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Inhalt Grundsätzliches | Geschichte | Neue Geschosse ab 1866 | Geschoßwerkstoffe im Ziel | Erforderliche und erwünschte Geschoßwirkung | Wirkung des 7626 MJG aus Sauer 202, .308 Win | DJV-Bockscheibe | Treffersitz | Zerstörer gefällig | Zerstörer Nein Danke! | Brauchbarer Treffer | Tötungswirkung | Auf den zweiten Blick | Weniger wirkt besser | Auch Herzschüsse wirken | Hammergeschoß | Schlitze
Munition mit Lutz Möller Geschossen durchdringt seit dem Jahre 2003 aus hochwildtauglicher, randloser Munition bis 300 Meter Schußentfernung mindestens ½ m Fleisch oder 0,1 m Knochen. Niemand sonst gewährt solch überagende Leistungen. Unabhängige Messungen Dritter lies in Geschoßwirkung.
Damit ein Jäger für seine Beute das richtige Geschoß wählen kann, muß ihm bewußt sein, wie ein Jagdgeschoß im Ziel wirkt. Erst, nachdem ihm die „Zielwirkung“ bekannt ist, lohnt sich über die anschließende „Wundwirkung“, Gedanken zu machen. Letztere bestimmt vor allem die „Zielwahl“ und dessen Umsetzung, der Treffer. Die Begriffe Zielwahl, Zielwirkung und Wundwirkung und deren zugrundeliegende Physik hängen mit dem Geschoß zusammen und voneinander ab. Die Patrone und Waffe, die das Geschoß abschießen, bestimmen nur insoweit die Geschoßwirkung, als die Zielgeschwindigkeit des Geschosses davon und der Entfernung abhängen. Von der verwendeten Munition bleibt die Hülse beim Schuß im Gewehr. Lediglich das Geschoß trifft das Ziel. Nach der Zielwahl und Schießfertigkeit des Schützen kommt es bei der verwendeten Munition vorrangig auf das Geschoß und dessen Geschwindigkeit an.
Das feste Geschoß, bzw. nach dem Auftreffen auf das Ziel dessen Splitter und Restbolzen und das weiche, „flüssige“ Ziel wirken über die Fläche mittels des Staudruckes aufeinander, der mit der Geschwindigkeit zum Quadrat wächst (~ v²). Bei gleicher Pulverenergie einer Patrone und der Wucht eines Geschosses ~ ½ Masse v² verhält sich dessen Geschwindigkeit ~ Wurzel (2 Wucht / Masse). Ausgesprochen sinkt bei steigender Masse die Geschoßgeschwindigkeit ~ 1/Wurzel (Masse). Um die Wechselwirkung zwischen festem Geschoß und weichem Ziel zu erhöhen, muß die Geschwindigkeit wachsen, aber nicht die Masse. Letztere muß dafür sinken!
Glatte Musketenläufe vorvergangener Jahrhunderte verschossen (runde) Bleikugeln ohne Drehung. Damals war das „Kaliber“ (= Bezeichnung für ein Meßgerät für Rohrinnendurchmesser) der Muskete ein hinreichendes Maß für die zu ladende Munition, nämlich die Bleikugel, denn bei jeder Kugel sind Länge und Breite im Verhältnis immer gleich. Musketen waren Vorderlader ohne patronierte Munition, ohne Hülsen, die genauere Bezeichnung erfordert hätten. Seitdem es patronierte Munition aus Geschoß, Hülse, Treibladung und Zünder gibt, muß von „Munition“, statt von Kaliber gesprochen werden, um die Ladung für die Waffe genau zu bezeichnen.
Langgeschosse sind im Verhältnis zum Durchmesser länger als eine Kugel. Die ersten Langgeschosse erforderten Stabilisierung durch Kreiselkräfte mittels geschraubter „Riffeln“ im Lauf. Diese Riffeln werden heute „Züge“ genannt. Solche Züge bieten dem Langgeschoß an den stehengelassenen „Feldern“ Angriffsfläche, die bei der Drehung auftretenden Leistenkräfte bei der Geschoßbeschleunigung abzustützen, das Geschoß um die Laufseele zu drehen. Diese Schraube aus geriffelten Zügen und Feldern werden Drall genannt. Die Kreiselkräfte des Langgeschosses um seine Längsachse halten dessen Spitze im Fluge durch die bremsende Luft vorn, damit es nicht taumelt oder gar querschlägt. Im angelsächsischen Sprachraum haben sich die „Sharp Rifles“, Schwarzpulverbüchsen für kreiselstabilisierte Langgeschosse mit eben diesen Riffeln im nordamerikanischen Sezessionskrieg 1861 – 65 einen unvergessen Namen gemacht, als Schußleistungen, die von den bis dahin verwendeten Musketen gänzlich unbekannt waren, den Feind überaschten. Die kreiselstabilisierten Bleigeschosse flogen weiter und trafen genauer als alles zuvor dagewesen. Die Treffergenauigkeit der die Büchsen verendenden „Sharp Shooters“ wurde im Deutschen – das auch in Amerika damals noch viel gesprochen wurde – weit mehr als heute - dann als „Scharfschütz“ verballhornt, bezeichnet heute noch ein militärischen Jäger mit besonderen Leistungen. Seit 1886 steigerten die damals erstmalig eingeführten rauchschwachen Pulver auf Nitrozellulosebasis (Schießbaumwolle) die Geschoßgeschwindigkeiten gegenüber der vormals verwendeten Schwarzpulvermunition erheblich.
Schönbein entdeckte 1845, Böttger 1846 die Schießbaumwolle; Lenk verbesserte ihre Fabrikation und erprobte sie als Treibmittel und als Sprengladung in Geschossen; Abel gab ein Verfahren an, chemisch beständige Schießbaumwolle herzustellen und erzeugte aus einer Mischung von löslicher und unlöslicher Schießbaumwolle das erste als Treibmittel brauchbare rauchschwache Pulver. 1864 stellte Schultze sein S. aus nitriertem Holz her. 1868 erzeugten Reid und Johnson ein rauchschwaches Jagdpulver (E. C. – Pulver). 1875 gelatinierte Nobel Kollodiumwolle in Nitroglyzerin und schuf damit die Grundlage für eine große Gruppe von Schießpulvern. Zur allgemeinen Einführung gelangte das rauchschwache S. aber erst, als beim französischen Heere das 1886 von Vieille erfundene S. eingeführt wurde, das aus in Äther gelöster Schießbaumwolle und Pikrinsäure bestand. Die Vorteile des rauchschwachen Schießpulvers führten in wenigen Jahren zur allgemeinen Einführung desselben. Vgl. Upmann, Das S., dessen Geschichte etc. (Braunschw. 1874; Quelle Meyers Konversationslexikon -1905. 1905–1909
Die höhere Vergasung der Nitro-Pulver beschleunigte die immer noch nackten, bleiernen Langeschosse derart, daß die Leistenkräfte an den gedrehten Feldern die Scherfestigkeit des weichen Bleies überstieg. Die geschraubten Felder schabten den Langgeschossen, die dem Drall nicht folgen konnten, das Blei bis auf Kalibergröße (dem Feld – zu Feld Durchmesser der Büchse) ab.
Nun, also 1886 oder vor bald 130 Jahren, wäre eigentlich die Zeit für einen besseren Geschoßwerkstoff statt des zu weichen Bleies reif gewesen, nämlich einem Werkstoff, der den erheblich höheren Leistungen der damals angebrochenen Nitro-Zeit angemessene und hinreichende höhere Festigkeit entgegensetzt; das aber nicht nur beim Schießen im geriffelten, mit Zügen und Feldern geschraubten Büchsenlauf, sondern auch im Ziel. Seit Ablösung der Steinschleuder in der ausgehenden Steinzeit durch Ger und Pfeil war Blei mit Schwarzpulver aus Musketen zu verschießen so lange das Maß der Ding gewesen, das umzudenken wohl schwerfiel. Das Sinnvolle zu tun wurde damals versäumt. Man ging andere Wege.
Das Militär landet im Geschützwesen bei mit Nutzlast gefüllten hohlen kalibergroßen Langgeschossen „Granaten“ aus fein bearbeitetem Stahlguß mit einem oder mehreren zuggroßen Führbändern, meist aus Kupfer, die den Drall auf das Geschoß übertragen und die treibenden, hochgespannten Vergasungsschwaden der Nitrotreibladung im Rohr abdichten. Die Leistungen solcher großkalibriger Geschütze mit Sprenggranaten waren so groß, daß sich damit der bis dahin geübte Festungsbau erübrigte. Stadtmauer und Burgwall waren nun Zeichen einer überholten militärischen Vergangenheit, konnten geschliffen werden. Soldaten und Jägern als Büchsenschützen kleinerer Kaliber - ohne Sprengstoff im Geschoß - blieb das zu weiche Blei im Geschoß erhalten, allerdings in einem festeren Mantel aus Tombak oder Stahl, der die Leistenkräfte des Dralles aufnahm und an die träge Bleifüllung übertrug. Der hinreichend feste Mantel um die weiche Füllung (den Begriff „Kern“ soll man vermeiden sprechen, weil das Wort fälschlich ein gewisse Härte, die Blei völlig abgeht, andeutet.) löste nur eine der beiden Aufgaben, nämlich die nitrogetriebenen höheren Leistenkräfte im Drall zu übertragen. Der neugewonnen Mantel um die Füllung aus dem alten Blei, ließ aber die andere Aufgabe, nämlich den deutlich erhöhten zügigeren „Expreß“-Geschwindigkeiten im Ziele hinreichend zu widerstehen, Ziel sträflich unbeachtet. Die „Strafe“ folge auf dem Fuße.
Trifft Blei ein weiches Ziel aus Fleisch, Blut, Gelatine, Seife, Wasser mit bis 400 m/s Zielgeschwindigkeit, kann das graue Metall dem Staudruck, den es dabei an seiner Bug erfährt, noch einigermaßen widerstehen, ohne davon gleich kaputt zu gehen. Das ruhende Fleisch benetzt nur den (sehr schnell) stoßenden Bug, der das wiederum das Fleisch wegstößt. Nah dem - das Weichziel schneller als 150 m/s durchschießenden - Bug spritzt das Fleisch mit etwa 60° Kegelwinkel weg. Jedes über 150 m/s schnelle Geschoß bildet so mittels des „Kraftstoßes“ am Bug im Ziel eine kurzweilige Wundhöhle. Die zur Durchdringungsrichtung seitlichen Geschoßflanken benetzt das Fleisch, ebenso wie das Heck, dabei gar nicht. Wenn Blei 400 m/s Weichzeile trifft, verformen die Staudruckkräfte das weiche Blei zunächst stark. Bleierne Langgeschosse platten ab. Ab 550 m/s Zielgeschwindigkeit „zerstäubt“ Blei in feine Brösel, die sich im erlegten Tier im Röntgenbild zeigen.
Bild A. Trinogga / IZW http://www.seeadlerforschung.de/
Mäntel reißen Offene Stahl- oder Tombakmäntel sind zwar um etwas sechsmal fester, als die im Ziel fließende bis zerspritzende Bleifüllung, können ihrer dünnen Wände wegen, den zerstörerischen Vorgang aber nicht aufhalten oder verhindern. Nachdem der Staudruck im Ziel nur auf den Bug wirkt, bildet die Druckdifferenz zwischen dem sehr Höhen Staudruck (= ½ x Dichte x Geschwindigkeit zum Quadrat) am Bug und niedrigen Druck der Wasserdampfblase, die das Geschoß seitlich und hinten in der kurzweiligen Wundhöhle umgibt, Kräfte aus, denen das dünne Mantelblech nicht widersteht. Es dehnt sich erst und reißt endlich entzwei. Der sich wundert, warum Geschoßreste von bleigefüllten Mantelgeschossen aus getroffene Weichzeilen immer ähnlich oder gleich aussehen, möge bedenken, die gestaltende Kräfte (bei einer betrachteten Zielgeschwindigkeit) sind immer gleich und verlaufen ebenso gleich. Ludwig Prandtl veröffentlichte bereits 1920 die Theorie zu Strömung auf eine ebene Platte. Die Strömungsvorgänge um ein Weichziel durchdringendes festeres Geschoß können damit beschrieben und berechnet werden.
Quelle: Prandtl Lehrbuch von 1920
Die im Bild gezeigten Linien gleichen Druckes, sog. „Isobare“, sind elliptisch. Genauso sehen im Längsschnitt nachgiebige Geschosse mit Bleifüllung, die ein Weichziel trafen, aus. Die schnelle Strömung drückte erst vom Bug ausgehend den Mantel auseinander, fetzte bei Zielgeschwindigkeit größer als 550 m/s die Füllung zu Staub, oder – wie oben im Bild gezeigt – Bleibrösel, und bremste dann den geweiteten, ausgekragten (oder „aufgepilzten“) Geschoßrest ab. Die Strömung reißt entweder vom blechernen Mantel Teile ab, oder nur auf und biegt ihn dann nach hinten um.
„Eindringtiefe“ und „Tiefenwirkung“ hängen zusammen die wiederum mit der „Flächenlast“ oder Querschnittsbelastung, wie andere Autoren schreiben. Der französische Artillerieoffizier und Mathematiker in Napoleons Deinsten entwickelte in russischer Kriegsgefangenschaft zwischen 1812 und 1814 die Differentialgleichung um die Eindringtiefe fester Geschosse in weiche Strömungsziele, die vorrangig deren Dichte, aber weniger deren untergeordnete Scherfestigkeit kennzeichnet, zu beschreiben und zu berechnen. Sein Modell taugt heute noch, aber nur, wenn das Geschoß fest und das Ziel weist sind, für bemäntelte Bleifüllungen mit offener Bleispitze, sogenannte „Teilmantelgeschosse“ also erst nachdem deren Selbstzerstörung in Staub und Blech unter 550 m/s beendet ist. Das mag Grund sein, aus dem heraus die meisten Geschoßhersteller für ihre Geschosse dem Jäger gar keine Daten für „Fleischleistung“ oder „Knochenleistung“, nämlich der Eindringtiefe ihre Geschosse in diese wichtigen Zielmedien bieten. Bei festeren Werkstoffen als Blei ist das möglich, auch für schnelle Nitro-Expreß-Patronen oder solche Flitzer wie die 1940 geschaffen 6,5x68, deren übliche Geschosse die Mündung 1.150 m/s schnell verlassen.
Flächenlast bezeichnet beim kreiselstabilisierten Langgeschoß das Verhältnis von Geschoßmasse je Querschnittsfläche [kg/m², oder g/cm², je nach verwendetem Maßsystem]. Bei gleicher Zielgeschwindigkeit wächst nach Poncelet die Eindringtiefe verhältnismäßig mit der Flächenlast. Das heißt zunächst mal, Geschosse, die tief eindringen sollen, müssen lang sein – aber nicht notwendig dick! Dick nur insoweit, als nadeldünne Geschosse verbiegen oder ohne hinreichende „Schulterstabilisierung“ (Begriff des Schweizer Forensikers Beat. P. Kneubuehl) querschlagen würden. Übliche Jagdgeschosse sind heute zwischen 3 und 5 mal so lang wie breit. Von daher erfüllen Sie eine notwendige Voraussetzung für Schulterstabilisierung, die auch eintritt, wenn das Geschoß nicht im Ziel asymmetrisch zerbricht, wie bei einigen ungenügenden Konstruktionen aus gepreßtem Kupfer aus Übersee leider bei gewissen, allerdings üblichen, Zielgeschwindigkeiten, der mißliche Fall ist. Richtige Entwürfe vermeiden solche Störungen. Falsch konstruierte teilzerstörte Geschosse brechen im Ziel asymmetrischen. Der ungleiche Ruck lenkt den Bruch ruckartig ab. Folglich schießen solche kaputten Restgeschosse willenslos irgendwo hin, aber nicht in die gezielte Schußrichtung. So können Tiere nicht waidgerecht getötet werden.
Bei gleichem Kaliber, z. B. 7 mm, wächst die Flächenlast mit der Geschoßmasse. Ein 7 g schweres Geschoß, das im Ziel keine Masse verliere, dringt also nur 70% so tief ein wie ein mit derselben Geschwindigkeit eintreffendes 10 g Geschoß.
Die Verhältnisse ändern sich bei einigermaßen weichen Geschossen, die im Ziel deformieren. Die Kreisfläche des Geschoßquerschnittes wächst mit dem Durchmesser im Quadrat. Ein im Ziel deformierendes Geschoß, das - ohne Masse zu verlieren - seinen Durchmesser auf das 1,41 fache (= Quadratwurzel aus 2) vergrößert, büßt wegen der doppelten Fläche bei gleicher Masse seine halbe Flächenlast ein, dringt damit nur noch halb so tief, wie ein gleiches nicht „aufgepilztes“, gestaltfestes „hartes“ Geschoß, ein. Bei auf doppeltem Durchmesser vergrößertem Querschnitt, fällt die Eindringtiefe auf ein Viertel ab.
Wie immer bringen Wirkungen auch Nebenwirkungen mit. Der „Kraftstoß“, ein Weichziel durchdringender (deformierenden) Geschosse, wächst gemäß mit dem Staudruck mit dem Quadrat Geschwindigkeit und einfach mit der Fläche. Gestaltfeste Geschosse dringen im Vergleich, zu sich im Ziel im Querschnitt vergrößernden Geschosse, tiefer ein, stoßen aber je eingedrungenem Weg weniger Fleisch an, verwunden also entsprechend weniger. Umgekehrt stoßen großflächigere Geschosse je Weg mehr Fleisch an, verwunden also mehr. Der Zusammenhang ist einfach und umkehrbar. Man kann sich also entscheiden, was man will.
„Deformatoren“ für Großwild, besonders Dickhäuter mit fester 2 – 5 Zentimeter dicker zäher Haut, die kleine Splitter fängt, eigentlich Löwenkrallen hindern soll in die Tiere verletzend einzudringen, sollen im Ziel keine Masse an Splitter verlieren, sondern mit etwas vergrößertem Querschnitt als im Fluge und noch hinreichender Flächenlast tief durch Muskeln und Knochen den großen Tieren Hirn, Herz oder Lunge verletzen, um die zur Strecke zu bringen. Wie immer seit der Muskete mit ihren Bleikugeln, soll das dünnere Langgeschoß im Vergleich zur großkalibrigen (runden) Kugel leichter gehalten werden und tiefer eindringen, auch schneller und weiter verschossen werden. Letzteres erlaubt strömungsgünstige Gestaltung der Langgeschosse im Vergleich zur - vom Fahrtwind sehr gebremsten - strömungsungünstigen Kugel.
Masseverlust ändert die Verhältnisse im Ziel wieder. Schnelle, oder auch langsame, beigefüllte Mäntel, zerspritzen im weichen Ziel ihren bleierne Inhalt in das Wildpret. Je schneller die Geschosse sind, desto mehr Inhalt geht dem gar nicht schützenden Mantel verloren, bis die für das weiche Blei ungefährlichen 550 m/s Zielgeschwindigkeit unterschritten sind. Der Autor hat vor Jahren viele Rehe oder Springböcke in offener Landschaft auf große Entfernungen mit 6,5 mm Teilmantelbleigeschossen mit 1.100 m/s Mündungsgeschwindigkeit erlegt. Von den 7 g Masse blieben - je nach Entfernung - noch 1,5 bis 1,9 g in einer kleine Linse übrig, die meist geborgen werden konnte, weil diese Platzer weniger als 6 cm in Fleisch eindrangen. Für kleine Rehe oder leichte Springböcke mit schmalen Läufen mag das angehen, insbesondere beim breiten Lungenschuß in die Kammer hinter den Vorderlauf, also nur durch die dünne Kammerwand. Auf schweres Wild, Erntehirsche oder Hauptschweine, kann der Jäger mit solcher Bewaffnung nicht waidgerecht anlegen, selbst wenn die Munition den Zahlen nach vom BJagdG dafür nicht verboten wäre. Die bekannte mangelnde Eindringtiefe solcher „Zerleger“ verbietet den Schuß. Der Waidmann kann mit solchen Zerlegern der ersehnten Beute dessen äußere Hindernisse und die für zügiges Sterben zu verletzende Organe, Lunge oder Herz, immer sicher durchdringen. Da aber ist die unabdingbare Voraussetzung für jeden waidgerechten Schuß auf Wild, die nie ohne Ausnahme nie vergessen, immer voll gewährleistet werden muß.
Lutz Möller Sonntag, den 4. September 2011
In .243" W. steht:
10. .243" 4,86 g Hornady V-Max Hohlspitz Plastik Teilmantel Torpedo, V0 = 979 m/s tötete Kitz auf 80 m bei Lebertreffer sofort, gab starke Blutergüsse auf den Rippen mit großen Zerstörungen. Am Rückrat brachen durch die Druckwelle je fünf Rippen ab. Das Geschoß explodierte gewissermaßen.
Am Rückrat brachen durch die Druckwelle je fünf Rippen ab. Wie soll man sich nun die Druckwelle vorstellen? (Beispielbilder für .300" WM Lutz Möller Geschoß auf Bockkitz in 107 m) Bei 950 m/s entstehen an der Geschoßspitze etwa 4.500 bar Druck, eine Kraft von 4,5 Tonnen (= 4.500 kg) je Quadratzentimeter ergibt sich. Gewaltig! Dabei platzt das weiche Bleigeschoß fast ohne Restmasse in 0,1 - 0,4 g Bleistäube. Wasserhaltiges Fleisch und Leber spritzten zu Seite.
Anders als bei herkömmlichen breiten Kammertreffer, bedeutet der Treffersitz in Leibmitte, nicht weiche, verdichtbare Lunge gibt nach, sondern unverdichtbares Gescheide bis zur Leber setzte dem Geschoß erheblichen Widerstand entgegen. Hierin liegt ein ganz wesentlicher Unterschied.
Gescheide und Leber sind eher weiche Festkörper. Da die Scherkräfte klein (ich schätze so bei 40 kp/cm²), die Kräfte in diesem Fall dagegen sehr groß sind, ist angebracht, sich das Geschehen als Kraftwirkungen in nicht verdichtbaren Flüssigkeiten vorzustellen - zumindest anfänglich. Druck in zähen Flüssigkeiten (oder weichen Festkörpern wie Gescheide oder Leber) pflanzt sich sich der kleinen oder fehlenden Scherkräfte wegen in alle Richtungen fort; also wie eine Kugelwelle. Wenn, wie im Falle des ins Ziel getroffenen Geschosses, sich die Druckquelle bewegt, überlagern sich die Kugelwellen zu einer verjüngenden Röhre, die sich von der Geschoßbahn im Leib nach außen ausbreitet.
Ein Geschoß dieser Größe ( ~ 6 mm dick, ~ 15 mm lang) ist bereits nach ein oder spätestens zwei Zentimetern teilweise zerplatzt, der Restkörper unterschallschnell. Nimmt für dieses Geschoß sinnvoller Weise an: Trefferschnelle 950 m/s, Kaliberverdoppelung binnen 2 cm, 2,8 g Masseschwund binnen 2 cm, ergeben V0 cm = 950 m/s, V1 cm = 920 m/s, V2 cm = 826 m/s, V3 cm = 601 m/s. Blei zerstäubt über 550 m/s Zielgeschwindigkeit in Fleisch. Alle Bleigeschosse fliegen also nach wenigen Zentimetern langsamer. Kupfer hält 6-fachKräfte aus. Daher bewegen sich Lutz Möller Geschosse im Ziele auch in der Tiefe deutlich schneller. Das untere anderem begründet ihre hervorragende Wirkung.
Kann nun mit dem Geschoßrest an der Spitze sich die mit Schallgeschwindigkeit radial im Ziel wie eine verjüngende Röhre, oder Kegeloberfläche, ausbreitende Druckwelle töten? Nein! Der Druck allein tötet nicht. Unverdichtbares Gescheide und Leber ist kaum druckempfindlich. Gewebe läßt sich auch gut dehnen. Allerdings nur bis zur Streckgrenze, dann reißt es.
Bei verdichtbarer Lunge liegen die Verhältnisse anders.
Was dem armen Kitz geschehen ist, war also folgendes. Das Gescheide und Leber durchbohrende gewichtsgeminderte Restgeschoß ( ~ 12 mm dick ~ 2 g schwer) beschleunigt Gewebe. Das Geschoß stößt Fleisch seitlich weg, hinterläßt eine kurzweilige Wundhöhle. Da in diesem Fall die kurzweilige Wundhöhle auf des Kitzes Leib bezogen sehr groß war, sicher größer als dessen Hälfte, scherte das beschleunigte Fleisch an der festen schweren Wirbelsäule auf jeder Seite fünf Rippen ab.
Der Stoß auf die Wirbelsäule kommt damit einem Krellschuß gleich, da das Rückenmark soweit erschüttert, daß die druckempfindliche Nerven reizüberflutet ihre Arbeit erst mal einstellen. Da Stück ist also unterhalb des Treffers gelähmt. Das Kitz flüchtete nicht mehr. Der selbe Stoß bewegte gleich neben der Leber auch das Zwerchfell. Da im Zwerchfell für die Atmungssteuerung wichtige Fühler liegen, kann man sich die Wirkung einen solchen Zwerchfellstoßes wie einen Hammerschlag in die Magengrube auf den Sonnenfleck vorstellen. Atemstörung oder (kurzzeitige) Lähmung sind die Folge.
Was soll ein derart getroffenes Kitz den noch machen? Krell lähmt die Hinterläufe. Zwerchfellschlag lähmt die Atmung kurzfristig. Der Brustkorb kann langfristig mangels fester Rippen (je fünf zerbrochen) unmöglich atmen. Die Leber mit ihren großen Adern ist zerschossen. In der Zeit, in der die nervenbedingten Lähmungen frühestens abklingen könnten, ist soviel Blut aus den großen Leberadern geflossen, das der Blutdruckabfall (Schock) mangels Blutdruck weitere Hirnfeingefäße nicht mehr erreicht. Ohne Sauerstoff stellt das Hirn nach 10 bis 15 Sekunden bewußte Arbeit ein. Dann kann das Stück nicht mehr flüchten wollen! Das war's. Kurze Zeit später bricht alles Leben in sich zusammen. Das Stück stirbt.
Aus eigener Erfahrung scheint mir die kurzweilige Wundhöhle mindestens die halbe Körperhöhle groß sein zu müssen, um das Tier sofort mittels ZNS-Wirkung zu fällen. Beiseite gestoßenes Fleisch, oder Leber, jedenfalls nicht Lunge oder Herz, fliegt teils nach den Gesetzen des elastischen Stoßes (Energie bleibt erhalten, Masse wird beschleunigt) und teils des inelastischen Stoßes (Energie verformt, streckt, dehnt, zerreißt, erwärmt). Sofern die kurzweilige Wundhöhle sich über die möglichen umkehrbaren Grenzen dehnt und streckt, reißt das überspannte Gewebe, verbraucht Energie. Die kurzweilige Wundhöhlen dehnt sich verhältnismäßig zur eingetragenen Energie aus, also wächst der Durchmesser einer Röhre mit der zweiten Wurzel der Energie. Bei ~ 2.700 Joule für Kitz auf Leber mit 14 cm Durchmesser würden als Analogie mit etwa 15,3 Joule /cm² bei größerem Wild für die gleich Wirkung folgende Energieeinträge fordern:
Trage hier die Wilddicke in Zentimetern ein: [cm] Dann brauchst du etwa [Joule],
um dem Stück die Rippen zu sprengen, die Wirbelsäule zu erschüttern, und es damit an den Platz zu bannen bis es, ohne je wieder hochzukommen, an seinen Verletzungen stirbt!
Beispielbilder für.300" WM auf Bockkitz in 107 m
Der Weichschußrechner, obwohl zutreffend, soll nicht dahingehend mißverstanden werden, als würde ich solche Treffer empfehlen. Für größeres Wild würden Waffen für derartige Tötweise unhandlich, sprich man sollte doch ein gewisse Zielwahl vornhmen, statt einfach hinten drauf zu halten! Dieser mit .30-06 ( ~ 4.000 J) und Bleigeschoß weich getroffen Frischling (~ 20 cm dick) flüchtet etwa 2,5 km. Dieser weich 300 m.
Die dauerhafte Wundhöhle nimmt Raum, der etwas größer als die Fläche des abgeplatteten Geschosses mal seiner Eindringtiefe ist, ein. Anders als viele Autoren meinen, entscheidet nicht deren Größe, sondern deren Lage über deren Wirkung; sprich, wenn wesentliche Nerven, Gefäße oder Organe getroffen sind, wirkt die Verletzung schnell oder schwer; werden nur Muskeln getroffen (z.B. beim Keulenschuß), wird das beschossenen Tier nicht alsbald gestreckt, sondern nur krank und verludert, oder kann im glücklichen Falle die Wunde ggf. überleben und ausheilen.
Alle besonderen Wirkungen auf das ZNS sind mit einem Kugelschuß einerseits nur bei gut getroffenen Rückenmarkstreffern zwischen Stammhirn und Schulter (teils auch weiter hinten) bestimmt vorhersagbar, oder bei im Verhältnis zum Wild sehr großen kurzweiligen Wundhöhlen zu erreichen. Siehe 6,5x65 Trägerschuß. Der Schrotschuß wirkt bei genügender Deckung ebenfalls auf kurze bis mittlere Schrotschußentfernung ebenfalls sofort. Sprich man könnte auch Frischlinge mit Schrot schießen.
das gelegentlich plötzliche Wirkungen durch besondere Treffer erreicht werden, bleibt unbestritten. Allerdings sind die empfindlichen Stellen noch schwieriger als die Wirbelsäule zu beschießen, scheiden als gewöhnliche Ziele also aus. Eine Zwitterstellung nimmt der von vorn spitzwinklig angetragen Leberknotenschuß ein. Wenn die Leber platzt, schlägt die Druckwelle aufs anliegende Zwerchfell durch. Das Zwerchfell wird auch als Lufdruckfühler für die Atmung benötigt; ist einerseits sehr druckempfindlich, andererseits geradewegs mit der Atemsteuerung verbunden. Leberknotenkugelschlag stört diese Steuerung. Dem Wild bleibt die Luft Weg (Denke an den berüchtigten Schlag in die Magengrube auf den Sonnenfleck) Der Atemhalttod wird also beschleunigt.
Lies bebilderte Beispiele in Kraftstoß
Hallo Herr Möller,
Sie erwähnten in „Weniger Sulz vom Messing“, Sie können die Wirkung Ihrer Geschosse verändern können ? In welche Richtung?
LM: Ja, ich kan. In beide Richtungen, nämlich mehr oder weniger Zielwirkung!
Vollständiges Fehlen von Blutergüssen und Sulz wäre toll. Ginge das ?
Grüße, Walter Urabl, Montag, 17. Oktober 2011 15:14
Tag Herr Urabl,
ohne Tiere zu verletzen können wir die nicht töten!
Wundwirkung stellt sich immer erst in Folge einer Verletzung ein. Vorrangigig bestimmenSie die duch Zielwahl und Treffer. Das ist Ihre Sache. Meine Sache ist Ihnen meinen Geschossen die passende Zielwirkung mitzugeben. Wir wissen inzwischen, einziger Splitter vermag auch ein großes Tier zu töten. Als herausragendes Beispiel lies Streifschuß auf Oryx 2011. Das zeigt, die Splitterwucht muß nicht groß sein, vermutlich kleiner als derzeit verwirklicht. Das sind gute Gründe die Wirkung zu mindern. Dann aber kommen wieder Jäger, die vor allem Ausschuß, Pirschzeichen und Schweißfährte wünschen. All das ist nur mit größere Wirkung zu haben.
Auf den Gedanken, neu über Wirkung nachzudenken, haben mich die Schweizer mit ihre 10,3 gebracht, genau genommen mit der Forderung, eine Patrone sowohl für Hirsche als auch für Murmel zu bekommen. Die Forderungen habe ich 2012 mit dem LM 10,3 mm Murmelgeschoß erfolgreich verwirklicht. Ich könnte ähnliches auch für ander tun. Im übrigen muß man keine 9,3 haben, um Hirsche zu schießen. Ein 7 mm kann das genauso gut. Lies „Die beste Patrone“!
Waidmanns Heil, Lutz Möller
wir haben schon einmal miteinander korrespondiert, als ich fälschlicherweise annahm, daß das in meiner Sauer 202 extrem streuende sogenannten KJG von Sax aus Ihrer Fertigung kam.
LM: Mit Sax KJG Munition hab ich nichts zu tun - sagt schon der Name!
Inzwischen habe ich mir für meine .308 Win Ihr MJG Geschoß zugelegt, das sowohl mit Norma 200 als auch mit R 901 bei 5 Schüssen wiederholbare Streukreise um 20 mm liefert; V(2,5): 975 – 981 m/sec., allerdings nur mit dem ProChrono gemessen. Mein Kompliment an den Hersteller und Konstrukteur des Geschosses!
LM: Außen herum gemessen, oder von Lochmitte zu Lochmitte? Nicht verzagen, das geht noch besser!
Bei mit dem Geschoß inzwischen 9 erlegten Rehen ergaben sich Fluchtstrecken zwischen 40 und 60 m mit jeweils erkennbaren 2-3 Tropfen Schweiß am Anschuß und nach einigen Metern gelegentlich noch einmal. Die Schußentfernungen lagen zwischen 50 und 160 m. Trefferlagen alle im Bereich der 9 und 10 (DJV-Bockscheibe), Ausschüsse gut kalibergroß.
Folge: geländebedingt häufig üble Nachsucherei (meist mit der Lampe bei Dunkelheit), praktisch nicht verfolgbare Fluchtfährten ohne Hund (der nicht immer dabei war. Haben andere .308 Win-Anwender mit den Anschüssen und Fluchtfährten andere (ehrliche) Erfahrungen gemacht oder habe ich nur einen „besonderen“ Lauf?
LM: Das hat mit dem Lauf nichts zu tun.
Mit freundlichem Gruß und Waidmannsheil, R. Dürr, Mittwoch, 12. Oktober 2011 22:17
Tag Herr Dürr,
die DJV-Bockscheibe verleitet eher zu einem (tieferen) Herzschuß, als dem von mir empfohlen (höheren) Lungenschuß.
So sehen Rehe von innen aus:
Bilder von Prof. Reinhold R. Hofmann, siehe Wildscheibe.
Merke: Rosa Lungengewebe enthält keine Nerven (nur in den großen Gefäßen). Nur in die Lungen getroffene Tier verspüren, trotz von Splittern zerfetzem Lungengewebe, dort keinen Schmerz.
In Wundwirkung (lies das) schrieb ich:
„Herztreffer, ob nun obendrein durch's Blatt, oder spitz durch die Kammer, verursachen dem getroffenen Tier immer einen starken Reiz, bzw. Schmerz, weil das Herz stark enerviert ist und obendrein der Vagusnerv oben an ihm lang läuft. Der Treffer löst bei den Weidetieren unabdingbar den Fluchtreflex aus. Derart ins Herz getroffen Tiere rennen also fast immer wie angestochen los, auch wenn die Wirkung schlußendlich gut ist. Auch das Blatt, also die Schultermuskeln sind gut enerviert und tragen zum Fluchtreiz bei. Ganz anders empfindet ein Tier Lungentreffer, denn die Kammerwände sind nicht besonders empfindlich und die Lunge gar nicht, wenn von den großen Gefäßen abgesehen wird, also der Ort an dem wir einen Hustenreiz verspüren, wenn wir einen Krümel verschlucken. Das bedeutet, ein in die Kammer getroffenes Tier merkst den Lungentreffer, gegen den Herztreffer vergleichen, kaum. Daher bleibt der Fluchtreflex aus. In die Kammer getroffenen Tiere zeichnen kaum oder selten. Der Fluchtreflex bleibt aus. Die Tiere stehen da, als habe man vorbeigeschossen, aber nach einer halben Minute oder so fallen Sie um und sterben an mangelnder Sauerstoffversorgung.“
Nach DJV-Bockscheibe getroffen Rehe werden häufig Herztreffer aufweisen. Dann rennen die meist! Oft springen ins Herz getroffen Böcke auf erst mal hoch in den Himmel (sie „himmeln“), bevor sie eine 60 - 70 m Todflucht im meist Halbkreis antreten.
Wenn Sie nicht wollen, daß die Rehe laufen, dann halten Sie die oberhalb des Herzens an. Sie werden sehen, deren Verhalten nach dem Treffer wird sich ändern.
Waidmanns Heil, Lutz Möller Montag, den 17. Oktober 2011
Hallo Lutz, keine Ahnung, was du genau ändern möchtest, aber bitte bedenke Bei gutem Treffersitz tötet (fast) jedes Geschoß aus jeder Patrone. Das hat Bell mit der 7x57 vorgemacht, wenn ich richtig Beschid weiß, so um die tausend mal. Mir persönlich hat das 9,3 MJG erst letzte Woche bei der Maisjagd den Jagderfolg gesichert, als ein viel zu hoher Schuß die 80 kg Sau eher streifte, aber ein Splitter die Wirbelsäule traf.
LM: Ja, gewiß , siehe Oryxstreifschuß.
Die Sau lag an Ort und Stelle. Bitte ändere nichts an der breiten und tiefen Splitterwirkung, sonst kaufe ich was anderes.
LM: Du wirst aber nichts Besseres finden!
Die Versulzung ist nichts schönes, aber auch nichts widerliches. Ich entsorge lieber 500 g Wildbret, als das ich 15 kg oder mehr nicht finde.
LM: Richtig!
Ich denke, diese „Zusatzversicherung“ gegen suboptimale Treffersitze ist neben der Rasanz eines der herausragenden Verkaufsargumente Deiner Geschosse. Liebe Grüße, Jan g., Montag, 17. Oktober 2011 19:10
Jan,
mir geht es bei den Gedanken nicht um Sauen, sondern um Rehe, unsere kleinste Schalenwildart und gleichzeitig die häufigste. Oft werden die mit der 5,6 mm geschossen. Kleine Rehe sind leicht zu verletzen und zu töten. Allerdings bieten Sie nur geringen Zielwderstand. Ich bin an einem Nachfolger der verschiedenen 5,6 mm Geschosse dran, der als Niederwildgeschoß die anzutreffenden Verhältnisse besser berücksichtigen soll, dessen Zielwirkung ich genauer auf Rehe einstellen möchte, als das bei dessen Vorgängern der Fall war.
Deine Begründung verstehe ich. Sie trifft zu! Splitterwucht und Möller-Restbolzen ergänzen sich. Bei großem Hochwild sehen die Anforderungen anders als bei kleinem Niederwild aus. Der Zielwiderstand ist größer und die erforderlichen Eindringtiefen sind es auch. Dafür braucht man solche Überlegungen eher nicht anzustellen.
Gruß Lutz
besten Dank für Ihre schnelle Reaktion im Netz.
Ich werde versuchen, den Haltepunkt etwas zu verändern. Dies löst aber das Problem mit den äußerst geringen Schußzeichen, schwierige Verfolgung einer Fluchtfährte (ohne Hund) bei einem anderen Sitz der Kugel nicht (und dies kann kaum jemand immer ausschließen). Eine etwas geringere Eindringtiefe und ein etwas größerer Ausschuß würden möglicherweise genügen. Die Blutergüsse sind nach meiner Erfahrung sowieso meist in einer anderen Größenordnung als bei den Zerlegungsgeschossen.
Anfrage: Wann können Sie 6003 MJG für die .243 Win liefern?
LM: Vermutlich nächst Woche.
Nochmals verbindlichen Dank und Waidmannsheil, R. Dürr, Montag, 17. Oktober 2011 23:52
Herr Dürr,
lesen Sie mal Zerleger und Zerlegerverwüstungen. Da habe ich Ihnen vorgemacht und vorgeführt, was Sie von mir wörtlich verlangen - allerdings bis zumEnde auf die Spitze getrieben. Mehr geht in der Richtung nicht. Wollen Sie das wirklich? Nur Splitter, kein Restbolzen? Vollständieg Zertörung? Wollen Sie kaputte Rehe?
Hallo Lutz, niemand will Zerstörer! Wir wollen das Wild doch essen. Wer zerstörte Rehe möchte, kann ja mit der 50 BMG darauf schießen. Ich denke, die 20 mm Kanone des Marder hat auch ganz gute Stoppwirkung. Der sich vom Wild entdecken läßt, muß damit rechnen, daß das Wild noch wegläuft, wenn es physisch nach dem Treffer noch dazu in der Lage ist.
LM: Genau das sollte sich jeder Jäger merken! Gut, Jan!
Dies ist in der Regel der Fall. Nur völlig ahnungsloses (von der Gefahr) Wild wird nicht abspringen und noch bis 100 m gehen. Wer sich als potentielle Gefahr zu erkennen gibt, muß einen Haltepunkt wählen, der das Wild an denAnschuß bannt. Die physische Fähigkeit zu laufen muß unterbunden werden. Dies kann man in der Regel mit wenig waidgerechten und gefährlichen (jedenfalls nach konventioneller Sichtweise) Hauptschüssen, oder mit Höhen Kammerschüssen, bei denen Geschoßteile die Wirbelsäule treffen. Gerade hier liegt die wunderbare Kraft des MJG. Also hoch anhalten (Übergang oberes zum mittleren Drittel des Wildkörpers) und das Stück liegt, falls man auch da trifft.
LM: So ist es! Deshalb nicht die DJV-Bockscheibe als Lernstoff wählen! Liebe Grüße, Dienstag, Jan G., 18. Oktober 2011 08:56
Betreff: Schußzeichen ; die Dritte (die erste Anfrage war am 12.10.2011) Hallo Herr Möller,
Sie meinen wohl das 7626 MJG sei ausgereizt. Zwischen „3 Tropfen Schweiß“ am Anschuß und einer „Zerstörerwirkung“ dürfte es doch wohl noch etwas geben, z.B. einen etwas größeren Kopfquerschnitt beim Restbolzen. Damit meine ich keine tiefere Bohrung im Kopfteil des Geschosses. Mir ist klar, ein erhöhter Kopfquerschnitt des Restbolzens führt zu einer geringeren Eindringtiefe. Nur: welche Eindringtiefe brauche ich bei der .308 Win. bei unserem Rot-, Reh- und Schwarzwild. Beide Varianten – „3 Tropfen Schweiß“ und „Zerstörer“- sind für unseren „normalen“ Jagdbetrieb wenig geeignet. Entweder liegt das Stück in unmittelbarer Nähe des Anschusses, oder eine einigermaßen verfolgbare Schweißfährte sollte (bei „gutem“ Schuß auch ohne Hund) zu Verfügung stehen. Dies sind zumindest meine Mindestanforderungen an ein brauchbares Geschoß.
LM: Das Geschehen bestimmt vor allem der Abstand zum Wild, die Zielwahl und der Treffer, weit mehr als das Geschoß! Meine Mindestanforderung an einen brauchbaren Treffer ist ein hoher Lungenschuß über dem Herzen im Bereich des große Brustarterie oder Vagussnerves. Siehe Wildscheiben! Siehe Wundwirkung! Danach kommt ein hoher Lungenschuß mit gestreifer Wirbelsäule. Ich werde dazu aus Finnland 2011 mit Bild und Film berichten, wie beide Treffer wirken. Das sollen Sie sich dann mal ansehen!
Bei aller Anerkennung für die Höhe Präzision, zumindest bei diesem Geschoß (andere habe ich noch nicht geprüft), der möglichen flachen Flugbahn und der m. E. fast übertrieben betonten Eindringtiefe, sollte Ihr Augenmerk auch auf eine breite Anwendungsmöglichkeit gelegt werden. Haben Sie schon einmal überlegt, wie sich der Kopfquerschnitt des Restbolzens bei einem Einstichwinkel für die Nut hinter dem Kopfteil nicht unter 90 (Alt)Grad, sondern unter einem geringeren Winkel von z.B. 70 oder 80 Grad verhält? Ich vermute, hier gibt es noch eine Möglichkeit, die Ausschußgröße und Schweißmenge zu steuern, ohne gleich das Geschoß zum Zerstörer werden zu lassen und die Eindringtiefe zu minimieren (die Quadratfunktion ist mir bekannt!). Aerodynamisch dürfte sich dadurch der Widerstandsbeiwert nur sehr gering verändern.
Falls Sie mir antworten wollen, dann bitte „fachlich“. Emotionale und Extremantworten helfen bei der Suche nach einem „für die Jagdpraxis möglichst optimalen Geschoß“ nicht weiter.
Wie steht es übrigens mit der Liefermöglichkeit des 6003 MJG? Noch kein Land in Sicht?
LM: Sollte bald kommen.
Mit freundlichem Gruß und Waidmannsheil, R. Dürr, Dienstag, 8. November 2011 16:40
Keine Angst, ich will nicht ständig Pressemitteilungen weiterleiten, ich denke, diese ist eine sehr wichtige. Ich konnte am Freitag das Gutachten querlesen und denke in einer ersten Beurteilung, daß es ganz gut ist. Jedes Geschoß sollte erst auf den Prüfstand und nicht an lebendem Wild versucht werden. Das „Lutz-Möller-Geschoß“ erhält dabei eine vorzügliche Bewertung wie auch bewährte bleihaltige Spezialgeschosse (z.B. „Evolution“). Das zuerst so hochgejubelte Impala-Geschoss jedoch steht auf einer Stufe mit einem Vollmantelgeschoß: Die „Grenzgeschwindigkeit“ wird mit „0 m“ (n u l l) angegeben.
– Vorläufige Ergebnisse zur Tötungswirkung von Jagdmunition liegen vor –
(Berlin, 27. November 2012). Vertreter des Bundeslandwirtschaftsministeriums sowie Wissenschaftler haben heute beim Deutschen Jagdschutzverband (DJV) die vorläufigen Ergebnisse des Forschungsprojektes zur Tötungswirkung von Büchsenmunition vorgestellt. Nach der Auswertung von insgesamt über 11.000 Abschuß- und Laborberichten zeigt sich: Entscheidend für die tierschutzgerechte Tötungswirkung eines Geschosses ist dessen Wirksamkeit. Die kritische Grenzgeschwindigkeit des jeweiligen Geschosses bestimmt dabei die maximale Einsatzentfernung – und zwar unabhängig vom verwendeten Material. Festgestellt wurde die Wirksamkeit durch den Beschuß von Seifenblöcken. Auch schweres Wild bis 250 Kilogramm – etwa Rothirsche oder Keiler – lässt sich demnach mit bleihaltiger und zeitgemäßer Munition gleichermaßen bis zu einer Entfernung von 300 Metern tierschutzgerecht erlegen. Voraussetzung: Die Mindestanforderungen an die Geschossleistung sind erfüllt. Bei einigen getesteten Patronen – sowohl bleihaltig als auch zeitgemäß – lag die ermittelte mögliche Einsatzentfernung allerdings bei null Metern, andere erreichten gerade einmal 50 Meter. Diese Werte sind für die jagdliche Praxis völlig unzureichend. Auf Basis der vorläufigen Ergebnisse fordert der DJV von den Munitionsherstellern, künftig die Aussagen zur Ballistik auf der Munitionsverpackung zu erweitern. „Wir Jäger müssen mit einem Blick die maximale Einsatzentfernung erkennen können, bei der die jeweilige Patrone noch ausreichend wirkt“, sagte DJV-Vizepräsident Dr. Wolfgang Bethe, und weiter: „Wir wollen keine Experimente am lebenden Tier.“ Zudem fordert der DJV die Politik auf, die gesetzlichen Mindestanforderungen zu überarbeiten. Die derzeit gesetzlich verankerte Auftreffenergie von Geschossen auf 100 Meter Entfernung von 1.000 Joule für Rehwild und 2.000 Joule für das übrige Schalenwild ist nach neustem Kenntnisstand ungeeignet, um dem Tierschutz künftig Rechnung zu tragen. Carl Gremse und Professor Siegfried Rieger von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) haben für 19 Geschoßtypen die kritische Grenzgeschwindigkeit ermittelt. Das unabhängige wissenschaftliche Verfahren läßt erstmals zu, für jedes Geschoß im jeweiligen Kaliber die entsprechende kritische Geschwindigkeit – und damit die Einsatzentfernung – zu ermitteln. Dies gilt auch für Kurzwaffen. Der endgültige Abschlußbericht des Forschungsvorhabens zur Tötungswirkung von Büchsengeschossen wird im Frühjahr 2013 erwartet. Dann liegen weitere wertvolle Fakten für die Diskussion um bleihaltige und zeitgemäße Jagdmunition vor. „Wir brauchen eine wissensbasierte Entscheidung und keine politisch motivierte“, betonte DJV-Vizepräsident Dr. Bethe.
Abzuwarten sind die Ergebnisse des Projekts „Lebensmittelsicherheit von jagdlich gewonnenem Wildbret“. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) führt derzeit in enger Zusammenarbeit mit dem DJV und anderen Partnern eine Studie zur Hintergrundbelastung von Wildbret durch. Ziel des Projektes ist es, zu analysieren wie viel Blei, Kupfer und Zink grundlegend im Wildbret ist und wie viel eventuell durch Jagdmunition eingetragen wird. Die Aussagen dieses Projektes sind maßgeblich für den weiteren Entscheidungsprozess. Ein voreiliges Verbot von Bleimunition lehnt der DJV weiterhin ab.
Quelle sieh auch hier.
Ein herzliches Waidmannsheil, Johannes Schorr, Di 27. Nov 2012, 09:52
Ich bin heute der einzige Hersteller der schon heute verläßliche Daten zur Zielwirkung auf seine LM Munitionsschachteln schreibt(!) und halte fest, in dem von der DEVA für das IZW durchgeführten Versuch ragen meinen bezüglich der wirksamkeit in 200 m als überagender Sieger heraus. Niemand sonst konnte das in dem Vergleich besser.
Lutz Möller Dienstag, der 27. November 2012
Betreff: Johannes Schorr, veröffentlicht im Saarjäger Hallo Lutz ! Du hattest recht, J. Schorr ist irgendwo im Norden gelandet, aber der verwendet seit Jahren Deine Geschosse. Auch gut ist zu lesen, daß du auf Deinem Netzplatz vom „unsäglichen Impala“ schreibst - jetzt haben die es schwarz auf weiß. Ergo: Das Impala müßte für die Jagd verboten werden, für Sand und Papier erlaubt ! Dieses Gutachten wird Dir richtig Schwung bringen. Gruß Mathias, Dienstag, 27. November 2012 11:30
DJV-Umfrage zu Jagdbüchsenmunition wirft Fragen auf
Erfahrung im Umgang mit Jagdbüchsenmunition: Knapp 1.700 Jägerinnen und Jäger haben an der gleich lautenden Umfrage des Deutschen Jagdschutzverbandes (DJV) teilgenommen und Munition mit oder ohne Blei bewertet. Zentrales Ergebnis: „gute Tötungswirkung“ ist mit 33 Prozent das meist genannte Kriterium, das Jagdmunition erfüllen muß. Unabhängig vom Geschoßmaterial bewerten die Umfrageteilnehmer die Kriterien „Ausschuß“, „Schweiß“, „Präzision“ und „Fluchtdistanz“ ihrer Munition mit der Schulnote gut oder besser.
Alles gut? Nicht ganz. Bei genauerem Hinsehen fällt der Höhe Anteil von Jägern auf, die mit zeitgemäßen Geschossen unzufrieden waren: Knapp 36 Prozent der 573 Schützen, die Jagdmunition mit alternativen Materialien eingesetzt haben, kehrten dieser nach einer Testphase den Rücken und verwenden wieder bleihaltige Geschosse. Der am häufigsten genannte Grund: mangelnde Tötungswirkung. Die Jagd-Erfahrungen der drei Gruppen sind dabei durchaus vergleichbar. Bleischützen haben laut Umfrage mit ihrer Munition durchschnittlich 56 Stück Wild erlegt, zeitgemäß schützen 45 und diejenigen, die von zeitgemäß auf Blei zurückwechselten, 36 Stück Wild. Von den insgesamt 1.662 Umfrageteilnehmern haben zwei Drittel mit Bleimunition gejagt, 22 Prozent mit zeitgemäßen Geschossen und 12 Prozent wechselten von zeitgemäß wieder zu Blei.
Der DJV nimmt diese Erfahrungen aus der Jägerschaft sehr ernst. Mit Berufung auf die jetzt parallel vorliegenden vorläufigen wissenschaftlichen Ergebnisse zur Tötungswirkung von Jagdmunition des Bundeslandwirtschaftsministeriums fordert der Verband, die im Handel befindlichen Patronen auf den Prüfstand zu stellen – und zwar unabhängig vom Geschossmaterial. „Tierversuche in freier Wildbahn darf es nicht geben. Wir fordern eine Neubewertung aller Büchsenmunition“, sagte DJV-Vizepräsident Dr. Wolfgang Bethe. Die wissenschaftlichen Grundlagen für ein unabhängiges Prüfverfahren lägen jetzt erstmals vor und müßten von Herstellern und Politik ernst genommen werden. Der DJV fordert, daß auf der jeweiligen Patronenschachtel künftig neben den herkömmlichen ballistischen Angaben die individuelle mögliche Einsatzentfernung kenntlich gemacht wird.
DJV, Berlin, 28. November 2012
Gute Forderung. Die erfülle ich schon lange. Ich bin immer noch der einzige Hersteller, der (überagende) Leistungen im Ziel angibt!
Bitte sehr! Heute morgen bekam ich 3 Abschußberichte von der „Magnum + Teilmantel“ Fraktion: Alle drei hatten im Nachtansitz Sauen auf Schußentfernungen von 80 bis 180 m beschossen. Trotz Magnum blieben die Sauen nicht im Feuer liegen, obwohl die .300er .338er Magnums die Sauen angeblich doch geradezu umwerfen sollten. Wenn ich das also mit meinen Ergebnissen vom Freitag „Seltsame Geschosse splittern gut“ vergleiche, sehe ich einen Zusammenhang zu Ihrer Ansage:
„Mehr Energie und mehr Zerstörung führen nicht zwingend zur kürzeren Fluchten!“
LM: Ja, eher das Gegenteil trift zu. Siehe dazu Lichtgeschoß!
Christian Waldmann, Mittwoch, 12. Dezember 2012 12:23
Hallo Herr Möller, gestern jagte ich mit unserer Stöberhundgruppe in Wanfried.
Die Bilder zeigen meinen HF-Stand jeweils Blickwinkel 90 Grad. Die durchgehenden HF sprengten die Rotte in den Fichten und ich beschoß einen Überläufer auf der Schneise. Trotz Herztreffers schaffte die Sau keine 30 Meter Flucht mehr! ( 303 Sauer 8x57IS mit MJG ). Das Herz war regelrecht zerstückelt. Wildbretentwertung? gegen Null!
LM: Sehr schön, Herr Noisten.Waidmanns Heil! Waidmannsheil, Martin Noisten, Mittwoch, 12. Dezember 2012 22:05
Ich brauche ein Geschoß, das nach dem Treffen mit der Wirkung eines Hammers noch 100% Restmasse hat.
LM: Vermutlich wollen Sie einen Deformator. In übrigen wirkt der Hammer auch nur auf das Hirn sofort. Siehe Hirnschuß, vor laufender Kamera mit der 308 auf Büffel vorgeführt in Australien 2014
Bei Gelegenheit mußte ich einem 90 kg Keiler (ausgenommen) den Fangschuß verpassen. Ich führe eine HK SL7 und habe 3 Schüsse drauf geballert.
LM: Wohin? Wo getroffen? Gewiß nicht Hirn oder Wirbelsäule. Alle anderen Treffer nützen in der Lage nämlich nichts!
Die Sau nahm mich an und lag erst nach den 3ten Schuß; 2 Schüsse im Maschinenraum (aber richtig, Lungen und Herz) verpulvert.
LM: Bie annehmender Sau ganz sinnlos. Lies Wundwirkung - aber gründlich!
Ich konnte den Keiler erst 3 m vor mir mit eine Schuß zwischen die Lichter strecken als er noch 20m gelaufen war.
LM: Die beiden ersten waren auf ein annehmendes Tier sinnlos. Das kommt doch näher. Hättest Du gleich gewartet, bis er nah genug war, um ihn sicher ins Hirn zu schießen, hätte der eine vollauf genügt.
Jetzt bin ich nicht ängstlich veranlagt, aber der Hintern zieht sich in der Lage ein bißchen stramm zusammen. Also, ich brauche einen Hammer der nicht splittert in .308.
Waidmannsheil, Mike Heutink,
Mein lieber Mike,
ein Hammergeschoß gibt es nicht, kann es nicht geben. Du mußt annehmende Keiler nur ins Hirn oder in die Wirbelsäule treffen. Nur solche Treffer wirken sofort. Alle anderen sind in der Lage wirkungsloser (weil verzögerter) Mumpitz.
MJG rückwärts splittern nicht, wenn du nur das willst!
In mir wächst so eine Vorstellung, wie ich durch verminderte Mindestzielgeschwindigkeit die Reichweite schlapper Randpatronene erweitern könnte, mit fünf Schlitzen in der Hohlspitze, schön dem Drall geneigt folgend.
Erweiternd empfiehlt sich auch diesen Aufsatz zu lesen.
Lutz Möller 8. Dezember 2014
Herr Möller,
Ihr Gedanke die Hohlspitze zu schlitzen ist nicht nur bei lahmen Patronen eine Verbesserung, sondern auch bei kleinen Zielwiderständen. Meine eigene Erfahrung mit der 8x57 IS zeigt beim Rehwild, daß die Hohlspitze beim 8004 nicht immer aufmacht, und das bei Geschwindigkeiten über 800 m/s.
LM: Erfahrungen Anderer, ebenso wie meine, zeigen das anders. Rechnungen und Wassertankversuche ebenso, nämlich 700 m/s.
CW, Dienstag, 9. Dezember 2014 08:32
Schwankungen im Werkstoff gab es früher auch schon.
LM: Wohl wahr.
Wasser und Gelatine zeigen nicht unbedingt das Ansprechen auf schwaches Wild.
LM: Auch wahr. Nchdem ich die 308 im Vorführen noch oben hin auf Büffel erweiterte, können wir zum Kleinstwild schauen, um die mögliche Bandbreite noch weiter zu spreizen. Ich erinnere nur an die unverggeßliche Kupferfliege (die nach dem Treffer allerdings gar nicht mehr aufzufinden war! Nur einige klitzekleine Blutspritzerchen blieben noch von ihr übrig.).
CB; Dienstag, 9. Dezember 2014 10:52
Lies weiter in Geschoßwirkung (mit Messungen unabhängiger Dritter)!
Hallo Lutz,bezüglich Deiner schräg gefrästen Schlitze ergibt sich Bedarf zu hinterfragen, ob gefräste Schlitze bestens sind. Der Gegenstand der Erörterung Schlitze ist zum einen die Erweiterung des Einsatzbereiches Deiner Geschosse hin zu niedrigeren Geschwindigkeiten beim Auftreffen und zum anderen die Erhöhung der Zuverlässsigkeit des Zerlegens der Hohlspitze, auch bei ausreichend Höhen Auftreffgeschwindigkeiten.
LM: Ziele sind
die Reichweite zu erhöhen, indem durch Schlitze in der Hohlspitze die Geschosse auch in größeren Schußentfernungen (mit den dort abgefallenen niedrigeren Geschwindigkeiten) als bisher bestimmungsgemäß splittern; dann
die Splitteranzahl zu veringern, um so
die Splitter zu vergrößern, damit
die Splittern tiefer wirken!
Dafür bieten sich Kerben, bei denen der gefräste Schlitz eine aufwendige Sonderbauart der Kerbe ist, an. Zuverlässige Risse bilden besonderes Kerben mit scharfem Kerbgrund. Je schärfer die gekerbte Kante ist, desto höher wird dort die örtliche Spannung, die bei Überschreiten der Werkstofffestigkeit zum Versagen, folglich zu den gewünschten Rissen führt.
LM: Klar.Ob eine Kerbe an der Stirnfläche oder entlang der Seitenfläche wirksamer würde, wäre erst zu berechnen und dann tatsächlich zu prüfen.
LM: 8005 S Muster sind in Arbeit ( „S“ für Schlitz) oder lieber „N“ für Nute, Nutte, Nuthe? Ist doch allselbes! Die vorgesehenen Schlitze brechen die Hohlspitze sowohl außen längs (im 6° Drallwinkel) als auch an der Stirn. Gleichwohl spricht mich Dein Gedanke, die Hohlspitze nur an der Stirn zu kerben, wohl an.
Ebenso ist zu prüfen, ob gleichmäßige oder ungleichmäßige Kerbtiefe (Schlitztiefe) über deren Länge wirksamer sind. Bereits erste Versuche durch Anritzen mit einer Reißnadel dürften Aufschluß geben, ob sich damit der gewünschte Zerlegungseffekt der Hohlspitze zu niedrigeren Auftreffgeschwindigkeiten erweitern läßt.
LM: Nur Änderungen, die sich in der automatisierten Reihenfertigung anwenden lassen, werde ich unternehmen. Handarbeit gehört nicht dazu.Liebe Grüße, Stefan, Dienstag, 9. Dezember 2014 23:31
8 mm Flitzer Kreuzschlitze für vier grobe Splitter
8 mm Flitzer für vier grobe Splitter
Hallo Herr Möller!Ich hoffe Sie konnten mit den gelieferten Federal 215 Zündhütchen noch was anfangen und schaffen es rechtzeitig, Ihre Büchse allen Widrigkeiten zum Trotz noch wettbewerbstauglich zu machen! Unglaublich, was man heute alles so kaufen kann ☻ ! Da mein Munitionslos mit dem 8004 (8x68S) verbraucht war, habe ich am vergangenen Wochenende aus Neugier jagdlich das 8008 geführt und drei Überläuferkeiler auf Entfernungen zwischen 120 m und 170 m Schußentfernung erlegt. Die Wirkung war bei allen dreien (hoher Lungenschuß) . . .
LM: Sehr gute Zielwahl ☺ !
. . . tadellos. Die die Stücke fielen und lagen nach weitestens 10 Metern. Die Ausschußseite eines der Überläufer zeigt lehrbuchmäßig wie die neuen Geschosse wirken sollen.
LM: Siehe Splitter.
Da ich diese neue Erbfolge auch in meiner kurzläufigeren 9,3x62 einsetzen will, bestelle ich bei Ihnen 100 Stck 9,3 mm Flitzer.Für ein Versuchsprojekt bräuchte ich 20 Geschosse 7007. Die entsprechende Waffe dazu wird wohl erst in 2 Jahren fertig sein, ich brauche jedoch Musterpatronen für den Entwurf des Magazinkastens sowie erster Vorversuche zur Ladungsentwickung. Wäre super wenn das klappen würde!
LM: Welche Patrone?Danke, Gruß und Waidmannsheil, Marco Bergemann, Dienstag, 24. Mai 2016 15:29
Guten Abend Herr Möller,die Gedanken Geschosse zu schlitzen oder zu kerben haben die Leute von Lehigh Defence augenscheinlich bereits ganz gut umgesetzt.
LM: Nein, überhaupt nicht gut, denn die Aerodynmik ist viel zu schlecht. Nur für Buschkämpfer, aber icht für weite Schüsse.
Wie man bei deren großkalibrigen Geschossen ab .375 sieht, haben die Entwickler auch die Werkstoffe, Kupfer und Messing und deren Eigenschaften bedacht indem die spröderen Messinggeschosse für Überschallzwecke innen lediglich gekerbt sind und das .50“ Geschoss aus Kupfer geschlitzt ist. Bei Subsonic-Geschossen sind alle Geschosse geschlitzt, da hier bekanntlich der hydraulische Druck nicht ausreicht um eine gewöhnliche, ungeschlitzte Hohlspitze zu öffnen. Falls Sie dieses Vorhaben umsetzen, könnte man dann vielleicht auch geschlitzte .30er MJGs erfolgreich in einer .300 Blackout, Whisper einsetzen, was ich sehr begrüßen würde. Bei etwaigen Versuchen in der Richtung wäre ich zu gegebener Zeit gern behilflich. Mit freundlichen Grüßen, RM, Mittwoch, 10. Dezember 2014 17:35
Grüß Gott Herr Möller,Schönr Gedanke mit den immer fortschreitenden Verbesserungen. Doch wäre es der Königsweg, der Aerodynamik wegen die Schlitze innen anzubringen,?
LM: Wohl wahr.So wie jetzt abgebildet würden Sie dann die Flitzerspitze auch gezahnt herstellen, damit die genau in die Öffnungen greifen kann?
LM: Ungern.
MfG! Jörg Schollasch, Mittwoch, 10. Dezember 2014 18:33
Betreff: Zielwirkung Hallo Lutz,dachtest Du nicht schon mal über Schlitze nach?
LM: Ja, vor langer Zeit.
Damals eher innen. Du verfolgtest das damals nicht weiter. War die Zerspanungstechnik noch nicht so weit?
LM: Doch, aber ds duerte zu lange udnn die Kosten steigen zu hoch.
Irgendwie kann ich mir mit meinem kleinen Verständnis von Aerodynamik nicht vorstellen, geschlitzte, geritzte, also zerklüftete Geschosse flögen besser, weiter fliegen.
LM: Ach Stefan. Die Absicht die Reichweite zu steigern meinet die nutzbare, nicht die geflogene, als jene Schußentfernung, bis zu der das Geschoß noch bestimmungsgemäß wirkt. Geschosse schräg in die Luft geschossen können 5 km weit fliegen. Das meine ich nicht. Ich meine den gezielten und getroffen Schuß auf Wild mit angemessener Ziel- und Wundwirkung.
Besser, bestimmter anzusprechen, will ich ja. Ich bin gespannt auf Berechnungen und Versuche und lerne gern dazu!
LM: Ich bleibe auf Sendung. Höre rein!Beste Grüße, Stefan Simm, Mittwoch, 10. Dezember 2014 22:14
Betreff: SchlitzeHallo Herr Möller,ich finde die 4 Schlitze auch eine gute Absicht.Wenn die Splittermasse des 9304, auf 4 große Splitter beschränkt, erhöht werden würde, würden diese groben Splitter viel tiefer eindringen. Das würde bei immer noch geringer Wildbretentwertung bestimmt die Wucht der kegeligen Splitterwundkanal erhöhen.
LM: Mehr Splitter geben mehr Splitterwucht. Der Zusammenhang ist klar. Allerdings begrenze ich die Wucht absichtlich, um keine unnötige Zerstörung zu verursachen. Siehe 9,3 mm Zerstörer Afrika 2005. Das hatten wir schon. Das war aber ein Irrweg. Vergessen? Ein Splitter (der jetztigen) duch Lungen oder Herz genügt jedes Tier (Dickhäuter ausgenommen) zu töten.
Selbst bei starkem Wild, und nicht beabsichtigten Blatttreffern, würden die Splitter noch in die Kammer eindringen . . .
LM: Nein. Die Splittereindringteife könnte ich vielleicht auf 10 cm Fleisch steigern. Schräg durch eine Hirschschulter benötige ich aber 20 cm zzgl. ggf 3 cm Knochen. Das ist zu viel und zu weit. Da durchzudringen ist mein Restbolzen da.
und neben dem Restbolzen die lebenswichtigen Organe zerstören.
LM: Lungen und Herz müssen nicht ganz zerstört werden, um das Tier waidgerecht zu töten. Die hinreichend zu verletzen langt schon. Schon ein Splitter genügt vollkommen.
Nun kommt mein Gedanke, der hoffenlich nicht ganz falsch ist. Nach meiner Vorstellung bekommen wir wieder: dickere Geschosse mit gröberen Splittern für stärkeres Wild und nicht volkommenem Schuß, . . .
LM: Volkommen falsch. Ganz dünnes Eis. Geh da bloß schnelll wieder runter. Ein brauchbarer Treffe ist durch nichts technisches zu ersetzen, durch rein gar nichts. Der nicht treffen kann, soll nicht schießen - schon gar nicht auf lebende Ziele. Ende!
. . . dünnere Geschosse mit feineren Splittern für leichtes bis mittleres Wild. Wobei wir ja wissen das mit guter Zielwahl diese auch für starkes Wild ausreichen.
LM: Ja, sieht man in Australien 2014 mit der 308 auf Büffel gut.
Leider gelingt dies nicht immer.
LM: Irrglauben halten sich trotz bessere Erkenntnis hartnäckig. Viel hilft viel ist so einer! Eben das spukt in Deinem Kopf rum. Reinigen den mal von solchem Unnsinn.
Gruß S.H. , Donnerstag, 11. Dezember 2014 13:03
Gesendet: Donnerstag, 11. Dezember 2014 14:11Betreff: Zielwirkung, GeschoßwirkungReichen denn 300m und mehr nicht mehr?
LM: Manchen Jägern, besonders in den Bergen, reichen die nicht. Ich denke allerdings, wie oben bereits ausgeführt mehr an schlappe Randpatronen, wie die 9,3x74R, die heute nicht wirksam bis 300 m raus langen.
Ketzerisch gefragt: Sind es mehr als zwei von hundert Jägern, die soweit schießen wollen, müssen, vor allem können?
LM: Bei meinen Kunden sind es verhältnismäßig mehr als bei anderen Anbietern, die weit rauslangen wollen, weil ich meine Munition auch dafür entwickele! Der weite Schüsse wagen und erfolgreich abschließen will, findet so den Weg zu mir. Sicherlich ist gut um sichere Wirkung zu wissen.
LM: die ich gern für jede Patrone (die ich anbiete) bis 300 Meter gewährleisten möchte, das bei den schlappen Randpatronen aber leider nicht kann. Peppen kann ich die wegen der wachsenden Stoßbodenkräfte bei herkömmlichen Kiplaufwaffen ohne kräftigen Suhler Jägerverschluß (den meine Merkel K3 Kipplaufbüchse hat ) aber auch nicht. Beste Grüße, Stefan Simm, Donnerstag, der 11. Dezember 2014
Betreff: Zielwirkung
Moin Lutz,
die Jagdsaison ist vorbei, und auch heuer haben Deine Geschosse wieder Ihren Deinst verrichtet, vom kleinen Hahn bis hin zum Rotwild ist alles Beschossene mit nach Hause gefahren, mit sehr geringem Wildbretverlust und ohne Nachsuche. Danke!
LM: Bitte sehr, bitte gern.
Bezüglich Zielwirkung las ich die Berichte über die Schlitze gelesen, sicher ein guter Gedanke. Wenn die Schlitze im Inneren der Hohlspitze, also von außen nicht erkenntlich, angebracht würden, wäre das meiner Meinung nach die bessere Lösung. Die Masse, die mit den Schlitzen wegfällt, könnte durch eine Geschoßverlängerung nach vorn (längere Spitze mit tieferer Hohlspitze) wieder gut gemacht werden.
LM: Klar.
Denk mal evtl. auch über eine härtere Geschoßspitze nach evtl. auch aus Messing, denn auch diese könnte beim Auftreffen den Zerlegungsvorgang der „Krone“ deutlich unterstützen, denn das weiche Plastik verhält sich beim Aufprall wahrscheinlich wie eine Schneeflocke auf einer heißen Herdplatte.
LM: Richtig. Ein Gedanke vom 2. 7. 1980 von H. Thiele, H.Reutlinger / MEN. Siehe Der erste deutsche Deformator!
MfG FF, Donnerstag, 18. Dezember 2014 08:56
Die beiden Bilder zeigen die Wirkung Ihrer Munition (9,3x62mm) auf einen verstärkten Eisenschuh zur Pfostenaufnahme für Zieldarstellungen
Entfernung : 110 Meter
Waffe: Mauser 225Für die Nörgler oder Besserwisser: Örtlichkeit war ein Behördenschießplatz, kein ein Jagdrevier. Somit waren alle Sicherheitsbestimmungen bei Abgabe des Schusses erfüllt.
Bei Verwendung des Textes und der Bilder sind die nachfolgenden Zeilen ohne Namensnennung!
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