Alexander Gänsler 2004 in Afrika

Alexander Gänsler 2004 in Afrika

Lutz Möller 9,3x62 Munitionserfahrungen

Hallo Lutz!

Ich bin zurück aus Afrika und darf in diesem Zusammenhang meine gesammelten Erfahrungen hinsichtlich des Lutz Möller KJG’s mit den folgenden Berichten abschließen.

Afrika – Plain Games in Namibia; Farm Ongombo West in der Nähe von Windhoek sowie benachbarte zugekaufte Konzessionen in Richtung WSW:

Kudu September 2004

Kudu: 9,3x62 KJG mit Ladung laut LM; auf 185 m Mitte Höhe auf den Laufverlauf. 1 Schuß, deutliche Schußwirkung, nach ~ 40 m einfach zusammengebrochen und verendet; kein Schweiß, weder am Anschuß noch im Wundbett; klarer Durchschuß obwohl Knochen getroffen wurde, 2-facher Kaliber Ausschuß; beim Wildbrettmachen erhebliche Mengen Schweiß im Stück gefunden!

src="9,3-mm-KJG-nach-Oryx-September-2004.jpg" height="auto" width="100%">

Oryx: 9,3x62 KJG Munition laut LM; 1ter Schuß auf 313 m unmittelbar am unteren Wildkörper durch den Vorderlauf (PH hat nicht gemessen sondern geschätzt und 250 m als Entfernung angegeben – daher bin ich deutlich zu tief angekommen) nach meinen Reklamationen Schußweite gemessen und dann Handbreit über den Widerrist gehalten → 2ter Schuß bei 335 m aufs Blatt, Knochentreffer ohne Durchschuß – nicht verendet 3ter Schuß auf 190 m (endlich näher herangekommen) → eingefädelt von rechts vorn nach links hinten → im Feuer zusammengebrochen – Kugel am hinteren Ende auf der Decke im Haar hängend gefunden – Kugel hat den ganzen Oryx der Länge nach durchschossen . . ., kein Schweiß am Anschuß, dafür aber im letzten Wundbett geringe Schweißspuren; viel Schweiß im Inneren nach dem Aufbrechen gefunden.

Warzenschwein: 9,3x62 KJG mit Ladung laut LM; Frei an der Schulter beim Anpirschen. 1ter Schuß auf 45 m mittlere Höhe „eingefädelt“ von vorn nach hinten glatt durchschossen; nach 40 m verendet; kein Schweiß; altes, uraltes Female wurde auch als solches vor dem Schuß angesprochen und zum Leopardenlockfutter erklärt – nahm dieses Geschenk gern an.

Weißchwanzgnu: 9,3x62 KJG mit Ladung laut LM; auf 190 m unteres Drittel Höhe auf den Laufverlauf. 1 Schuß, 40 m gelaufen, umgefallen und verendet. glatter Durchschuß; kein Schweiß am Anschuß und auf der Wundfährte; im Wundbett mäßige Schweißspuren, viel Schweiß im Wild beim Aufbrechen gefunden.

Hartmannzebra: 9,3x62 KJG mit Ladung laut LM; auf 311 m auf Höhe der Nüstern angehalten, über dem Laufverlauf. 1 Schuß, Blatt mit Knochentreffer und deutlicher Schußwirkung; nach 70 m umgefallen und verendet; fast schon wie üblich → kein Schweiß am Anschuß, Kugel bis zur Decke auf der Ausschußseite gekommen – aber gerade nicht ganz durch; viel Schweiß und Knochensplitter im Inneren; Die PH gucken schon ziemlich schief zu mir herüber „…mit was schießt der Fremde da eigentlich?...“

Warzenschwein: 9,3x62 KJG mit Ladung laut LM; Frei an der Schulter mit Schießstock beim Spazierenfahren. 1ter Schuß auf 145 m mittlere Höhe breit aufs Blatt; glatt durchschossen; im Feuer verendet; kein Schweiß; wurde auch Leopardenlockfutter – nahm dieses Geschenk ebenfalls gern an.

Gnudoppel

Streifengnu: 9,3x62 KJG mit Ladung laut LM; nach dem der Gnu endlich frei gestanden ist auf ~ 240m m unteres Drittel Höhe auf den Laufverlauf. 1ter Schuß, → die ganze Herde in Aufruhr – kurz darauf (~ 40 m) fällt mein Bulle um; noch kürzer darauf fällt der 2te Bulle auch um . . . befremdliche Blicke der beiden PH’s „Was ist jetzt wieder passiert?” Auf dem Weg zum Anschuß diskutieren die beiden PH die Angelegenheit; nein, ich habe wirklich nur einen Schuß abgegeben, ich habe ja auch auf die Freigabe der beiden PH’s gewartet, der Bulle stand ja bei der Schußabgabe alleine usw., usw. AmAnschuß war wie üblich kein Schweiß, 40 m weiter lag der verendete Goldbulle, Blattschuß mit Knochentreffer und glattem Durchschuß; beim 2ten Gnu (Silberqualität!) Einschuß am Blatt aber kein Ausschuß; Nach der Rekonstruktion der Situation und mit Hilfe des Coloured Guides folgenden Ablauf herausgefunden: Während der Schußabgabe sprang ein 2ter guter Bulle von links aus dem Busch kommend hinter meinen Goldbullen und so kamen beide „Blätter“ deckungsgleich zu liegen. Das Lutz Möller KJG durchschlug den ersten Bullen und hatte noch ausreichend Energie um den 2ten so zu treffen, daß die Fluchtstrecke lediglich 70 m betrug. Die PH’s nahmen mir die Waffe ab, gingen auf einen Baum zu, maßen ~ 80 Schritte aus und schossen auf den Baum!

Jeder 2te Schuss durchschlug den Hartholzbaum (Durchmesser ~ 20 cm). In Hinblick auf den nicht ganz günstigen Preis der Lutz Möller KJG’s beendete ich das Treiben nach 2 Magazinen auf der Blaser R93: Die beiden PH’s waren unisono einig das diese Kombination (Blaser mit Pritz Rückstoßbremse sowie dem Lutz Möller KJG mit der Ladung von LM) ihre beiden .375" H&H leistungs- und genauigkeitsmäßig deutlich übertrifft. Die Aussage von den beiden Berufsjägern: „With this gun you can go with me on buffalo without a problem“ zeigt das Potential und das Leistungsvermögen dieser Kombination…

Da die Großen auf meiner „kann ich mir gerade noch leisten Liste“ erfolgreich bejagt waren habe ich dann auf den Wechsellauf – 300ter Win. Mag. umgerüstet. Von vorigen Jagden noch halbwegs überzeugenden Leistungen beeindruckt, hatte ich hier auf das Lutz Möller KJG verzichtet und setzte das 13g Swift A Frame von Remington ein. Im Camp in der Kalahari habe ich dann meine Wunder erlebt.

Steinböckchen: .300" WM 13 g Swift A-Frame – Standardgeschoß von Remington; endlich ein passendes Mal gefunden; auf 155 m zum Schuß gekommen; Blatt, tief, 30 Gang und dann gelegen. Handgroßer Ausschuß, Schweiß ohne Ende . . . womit das noch 20 m gegangen ist, bleibt mir ein Rätsel

Wazenschwein: .300" WM 13g Swift A-Frame – Standardgeschoß von Remington; Frei an der Schulter beim Spazieren fahren. 1ter Schuß auf 85 m, Trägerschuß unmittelbar vor dem Lauf; kein Ausschuß; im Feuer verendet; viel Schweiß; wurde auch Leopardenlockfutter – nahm dieses Geschenk ebenfalls gern an. (Wie viele Leoparden füttern die denn da unten eigentlich?)

Springbock: .300" WM 300 WM 200gr SwiftAFrame – Standardgeschoß von Remington; Aufgelegt am Auto – 300 m – 1ter Schuß – kaum eine Reaktion – 2ter Schuß – Ähnlich, aber diesmal von der anderen Seite und nun schon 330 m weit weg – Mistweite! PH hört nach Zuruf vom Guide endlich auf dauernd zu sagen „You missed!“. 3ter Schuß auf das nun näher kommende Wild – ~ 310m – PH „You hit it“ - na und - wieso fällt es dann nicht um? Coulered Guide wird zur Beobachtung ausgesetzt; wir fahren wie die Irren um den Rinderzaun rum. Auf 200 m Wild wieder entdeckt – Zum Fangschuß angesetzt - Glücksschuß auf den Träger zusammengebracht – verendet nun im Feuer. Bei der Untersuchung des Wildes fanden wir alle 4 Schuß! 1x weich links hinten am Rippenbogen, 2tes x weich genauso auf der anderen Seite, 3tes x am Blatt aber ohne Ausschuß (?!?!?) 4tes Mal am Träger – endlich erlöst – Sch…Muni. Und Selbstvorwürfe - war das wirklich notwendig?

Warzenschwein: .300" WM 300 WM 200gr Swift A-Frame – Standardgeschoß von Remington; Vom Auto aus beim Spazieren fahren. 1ter Schuß auf 160 m Trägerschuß unmittelbar vor dem Lauf; diesmal mit Ausschuß; im Feuer verendet; viel Schweiß; wurde mein erster „offizieller“ Keiler - mittelstark.

Warzenschwein: .300" WM 300 WM 200gr Swift A-Frame – Standardgeschoß von Remington; Frei an der Schulter aber über den Stecken. 1ter Schuß auf 145 m Blattschuß unmittelbar hinter dem Lauf; ein großes Loch = Ausschuß; im Feuer verendet; viel Schweiß; wurde meine 2te gute Keilertrophäe

Zusammenfassend kann ich aus meiner Erfahrung festhalten, daß Geschwindigkeit besser als Masse wirkt. Ich habe mit der 9,3x62 und dem Lutz Möller KJG (mit LM Ladevorschlag) in Afrika die besten Erfahrungen gemacht. Die 300ter WM hätte ich nachträglich betrachtet doch besser mit dem KJG benutzt, überhaupt in Hinblick auf die großen Schußweiten. Dann wäre ein Vergleich im Kaliber möglich gewesen – der muß aber leider entfallen. Laut den PH vor Ort ist das die beste Kombination, die sie jemals gesehen haben. Ihre parallel dazu verwendete .375" H&H konnte weder in der Reichweite noch in der Wirkung mithalten. Liegt aber sicher mehr an der Muni als am Kaliber ☺.

Das Lutz Möller KJG hat bei über 40 erlegten Stück Wild seine Leistungsfähigkeit in den Kalibern 6,5x65R, .300ter Win Mag sowie der 9,3x62 (alle mit LM Ladungen) unter Beweis stellen können. Kein Wild wurde verludert oder unbrauchbares Wildbrett erzeugt. Fast immer gibt es einen Ausschuß (Kalibergroß bis doppelter Kaliberdurchmesser), auch wenn dieser nicht funktionell zu nutzen ist, da fast nie ein Schweiß austritt. Der Schweiß (wird aber ausreichend produziert!) verbleibt bei fast allen Tieren im Wildkörper und schaut beim Zerwirken manchmal fatal aus. Es ist aber nichts am Wildbrett geschädigt. Bei hartem Wild brechen auch beim Lutz Möller KJG die Fahnen ab – genau so wie beim Barnes-X; hier ist noch Entwicklungsarbeit notwendig – vielleicht kommt dann auch der Schweiß aus dem Wild raus. Grundsätzlich wäre die Sache im offenen Gelände ja nicht weiter schlimm, aber bei uns in den Bergen sollte entweder Schweiß da sein oder das Stück liegen – und das geht nach meiner Erfahrung nur ganz selten mit dem Lutz Möller KJG (zumindest mit meiner Trefferqualität!). Die gestreckte Flugbahn und die Wirkung bei weiten Schüssen ist der Nachweis der guten Aerodynamik der Patronen – die hält die Energie über die Strecke; das war besonders bei der „alten Tante“ 9,3x62 zu sehen – Mann, hat das Spaß gemacht (die Gesichter der PH’s zu sehen)!.

Horrido mein lieber Lutz – verfeinere die KJG’s in diese Richtung und das Geschoß ist perfekt. Die Anfragen in Afrika waren zahlreich – die Kaliber 8x68S, 9,3x62, .300" WM und auch die .416" Rigby aber als Gesamtkonzept → als fertige Munition. Ich denke, daß die Munition schon in der vorhandenen Entwicklungsstufe auf dieses Wild den Maßstab legt. Sonst wäre das Interesse nicht so groß gewesen. Bei uns – siehe oben.

Ich hoffe, du kannst mit den Informationen noch was anfangen und verbleibe mit einem

herzlichen Gruß und WH aus Österreich Ali (Alexander Gänsler), Donnerstag, 16. September 2004 19:41

Karroo 2004

Sprinbockland im Karoo

Weiter Springbock im Zielfernrohr

Springbock auf 341 m nach GPS-Messung nach dem Schuß .308" Win. mit 7,6 mm Lutz Möller KJG aus Sako TRG-21

SprinbockEinschuß in Decke

SpringbockAusschuß aus Decke

SpringbockEinschuß, innen

Sprinbockauschuß, innen

SprinbockEinschuß, außen

Springbockauschuß, außen

Afrika