Lutz Möller Vorhaltewinkel

Vorhaltemaß auf bewegtes Wild

Schnelle Geschosse erleichtern auf bewegtes Wild zu zielen

Pfad / Heimat / Ballistik / Vorhaltewinkel

Ínhalt Rechner | Reaktionszeit | Metsämaa 2008 | Bild-1 | Bild-3 | Flechtenstein | 9,3x64 Flugbahn | Weiter Weißwedel | Nahes Tier | Weiter Bock | knipste | Fehler | Weites Kalb | Blick zurück | Wertung | Jagd- und Übungsladung | Vorhaltewinkel im Film | Sauen am Mais | 13 aus 20 | Einfach nur unzufrieden | Was soll ich denn machen? | Meisterschuß | Luftgewehrschießanlage | Mangelhafter Lungenschuß | Vorhaltemaß | Schußwürdigung

FLüchtiges Reh vor dem Adler

Flüchtiges Reh vor dem Adler

Rechner

Gib ein

V0 m/s V100 m/s
Gib ein Troll
m/s
Flucht
m/s
Weite Vorhaltemaß in [m]
20 m m m
40 m m m
60 m m m
80 m m m
100 m m m

Auf zu geringes Vorhaltemaß folgen lange Fluchtstrecken!

Schlechtes Beispiel: Mangelhafter Lungenschuß auf Elch. Genaue, bebilderte Beschreibung der Schießprüfung für Elch Loimaa 2002.

Reaktionszeit

Hallo Herr Möller,

ich möchte gern wissen, ob Sie in Ihrem Rechenplan Vorhaltewinkel auf bewegtes Wild die Reaktionszeit des Jäger mit einberechneten?

LM: Nein.

MfG, Peter Wille, Donnerstag, 24. Mai 2012 15:20

Metsämaa 2008

Bild 1 | 11:01 h | Mein Stand mit steinen, Blick nach links die Schützenkette entlang.
Wir schießen nach rechts. Die Treiber werden von rückwärts bis rechts kommen.

Ich stehe mitten auf dem Stoppelfeld auf einem Holm (bewaldeter Hügel). Ich bin der rechte von vier Schützen in diesem Treiben. Links auf dem Holm steht ein rotes verlassenen Haus, davor stehen Conni, Torsten in rot und hinten auch Jukka.

11:02 h | Meine bewährte Heym SR 20 G, siehe ♣ 9,3x64 Afrika 2005 Büffel Afrika 2008Büffel Australien 2008

Bild 2. Ausschnitt von 1. Conni, Torsten in leuchtrot und hinten Jukka. Herkömmliches rot ist in dem Dunst nicht zu erkennen.

Bild 3 | 11:03 h | Blick von meinem Stand im rechten Winkel rechts von Bild 1 nach vorn auf den Wald in gut 200 m. Davor ein Holm

Bild 4 | Flechten auf meinem Stein. Rechts oben der Gewehrschaft. Ich kann also auch kniend aufgelegt schießen.

Rot ist meine 9,4x64 Lutz Möller Geschoß Geschoßbahn bis 400 m (im Vergleich zu einem ollen Afrikabbleidödel)

Aus der Blickrichtung des 3. Bildes erstreckt sich außerhalb des Bildes rechts das Feld noch mal 200 m in den Wald rein, bildet ein Tasche. Die Treiber werden von rechts kommen.

Weiter Weißwedel

Bild 4 | 11:21 h | Rechts von Bild 3 in die Tasche auf ~ 400 m betrachtet zogen 8 Weißwedel durch.

Bild 5 | Ausschnitt von Bild 4 | Seht ihr das Tier? Es ist ein eiliger Nachzügler nach dem vorher ruhig durchgezogenen Rudel

Bild 6 | Ausschnitt von 5

Meinen Laserentfernungsmesser hatte ich leichtfertigerweise nicht mitgenommen. Allerdings hatte ich bislang auch nicht vor auf einer Drückjagd auf 400 m zu schießen. Bis 300 m ist das mit der 9,3x64 Lutz Möller Geschoß Flugbahn ja auch binnen + 5 und - 12 cm Höhenabweichung gut möglich, also auf Weißwedel ohne weiteres, da das Ziel die Kammer groß genug ist, um sich über die Entfernung bis dahin keine Gedanken machen zu müssen. In der Höhe halte ich somit einfach Fleck. In Australien 2008 klappte das auf große Esel bis 350 m ohne Schwierigkeiten mit gutem Erfolg.

Seitlich beachte ich den Vorhaltewinkel und halte von hinten kommend und durchschwingend je nach Entfernung eben ein Länge oder mehr vor.

Die Finnen rufen beim Treiben laut. Als die 8 Weißwedel, noch nicht laut getrieben, sich 20 min nach dem Anstellen vor der Treiberwehr klammheimlich und leise verdrückten, zogen Sie von Wald zu Wald über das offene Stoppelfeld abkürzend über die besagte Tasche, also quer zu mir, breit. Ich legte also meine bewährte Waffe mit dem guten alten 6x42-4 Kahles auf dem nassen Flechtenstein. Ihr mögt nach den Bildern meinen, das ginge nicht, doch das menschliche Auge sieht mehr als ein Kamera mit 70 mm Objektiv. Das bildstabiliserende 300 mm Objektiv, das auch 6-fach vergrößert, hatte ich ebenfalls nicht bei. Ich war zu jagen, nicht zu Knipsen hier. Ich hielt also auf 400 m 40 cm hoch an und schoß auf einen stehenden ausgewachsenen Weißwedel. Alles war frei. Der Größen nach mit den anderen verglichen war das kein Kalb. Die Büchse knallte. Der Knall verhallte. Ich vernehmen bei der Jagd den Knall kaum und spüre den Rückstoß nicht. Nichts weiter sonst geschah. Das Rudel zu weiter. Später maßen wir nach. Die Entfernung betrug über 450 m. Gemäß Flugbahn hatte unter dem Weißwedel in das Stoppelfeld geschossen.

Nahes Tier

Etwa 10 Minuten später kam rechts vor mir ein Tier fast auf mich zu, nicht ganz, sondern schräg in Richtung an meinem Holm an der rechten Seite von mir gesehen vorbei. Aus Sicht des Tieres lief es links an meinem Holm vorbei. Das Tier ließ ich kommen. Auf vielleicht 100 m eröffnete ich stehend freihändig flüssig von spitz vorn das Feuer auf das Tier, Schuß 1. Das Tier fiel im Knall. Allerdings stand es danach wieder auf. Nicht faul verpaßte ich ihm noch einen Treffer, Schuß 2. Zum Teufel noch mal, kam das gar nicht so weite Tier schon wieder hoch. Na gut, nun war endgültig ein Fangschuß fällig. Ich trug auf das liegende Tier mit dem erhoben Haupt einen Trägerschuß an. Das spätere Bild dazu folgt weiter unten. Nach demTrägertreffer regte sich nicht mehr.

Weiter Bock

Nun war Bewegung in das Treiben gekommen. Gerade vor mir, rechts von dem Holm in Bild 3 querte in Bock in mäßiger Gangart, so geschätzte 10 m/s oder 36 km/h. Das war die Gelegenheit. Von hinten kommend überholte ich mit meiner Büchse den Bock und lies ein Länge vorher fliegen. Bei schnellen Lutz Möller Geschossen, die ich schießen sah das so aus.

Auf 200 m muß man bei 10 m/s also 2 m vorhalten, etwas mehr als eine Länge, um die Kammer zu treffen.

Der Bock fiele im Knall und stand nie wieder auf.

Danach dachte ich, mein Glück wäre vollkommen und das Treiben für mich erledigt. Ich knipste meine verschossen Hülsen auf dem beflechteten Stein.

Bild 5 | 11:32 h | Verschossen Hülsen: 1 mal auf | 450 m unterschossen (oder 2 mal?) | 3 mal auf das nahe 100 m Tier | 1 mal auf den 200 m Bock

Bild 6 aufgehellt| 11:34 | Rechts hinten von meinem Holm nähern sich die Treiber dem nahen Tier

Bild 6.1. | Ausschnitt aus 6 unbearbeitet. Die rote Weste rechts ist kaum zu erkennen, nur die leuchtrote Mütze links.

Bild 7 | 11:35 | Das nahe Tier sieht mir doch eher wie in Kalb aus. Sei's drum. Ab ins Kühlhaus!

Fehler

Als ich um 11:32 mein verschossenen 9,3x64 Hülsen ablichte knallt es weit links von mir. Ganz links hinten stand Jukka. Ihm kam aus völlig anderer Richtung, nämlich von rückwärts also von hinten nach vorn auf den Wald zu ein Bock, der rechts an ihm, also vor Torsten durchzog. Er schoß 1 mal vorbei, 1 mal von Torsten genau beobachtet in den Sand, 1 mal in die Keule („Lungenschuß“) und trug dann dem im Graben vor dem Wald liegenden, noch lebenden Bock aus der Nähe den Fangschuß an. Gefährlich war quer zur Schützenkette in Richtung der auftauchenden Treiber zu schießen. Ein Glück, daß nichts Schlimmes geschah. Der Vorfall lies später die Stimmung zusammenbrechen und kostet uns all die Drückjagd am Sonntag. Göran setze mich später mich davon in Kenntnis und erst längere Gespräche und ein Ortstermin mit Beteiligten brachten, zusammen mit den Bildern mit Uhrzeit, die wahre Geschichte hervor.

Weites Kalb

Davon ahnte ich zu dem Zeitpunkt noch nichts. Obwohl ich ja eigentlich dachte, die Jagd sei für mich erfolgreich gelaufen und erledigt, erblickte ich, als ich die Hülsenknipserei hinter mir hatte und dem fernen Geballere lauschte, nun links von dem Holm in Bild 3, schräg vor mir ein flüchtendes Kalb. Dahinter war der Wald ohne Treiber, die 350 m weiter rechts aus durchgedrückten Wald erschienen. Auf Bild 1 stehen links von mir erst Conny und dann Torsten. Das Kalb war an Conni schon vorbei. Also in etwa auf der Höhe des Holmes mit dem roten Haus und der schneebedeckte Scheune. Ich habe in dem Moment nichts gedacht, schließlich war ich jagen, aber wenn ich denn gedacht hätte, dann „Wieso schißt den keiner auf das Kalb?“ und „Das darf doch nicht unbeschossen aus dem Treiben flüchten!“. Jedenfalls nahm ich meine mir wohl vertraute Büchse hoch, schwang von hinten über das Kalb in 300 Entfernung und lies zwei Längen vorher fliegen. Etwas später als im Knall (Das Geschoß muß ja erst mal ankommen) fiel das Kalb und stand nie wieder auf.

Torsten hatte zwar, wie er mir später sagte, bereits sein Büchse hochgenommen und angeschlagen, aber als er abziehen wollte fiel das Kalb wie von selbst bereits hin. Er war leider zu langsam gewesen. Jukka, der das Geschen von ganz links beobachtete, schloß aus seinen Beobachtungen (er sah Torsten anschlagen, das Kalb fallen und hörte den Knall) Torsten habe das Kalb gestreckt. Dem war jedoch nicht so. In dem Treiben gaben Conni und Torsten keinen Schuß ab, nur Jukka und ich.

Blick zurück

Bild 8, aufgehellt | 11:37 | Der weite Bock vor liegt vor dem Wald auf dem Stoppelfeld

Bild 9 | 11:38 h | Blick zurück vom 200 m Bock auf den Holm hinter dem Bock, von dem ich ihn stehend freihändig mit passendem Vorhaltewinkle schoß. Rechst der klein Holm aus Bild 3 fast in der Mitte. Rechts hinten die schneebedeckte Scheune aus Bild 1, der Ort von dem aus wir unser Plätze in der Schützenkette einnahmen.

Bild 8.1. | Ausschnitt von Bild 8 | ganz links hinten in 350 m Entfernung die auf dem Bild kaum sichtbaren Treiber.

Bild 10 | Blattschuß auf quer flüchtenden Bock in 200 m Entfernung. Der Vorhaltewinkel des schnellen Lutz Möller Geschoß stimmte!

Bild 11 | 11:40 | Das 300 m Kalb mit dem Holm von dem sich schoß im Hintergrund.

Bild 12 | 11:42 | Das 300 m Kalb mit dem Holm von dem sich schoß im Hintergrund, hinter mir. Rechst Conni, dahinter der Holm mit dem roten Haus und der schneebedeckten Scheune. Ich jubelte. So weit hatte ich bewegtes Wild auf einer Drückjagd noch nie erwischt! Hurrah!

Bild 13 | 11:45 | Jukkas Bock nach zwei Fehlschüssen und einem Treffer + Fangschuß

Bild 14 | 11:45 | Der angesagte „Lungenschuß“ über den ich mich nicht so freue

Jukka ganz unverdrossen

Bild 15 | 11:50 | Nachdenklich, Einer trifft Blattschuß auf ziehenden Bock auf 200 m, der andere nicht.

Bild 17 | im weiten finnischen Drückjagdgelände mit Schwierigkeiten (bewohnte Häuser) wird die Beute ins Schlachtgaus abgefahren

Wertung

zur Sicherheit

Der Fehler hatte Gott sei Dank keine schlimmeren Folgen, als eisige Stimmung, zunächst abgesagte weitere Drückjagden und eine (von mir verlangte) Untersuchung. Die Jäger in Metsämaa jagen seit 60 Jahren Weißwedelhirsche, meist vom Einzelansitz auf kurze Entfernungen mit Kopf- oder Trägerschuß. Seit wir vor über 10 Jahren als zahlende Gäste dort erscheinen, zunächst nebenan in Punkalaidun, veranstalten die dortigen Jagdgenossen für uns diese Drückjagden. Der Elch wird schon länger, nämlich seit Menschengedenken bejagt, aber anderes, vor allem weiträumiger. Die Weißwedel kamen erst vor zwei Menschenerbfolgen nach Finnland. Insofern hat sich dort noch keine fehlergeprüfte Sitte diese Jagdart durchzuführen ausgebildet. Dieser Fehler ist nun ein Denkanstoß die Jagdart zu überdenken und künftig sicherer zu gestalten. Offensichtlich taugt gewöhnlich rote Warnkleidung nicht.

Links im Dunst bei bedecktem Himmel fas unauffälliges herkömmliches Rot, rechts immer sichtbare Leuchtgelb und Leuchtorange

Warnfarbe muß sein, hier im November 2007 nach einem anderen 200 m Bock auf der Drückjagd.
Einfaches Rot genügt nicht! Für Treiber muß es unbedingt Leuchtfarbe sein!

Unterschiedlicher Warnfarben nebeneinander. Altes Rot und neues Leuchtorange. Der Unterschied leuchtet kraß!

In Finnland müssen Treiber rot tragen. Gelb ist nicht erlaubt, leider, denn es ist bei schlechtem Wetter am besten zu erkennen. Leuchtorange ist das nächstbeste.

Die Finnen halten untereinander über Rundfunk im 2-m-Band Verbindung. Wir Deutschen verstehen kaum Finnisch. Also nützt uns der Funk nichts. Daher wird erforderlich sein die Treiberwehr mit Hörnern auszurüsten, damit sie, bevor sie in den Gefahrenbereich der Schützen kommen, Zeichen geben, das Schießen einzustellen.

Der Vorschlag nur kleine Waldstücke durchzudrücken, die Schützen am Waldrand zum Feld aufzustellen und nur aus dem Treiben herausschießen zu lassen, paßt nicht zu der Landschaft und würde die Jagdart behindern.

Was der einzelne Schütze kann und soll, darf nicht unbetrachtet bleiben. Bei diesen gefährlichen Jagden muß unbedingt Überblick behalten und Beherrschung wahren. Der das nicht kann oder will, sollte nicht mehr aufgestellt werden.

Dann sollen nur solche Schützen an den Drückjagden in Metsämaa teilnehmen, die in der finnischen Elchschießprüfung brauchbare Leistungen, deutlich über dem Mindestmaß bringen. Wie deutlich muß noch besprochen werden. Des weiteren waren in diesem Jahre die 13 Gäste zu viel. Die Höhe Zahl überfordert Aufbau und Ablauf. Künftig werden nur noch 8 Gaste zugelassen werden. Da wird sich also die Spreu vom Weizen trennen. Die Elchschießprüfung muß jährlich vorgeschossen und bestanden werden. Vorher wird nicht auf Wild geschossen.

Für den Ansitz gelten die Regeln nicht! Aber wer will schon deswegen allein da weit und lange hochfahren - oder fliegen?

Wertung

zum Drückjagdschießen

Meinen ersten weiten Schuß auf einer Drückjagd gab ich 2005 in Bergen ab. Das war, nachdem ich diesen Vorhaltewinkelrechner schrieb. Wenn die Entfernung 100 m überschreitet und das Wild zieht oder flüchtet, muß mit schweren, langsamen Bleigeschossen sehr weit vorgehalten werden, zu weit um noch hinrechend gut zielen zu können. Das ist in Drückjagdpatrone und Drückjagdgeschoß näher erläutert.

Mit dem schnellen Lutz Möller Geschoß muß lange nicht so weit vorgehalten werden. Bei Drückjagdpatronen wie der 8x68S mit gemessenen 1.165 m/s v0 oder der 9,3x64 mit gemessenen 1.100 m/s v0 sieht die Drückjagdwelt ganz anders, als mit ollen Bummeltanten bei 800 m/s aus!

Im Januar 2007 in Finnland gab wieder einen weiten Sonntagstreffer im dritten Treiben, den Svante nicht bemerkte. Im November 2007 in Finnland waren kamen weiten Drückjagdtreffer öfter vor, sowohl am Samstag als auch am Sonntag. Für die Finnen ist ganz ungewöhnlich auf 1 - 200 m auf bewegtes Wild zu schießen und zu treffen. Wir erscheinen daher dann auch in die passenden Veröffentlichungen, die wir aber, weil finnisch, nicht lesen können. Wir sehen unser Bilder und erkennen unsere Namen.

In den vier Jahren 2005 - 2008 hatte ich in vielen Teilen der Welt oft Gelegenheit stehend freihändig auf bewegtes Wild zu schießen, sowohl nah als auch fern. Die Gelegenheit hätte ich auch früher gehabt, aber mich noch nicht getraut, weil ich bsi dahin nicht wußte, wie weit ich vorhalten mußte. Seit ich diesen Vorhaltewinkelrechner schrieb und das schnelle Lutz Möller Geschoß geschaffen habe, fehlt die störende Angst. Nun traue ich mich und, siehe da! Es geht. Befreundete gute Schützen wie Svante, Klaus, Torsten und andere können das inzwischen auch. Siehe auch Nils Stier.

Der Weg dahin führt technisch über ein leichtes schnelles Geschoß, nämlich das Lutz Möller Geschoß mit wenig Rückstoß, guter Wirkung, gestreckter Flugbahn und geringstem Vorhaltewinkel. Geistig bietet dieser Vorhaltewinkelrechner das Rüstzeug sich auf den weiten Schuß auf schnell bewegtes Wild vorzubereiten. Der Schütze muß sich die Tafeln rechnen und dann auf Gegend und Wild umgesetzt vorstellen. Er muß auch geistig üben. Nur was das Hirn vorher dachte, kann der Arm dann handeln.

Auch wenn Entfernungsangaben von Jägern, sofern nicht tatsächlich gemessen, völlig unzuverlässig sind, auch meine, ist die Möglichkeit auf hunderte Meter auf bewegtes Wild zu schießen gegeben. Stehend freihändig finde ich im Schwingen auf bewegtes Wild zu schießen sogar einfacher als auf stehendes. Ich habe dabei gar kein Zeit zu grübeln, sondern handele einfach wie immer - backe am, suche Ziel, schwinge vor und merke nicht mal, wie ich abziehe. Krach und Rück nehme ich dabei überhaupt nicht mehr wahr. Wenn die Tiere dann purzeln, freue ich mich. Je weiter, desto mehr. Wenn nicht, schieße ich nach. Diese Jahr war die Spitze. Ich glaube, mehr geht nicht (zumindest nicht mit dieser Bewaffnung). Aber ich arbeit ja schon an der nächsten, dem Feuerschlucker.

Bewegungsschießen lehrt praktisch Der Flintenschütze Gregor Schmidt-Colberg

Waidmanns Heil und Frohe Weihnacht 2008, Lutz Möller

Jagd- und Übungsladung

Sehr geehrter Herr Möller,

danke für die prompte Lieferung der 8 mm Lutz Möller Geschoß. Ich las ein wenig auf Ihrer Seite. Verstehe richtig die Jagdladung für die 8x57IS mit Norma N200, aber für Übungen im Schießkino soll ich Vihta. N120 stopfen?

Liebe Grüße, Wolfgang Meuser, Freitag, 30. Januar 2009 10:53

Tag Herr Meuser,

das verstehen Sie ganz falsch. Ich empfehle, wie sollte es auch anders sein, die empfohlene Ladung, eben jene mit empfohlen gekennzeichnet, sonst nichts. Sie können davon abweichen, und werden ihre Geschosse auch durch den Lauf treiben, aber anders und mit anderen Nebenwirkungen. Sportschützen stellen anderer Anforderungen als Jäger. Dahe rkönnen die auch anders laden. Wir wollen Leistung ohne Flamme. Also kommen nur die die am höchsten nitrierten Pulver in Frage. Vihtavuori also nicht.

Unsrer alte deutsche 8x57IS ist als Militärpatrone auch auf Lauflebensdauer ausgerichtet. Damit viel zu schießen stört also nicht.

Im Schießkino üben Sie die den Vorhaltewinkel auf beweget Ziele. Da heißt, dazu müssen Sie ihr Waffe und Ladung genau so wählen, wie sie die später auf der Drückjagd einsetzen. Sonst lernen Sie falsch zu zielen und treffen später nicht richtig, oder schießen gar ganz vorbei.

Waidmanns Heil, Lutz Möller

Vorhaltewinkel im Film

N'Abend Lutz,

Du berichtest doch immer vom Problem des richtigen Vorhaltewinkels bei Drückjagden. Bei den nachfolgenden kleinen Filmchen möge der geneigte Betrachter selbst entscheiden, ob die Schützen das nun besonders gut oder schlecht machen:

http://www.youtube.com/watch?v=pslzMze9rNk&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=eoEGFNeuoEk&NR=1

Als Nichtjäger kann ich mir leider kein Urteil erlauben.

schönen Abend, Servus Uwe, Donnerstag, 26. August 2010 19:38

Flüchtiger Weißwedel im Sommer, Bild: Kari Nummila

Sauen am Mais

Wenn sich die Landschaft quer erstreckt, wäre klug das Bildformat entsprechend zu wählen, nicht das Handy hoch, sondern quer zu halten. Dann sähe man mehr.

13 aus 20

Guten Tag Herr Möller,

eine Frage noch: Auf einer Drückjagd im Januar 2017 streckte ich mit Ihrer Munition dreizehn Schweine. Ist das für Sie von Belang? Ich habe Bilder und noch ein paar mehr Informationen und hatte nur zwanzig Patronen mit.

LM: Wie oft schossen Sie denn?

Freundliche Grüße, Gerald Hartmann, Dienstag, 28. November 2017 11:50

Tag Herr Hartmann,

Sie kennen meinen Netzplatz. Für genau solche Geschichten und Bilder halte ich den vor. Schreiben Sie mir mal was und schicken ein paar Bilder dazu!

Um dieses Angebot anzunehmen, schreiben Sie mir das bitte ausdrücklich!

Waidmannsheil, Lutz Möller

Einfach nur unzufrieden

Hallo Lutz,

das Folgende kannst Du veröffentlichen, vielleicht besser nur mit Initialen. Ich möchte keinen Ärger mit Barnes.

Zu einer Jagd führte ich die alte R93 noch, konnte dabei auch zwei ♂ Überläufer erlegen. Weil Deine Munition in der blöden Knarre nicht mehr sicher zündete, kaufte ich mir ein paar Schüsse Barnes und bin damit einfach nur unzufrieden.

Katastrophe!

Die Präzision paßte wohl, alles andere ging gar nicht. Mit diesen lahmen Mumpeln stimmt, wenn man Deine flottgemachte 8x57IS seit Jahren eingesetzt hat, wenn man das kurze Vorhaltemaß verinnerlicht hat, im Ablauf  nichts mehr. Automatisch machst Du alles, so wie Du es seit Jahren gewohnt bist, und schon geht´s dann beinahe schief. Auf bummelige Fabrikmunition umzusteigen ist für innere Ruhe und in Folge Treffsicherheit ganz schlecht. Mit rund 200 m/sec weniger als Deine Geschosse gehen die Barnes Kupferlinge auf die Reise. Da hat man Muße nach dem Auslösen die Bahn des Geschosses zu verfolgen. Man kann beinahe das Projektil fliegen sehen.

Mit Flitzern beschossenen Stücke fielen bisher nach kürzester Fluchtstrecke um, meist in Sichtweite, selbst im Busch.

Mit Barnes war das anders.

Letzten Endes kann man natürlich nach zwei erlegten Stücken nichts Umfassendes über die Wirkung eines Geschosses sagen, aber so will ich nicht jagen. Das macht keinen Spaß. Mit Mustern der bekannten Hersteller mag sich beschäftigen wer will, ich nicht mehr.

LM: Danke, daß Du bei mir bleibst.

Beste Grüße, SS, Dienstag, 30. Januar 2018 17:33

Was soll ich denn machen?

Lutz,

uns platzt allen mal der Kragen. Du mußt Dir wahrlich genug Quatsch anhören. Ich bewundere manches Mal Deine Geduld mit den Schreibern. Von daher: Alles gut. Wir bleiben uns einfach gewogen. Ich werde Dir im Rahmen meiner Möglichkeiten helfen. So wie Du mir hilfst.

Du schreibst: Danke daß ich bei dir bleibe.

Ja, was soll ich denn sonst machen? Ernsthafte Alternativen sehe ich nicht. Soll ich mich mit irgendwelcher, seit beinahe 100 Jahren unveränderter Munition zufrieden geben? Schlecht verkleidete Bleibatzen, Zinkknubbel, Kupfermurmeln verschießen und mich ärgern? Soll ich alten Wein in neuen Schläuchen für teuer Geld kaufen? Barnes kostet auch mal eben 3,40€ der Schuß. Das ist doch alles Quatsch.

Nein! Ich werde mir keine andere Munition suchen. Natürlich ist es wirtschaftlich nicht schlau, einen neuen Lauf für eine vorhandene Waffe oder gleich eine neue Waffe zu kaufen um Deine Munition verschießen zu können, statt mit vorhandener Waffe und anderer Munition weiter zu jagen. Man kann das albern und nicht zielführend finden, ist mir aber egal. So wie Du für Bloemfontein die bestmögliche Zusammenstellung aus Schaft, Sonderlauf und eigens  gerechnetem Geschoß suchst, so suche ich für meine Zwecke, für meine Art zu jagen, für meine Ansprüche die beste Ausrüstung.

LM: Richtig. Am besten nur eine um dann land andauernd dabei zu bleiben, gewohnt, vertraut.

Allerdings habe ich mir meine restliche 8x57IS Munition mal angeschaut. Einige Zündhütchen liegen etwas tiefer als der Rest. Vielleicht kamen da zwei Ursachen zusammen. Der einmal mit Deiner Munition gejagt hat, wird dabei bleiben,  geht vermutlich nicht nur mir so. Einige Ausnahmen gibt es immer. Da kannste nix machen. Solche Kunden haben wir doch alle.

Wer ist euer Schießlehrer? Am Ende gar Wolf Louen? Das wäre wohl ein geeigneter Mann für Euch.

LM: Nein, obwohl ich WL auch sehr schätze. Ein Anderer, der in Einsatz und Feldbedingungen auf weiche Zeile zu schießen gelernt hat und mein Freund ist. Er möchte nicht genannt werden. Solche Leute pflegen lieber unbekannt zu bleiben. Das ist sicherer.

Beste Grüße, Stefan Simm, Dienstag, 30. Januar 2018 19:40

Meisterschuß

Wenn man den schießen kann geling einem uch solch ein Meisterschuß auf eine laufenden Hasen – wohlgemerkt mit der schnellen Kugel, nicht mit Schrot!

Luftgewehrschießanlage

Sehr geehrter Herr Möller,

angeregt verfolge ich Ihre Blogeinträge und hilfreichen Ratschläge.

Ich habe ein kleines Startup gegründet und eine Luftgewehrschießanlage entwickelt, die allen Jägern, Sport- und Hobbyschützen die Möglichkeit geben soll, die u.a. Handhabung der Waffe, Abzugskontrolle, Hand-Auge Koordination und das bewegte Schießen zu Hause zu üben. Ziel soll es sein, Umgang mit dem Gewehr, die Schusskontrolle, Zielaufnahme werde zur Routine.

Auch wenn es bereits mehrere Heimlaserschießkinos gibt, so gibt es keines, daß mich von der Haptik, dem Schußgefühl, dem visuellen Trefferbild so, wie unsere Anlage, die tatsächlich auch komplett analog läuft, überzeugt. Anbei ein Video, damit Sie sich die Anlage vor Augen führen können.

LM: Video fehlt!

Tier Keiler

Hirsch

Neben verschiedenen Klappzielen haben wir auch neue Kartenmotive entworfen. Ziel soll sein, die Karten zu entwickeln, die nur sofort oder schnell tödlichen Treffer „mit Punkten belohnen“, damit sich die Jäger angewöhnen mit Vorhaltewinkel weiter vorn abzukommen. Diese Flächen kann man sich (unter anderen durch Ihre Hinweise zur Wundwirkung und Zielwahl ableiten. Ich würde es gern richtig machen und frage mich, ob Sie sich die Zeit nehmen und die vorhandenen Trefferzonen (wenn nötig) korrigieren könnten.

LM: Dazu siehe Wildscheibe und passe die Trefferbereiche an die Wirbelsäule an. Trefferflächen dürfen nie über dem Rückgrat liegen, beim Keiler ragt z.B. Ihre „9“ darüber hinaus, ein Krellschuß wäre die Folge. Man schießt → Keiler fällt → Man beglückwünscht  → Keiler rappelt sich wieder auf und flüchtet → Nach dem Handschlag sieht man zum Keiler, aber der ist nicht mehr da, sondern weg! Hirsch ebenso.

Damit wäre mir wahnsinnig geholfen.

Mir ist ein Anliegen, Jäger erkennen die Möglichkeit eines einfachen und pädagogisch wertvollen Trainierens mit Luftgewehren, um Ihre Schießleistung zu verbessern, an. Dabei sehe ich unsere „Keilershoot Pro“ nicht als Ersatz für Schießkinos oder den Schießstand, aber eben als Heimtrainer, der vielfach einsetzbar ist.

LM: Der Meisterschütze übt so schon lange auf Elch. Wie man sieht, kann er es auch auf Kanin (mit der Kugel, wohlgemerkt!)

Über eine Nachricht wäre ich sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen, Maximilian v. Bülow, www.keilershoot.com, Dienstag, 20. November 2018 13:12

Mangelhafter Lungenschuß

ElchElchdecke

Elch | Decke

So wurde der Elch geborgen (sehenswertes Geländefahrzeug aus dem Eigenbau).

Vorhaltemaß

Der Elch kam auf 140 m und lief – nach dem Treffer – noch 600 m weit! Eigentlich hätte der junge deutsche Jäger in Schweden vorher eine Schießprüfung ablegen müssen. Hatte er aber nicht: Schlamperei mit Folgen!

Genaue, bebilderte Beschreibung der Schießprüfung siehe Loimaa 2002. In allen skandinavischen ist die Schießprüfung ähnlich.

Ich fragte ihn, wo er auf den (laufenden) Elch angehalten habe.

Darauf sagte der Jäger „Am Stich!“.

Für den schnellen Elch auf die Entfernung war dieses Vorhaltemaß viel zu weit hinten, sagte ich ihm.

Elchnadel

Siehe links am Hut die Silbermedaille (aus Zinn) zur schwedische Schießprüfung auf den laufenden Elch. Ausgewachsene Elchbullen tragen einen Bart. Kimme und Korn sind genau unter dem Bart, weil sich dort beim laufenden Elch auf die üblichen 80 m Schußentfernung das passende Vorhaltemaß für langsame Bummeltanten, die dort üblich sind, findet.

Bei der Schießprüfung in Schweden kommt der Elch auf 80 Meter Entfernung in 4,3 Sekunden mit 5,34 m/s durch 23 Meter. Mit meiner 9,3x62 – die besagter Jäger schoß – sieht das Vorhaltemaß dann so aus.

Gib ein

V0 m/s V140 m/s
Flucht m/s
Weite Vorhaltemaß in [m]
80 m m
100 m m
120 m m
140 m m

Jäger zu Möller „Sie hatten recht bei dem Elch. Der erste Schuß traf die Lungenenden, der zweite (Fangschuß - daher der Restbolzen) tief Blatt.“ Darauf sandte er Bilde vom Elch am Haken.

Mit meiner 9,3x62 halte auf einen Elch, der in 140 Entfernung mit 6 m/s quer läuft 0,96 Meter vor.

Elch am HakenElch mit Haupt am Haken

Elch am Haken. Die Kuh wurde von links beschossen. Der Ausschuß liegt kurz vor der Flanken. Der Treffer lag viel zu weit hinten, rund einen Meter. Insofern ist die Schilderung von 140 Metern Schußentfernung glaubwürdig. Jeder Andere – als meine – 9,3x62 wäre in die Keulen oder hinten vorbei geflogen.

Elch mit Gruppe

Elchhälfte mit Jägern

Elch von innen9,3 mm Restbolzen

Der halbe Elch hängt am Haken, glückliche Jäger darum | Rechts der Restbolzen vom Fangschuß

Schußwürdigung

Elchkarte Trefferfläche

Weil das Vorhaltemaß drastisch unterschritten wurde, ging der Treffer, der auch die Leber verletzte, in den hinteren Bereich, der oben als „Schlechte Lungentreffer“ angezeigt ist. Warum? Lies Wundwirkung, insbesondere Lungenschuß. Ganz schlechte Zielwahl.

Oberhalb des Herzens sind die Lungen am breitesten. Dort ist der beste Ort für einen wirksamen Lungenschuß. Weiter hinten werden die Lungen schmäler. Wenn (wie hier) die Leber verletzt wurde, saß der Treffer sehr weit hinten – teils hinter dem Zwechsfell – da die Leber nicht im Geräusch, sondern im Gescheide liegt. Möglicherweise kam die Kuh auch etwas spitz, so daß derTreffer nur eine Lunge, aber nicht beide verletzte. Wenn, vermutlich nur die rechte, weil auf der linken, der Leberseite , die Leber mit verletzt wurde.

Wenn der Elch vor dem Hund, der an ihm dran blieb, weiter mit 6 m/s noch 600 m lief, war er 100 Sekunden unterwegs. Da er am Ende vermutlich langsamer wurde, brauchte dieser mangelhafte Lungenschuß etwa zwei Minuten, das Tier zu Fall zu beingen. Ganz schlecht.

Aber ohne brauchbare Treffer töten selbst meine Geschosse nur langsam.

Rehe

Von Elch bis Reh fallen alle

Der Unterschied zwischen meinen Geschossen udn herkömmlichen zeigt sich rechts im Mantelschrott

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