Kenntnis genommen werden muß. Ich bin nicht scharf drauf Wild rumzuballern oder mit einer Waffe anzugeben. Doch ich möchte mein Recht, wenn mich eine größere Horde, oder mich jemand mit einer Waffe angreift oder bedroht, zu dagegen zu wehren.

Erinnere dich doch, wir luden Schuld auf uns, indem wir Kommunisten, Juden, Schwule, Zigeuner und Asoziale in die KZ's steckten, ihnen (in schlechtem Deutsch) versprachen „Arbeit macht frei“,

Arbeit befreit

um die Getäuschten dann doch nur durch Arbeit zu Tode wirtschafteten

Zwangsarbeiter

oder die Arbeitsunfähigen gleich zu vergasen, dann zu verbrennen. Deshalb müssen wir immer büßen, büßen und an die organisierten Krummnasen zahlen, zahlen, zahlen.

Schließlich sind wir, wie aus folgenden Beispielen deutlich wird, viel böser als die anderen Bösen:

Mehr als 55 Million planvoll entwaffnete Bürger wurden waffenlos von ihren eigenen Regierungen, die ihre Bürger durch das Beschränken oder das Beschlagnahmen ihrer Feuerwaffen zuerst wehrlos gemacht hatten, geschlachtet.

Lebensfreudige Menschen sind also bei weitem mehr von ihrer eigenen Regierung, als von allem Gängstern der Welt zusammen, gefährdet gemordet zu werden! Ein freier bewaffneter Mann kann sich gegen jeden Verbrecher, auch gegen die von Dir genannten „ungehemmten Ausländer“, wehren. Andererseits kann sich ein unbewaffneter Mann kaum erfolgreich gegen eine unterdrückende Regierung wehren.

Erinnere dich an die wehrlos von ihren eigenen Regierungen Getöteten, wenn nächstens beifallheischende Politiker vorschlagen „notwendiger Weise“ „zum Volkswohl“ Waffen verbieten wollen.

Das Forum Forum Waffenrecht. e. V. ist ein notwendiges, geeignetes Mittel unserem berechtigten Anliegen Gehör zu verschaffen. Werde Mitglied, unterschreib, bezahl! ... oder stirb!

Deutsche Waffenbewegung
Schweizer Waffenbewegung
Östereichische Waffenbewegung
Jüdische amerikanische Waffenbewegung
Holocaust &; guncontrol

Von: Max Fellner , Foren: de.alt.technik.waffen

Lutz Möller wrote:

> Wenn ein wichtiger Parteifritze in der sogenannten "DDR" Zug fuhr, wurden vorher im Gefahrenbereich, also 5 km beidseitig der Strecke, alle Kugelbüchseneingesammelt und weggeschlossen. Soweit traute die DDR ihren Gefangenen! Büchsenschußweit. Hätte man doch lieber gleich ....

Das war eben der Unterschied zwischen der menschlichen DDR und dem hiesigen kapitalistischen Sauhaufen. Bei uns ist nur das Geld wichtig, also sperrt man es ein. In der DDR war der Mensch das wichtigste ... In der BRD knechtete der Mensch den Menschen. In der DDR war das umgekehrt!

Gruß, MF

Schützenwesen

Mon, 10 Jan 2000 00:26:26 +0100 "Thomas Froehlich" in d.a.t.w.

Das Schützenwesen entwickelte sich ab dem 13. Jahrhundert zum Schutz, daher der Name!, der Siedlungen hauptsächlich in den Städten, wurde dort sinnvoll erkannt und, z.B. durch Vorrechte für die Schützengilden, gefördert.

Mit dem Aufkommen der stehenden Heere wurde das freie Schützenwesen bereits unter Karl V. eingeschränkt, da bewaffnete Bürger halt doch schwerer zu beherrschen sind. Die Einleitung beschreibt also im wesentlichen die Situation nach 1848! Davor scheinen die Verhältnisse anders gewesen zu sein, denn ich hege Zweifel, leibeigenen Bauern des 19. Jhrd. wären im Waffenbesitz nicht eingeschränkt gewesen. Auch die Aufstände vor 1848 scheinen von auf schlecht bewaffnete Gegner stoßende Regierungstruppen geprägt gewesen zu sein.

Die Nazis rüsteten die genehme Bevölkerung wurde auf, währenddessen der nicht genehme Teil wie Juden, Zigeuner, Oppositionelle usw. systematisch (für welch anderen Zweck sollte man sonst die Waffen registrieren) entwaffnet wurde (schau mal auf das Gesetzdatum und zähl die Tage bis zur Kristallnacht). Der Waffenbesitz wurde also nicht allgemein gelockert, sondern in bestimmte, durchaus breite, Bahnen gelenkt.

Wehrsport war nicht nur „damals modern“, sondern gehört allgemein zum (national-)sozialistischen Erscheinungsbild. Oder gab's „Wehrsport“ wie Panzerattrappen zu fahren im Kindergarten in der DDR der 1980er Jahre etwa nicht mehr?

Freier Waffenbesitz für freie Bürger!

Schluß mit der Opferlammgesinnung

Datum: Thu, 27 Jan 2000 16:37:00 -0800 (PST) Von: Mixmaster, Foren: de.alt.technik.waffen

Gott zum Gruße

Uns fiel auf, Waffengegner nehmen immer an, nach einer Liberalisierung des Waffengesetzes kämen durch breiteren Waffenbesitz im Volke vermehrt Gewalttaten zustande.

Dazu können wir nur sagen daß, zumindest unserer Erfahrung nach, der Waffenbesitz insgesamt in Deutschland durchaus nicht nennenswert geringer als in Staaten mit liberalerem Waffengesetz ist. In den Jahren, in denen wir selbst noch in der Waffenbeschaffung aktiv waren, haben wir sehr, sehr viele Leute getroffen die sich, natürlich illegal, eine Waffe beschaffen wollten und das dann taten. Die Leute waren alle völlig normale Arbeitnehmer und Steuerzahler ohne irgendwelche kriminelle Ambitionen.

In der Regel ging es bei den Waffenkäufen um den Selbstschutz, nicht unbedingt aufgrund einer aktuellen Bedrohungslage, sondern aus dem Gefühl oder der Erfahrung heraus, die Zeiten könnten sich auch in Deutschland zum schlechteren unsichern ändern; besonders wenn der Ausbildung eines ethnischen Subproletariats (Türkenbanden) nicht bald Einhalt geboten wird, das Ghetto und Bandenbildung auch in Deutschland zunehmen, zuguterletzt jeder anständige Bürger selbst für seinen Schutz wird sorgen müssen.

Aufgrund dieser Erfahrungen denken wir, die Zahlen der Sicherheitsbehörden die von 20 bis 30 Millionen illegalen Schußwaffen ausgehen, sind durchaus nicht zu hoch gegriffen sind. Das heißt also die "bösen", "bösen" Waffen, vor denen so viele Angst haben, schon längst hier im Volke sind, ohne das dies zu den gefürchteten amerikanischen Verhältnissen geführt hätte.

So muß es natürlich nicht bleiben. Aber wenn es dazu käme, sind nicht die Waffen oder ihre Besitzer daran schuld, sondern die Ignoranz und Inkompetenz unserer Politiker. Die Einführung eines kleinen Waffenscheins ist da ja ein Bände sprechendes Beispiel.

In diesem Sinne. Stay armed, Die im Schatten stehen

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Waffen im Volk