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Lies vorher Gewehrlaufschwingungen | Gewehrauflage | Einschießen | Genauigkeit und Ladungsleiter.
Inhalt Lies vorher | Irrglauben | Die Waffe schwingt im Schuß | Gewisse Treffpunktänderungen | Beweis | Hitzeflimmern | Ansitz | Bewegungsjagd | Sau auf Schießstand | 18x1 Knalldämpfer bereit | Stocker gut angebaut | Voll daneben
Nur von der reinen Außenballistik, für die zu erwartende Treffpunktlage nach einem Munitionswechsel oder der Verstimmung einer Waffe durch Anbau einer Bremse oder eines Knalldämpfers, auszugehen greift zu kurz.
Ein im Schuß schwingender Gewehrlauf ist eine unabdingbare Folge einiger Naturtatsachen, nämlich
Der Rückstoß dreht die Waffe um den Schwerpunkt außerhalb der Laufseele.
Die so erzeugte Drehbeschleunigung biegt den Lauf krumm und
regt den Lauf zu schwinge an, nämlich seinen möglichen Eigenschwingungen der Grundwelle und zugehörigen Oberwellen an.
In dem Augenblick, im dem das Geschoß aus dem Lauf „abgeht“ (herausfliegt, die Mündung verläßt) befindet sich der Lauf nicht in Ruhelage, sondern bewegt sich, dabei ist er ist durch Biegung und Eigenschwingungen mehrfach gekrümmt.
Die Lage, Richtung und Bewegung des Laufes im Geschoßabgang bestimmen den von der Ruhelage abweichenden Abgangsfehler.
Verschiedene Ladungen, verschiedene Waffen, Massen an der Waffe, insbesondere nahe der Mündung (Knalldämpfer, Rückstoßbremsen) beeinflussen die jeweiligen Abgangsfehler (der in den hingewiesenen Aufsätzen besprochenen Laufschwingungen).
Die Wirkung (Abgangsfehler) der Laufschwingungen sind (ohne vollständige Kenntnis der Waffe und unangemessen aufwendigen Rechnungen) vor dem ersten Schuß regelmäßig unbekannt.
Daher schießt man jede Waffe nach jeder Änderung (oder wenn sie ganz neu ist) rein. Das „Einschießen“ heißt die die Zieleinrichtung mit der Trefferlage auf eine gewisse Entfernung in Übereinstimmung zu bringen, damit die Waffe dann „auf den Fleck“ trifft (oder eine andere bekannte und gewollte Lage zeigt).Masseänderungen naher der Mündung am Gewehrlauf erzeugen große Abgangsfehler.Wie zwei verschieden Ladungen sich auf die Schwingungen auswirken, ist vorher unbekannt. Besonders wenn die Durchlaufzeiten der Geschosse im Rohr sich deutlich unterschieden (Das ist bei voneinander abweichenden Geschoßmassen immer der Fall), erzeugen Sie im Schuß damit vollkommen andere Schwingungsverhältnisse.Während die veränderliche Ladung die veränderliche Durchbiegung bestimmt, sind die Eigenschwingungen von ihrer Wiederkehr her waffenseitig fest. Eine veränderliche und eine feste Größe führen zu veränderlichen Zuständen. Deshalb kann niemand vor einem Ladungswechsel oder dem An- oder Abbau von Teilen an der Mündung sagen, sagen, wie sich die Trefferlage ändern wird. Jede für eine bestimmte Waffe neue Munition muß daher neu eingeschossen werden, sprich die Visiereinrichtung dem veränderten Treffpunkt angepaßt werden. Das ist auch ein Grund meine Geschosse nur in Mindestmengen (100 Stück) abzugeben.Damit das Einschießen nicht unnötig viel Munition verbraucht und auch keine Zielanlagen zerschossen werden, empfiehlt sich den ersten Schuß einer neuen Ladung auf kurze Entfernung (25 - 50 m) auf ein großes Ziel abzugeben, damit Sie bei großen Abweichungen zunächst grob einrichten können, um auf größere Entfernung (100 - 300 m) dann die Geschosse auch ins Ziel statt daneben zu setzen.
Hallo Herr Möller, eine weitere Frage zum TTV200 bewegt mich. Da ich mir für Schießstand- / Schießkinobesuche keine zweite Waffe anschaffen möchte, neige ich des höheren Preises trotz zum TTV200.
TTV200 teilgeschnitten, mit Flitzer
TTV200 Gewinde
TTV200 Schnellverschluß mit Linksgewinde, bleibt an der Waffe
TTV200 Schnellverschluß, vor der Kegel, der sich spielfrei im Dämpfer abstützt
Voraussetzung ist allerdings, daß die Treffpunktlage mit Dämpfer oder nur mit Feuerdämpfer berechenbar gleich bleibt.
LM: Das trifft bei meinen Knalldämpfern zu, bekannt, aber verschieden.
Also immer 4 / 6 / X Klicke hoch oder runter etc. Haben Sie diesbezüglich Erfahrungen? MfG, Michel Reingruber
Ja, Herr Reingruber,nach dem Lesen und Verstehen des angegeben Stoffes „Gewehrlaufschwingungen | Gewehrauflage | Einschießen“ sollte Ihnen klar sein,
der Lauf schwingt im Schuß
Masse an der Mündung zuzufügen oder wegzunehmen ändert die Schwingung
Geänderte Schwingungen ergeben (je nach Massenänderung z. T. weit) abweichende Trefferlagen, .
Das obige ist unabdingbar und liegt in der Natur der Waffen und deren Schwingungen selbst.Gleichwohl gilt bei guten und genau gefertigten Befestigungen (Siehe die Oberflächengüten obiger Teile an!), Trefferabweichungen sind mit und ohne Dämpfer entgegengesetzt gewiß gleich. Sie ändern sich beim Anbau Richtung und beim Abbau entgegengesetzt mit gleichem Betrag. Das heißt, beide Abweichungen bleiben bei meinen Knalldämpfern bei An- und Abbau (entgegengesetzt) gleich. Sie können also gewiß berücksichtigt werden! Waidmanns Heil, Lutz Möller
für gewisse Treffpunktänderungen. Ein überzeugende Beweis findet sich z. B. in Afrika-2012-Abschiessen mit Ralf S.
Lies auch Winterschießen, Mirage, Flimmerwehr!
Zweck meiner Knalldämpfer, ist zu entlasten, nicht nur von gesundheitsschädlichem Knall (Schalldruck), vermuckendem Rückstoß oder nachts blendendem Mündungsfeuer, sondern auch von Masse. Die Waffen, für die meine Dämpfer bestimmt sind, sollen zum Schießen weiter ausgewogen in der Hand liegen und beim Pirschen am Riemen über der Schulter nicht kopflastig abkippen.Für diese mehrfachen Zwecke sinnvoll und unabdingbar erforderlich ist, deren Masse klein zu halten.Im Vergleich zu andern Ansätzen, dämpfen meine Dämpfer bei kleinster Größe und Masse bestens.All die Vorteile bedingen leider auch einen Nachteil. Durch die gute Dämpfungsleistung nehmen meine feingliedrigen Dämpfer viel (mehr als andere) Energie auf. Viel Energie strömt in nur wenig Masse. Viel Wärme heizt massearme (leichte) Dämpfer schnell auf. Die Folgen sind in Winterschießen auf den Trefferbildern zu erkennen. Die ersten beiden Schüsse liegen enger als der Dritte zusammen, und so weiter und so fort, bis nichts mehr geht. Zu schießen heizt (schon ab dem ersten Schuß) Dämpfer schnell auf ⇒ die Luft darüber flimmert ⇒ bricht das Licht ⇒ verhindert genau zu zielen.Sofern keine hinreichende Flimmerwehr benutz wird, verhindert Mirage dann brauchbare Treffer. Halte beim Knalldämpfereinschießen den Dämpfer kühl! Sonst geht's Dir wie SW in TTV200 macht was er soll.Wenn Du ihn mit der nackten Hand nicht mehr anfassen kannst, stört die dadurch aufsteigende Luft in der Visierlinie bereits Dein Zielen, triffst Du nicht mehr genau. Knalldämpfer ohne Flimmerwehr einzuschießen, erfordert Geduld und Zeit. Auf die Schnelle geht alles nur schief.Auf dem Ansitz brachst Du selten mehr als einen Treffer aus kaltem Lauf, gelegentlich auch mal zwei, selten drei. Das geht in Ruhe. Mehr geht in Ruhe nicht.Auf der Bewegungsjagd, beim Mitschwingen auf ziehendes, trollendes, oder gar flüchtendes Wild mit entsprechendem Vorhaltewinkel, durchschneidet der schwingende Lauf quer die ruhende Luft. Vom Dämpfer erhitzte Luft steigt erst hinter dem geschwungenen Lauf auf. Die mit dem Lauf verbundene Visierlinie schwingt durch die ruhende, (noch) kalte Luft mit dem Lauf mit. Beim bewegten Lauf stört Hitzeflimmern das Zielen in der Visierlinie also gar nicht. Das bedeutet, bei Drückjagden auf bewegtes Wild, können mehrere Schüsse in kurzer Folge genau gezielt werden, weil in der Bewegung Mirage nicht stört. Auf Drückjagden kann (oder soll (☺) sogar) vorkommen, daß Du mehre Stück hintereinander beschießen möchtest. Das kannst Du erfolgreich mit Dämpfer ohne Nachteile tun.Auf der Drückjagd kannst Du sogar mit Dämpfer besser schießen, weil Du ohne Ohrstöpsel mit voller Hörkraft das Wild an wechseln hörst und daher weißt, wann und woher es kommt. Meine Dämpfer dämpfen im Freien den Mündungsknall auf nicht gesundheitsschädlichen Schalldruck herunter, so das man entspannt auf die Borstentiere , die da hoffentlich herangedrückt werden, warten kann.Auf dem Schießstand werfen Wände, Wälle, Mauern den Schußknall zurück. In (teil)geschlossen Räumen, ist zu schießen also viel lauter, so daß dort zu den Dämpfern zusätzlich Gehörschutz getragen werden soll. Aber da kommen ja auch keine Sauen, oder etwa doch?
Weiß Sie, daß wir hier nur auf Scheiben schießen? Übung macht den Meister, besonders beim Vorhaltewinkel!
Lies vorher: Knalldämpfer einzuschießen! Hallo Herr Möller,Ihr TTV200 mit 18x1SV ist nun bereit und die Gewehre sein eingerichtet. Ich hätte nicht gedacht, daß sich die Trefferlage so viel ändert, überhaupt bei der .338 LM.
LM: Wären Sie meiner Empfehlung „Lies vorher!“ gefolgt, schon!
Die Dämpfung ist aber bei der Großen umso besser und sehr angenehm. Die kleine .308 ist sehr leise.
LM: Deswegen mag ich die Kleine. Sie ist gut für mein Gehör!
Wenn das Licht paßt, werde ich heute Nacht gleich ansitzen. Waidmannsheil, Michael Möller, Samstag, 16. April 2016 07:41
Betreff: Stocker 241Hallo Herr Möller,ich kam erst heute auf einem Feld auf der Motorhaube aufgelegt zum Schießen des Stockers. Erster Schuß auf 50 m mit Dämpfer 9 cm tief. Danach auf 100 m. Zweiter Schuß auf 100 m mit Dämpfer unterhalb der Scheibe. Dritter Schuß 2 cm versetzt. Ich muß zwar noch 15 -16 Klicke hochdrehen. Dann müßte es passen. Herr Bayer machte alles richtig. Anbei noch ein paar Bilder von der Sau die sich nach dem Schuß so merkwürdig verhalten hat. Es war kein guter Schuß, aber selbst bei so einem schlechten Weichschuß fängt Ihr Geschoß noch sicher. Bei einem anderen Geschoß (Blei) wäre das eine größere Nachsuche geworden.
Weichschuß
Das Bild mit Gesäuge ist nicht schön, aber wenn man bei einer Rottengröße von 15 - 20 Sauen eine der kleineren herausschießt (22 Kg) dann ist es so, oder ich muß zuhause bleiben.
LM: Nicht schön, aber besser ein kleiner als eine große. Wenn große Leitbachen fehlen, kommt so was leider vor.
Den Bock konnte ich auf 80 m in einem Weizenacker erlegen. Der Bock zeigte mir nur Haupt und Träger.
Mit freundlichen Grüßen, Eichhorn Peter, Montag, 21. August 2017 23:35
Betreff: Sau mit Weichschuß Sehr geehrter Herr Möller, wäre man ein Schelm (oder einfach nur ein Mensch mit gutem Gewissen?), dann würde man Herrn Eichhorn für seine selbst mit Fotos bewiesene Straftat unverzüglich anzeigen. So etwas passiert nicht einfach. So etwas zeugt von Unkenntnis oder mangelnder Selbstbeherrschung. Jeder der sich ein wenig mit dem Schwarzwild befaßt, weiß, daß nicht selten ist, daß solche Stücke selbst Frischlinge führen. Die Rechtfertigung, es handelte sich um eine große Rotte handelte, wo das eben mal passieren kann, ist peinlich. Im Sinne aller, die ein gewissenhaftes Waidwerk ausüben und das Ansprechen beherrschen oder sich selbst auch beim Anblick einer solch großen Rotte beherrschen können (bis ein passendes Stück angesprochen ist), sollten Sie dieses Bild entfernen.
LM: Geschichte kann man nicht ändern, nur daraus lernen
Mit freundlichen Grüßen, Jasper Tramp, Dienstag, 22. August 2017 11:30
Betreff: Sau mit Weichschuß Man muß nur wissen, daß man daraus lernen sollte. Das scheint bei dem Herrn nicht so zu sein.Jasper Tramp Dienstag, 22. August 2017 12:38
Der Herbst verschließt den Himmel
Gestern war ich mit Freunden und einem neu zusammensteckten Gewehr im Wald auf Tontauben. Nach hundert Schüssen war Schluß, weil die Batterie der Wurfmaschine abschlappte. Also wechselten wir unseren Schießstand zur „Kugel“Mit neu zusammengesteckter Waffe und neuem, ebenso frisch gefügten Dämpfer knallten wir auf den laufenden Keiler. Mein Ergebnis war eine Katastrophe. Ich traf den Keiler nicht. Heftiges Drehen an der ZF Verstellung besserte die Lage keineswegs. Die Waffe streute wir Sau.Warum? Ich vergaß meine Lederhandschuhe. Die brauche ich nämlich um einen heißen Dämpfer anzufassen, ohne mir die Finger zu verbrennen. Daher ließ ich die Finger vom Dämpfer. Das war mein Fehler. Ein neuer S241 oder TTV200 lockert sich nach den ersten paar Schüssen. Dann muß er in sich und auf der Waffe festgezogen werden. Dafür braucht man Lederhandschuhe.Ich schoß also mit Leihwaffen. Die Ergebnisse waren durchwachsen bis mäßig, um nicht zu sagen saumäßig, weil ich über die Störung meine Seelenfrieden verlor.Zu Hause vor dem Waffenschrank klapperte die inzwischen wieder erkaltete Waffe. Der Dämpfer war auf der Waffe los. Der Dämpfer war in sich lose. Wie blöd konnte ich sein, daran nicht zu denken. Das war Mist. Mit inzwischen fest gefügter Waffe und Dämpfer fuhr ich heute morgen also wieder auf den Schießstand, um die Scharte auszuwetzen, diesmal mit neuer Munition.
Leider konnte ich die Kipplaufbüchse, die einen neuen Kippblockverschluß bekommen hatte, nicht mir der neuen (ungeprüften) Munition laden. Sie klemmte. Das leidige 308 delta L Problem erwischte mich. Also stellte ich das ZF so einigermaßen wieder in Mittelstellung, nahm alte, geprüfte Munition und schoß erst mal nah auf die große Pistolenscheibe:
zuerst drei Schüsse unten in die neun. Dann stellte ich, der Entfernung entsprechend das ZF nach und schoß nach drei mal (in die Innenzehn)
Dann vergrößerte ich die Entfernung wieder und schoß weiter:
Drei Schüsse. ZF stellen. Drei Schüsse.Die obigen Ergebnisse sind nicht gerade meisterlich, genügen aber um zu zeigen, daß erstens das ZF die wilde Kurbelei ohne Schaden überstanden hat und ich wieder richtig zielen kann, zweitens, daß die Waffe mit fest gefügtem Dämpfer nicht mehr streut, sondern wieder brauchbare Gruppen abliefert.Auf dem Stand waren noch mehr Leute mit anderen Geräten:
SchwarzpulverbenchresterDer Mann hatte im Sitzen Schwierigkeiten mit dem aufgelegten Schwarzpulverrevolver mit fünf Schüssen das Schwarze der Pistolenscheibe zu halten. Er war kein Jäger. Gottseidank. Aber vielleicht lag das ja nur an dem Pulverdampf, der ihm zunehmen die Sicht nahm. Spaß hatte er jedenfalls an seinem Freizeitvergnügen. Feinstaub vom allerfeinsten! Ich liebe rauchlose Nitropulver.Waidmannsheil, Lutz Möller, Samstag, der 21. Oktober 2017
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