Rehbock abnicken

Rehbock abzunicken

Willst du lernen ein Reh abzunicken, sieh dazu hier zwei Bilder aus einem guten einem alten Jagdbuch:

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Bilder aus: Alfred Fritschi, Kleines Jagdlexikon, J. Neumann-Neudamm Verlag, 1937, S. 120

So wird abzunicken meines Wissens in den heutigen Jagdbüchern nicht mehr gezeigt. Obige Abbildungen sollen helfen abzunicken zu lernen. Das Rehhaupt muß herunter gebeugt (abgenickt, daher der Name!) werden, um der Klinge den Weg zwischen oberstem Halswirbel Atlas und dem Schädel freizugeben. Zischen Atlas und Schädel bietet sich vor dem Hinterhauptloch das Rückenmark dar. Wird das Rückenmark durchtrennt, stirbt das Reh. Das nunmehr steuerlose kann noch ein Weilchen schlegeln. Tot ist es dann allerdings schon. Der Jungjäger, der abzunicken erst lernen will, soll erst am toten Stück das gewisse Loch zu finden zu üben. Auch kann der Nicker nicht aus jedem Winkel eingestochen werden. Den richtigen Kniff zu finden ist es für den Anfänger gar so einfach nicht. Also nicke erst jeden toten Bock ab, bis du Dir Deiner Fertigkeit mit der Klinge sicher bist. Dann erst traue dich an ein lebendes Stück heran.

Es soll schon geschehen sein, daß das Stück beim Stich kurz klagte, und der Jäger dann von anwesenden Polizisten wegen Tierquälerei angezeigt wurde; stand jedenfalls mal vor längerer Zeit in Wild &; Hund. So ein Dummfug! Wenn das Rückenmark durchtrennt ist, verliert das Stück jegliche Steuerung von Herz und Lunge, stirbt also unweigerlich schnellstens, selbst wenn die übergroße Nervenreizung (mehr als alle zum Hirn führende Nerven gleichzeitig zu reizen ist schlechterdings ni.phpöglich) nicht schon vorher das Bewußtsein zerstörte.

Nach Meinung mancher Tierschützer ist nur die Schußwaffe eben ein magisch tötendes Zaubermittel. Stimmt gar nicht. Der kundige Jäger weiß es besser; der einfache Tierfreund nicht. Näheres siehe Wundwirkung und Fangschuß

Hüte Deine Kleider vor spritzendem Blut, sagt Markus

Ich bin vor 1-2 Jahren mal zu einem Unfall, nach dem das Reh noch lebte, gekommen. Ab zu nicken hatte ich zuvor nur einmal gesehen, bzw. kannte es vom Hörensagen. Taschenmesser auf, Kopf runter. War ich froh, daß meine Klinge rasiermesserscharf war! Tja, und jetzt komm ich zu dem Punkt, den Du vergessen hast, Lutz: Man sollte irgendwann aufhören zu schneiden, oder den Träger in eine Richtung halten, bei der niemand *was* abbekommt!, denn Jagdkleidung trägt man bei solch unerwarteter Gelegenheit wohl kaum.

Blödsinn

Hallo Lutz! Du hast ja den Blödsinn von Markus über das Abnicken immer noch da stehen. Wie ist der Junge eigentlich darauf gekommen, mit dem Messer am Reh herumzuschneiden!? Die Bilder sind doch wohl deutlich genug: Es wird nicht geschnitten, sondern das Messer wird in das Hinterhauptloch gestoßen. Dabei spritzt kein Blut. Man versaut sich auch nicht die Kleidung, allenfalls hinterher beim Aufbrechen! Man kann offensichtlich gar nicht so blöd denken, wie manche Leute handeln.

Das Thorsten'sche Aufschneiden der Kehle, das er unten so schön beschreibst, habe ich einmal in Polen auf der Jagd erlebt. Es war alles andere als ein Schönr Anblick und es dauerte scheinbar endlos bis das Stück unter ständigem Röcheln verendet war. Da lobe ich mir Abzunicken!

Waidmannsheil, Norbert

Andere Lösungen

Thorsten sagt: Na, wenn Du schon soweit schneidest, läßt sich ein verletztes Reh weniger Übungsaufwand sicher töten:

Öffne die Kammer Setzte eine, längere als 12 cm, Klinge (nur für Rehwild - sonst nimm eine noch längere Klinge) hinter dem Blatt an, stich ein, drehe, so daß Luft in die Kammer füllt. Dann fällt die Lunge zusammen usw. usw...

Öffne die Kehle Schneide die Kehle auf. Dabei erwische Luftröhre und Hauptschlagadern zum Hirn - auch hier tritt der Tod ähnlich wie beim Schuß ein; das Reh stirbt deshalb nicht übermäßig lange. Hagen sagt .. halte dabei den Äser zu - klingt sonst grausig ... ohne Licht ist so wesentlich schneller und einfacher als durch Abnicken zu töten.

Schlechte Erfahrungen abzunicken anzuschauen machen eben klug