Wilderei in Lehnin

Mysteriöse Wilderei

Jagdpächter finden bei Lehnin zehn blutverschmierte Felle

Wilderei.jpgMITTELMARK ~ Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln in Potsdam-Mittelmark wegen Wilderei. Seit Jahreswechsel sind bei Lehnin insgesamt zehn blutverschmierte Wildtierfelle gefunden worden. Zwei Jagdpächter fanden die übereste an Straßenrändern bei Nahmitz und Trechwitz.

Der Präsident des Landesjagdverbandes, Wolfgang Bethe, vermutet dahinter gewerblich betriebene Wilderei. Der Sprecher des Agrarministeriums in Potsdam, Jens-Uwe Schade, sprach von einer "großen Grauzone". Daß ein Jäger in einem Wald, in dem er nicht schießen dürfe, "schwarz zur Flinte" gegriffen habe, sei sogar denkbar. Schade weissagte angesichts des Höhen Wildbestandes sogar zunehmende Wilderei.

Die ersten Felle entdeckte der Trechwitzer Jagdpächter Axel Bellin Ende Dezember. Im Schnee stieß er auf die Felle von vier Damwildkälbern, einem Wildschwein und zwei Rehen. Der Unbekannte hatte das Fleisch "gekonnt aus der Decke geschlagen", so ein Polizeisprecher.

Die gleiche Handschrift trägt der Fund, den Jagdpächter Heinz Rocke nahe Nahmitz an der L 88 vorige Woche machte. Diesmal waren drei Rehe getötet worden: ein Muttertier, ein einjähriges Jungtier und ein Kitz. "Das macht kein Jäger", so Rocke. Bellin sagt dazu: "Ein Jäger, der diese Tiere ordnungsgemäß erlegt, hätte die Felle tief vergraben."

Das Ausmaß der Wilderei bezeichnet der stellvertretende Leiter des Rathenower Amtes für Forstwirtschaft, Holger Hendtke, als in der Gegend noch nicht dagewesen. Landesweit sind zwischen 1996 und 1999 laut Justizministerium 16 Wilderer überführt worden. Auf jeden entdeckten Fall kommen dem Jagdverband zufolge zehn unentdeckte. rrtai

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung vom 23. Januar 2001, Titelseite

Wildernder Hund reißt vier Rehe im Wald

Ammersbek/SH, 21.12.02

Einem Kitz biß er das Rückgrat durch, es mußte erschossen werden. Drei ausgewachsenen Rehen riss er das Fleisch zur Hälfte von den Knochen, Spaziergänger fanden die teilweise skelettierten Kadaver im Wald. Ein wildernder Hund treibt sein Unwesen im Hoisbüttler Forst (Kreis Rendsburg-Eckernförde) vermuten Jäger und Polizei.

"Niemand hat es bisher gesehen, aber es muß ein großes Tier sein", sagt Jagdpächter Gerhardt Dietrich aus Ammersbek. "Sonst könnte es so schnelles Wild nicht erwischen, geschweige denn, einem Kitz das Rückgrat durchtrennen." Mindestens vier Mal hat der Hund innerhalb der letzten zwei Wochen Rehe gerissen - alle im Hoisbüttler Revier zwischen Golfplatz, Volksdorfer Weg und dem Bereich Schühberg.

Gerhardt Dietrich hat einen solchen Fall noch nicht erlebt. "Daß Hunde Rehe reißen, die sich im Stacheldrahtzaun verfangen haben kommt manchmal vor, aber nie auf offener Fläche." Großer Hunger muß das Tier dazu gebracht haben, seine Jagdbeute so stark zu zerfleischen, vermutet der Pächter. Das letzte Mal schlug der Hund wohl in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zu. "Spaziergänger haben das Rehkitz frühmorgens gefunden und mich informiert", erzählt Dietrich. "Es lag im Todeskampf, da war nichts mehr zu machen."

Er befürchtet, daß auch Gefahr für Schafe, Ponys oder andere kleinere Tiere, die im Freien gehalten werden, besteht. Menschen sind nach Einschätzung des Ammersbeker Polizeihauptmeisters Peter Bonn durch den wildernden Hund nicht gefährdet.

Könnte es sich bei dem gierigen Tier vielleicht sogar um einen Wolf handeln? Jäger Dietrich und der Peter Bonn halten das für sehr unwahrscheinlich: "Bei uns wurde noch nie ein Wolf gesehen", so der Polizist. Damit der Hund schnell gefangen wird, bitten Polizei und Ordnungsamt um Hilfe: Wer ein streunendes Tier in der Gegend sieht, möge sich umgehend melden. Peter Bonn weist Hundehalter außerdem darauf hin, daß sie gesetzlich verpflichtet sind, ihre Tiere draußen an die Leine zu nehmen. "Einige Einwohner lassen ihre Tiere frei in der Feldmark herumlaufen - von denen geht ständig eine Gefahr für das Wild aus."

Wilderei in Afrika

Geschossen wird so ziemlich alles, was vor die Flinte gerät

In Kamerun richten die Jäger auch in geschützten Reservaten viel Schaden an / WWF arbeitet an einer Verringerung der Wilderei

Im Herzen Afrikas gefährden Jäger in manchen Regionen das Ökosystem tropischer Regenwald stärker als Holzfäller. Schießen doch die Afrikaner zum Beispiel in Kamerun nicht nur Ducker-Antilopen, um die Bevölkerung mit Fleisch zu versorgen, sondern auch gefährdete Tierarten wie Gorillas oder Waldelefanten, deren Fleisch als Spezialität gilt. Wenn der World Wide Fund for Nature (WWF) den Zentralafrikanischen Regenwald als eine der wichtigsten Global-200-Regionen vorstellt, die für das Biotop Erde unentbehrlich sind, zielt er auch auf eine drastische Verringerung der Wilderei.

Mit den Holzgesellschaften haben die Naturschützer in Kamerun dagegen weniger Schwierigkeiten. Diese schlagen auf jedem Hektar Regenwald zur Zeit gerade einmal zwei oder drei Stämme. Das entspricht schon beinahe dem Ideal, das der WWF unter der Maxime ,,nachhaltige Nutzung" des Urwaldes anstrebt. Gemeinsam mit großzügigen Reservaten ohne Holzeinschlag, die in Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik, Kongo-Brazzaville und Gabun inzwischen geschaffen wurden, würde das genügen, um die Artenvielfalt im Norden des Kongo-Beckens zu erhalten.

Die Bescheidenheit der Holzfäller erklärt sich aus dem langwierigen und teueren Transport. Verwandelt die Regenzeit die einfachen Pisten in bodenlose Schlammwege, für deren Bau und Unterhaltung die Holzgesellschaften selbst aufkommen, ist ein Fahrer auch schon mal einen Monat vom Binnenland zum Küstenhafen Douala unterwegs. Der Transport von einem Kubikmeter Holz bis zum Hafen kostet daher durchschnittlich rund zweihundert Mark. Bei solchen Preisen lohnt sich das Geschäft nur, wenn allein die teuersten Hölzer gefällt und verarbeitet werden. Davon gibt es aber nur sehr wenige Bäume auf jedem Hektar.

In den Holzfäller-Städten im Regenwald leben fast keine Nutztiere. Wer Fleisch haben möchte, muß auf Bushmeat zurückgreifen, wie Wild in Afrika genannt wird. Gleichzeitig sind aus einst winzigen Orten wie Kika in Kamerun mit fünfzehn Einwohnern im Jahr 1973 bis heute große Pionierstädte mit sechstausend Menschen geworden. Dementsprechend viel Fleisch wird dort auch konsumiert, die Wälder um solche Gemeinden sind längst leergejagt. Während früher die Jäger im Umkreis von zwei Kilometern um ihre Dörfer erfolgreich Blau-Duckern auflauerten, müssen sie heute mehr als zehn Kilometer weit laufen, um eine Chance zu haben, auf die kleine Antilope anzulegen. Gern weichen sie dabei auch in die Reservate aus, wo die Jagd verboten und die Tiere noch nicht verängstigt sind.

Kommt ihnen ein Gorilla oder ein Waldelefant vor das Gewehr, schießen sie auch diese geschützten Arten. Denn ein Kilogramm der Spezialität Elefantenfleisch bringt sechs Mark, während ein Arbeiter gerade einmal hundert Mark im Monat verdient. Der Holländer Jaap Schoorl und der Afrikaner Leonard Usongo vom World Wide Fund for Nature WWF in Kamerun halten die direkte Bekämpfung der Wilderer für den falschen Weg, um das Biosystem Regenwald dauerhaft zu schützen. Hauptaufgabe muß die Aufklärung der Bevölkerung sein, die sich langfristig selbst schadet, wenn sie für schnelles Geld ihre Umgebung überjagt.

Gleichzeitig versucht der WWF die Holzgesellschaften dazu zu bewegen, ihren Fahrern zu verbieten, zusätzlich zum Holz auch noch Bushmeat zu laden, das sich in der Hauptstadt Kameruns Yaoundé oder in der Hafenstadt Douala lukrativ verkaufen läßt. Auch muß den Afrikanern eine Alternative geboten werden, die sich bisher ihren Lebensunterhalt mit der Jagd verdient haben. Einige von ihnen wurden bereits als Wildhüter eingestellt.

Langfristig denkt Leonard Usongo aber auch an Naturtourismus als wichtige Einnahmequelle. Im Nachbarland Zentralafrikanische Republik funktioniert das bereits, dort können wenige Touristen aus Europa, Afrika und Nordamerika Waldelefanten und Rotbüffel beobachten oder mit den Pygmäen auf Netzjagd gehen. Doch dürfte es in Kamerun noch mindestens zehn Jahre dauern, bis eine touristische Infrastruktur aufgebaut ist, die ähnlich wie im Nachbarland auch nur sechzehn Touristen den Besuch des afrikanischen Tropenwaldes ermöglicht. Aber selbst diese kleine Zahl von Besuchern bringt Geld in die Region - zumindest für afrikanische Verhältnisse.

Roland Knauer, Quelle: http://www2.tagesspiegel.de/archiv/2000/10/31/ak-ws-11741.php

Die Congo-Connection

Autor: Meike Hemschemeier und Thomas Weidenbach

Die dunklen tiefliegenden Augen blicken konzentriert. Zupf. Behutsam zerpflücken die kräftigen Hände den Staudenstengel. Die zarten weißen Fasern wandern in den Mund, der Rest landet im Gebüsch. Als die junge Gorilla-Frau endlich den Kopf hebt und in die Richtung des Jägers schaut, scheint ihr Blick den Wald zum Schweigen zu bringen. Für ein, zwei Minuten starrt sie. Befremdet, erstaunt. Dann fällt der Schuß. Schreiend stürzt die Äffin durch knackende Äste ins Unterholz. Männer stürmen aus dem Dickicht und teilen die Beute. Köpfen, zerschneiden, weiden die Affenfrau aus. Das Baby, das sie im Arm gehalten hat, weint.

Szenen wie diese, festgehalten auf unzähligen Fotos und Videos, gehen um die Welt. Sie sind Beweismaterial einer bedrohlichen Entwicklung, bei der es der afrikanischen Tierwelt ans selten gewordenen Fell geht. Während sich noch vor wenigen Jahrzehnten nur wenige kleine Waldvölker von den Tieren des Dschungels ernährten, ist das sogenannte "bush meat" (zu deutsch: Dschungelfleisch) heute zur luxuriösen Delikatesse für die afrikanische Stadtbevölkerung aufgestiegen. Saftige Elefantenrüssel und würzig geräucherte Schimpansenköpfe dür-fen auf den Festtafeln der Gutbetuchten nicht fehlen. Gorillas sind wegen ihres süßlichen Fleisches besonders begehrt. Ihre Finger gelten geräuchert als Leckerbissen, für die auf den lokalen Märkten Preise gezahlt werden, die bis zu drei Mal so hoch sind wie für Schweine- oder Rindfleisch. Ein starker Anreiz, besonders für die Jäger in Zentralafrika, wo ein Krieg den nächsten ablöst und das ohnehin schlecht entwickelte Wirtschaftsleben verkümmern läßt.

Was in der Republik Kongo oder in Kamerun verzückte Augenaufschläge heraufbeschwört und begehrliches Magenknurren bewirkt, löst in der westlichen Welt Entsetzen, Empörung, Ekel aus. Und Wut auf diejenigen, die die Schuld zu tragen scheinen für die brutalen Schlachtzüge im Regenwald: die geldgierigen, rücksichtslos vorgehenden Tropenholz-Unternehmen. Folgt man den Argumenten derer, die solche Kritik über Fernsehen und Hochglanzmagazine an ein Millionenpublikum vermarkten, läuft die Tragödie immer nach dem selben Muster ab: Eine Holzfirma dringt mit Hunderten von Arbeitern in den vorher unzugänglichen Urwald vor. Die Arbeiter, bewaffnet von den reichen Tropenholz-Unternehmen, schießen alles, was ihnen vor die Flinte läuft. Der Transport ihrer Beute ist dank der Holzfirmen einfach: Per Holzlaster direkt in die nächste größere Stadt, wo Fleisch, Häute und Trophäen riesige Gewinne erzielen. Es gibt nur einen einzigen Ausweg, so scheint es: die Holzfirmen schließen.

Dabei ist es inzwischen ausgerechnet eins dieser oft gescholtenen Unternehmen, das neue Maßstäbe setzt im Kampf gegen die Jagd auf bedrohte Tiere: Die CIB (Congolaise Industrielle de Bois), ein Unternehmen im Norden der Republik Kongo (das ehemalige Kongo-Brazzaville), das zur deutschen Feldmeyer-Gruppe gehört. Weltweit einzigartig ist die Zusammenarbeit dieser Firma mit einer Naturschutzorganisation, der WCS (Wildlife Conservation Society) mit Sitz in New York.

Im Mittelpunkt der außergewöhnlichen Kooperation stehen zwei Nachbarn, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Der eine steht kurz vor seiner Pensionierung, ein wohlbeleibter Afrikakenner und Franzose, Direktor der CIB: Jacques Glannaz. Der andere, 35, ist Amerikaner. In T-Shirt und Trekkingsandalen federt er einerseits durch den Busch und andererseits von Meeting zu Meeting. Eigenwillig, streitbar und mit ungeheurer Energie kämpft er für den Erhalt des Urwaldes: Paul Elkan. Er ist Biologe und arbeitet im Team der Naturschutzorganisation, die den Nouabalé-Ndoki-Nationalpark im Norden des Kongo aufgebaut hat. Der wiederum grenzt direkt an die Holzkonzession der Feldmeyer-Gruppe.

Der Naturschützer und der Firmenboss, der Amerikaner und der Franzose, der Alte und der Junge - zwei Welten treffen aufeinander, und Konflikte scheinen unausweichlich. Doch Glannaz und Elkan beweisen, daß es anders geht: Mit einer Portion Idealismus, aber auch aufgrund der internationalen Proteste gegen die Zerstörung des Regenwaldes und der Bedrohung der einzigartigen Tierwelt, hat die CIB vorsichtig die Fühler ausgestreckt und das Gespräch mit den Umweltschützern gesucht. Elkan war zunächst skeptisch. Als er jedoch die Leute der CIB persönlich kennenlernte, war das Eis schnell gebrochen. Wie auch Glannaz, der immer wieder einen Schritt auf die Umweltschützer zugeht, wirft Elkan seine Vorurteile über Bord. Mit der CIB hat er sich auf eine Vision eingelassen, die ein weltweites Vorbild werden könnte: Zusammen mit dem kongolesischen Staat und der regionalen Bevölkerung haben WCS und CIB einen gemeinsamen Management-Plan für die Holzkonzession erarbeitet, die den streng geschützten Nationalpark umschließt. "Buffer Zone Management" nennen Glannaz und Elkan diese Maßnahme, die Nationalpark-Hüter auf der ganzen Welt neidisch macht. Das Ziel: Das Schutzgebiet soll keine Insel sein, an deren Grenzen die Tiere schlagar-ig zum Freiwild werden. Auch der genutzte Wald soll für sie sichere Heimat bleiben.

Denn gerade dort Bulldozer bequeme Wege durch den Dschungel gewalzt haben, nach Holzfällarbeiten zarte junge Pflanzen die geschlagenen Lichtungen erobern wandern und weiden Gorillas und Elefanten, Antilopen, Raubkatzen und Büffel besonders gern.

Herzstück der Zusammenarbeit von CIB und den Naturschützern der WCS ist ein vielschichtiges Regelwerk, das die illegale Jagd eindämmen und auf lange Sicht völlig unterbinden soll. Doch was heißt illegal? Für die Menschen im Wald, die fast ausschließlich vom Fleisch der Buschtiere leben, ist der Unterschied zwischen einem geschützten Gorilla und den zu Tausenden herumstreunenden Meerkatzen unerheblich. Fleisch ist Fleisch. Sie essen es oder verkaufen es. Wie ihre Väter. Und Urgroßväter. Und Ur-Ur-Großväter. Basis jeglicher Maßnahmen und Verbote ist daher für Elkan und Glannaz: Verständnis schaffen. Gruppen von einheimischen Lehrern stapfen dazu in jedes der vielen kleinen Dörfer und erklären den erstaunten Pygmäen und anderen Volksgruppen, daß die Tiere weniger werden, weil die Menschen mehr werden und die Jagd zunimmt. daß viele Tiere bald aussterben könnten. daß das vor allem für die Waldbewohner selbst eine große Gefahr bedeuten kann, nämlich leere Töpfe. Und Mägen. Und daß es deshalb jetzt drei wichtige Verbote gibt.
Erstens: Es dürfen keine geschützten Tiere gejagt werden. Dazu gehören Elefanten, Gorillas, Schimpansen und die Bongo-Antilopen.

Zweitens: Niemand darf außerhalb der Jagdzonen des eigenen Dorfes jagen, die seinem Dorf gehören. Wer der Herr über welche Zonen ist, haben Häuptlinge, Forstministerium, CIB und WCS vorher gemeinsam ausgearbeitet und festgelegt. Durch diese rechtliche Klärung der Besitzverhältnisse haben sich Glannaz und Elkan mit einem Schlag zahllose Waldbewohner zu Gehilfen gemacht: Jede Dorfgemeinschaft beobachtet nun schon aus eigenem Interesse, was in ihrem Wald vor sich geht. Wilderer werden festgenommen und bei der WCS oder der CIB gemeldet. Außerdem dürfen keine großkalibrigen Gewehre und Drahtschlingen mehr benutzt werden. Und drittens: Niemand darf erlegtes Wild aus der Region exportieren. Das soll den kommerziellen Handel mit dem ,,bush meat" verhindern.

Eine ausgeklügelte Mischung aus Kontrollen, Strafen, Anreizen und Angeboten rahmen die Verbote ein: Knapp vierzig von der CIB bezahlte ,,Ecoguards", zu Teil bewaffnet mit Kalaschnikows, kontrollieren die Autos und Holzlaster, die durch den Busch fahren. An fest eingerichteten Kontrollposten entlang der staubig-roten Wege zwischen den Holzfällercamps, den Dörfern und an der Hauptstraße zum Umschlagplatz in Kamerun muß jedes Fahrzeug anhalten. Jeder, der nicht anhält, wird für drei Tage - unbezahlt - von der Arbeit bei der CIB suspendiert. Am Ende des Jahres wird ihm die Hälfte seiner Prämie abgezogen. Heute, nach etwa zwei Jahren solcher Kontrollen, hält jeder. Wer Tiere oder Fleisch dabei hat, wird entlassen. Auf diejenigen, die gar geschützte Tiere geschoßen haben, wartet eine unangenehme Reise: ins Gefängnis der nächstgrößten Stadt, nach Ouesso.

Eine mobile Ecoguard-Einheit sucht die Wälder nach verbotenen Fallen ab, sucht nach Camps von Wilderern, die die Straßen umgehen wollen. Jede Spur, ob von toten oder lebenden Tieren, von Menschen mit oder ohne Schuhen, von Fallen oder Gewehren, wird penibel in den Protokollen der Ecoguard-Teams notiert und später im Hauptquartier der WCS in Computerprogramme übertragen. So lassen sich Erfolge und Rückschläge schnell erkennen. Erfreuliche Bilanz: Gewilderte Schimpansen, Gorillas oder Elefanten sind im Gebiet der CIB inzwischen die absolute Ausnahme.

Damit die Waldbewohner nicht mehr nur auf das Dschungel-Wildbret angewiesen sind, holt die CIB Zebu-Rinder von Kamerun in den Regenwald. Zusammen mit der WCS versucht das Unternehmen, den Jägern die Zucht kleiner Haustiere und Gemüsearten im wahrsten Sinne des Wortes schmackhaft zu machen: Mobile Köche bereiten für die Dorfbewohner die neuen Gaumenkitzel zu und lassen sie kosten. Hühner, Riesenschnecken und Kaninchen, Auberginen, Salat und Schnittlauch lösen zwar zunächst oft skeptisches Stirnrunzeln aus. Doch die Verköstigungen überzeugen letztlich nicht wenige. Die wachsende Hühnerschar in den staubigen Vorgärten spricht für sich.

Obwohl es noch Schwierigkeiten zu lösen gilt, wird die Zusammenarbeit von CIB, WCS und dem kongolesischen Staat auch international inzwischen als mögliches Modell für viele andere Regionen auf der Welt gehandelt - zur Freude von Jacques Glannaz, Paul Elkan und der einzigartigen Tierwelt in den tropischen Wäldern.

Weitere Informationen bei: http://www.wcs.org Quelle: http://www.wdr.de/tv/globus/archiv/20011107_3.php

Sad sights from the forest

Morning Lutz

We found these two fallow bucks in the wood this morning tangled in wire left behind by some forest workers. It must be the worst way for such fine animals to die. Sad.


The other picture is of a roe that a poacher must have tried to shoot with a 22 the previous winter and she survived the attack and healed up well.

Regards, Mark, Sonntag, 21. Dezember 2008 12:54