Zündhütchen

Zündhütchen

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Inhalt Zündglocke | Fallhammer | Zündhütchenempfindlichkeit | Welche Zündhütchen soll man wählen | Schnelle Röhrchenpulver | Langsame Röhrchenpulver | Nitroglyzerinhaltige Kugelpulver | RS Pulver | Magnum | Zündhütchen | Anzündung | Ladung | Hülsen | Pulver | Krater | Druckverlauf über Temperatur | Winter | 8x68S Gasdruck | Sommer | RWS oder CCI | Neues 6,35 mm Zündhütchen | XL Fehlkonstruktion | Krater im Zündhütchen | Kleine Zündhütchen | Zündhütchen und Trefferlage | Zündlöcher | Federal 210 verleiht Flügel | Benchrest Zündhütchen | Kälte

Lies auch Die Wahrheit über Zündfehler

Zündglocke

Obige Schnittzeichnung stellt in der Hülse die Zündglocke am Boden rechtwinkelig dar. Die meisten Hülsen weisen am Boden aber eine gerundete Kante auf. Beachte: Der Amboß ragt aus dem Hütchen vor, sitzt nicht ganz auf dem Boden auf. Oben im Bild ist dazwischen noch ein kleiner Spalt dargestellt.

Hallo Lutz,

mir fällt etwas im Erläuterungstext zur Schnittzeichnung auf. Dort steht: „Der Amboß ragt aus dem Hütchen vor, sitzt nicht ganz auf dem Boden auf.“ Es muß heißen: Der Amboß ragt aus dem Hütchen vor und sitzt auf dem Boden auf. Denn NUR fester Anschlag gewährt die zu Pulverzündung erforderliche Detonation der Zündmasse.

Ist beispielsweise die Zündglocke sehr tief gefertigt, wird das Zündhütchen tiefer gesetzt und der Amboß liegt deshalb am Boden auf. Wenn der Verschlußabstand klein genug ist, und der Schlagbolzen lang genug, zündet der Schlag den Sprengstoff der Zündmasse dennoch.

Wenn aber beispielsweise die Zündglocke so tief ist, daß der Amboß nicht bündig am Boden anliegt, wie oben im Bild ein störenden Spalt läßt, versiegen die Wucht des Schlagbozens das Zündhütchen sicher zu zünden, da der Schlagbolzen das Zündhütchen gebremst in die Zündglocke hereindrückt. Ein hartes Gegenlager für den Kraftaufbau fehlt dabei.

Ich hatte selbst bei einigen Hülsen (Norma) selbige Störung. Da war die Zündglocke offensichtlich unten am Boden nicht rechtwinklig, zu sehr gerundet. Beim Setzen hatte ich das Gefühl, der Anpressdruck wäre so, wie er sein sollte. Erst als ich einige Zündfehler elebte, prüfte ich alle Patronen nach. Zuvor hatten alle Patronen die „Wackelprüfung“ (ob die Hütchen aus der Glockke ggf. noch herausragten)bestanden. Alle Hütchen waren genau am rechten Platz (zum Hülsenboden bündig). Bei der Nachprüfung konnte ich bei einigen Norma-Hülsen das Zündhütchen über den Handsetzer noch tiefer einpressen. Bei denen stieß der Amboß noch nicht am Boden an (erst beim Nachsetzen). Das war der Fehler, Ursache für Versager.

Vielleicht hilft es auch bei „Neue Feder in alte Waffe

LG, Martin, Freitag, 15. März 2019 17:50

Guten Mogen Lutz

Ja, verfolge das seit Tagen bei Dir auf der Seite. Ich meine, Hütchen müssen unbedingt immer auf Anschlag gesetzt werden. Das geht auf die sichere Art nur händisch. Manche rutschen extrem leicht, überwiegend aber mit gewöhnliche Kraft in die Tasche. Das fühlt man am Pressenhebel.

Gruß Mathias, Samstag, 16. März 2019 12:16

Schuß

Fallhammer, Zündhütchenempfindlichkeit

nach SAAMI. Lies weiter auch Primer Drop Test und Primer Myths

RWS Zündhütchen 5341 durchmißt 5,33 mm. Sein Blech ist 0,63 – 0,66 mm dick
RWS Zündhütchen 4033 durchmißt 4,45 mm. Sein Blech ist 0,52 – 0,55 mm dick

Eine 112 g Kugel fällt auf einen 3,4 g schweren Schlagbolzen mit 2 mm Durchmesser mit Halbkugelabschluß

Bis 3“ Fallhohe darf nichts passieren

95% 5341 zünden bei 9“ Fallhohe, 100% bei 10“
Die 4033 zünden etwas früher, vielleicht bei 9“

Ein kleinerer Schlagbolzen erhöht die Empfindlichkeit vielleicht um 1“. Dieser Empfindlichkeitsgewinn geht außermittigem Einschlag aber wieder verloren, während der zwei mm Zündstift durch waffenseitige Lose bedingte Außermittigkeit eher duldet.

RWS meint zu Funktionsstörungen in Waffen

Treten an einer Waffe Versager auf, wird er Schütze in den meisten Fällen der Munition die Schuld geben. Dies Reaktion ist verständlich, zumal der Schützer bis zu diesem Zeitpunkt mit der Funktion seiner Waffe zufrieden war.

Erfahrungsgemäß geben aber die Waffen weit mehr Anlaß zu Störungen als die Munition. Dies ist auch erklärlich, wenn man bedenkt, daß eine Waffe oftsehr starker beansprucht wird, sich somit, ebenso wie bei anderen Geräten, Abnutzungserscheinungen und Materialermüdungen einstellen und bemerkbar machen. Daher ist bei Fuktionstörungen ratsam die Waffe auf die hier aufgeführten Fehlerquellen hin zu prüfen. Die folgenden Zeichnungen zeigen die häufigsten Störungsursachen

Bei mittigem Auftreffen des Schlagbolzens erfordert das Zündhütchen 100 % Schlagwucht. Sollte der Einschlag 0,4 mm aus der Mitte wandern, müßte die Schlagwucht, um sichere Anzündung zu gewährleisten, gleich 125 % betragen. Wird der kegelige Amboß im Zündhütchen verfehlt, erhält der Zündsatz, um zu zünden, nicht den nötigen Impuls.

Eine weitere Fehlerursache kann der sogenannte „schiebende Einschlag“ (mangelnde Voreilgeschwindigkeit) des Schlagbolzens sein. Dieser kommt zustande, wenn die Schlagfeder zwar die notwendige Energie aufbringt, aber durch Reibung, verharztes Öl, mangelhafte Führung usw. usf., in der Geschwindigkeit gehemmt wird, besonders im Winter. Hier ist darauf zu achten, daß auch der Schlagbolzen keine derartigen Hemmisse zu überwinden hat. Die Feder muß den Bolzen, um den notwendigen Impuls in den Zündsatz einzutragen, mit mindestens 5 m/s vorwärts bewegen. Sollte das nicht der Fall sein, so zeigt der Schlagbolzeneinschlag zwar die mindeste 0,30 mm Einschlagtiefe, die jedoch ausschließlich durch die Kraft der Feder, aber nicht durch die erforderliche Geschwindigkeit, zustande gekommen ist.

Welche Zündhütchen soll man wählen?

Allgemein bestimmen vorwiegend Pulverlebhaftigkeit, Hülsenlänge und damit auch Pulvermenge die Anzündung. Lebhaftere Röhrchenpulver als R904, N 204, RP4NT oder ähnlich brennen mit verhältnismäßig großer Oberfläche und geringer Phlegmatisierung (d. i. eine Beschichtung die Lebhaftigkeit herabzusetzen, daß die oberflächlich langsamer brennen) recht gut an.

Schnelle Röhrchenpulver

Bis 4 g Pulver genügen dafür meist gewöhnnliche Büchsenzündhütchen wie CCI 200 oder Federal 210. Die R904, N 204, RP4NT sind so mittelmäßig, daß bis 4 g Pulver dafür meist vorstehende gewöhnliche Zündhütchen genügen.

Langsame Röhrchenpulver

ab R905, Norma MRP, Bofors RP5 NT werden in der Regel in größeren Hülsen verwendet. Sie sollten daher mit Magnumzündhütchen angezündet werden, nämlich CCI 250 oder Federal 215.

Nitroglyzerinhaltige Kugelpulver

sind sind geometrisch ungünstig, weil deren Oberflächenfunktion offensiv ist, soll heißen anfänglich viel Oberfläche mit viel Gasentwicklung bietet, aber bei fortschreitendem Abbrand zur Mitte die Oberfläche ~ 1/r² abnimmt. Daher sind solche Pulver außen besonderst stark behandelt „phlegmatisiert“, daß ihnen die Lebhaftigkeit verloren geht und sie „faul“ werden = langsamer brennen = bei gewisser Wärme und Druck weniger Gas als unbehandelt abgeben. Dicke Kugelpulver für Magnumhülsen mit schweren Geschossen brennen wie nasses Gras an. Solche Pulver werden oft aus wiederverwendeten 20-mm- Kannenpulvern, die bei der heute üblichen Umrüstung auf 30 mm Ø in großer Menge günstig anfallen, hergestellt. Besonders Olin - Winchester verwendet die. Dafür baut Winchester besonders starke Zündhütchen, nämlich die „WMR“, siehe Magnumleiter, um trotz stark gefaulter Pulver die Zündung ohne Hänger oder Nachbrenner sicherzustellen. Für einbasige, Rohrchenpulver sind die nicht erforderlich.

RS Pulver

Um den Temperaturgang der Lebhaftigkeit günstig zu beinflussen sind RS Pulver an der Oberfläche besonders behandelt. Der Vorteil geringer Wärmempfindlichkeit hat seinen Preis. So behandelte RS Pulver lassen sich schwerer anzünden. Günstig ist daher für RS Pulver Magnumzündhütchen zu verwenden.

Sogenannte Benchrest-, Goldmedallien- oder ähnliche Zündhütchen brauchen wir Jäger nicht.

Lutz Möller Dienstag, den 15. Juni 2010

Sieh auch RS 40 in Vorzugspatronen

5,33 mm Magnum Zündhütchen nach Stärke

Rifle primer blast waves high-speed measurement

schwächer stärker
CCI 250 RWS 5333 Federal 215 Remingtom 9 ½ M Winchester LRM

Sehr geehrter Herr Möller,

ich möchte demnächst die Patrone 9,3 x 74 R mit dem Lutz Möller Geschoß mit Ihren vorgegebenen Ladedaten wiederladen. Würden Sie mir bitte mitteilen, welche Zündhütchen (Hersteller) die geeignesten sind? Vielen Dank für Ihre Mühe!

Mit freundlichen Grüßen, Hermann Arnold, Samstag, 23. Juli 2005 21:14

Tag Herr Arnold,

ich verwende zu meiner großen Zufriedenheit seit Jahren CCI 200 für herkömmliche Patronen und CCI 250 für Magnumpatronen. Die für mein leichten Geschosse best geeigneten schnellen Pulver zünden besonders bei den empfohlenen Ladungen mit annähernd 100% Ladedichte gut, so daß stärkere Zünder nicht erforderlich sind. Schaden würden Sie aber auch nicht. Erforderlich sind Sie nur bei grobkörnigen, sehr langsamen Pulvern (R905, Norma MRP, Vihtavuori N650, PCL 513 u. ä. ) und bei RS Pulvern über 4g Ladung.

Mit freundlichen Grüßen, Lutz Möller 24. Juli 2005, 2015

Zehn Stück CCI Large-Rifle-Zündhütchen wiegen 3,38 g. Die Benchrestausführung desgleichen. Die Messung zerstreut die bislang gehegte Vermutung, die Ausführungen unterschieden ich in der Blechstärke. Zehn Stück CCI Large-Pistol-Magnum-Zündhütchen wiegen 2,99 g. Es gibt also durchaus Zündhütchen aus dünnerem Blech, aber eben andere.

Anzündung

Pulver anzuzünden ist keine einfache Aufgabe, wenn es darum geht, das immer wieder gleich zu tun. Erschwerend wirkt das Verhalten des Geschosses sich zu bewegen. Leider lösen keine einfachen Kraft-Massen-Weg-Differentialgleichungen die Bewegung, weil zunächst das Geschoß in der Hülse klemmt und losgebrochen werden muß, besonders mit Krempe. Dann muß der Gasdruck auf dem Geschoßboden die Einpreßkräfte im Kegel über die Felder überwinden. Meine Geschosse als reibungsarmes Führbandvollgeschoß tun sich dabei besonders leicht, siehe vergleichende Messungen zu den Einpreßkräften und zum Druck.

2-9,3-mm-Geschosse.jpg

Zwei 9,3 mm Geschosse
links mit lang einzupressendem Langschaft, rechts kaum einzupressende Führbänder

Allfällige Ungenauigkeiten jeder Reihenfertigung, sei die auch noch so genau, erschweren die Pulverladung immer wieder gleichmäßig anzuzünden. Herkömmliche Langschäfter müssen auf einer viel größeren Länge im Kegel in die Felder gepreßt werden. Lange Anlageflächen erfordern mehr Raum für die Felder. Neben anderen Einflüssen bestimmt die umzupressende Werkstoffmenge die erforderlichen Kräfte, die der Gasdruck am Geschoßboden aufbringen muß, um die Felder in das Geschoß zu pressen.

7-mm-KJG-aus-95-kg-Keiler-seitlich.jpg

Reibungsarmes 7 mm Lutz Möller Geschoß nach Lauf und Keiler (Lauf blieb heil, Keiler fiel und starb)

Brennek TUG Schrott

7 mm RWS TUG nach Lauf und Ameisenhügel (Lauf erhitze stark, TUG →Schrott)

Die Bilder erläutern offensichtlich, wie die Felder bei Langschäftern viel mehr Werkstoff kraftaufwendig und energiezehrend in den Schaft einpressen müssen, damit das Geschoß durch den Kegel in den Lauf kann. Geschoßmassen sind im allgemeinen von Stück zu Stück fast gleich. Das haben alle guten Hersteller im Griff. Die Masse setzt der Geschoßbeschleunigung nach der Anzündung also fast immer den gleichen Widerstand entgegen. Bei den Einpreßkräften dagegen sehen die Verhältnisse je nach Geschoßart und Aufbau völlig anders aus. Langschaftgeschosse mit großer Einpreßarbeit setzen kleinste Durchmesserschwankungen in verhältnismäßig große Widerstandschwankungen um, besonders bei Kupfer- oder Messinggeschossen. Das bedeutet aber, bei Langschäftern bestimmt vorrangig die durchmessermäßig schwankende Einpreßarbeit die Verzögerung gegen die gasdruckbedingte Beschleunigung.

Bei meinem Geschoß als reibungsarmes Führbandvollgeschoß mit verhältnismäßig viel geringeren Einpreßkräften baut sich der Druck dagegen vor allem massebedingt, nicht einpreßbedingt, auf. Weil die Massen aber innerhalb vernachläßigbarer Grenzen immer gleich sind, zündet meine Munition gleichmäßiger als herkömmliche. Das ist eines der Geheimnisse, aus denen heraus meine Geschosse verhältnismäßig weniger enger als andere Geschosse treffen, genauer schießen, bis auf den Punkt! Nämlich so:

Hallo Lutz,

ich komme gerade vom Schießplatz und bin dem Abzug auf die Schliche gekommen. Er funktioniert nun nach meinen Belieben. Nach dem der Büchsenmacher die dicke Waffe halb zerlegt hatte, machte ich zur Sicherheit noch einige Schüsse auf der 100 m Bahn. Ich glaube der Lauf brauchte nur ein wenig Kupfer, um richtig zu schießen.

4x8,5-mm-KJG-lang-100-m.JPG

Vier mal 8,5 mm MJG, lang aus .338" LM auf 100 m

Alle vier Geschosse schlugen fast Loch in Loch ein. Ich bin begeistert!

Gruß, Hein Mück, Mittwoch, 12. Juli 2006 17:18

Ladung

Nur eine Ladung, die in der Hülse unabhängig von der Vorgeschichte immer gleich vorliegt, kann immer gleich gezündet werden. Teilleere Patronen bieten das nicht. Patronen sollen also immer ganz gefüllt oder sogar ein bißchen gestopft werden. Nur dann liegt das Pulver immer gleich und die Patronen zünden lageunabhängig. Patronen, bei denen man durch Rütteln das Pulver deutlich hörbar schütteln kann, sind zu leer. Die werden immer zickig sein.

Dermaßen volle Hülsen oder gestopfte Hülsen bieten der Zündflamme aus dem Zündhütchen einen gewissen Widerstand. Das ist ganz gut so, denn so können die Pulverkörner in der Hülse nicht weit frei bewegt werden, sondern sich frisch angezündet beim beginnenden Abbrand nur gedrängt verschieben, nicht jedoch frei beweglich mit großer freier Weglänge gegen die Hülsenschulter knallen und durch den heftigen Stoß angeregt detonieren. Kleine Pulverkörner neigen dazu mangels Masse und Ausdehnung zwar weniger als grobe, aber ausgeschlossen wäre das dennoch nicht. Volle Hülsen sind sichere Hülsen. Gestopfte Hülsen sind sicherere Hülsen. Erstens lassen sich Stopfladungen nicht überladen, deckeln also den Höchstdruck, vorrausgesetzt das richtige Pulver geeigneter Lebhaftigkeit wurde gewählt und gestopft, also nicht verwechselt. Zweitens lassen sich bei Stopfladungen (ggf. gefährliche) Unterladungen von außen auch ohne genaue Waage feststellen, indem man die Patrone schüttelt. Raschelt das Pulver hörbar, ist zu wenig drin, muß die Patrone verworfen werden. Ganz einfach, aber sicher! Drittens liegt in gestopften Ladungen die Ladung fest, bietet also lageunabhängige Zündung. Viertens bringen volle Hülsen mehr Leistung. Deswegen füllt man ja überhaupt nur Pulver darein. Mehr ist also besser!

Hülsen

Die Hülsen sind für die Anzündung ebenso wichtig, wie das Pulver, die Ladung oder die Zündhütchen und auch das Geschoß. Dabei kommt es wesentlich auf das Dicke-zu-Länge-Verhältnis an, die Fettheit, wenn man Sie denn so nennen will. Schauen wir uns mal ein paar Hülsen an.

Kurze dicke 6,5x47 Lapua | 243 und 308 Hülsen

9,3x62+9,3x64-Patronenboeden.jpg

12 mm dünne 9,3x62 und 13 mm dicke 9,3x64 Patrone

Lange dünne Boforshülsen, grausam anzuzünden. Sie benötigten eine besondere Zündladung mit einem gelöcherten Zündrohr bis nach vorn um die schrecklich lange dünner Pulversäule ordentlich zu entflammen.

Das durch den Schlagbolzenschlag gezündete Zündhütchen (Stoßzündung wollen wir bei der Treibladung bitte nicht, auf gar keinen Fall!) bläst die Zündflamme in den Pulverraum und zündet das Pulver an. Die Flammfront schreite mit einer gewissen Geschwindigkeit voran. Hier kommt nur Gestalt ins Spiel. Je größer der Querschnitt ist und dabei je kürzer der zurückzulegende Weg, desto schneller zündet das Pulver. Lange schmale Pulversäulen zünden also langsamer als kurze dicke. Aus diesem Grunde sind Hülsen mit größerem Querschnitt bei geringer Länge leichter zu zünden als solche mit geringem Querschnitt aber langer Pulversäule.

Die Krönung des innenballistischen Schwachsinnes: Die Bleistiftpatrone 6x70R. Bild: Brömel

Verschiedene 6,5 mm Geschosse mit 6,5x47 Lapua Hülse, kurz und dick, genial für genaues Schießen!

Der Merksatz für Widerlader lautet:

Kurz und dick : unser Glück!

Lang und schmal : unsere Qual!

Manche Stopfer versuchen die Anzündung ungestalter Hülsen durch stärkere Zündhütchen zu verbessern. Das kann nichts bringen, denn eine stärkere Zündflamme kann die Gestalt nicht ändern. Die langen alten Hülsen haben ausgedient. So einfach ist das. Früher in Zeiten schwacher Stähle mögen dünne lange Hülsen durch die verbleibende Rohrwandstärke geholfen haben hohe Drück zu erlauben. Die alten Super-Expreß-vom-Hofe-Patrone waren vor dem Krieg solche Kraftmeier. Heute sind sie überflüssig. Nicht von ungefähr sind erfolgreiche Sportpatronen vergleichsweise kurz und dick, als fett. Fett ist schön, nicht bei uns Menschen, aber bei Patronenhülsen sehr wohl.

6-mm-Patronen-vu.jpg

12 mm Ø: Links lange 243 Win. Jagdpatrone rechts kurze 6 mm BR Norma Sportkanone

kurze trifft Papier | lange flitzt auf weites Wild

Die kurze 6 mm Norma BR ist anerkannte Sportpatrone für genaues Treffen, während die lange 243 in dem Papierbohrerbereich kein Rolle spielt, einerseits wegen der schwierigeren Innenballistik, aber auch der geringeren Lauflebensdauer wegen.

Zwei-Patronen-geschnitten.jpg

links Sportkanone 6,5-284 Norma| rechts Jagdpatrone 6,5x65 RWS

Bei fast gleichem Pulverraum bestimmt die 12,7 mm dicke aber bis zur Schulter nur nur 45 mm lange 6,5 - 284 Norma heutzutage die weiten Sportwettkämpfe gewinnt, während die nur 12 mm dünne 6,5x65 mit 53,85 mm bis zur Schulter in dem Bereich keine Rolle spielt, obwohl der Übergang in den Kegel enger und besser gestaltet ist.

9,3x62+9m3x64+8,3x64-KJG-Patronen.jpg

von links nach rechts 9,3x62 | 9,3x64 | 8,5x64 von schlank zu dick

Im Jagdbereich ist die 13 mm dicke 9,3x64 noch einfacher zu handhaben als die weiß Gott nicht schwierige aber nur 12, 1 mm dicke 9,3x62. Beide Patronen weisen fast den gleichen Abstand vom Pulverraumboden bis zur Schulter auf. Wilhelm Brennekes dickere 9,3x64 zündet also je Flammweg mehr Pulver als der ältere Vorgänger, Otto Bocks 12,1 mm dünne 9,3x62 für die deutschen Schutzgebiete.

Dabei gönnte Brenneke seiner Dicken immerhin fröhliche 4.400 bar Dampf, während zur Kaiserzeit Otto Bock, sicher auch im Gedanken an große Hitze in den deutsche Schutzgebieten in Afrika nur 3.900 vergönnte. Warum? Das leitet und nun zum Pulverabbrand über.

Pulver

Die 9,3x64 stammt aus einer Zeit, als die Entente uns bereits unser Schutzgebiete geraubt hatte. Tropenhitze war leider nicht mehr bestimmender Entwurfseinfluß. Deutsche Wissenschaftler und Werker waren aber weiterhin auf der Höhe. Außerdem waren die Werkstoffe bereits besser und die Fertigungsgüte in Deutschland allgemein soweit vorangeschritten, daß Brenneke sich Messings Fließgrenzen,ohne mit der Sicherheit oder der Zuverlässigkeit zu spielen, etwas weiter näher konnte. Bei gleichen 5,3 mm Zündhütchen fängt der größere Stoßboden mit mehr Fleisch die auftretenden Stoßbodenkräfte auch besser ab, so daß die Spannungen nicht übereizt werden. Die gute alte 9,3x64 ist in dem Sinne eine gute Patrone, was die Auslegung angeht auch ein recht moderne, die manchem heutigen Nachfolger immer noch zeigen kann, wo der Hammer hängt.

Zeitliche Nachfolger langer Super Expreß Patronen waren die Magnumpatronen. Ziel war immer mehr Pulver vor das Loch zu stopfen, um die Geschosse stärker zu beschleunigen, auch schwere. Das war und bleibt bei schweren ein Widerspruch. Wenn die Geschosse schnell sein sollen, müssen Sie verhältnismäßig leicht sein. Ansonsten muß dermaßen langsames Pulver gewählt werden, daß der Wirkungsrad bodenlos in den Keller fällt und letztlich das viele Pulver nichts mehr nützt. Ein Ausweg ist hoher Druck, aber ab 4.500 bar Gebrauchsgasdruck werden bei gewöhnlichen Messinghülsen die Räume für Fehler knapp. Man bewege sich folglich nur vorsichtig darüber hinaus. Auch hier sind Grenzen, die beachtet werden müssen, wenn kein Murks herauskommen soll.

Faule Pulver (Siehe Pulverlebhaftigkeiten) werden entweder aus groben Körnern mit viel Masse je Oberfläche gebaut, oder die Oberfläche behandelt. So sieht das aus:

poudres_gros.gif

Grobe Pulver, Werkbild Eurenco

poudres_spherique.gif

Kugelpulver, Werkbild Eurenco

4,1-g-R901-in-RWS-9,3x62-Huelse.

4,1 g R901 in 9,3x62

Bofors RP 2 NT

RP 2 NT in der 9,3x74R

4,25g-N201-in-RWS-9,3x74R.jpg

4,25 g N 201 in RWS 9,3x74R

4,55 g RP3 in 8x68S

4,55 g RP3 in 8x68S

4,95 g MRP in der dicken RWS 6,5x68

Faule, grobkörnige, oberflächlich mit DNT (giftig), Kampher (harmlos) oder ähnlichen Hilfsstoffen gehemmte Pulver brennen schlecht an. Zündflammen dehnen sich in die Pulverkornzwischenräume aus. Dabei entspannen sie, kühlen ab. Je geringer die Hitze und der Druck sind, desto schlechter brennt die Treibladung an, besonders, wenn die Pulver grob und verlangsamt sind. Die leitende unkenhemmende Graphitbeschichtung stört ebenfalls.

Ein Mittel die Pulverladung dennoch zügig und damit gleichmäßig anzuzünden, ist nur wenig Entspannungsraum in der Hülse zu lassen, die Hülse vollzufüllen oder – besser noch – zu stopfen. Dann kann sich die Zündflamme weniger ausdehnen, Druck und Hitze bleiben erhalten. Das Pulver zündet besser.

Das zweite Mittel die Anzündung zu verbessern ist ein stärkere Zündhütchen zu verwenden. Das ist ein guter Weg. Er erhöht allerdings den Druck. Das ist nicht schlecht, denn alle Pulver brennen mit hoherem Druck besser, das heißt gleichmäßiger und mit höherem Wirkungsgrad. Auch aus dem Grunde ist die 9,3x64 der 9,3x62 vorzuziehen. Zwar benötigt bei gleichen Geschossen die großräumige Dicke mehr Pulver als die kleinräumigere Dünne, aber durch die erlaubten 500 bar und den größeren Durchmesser mehr kann die Angelegenheit dennoch zügig entflammt werden und bürgt damit für gute Trefferleistung.

Lange dünne druckschwache 9,3x74R Hülsen

Der langen, dünnen, druckschwachen 9,3x74R hingegen ist hingegen mit dem Druck, außer bei Kipplaufwaffen mit druckfesten Kippnlockverschuß, nicht einfach beizukommen. Ob wohl die Gestallt schrecklich ist und von einem Zündhütchen nicht verändert werden kann, bleibt dennoch ein Magnumzündhütchen ein Weg die Anzündung zu verbessern. Der letzte Weg ist das Geschoß. Leichtere Geschosse (meine) erlauben lebhaftere Pulver, die sich leichter anzünden lassen. Auch deshalb sind Lutz Möller Geschosse für das jeweilige Kaliber eher leicht. In diesem Zusammenhang dient das der Genauigkeit, die bei mir ja schon als sprichwörtlich bezeichnet werden kann.

So endet der hiesige Aufsatz über die Zündhütchen nach Blicken von vielen Seiten auf vernünftige und leicht zu beherrschende Ladungen mit der Einsicht, das alles zusammenhängt. Meine Geschosse berücksichtigen diese bestimmenden Zusammenhänge und Einflüsse, nutzen sie geschickt aus. Meine empfohlenen Ladungen ebenfalls. Nach den Erläuterungen erscheint das vermeintliche Wunder vielleicht etwas kleiner und die Tatsache, dasMeine empfohlenen Ladungen ihre Treffer meist auf Anhieb eng zusammenlegen, leichter verständlich. Das ist alles kein Zufall. Das hat sein Grund.

Also freut euch drüber und nutz das aus. Ich wünsche allzeit guten Anblick und bei passender Gelegenheit fette Beute!

Waidmanns Heil, Lutz Möller

Krater

im Zündhütchen

Hallo Herr Möller!

ich habe Schwierigkeiten mit dem Laden der 5,6 x 50 R. Ich lade 1,78 g R902 Pulver mit CCI 400 Zünder in RWS Hülse, sowie 1,50 g N120 mit Rem 7 1/2 BR Zünder. Bei allen Ladungen ist das Zündhütchen ganz platt gedrückt und am Einschlag des Schlagbolzen ein starker Grat, der so stark ist, daß ich die Waffe kaum noch öffnen kann. Bei der Waffe handelt es sich um einen Rösner Bergstutzen.

Mit freundlichem Gruß, Thomas Blome, Dienstag, 27. Februar 2007 11:23

Tag Herr Blome,

senden Sie bitte einige scharfe Bilder dieser Krater, sowie der nicht abgefeuerten gezünderten Hülsenböden!

Die 5,6 x 50 R MJG Ladung kennt kein R902 Treibladungspulver, weil das diese Geschoß in dieser Patrone viel zu langsam ist. Von Vihtavuoripulver rate ich für Jäger ab, siehe hier. Ich empfehle Norma 200. Warum nehmen Sie das nicht? Möglich wäre auch Vectan Tubal 2000 zu stopfen, um die Ladedichte gegen eins zu bringen, also noch besser als mit Norma 200 zu 0,928. Für das Tu2000 liegen aber noch keine Daten vor. Wollen sie Versuche anstellen? Ich würde Sie unterstützen!

Der angerufene RWS - Kundendienst nannte das kleine RWS 4033 Zündhütchen mit 0,52 mm Blechstärke (groß RWS Zündhütchen weisen 0,66 mm starkes Blech auf) als für die 5,6x50 R vorgesehen. Herr Dowidat meinte sich zu erinnern, die amerikanischen Zündhütchen würden vergleichsweise höheren Gasdruck erzeugen ( 2 - 300 bar). Insofern rate ich zu RWS 4033 Zündhütchen zu wechseln. Ob die Bleche nun allerdings dicker oder dünner als bei CCI oder Remington sind, und welche Eigenschaft das Blech aufweist, war nicht bekannt. Die Auswirkungen könnten Sie nur im Versuch festzustellen. Dazu rate ich!

Waidmann Heil, Lutz Möller

Druckverlauf über Temperatur

Zündhütchen Federal 215

Guten Tag Herr Möller,

ich habe Ihre neuen MJG-S nun vor mir stehen. Danke für die prompte und zuverlässige Abwicklung! Wirklich perfekte und „Schön Ware“ im besten Sinne!

Ich habe mir nun gerade die Druckverlaufskurven verschiedener Zündhütchen bezogen auf 300 WM bei 11,7-g-Geschossen auf Ihrer Seite angesehen: Dabei fiel mir folgendes auf: Wenn ich nur den Parameter bei der Zündhütchenwahl, nämlich die Temperaturunabhängigkeit anschaue, ist das Federal 215 eigentlich für den Jäger, der sich von - 10 Grad bis +30 Grad Celsius im Freien aufhält und nur EINEN Schuß hat das Mittel der Wahl: Ich habe folgende Werte abgelesen:

zwischen -5 und +25 °C beträgt DDruck beim Federal 215 17 Mpa, aber beim CCI 250 34 Mpa

zwischen -5 und +25 °C beträgt DVo beim Federal 215 9 m/s, aber beim CCI 250 32 m/s

Bei mir geht es um neu zu stopfende 8x57IS mit den neuen 8 mm MJG-S. Hier wäre das CCI 200 ebenfalls ausreichend, allerdings sehen die Unterschiede für das CCI 200 noch ungünstiger aus. Wie wären Ihrer Einschätzung nach Werte für 11,7 g Geschosse auf das Lutz Möller MJG übertragbar, (wenn überhaupt)? Welche Gründe oder Erfahrungen würden aus Wiederladersicht gegen das Federal 215 sprechen? Die auf Ihrer Seite erwähnte hohere Quetschempfindlichkeit?

Beste Grüße, Waldmann, Donnerstag, 1. März 2007 16:44

Moin Waldmann,

Die 300WM Messungen mit dem Federal 215 Zündhütchen für Norma MRP können Sie noch ohne weiteres auf ein andere Patrone und ein anders Pulver übertragen. Außerdem sind das Magnumzündhütchen, die in der 8x57IS üblicherweise nicht verwendet werden. Federal 215 (Magnum) mit CCI 200 (nicht-Magnum) zu vergleichen ist völlig schräg. Den besten Temperaturgang herauszufinden bleibt allein Messungen überlassen. Ich wünsch viel Erfolg! Ihr Ergebnisse will ich gern veröffentlichen.

Waidmanns Heil, Lutz Möller

Winter

Sehr geehrter Herr Möller,

mit großem Interesse las ich Ihr Internet-Forum über Lutz Möller Geschosse und habe dabei manchen lehrreichen Hinweis erhalten.

Da Sie mich nun sehr für Ihre Lutz Möller Geschosse überzeugt haben, bestelle ich 200 8 mm S 8 Lutz Möller Geschosse für K 98, 100 7,6 mm Messingsportgeschosse ( für Steyr SSG 69 ) und 100 8 mm S Messingsportgeschosse (für K 98). Sie haben sicherlich Gründe dafür, keinen Produkt-Katalog oder Preislisten zu veröffentlichen, dennoch wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir nähere Informationen zumailen könnten, mich interessieren besonders Geschosse in den Kalibern 7 mm, 7,6 mm und 8 mm S. Nun aber noch zwei Fragen, die Sie mir hoffentlich beantworten können:

Auf Ihrer Seite schreiben Sie, daß Sie gute Erfahrungen mit Norma- und Rottweil- Pulvern gemacht haben. Ich hingegen bin mit den Dupont-Pulvern, speziell IMR 4064 in für die .308" Win und 8x57IS Patrone mit leichten Geschossen sehr zufrieden. Da dieses Pulver nun wieder in Deutschland erhältlich sein wird, interessiert mich Ihre Meinung über dieses Pulver in Verbindung mit Ihren Geschossen.

LM: Ich habe damit keinerlei Erfahrung. Die Möglichkeiten erläutert QuickLoad! Das sollten Sie anschaffen!

Tatsache ist, daß bei kälteren Wintertemperaturen Treibladungspulver langsamer abbrennen als bei normalen Temperaturen. Ich vermute deshalb auch, daß auch Zündhütchen bei kalten Temperaturen nachlassen. Da ich gern Patronen für die Winterjagd in Nordeuropa laden möchte ( Temperaturen bis -30° C ) bin ich auf der Suche nach geeigneten Zündhütchen. Haben Sie als Jäger in Finnland Erfahrungen in dieser Richtung sammeln können?

Beste Grüße und Vielen Dank für Ihre Mühen im Voraus Reinhard Heise, Freitag, 16. März 2007 18:47

Tag Herr Heise,

Ich kenne die Schwierigkeiten vom Loimaa '06, den ich ursprünglich mit einer Krico 902 mit einer Patrone mit CCI200 Zündhütchen und Bofors Rp3 Pulver bestreiten wollte. Aus dem geheizten warmen Wagen herausgenommen knallte die Waffe auch schön, aber nach 5 - 10 Minuten auf dem nur 5°C warmen, oder soll ich besser „kühlen“ Schißstand, versagte die Zündung ihren Deinst und der einschlagende Schlagbolzen sagte nur „Plopp“!. Das genügte nicht. Die Waffe blieb zu Haus.

Die Nitrochemie in Wimis stellt wärmeausgleichende EI-Niesen Nitropulver her. Die Nitrochemie gehört zur RUAG. Die verlädt die Pulver selbst in ihren eigenen Patronen, verkauft die leider aber nicht in Kanistern an Wiederlader.

Bei ATK stellte Federal das große Magnumzündhütchen 215 her, daß zumindest mit dem Norma MRP in der 300 Win. Mag bei Kälte eine gewissen Ausgleich schafft, siehe Gasdruck # Zündhütchen. Wie das mit anderen Pulvern in anderen Patronen aussieht, weiß ich leider nicht zu sagen. Erkenntnisse wären nur durch Versuche mit der Tiefkühltruhe zu gewinnen

Die Zündmasse der Zündhütchen detoniert auf Schlag. Das ist ein mechanisch eingeleiteter chemischer Zerfall, bzw. Umsetzung. Insofern zünden Zündhütchen geschwindigkeitsempfindlich. Die Zündung bestimmt nicht nur auf die Schlagenergie, oder der Schlagimpuls, sondern insbesondere die Geschwindigkeit! Für den Winter wäre also vernünftig die Schlagbolzengeschwindigkeit zu erhöhen, entweder durch einen leichteren und damit schnelleren Schlagbolzen z. B. aus Titan, oder durch ein kräftiger Feder, oder eine Waffe, bei bei der sich die Federvorspannung einstellen ließe. Nachdem das Gewehr '06 sehr verspätet im März 2007 nun endliche in die Fertigung überleitet wird, arbeite ich an einem Sportverschluß mit eben dieser Einstellungsmöglichkeit. Der Grunde bei einer Sportwaffe die Schlaggeschwindigkeit und damit auch die Erschütterung einzustellen ist ein andere. Nicht alle Zündhütchen sind gleich. Die Blechdicken unterscheiden sich und auch die Zündmassen und Ambosse. Um nun Präzisionsschützen eine Möglichkeit zu bieten sanft aber dennoch sicher zu zünden, sehe ich die Einstellmöglichkeit vor. Das ist gar nicht schwer. Man muß sie nicht benutzen, aber man kann, wenn man denn will. So lassen sich z. B. die ganzen Vorteile empfindlicher dünnblechiger "Benchrest"zündhütchen nutzen, oder, wenn man den will auch von Pistolenzündhütchen, die aber nicht viel Druck abkönnen.

Wenn Sie einen leichten, schnellen Titanschlagbolzen nutzen möchten, sagen Sie mir das bitte.

Waidmanns Heil, Lutz Möller

8x68S Gasdruck

Hallo Herr Möller,

kürzlich berichtete ich Ihnen von meiner sehr gut schießenden S202 in 8x68S mit der empfohlenen Ladung auf Ihrer Seite. Ich lud die Patronen gemäß Ihrem Vorschlag mit 4,74 g R902, RWS Hülse und verwendete das CCI 250 Magnum- Zündhütchen (RWS 5333 sind einfach zu teuer).

Soweit so gut. Präzision super, das habe ich ja berichtet.

Beim Schießen sind mir an der Hülse auch keine verdächtigen Spuren aufgefallen, die auf überhöhten od. zu niedrigen Gasdruck hinweisen. Die Hülsen waren sauber, perfekt gelidert, nicht gerissen, keine schwarzen Ringfugen am Zündhütchen, keine ausgefallenen oder durchgeblasenen Zündhütchen.

Beim Sichten der Hülsen fiel mir am Wochenende folgendes auf: Die Zündhütchen sind platt.

LM: Klar. 4.400 bar Gebrachsgasdruck drücken auf 0,65 mm dünnes Messingblech gegen den Stoßboden. Was anderes, als Anlage, wäre denn wohl zu erwarten? Das ist so, muß so sein.

Aber gleich dazu: Ich hebe immer alle Hülsen auf. Meine Hülsen der Werksladung mit dem Blaser CDP-Geschoß weisen auch platte Zündhütchen auf, sogar sehr platte! Und zwar bei 90% aller verschossenen Patronen.

Weiterhin fand ich bei drei von zehn verschossenen Patronen nach Ihrem Ladungsvorschlag eine Prägung vom Ausstoßerloch auf dem Hülsenboden. Jetzt meine Frage: Haben Sie die Ladungen mal beim Beschußamt prüfen lassen, oder sind das nur die Quickload- Berechnungsergebnisse?

LM: Die Ladungen sind gerechnet.

Ich will meine Waffe bis an die zulässige Grenze von 4.400 bar Gebrauchsgasdruckbelasten. Dafür ist ein Magnumsystem da und muß das aushalten. Unnötige Wagnisse will ich aber, meiner Gesundheit zuliebe, meiden. Im Sommer bei hohen Außentemperaturen bzw. auch bei Schußrehen wird der Gasdruck hoher hoher, ist klar. Trotzdem muß alles sicher bleiben. Falls Sie Ihre Ladungen noch nicht beim Beschußamt hatten, werde ich mal zehn Patronen Schuß hinschicken.

Mit freundlichen Grüßen, Thomas Fügner, Montag, 26. März 2007 09:27

Tag Herr Fügner,

den Höchstgasdruck zu ermitteln beschreibe ich schon an anderer Stelle. Halten Sie mich bei den Prüfungen gern mit auf dem Laufenden.

Waidmanns heil, Lutz Möller

Sommer

Erfahrungen mit der 8x68S

Sehr geehrter Hr. Möller,

vor einer Weile versuchte ich ein paar Ladungen Ihrer 8 mm JG in der 8x68S Patrone. Trotz recht guter Genauigkeit lies sich schon beim dritten Schuß die Waffe nur schwer nachladen. Nach dem fünften Schuß lies sich die Waffen nicht mehr nachladen. Zwischen den Schüssen verging immer eine gewisse Zeit (Scheibe ran zu holen usw.).

Mein Büchsenmacher sagte, die Patronen würden Überdruck erzeugen und ich hätte Glück, mit einer Steyr Mannlicher zu schießen (Die war an der Toleranzgrenze und wurde danach neu beschossen). Ich bin auf seinen Rat erst mal auf Blaser CDP umgestiegen.

LM: Die (Blaser CDP) er wohl am Lager hatte und ihnen gleich verkaufen konnte. Riechen Sie die Feindpropaganda?

Wie auch immer. Ich bin ich selbst von Beruf Wissenschaftler und weiß, daß auch ein Mißerfolg ein Erfolg für die Wissenschaft ist. Mein Vorschlag wäre daher zu überlegen, ob man die Ladung etwas zurücknähme. Bei der besseren Aerodynamik sollte sich auf weite Strecken dennoch ein deutlicher Vorteil gegenüber anderen Ladungen einstellen und mögliche Waffenbeschädigungen wäre vom Tisch.

Mit freundlichen Grüßen und Weidmannsheil, Steffen Päßler, Montag, 11. Juni 2007 19:50

Tag Herr Päßler,

Was heißt, die Waffe war an der Toleranzgrenze?

Lesen Sie zunächst Klemmer, dann Drückverlauf über Temperatur, Winter und nun Sommer!

Ich vermisse Bilder der benutzen Patronenhülsen seitlich und vom Boden mit Zündhütchen. Knipsen Sie bitte mal und schicken mir die Bilder. Insbesondere zu weite Patronelager verursachen Klemmer. Wenn sich zu weiter Passungen wegen der Hülsenwerkstoff weit über die elastische Grenze streckt, federt er nur mehr wenig zurück. Je nach Waffenauslegung streckt sich das Patronelager ebenso und federt zurück. Ungünstige Werkstoffe, gepaart mit zu weiten Passungen bedingen dann Klemmer.

Außerdem ist Sommer. Bei 4,49 g Norma 202 vor 8 mm MJG spitz bei 87 mm Patronenlänge in der 8x68S ergeben sich je nach Hitze folgende Drücke

8x68S Druck / Wärme

Wenn Sie bei dieser Affenhitze die 8x68S munter hintereinander wegknallen, heizen Sie das Patronelager binnen weniger Schüsse um mehre 10°C auf. Bei sommerlicher Hitze wie jetzt oft bei über 30°C mag das Patronenlager dann gern über 60°C kommen. Der Druck liegt dann gut 20 - 25% über dem Einzelschuß im Winter.

RWS 8x68S Hülsenschachtel

8x68S RWS Hülsenschachtel

Die guten RWS 8x68S Hülsen machend alles klaglos mit. Darauf können Sie sich verlassen. Allerdings sind Jagdladungen auch nicht für Reihenfeuer gedacht, sondern für den gezielten Einzelschuß. Jagdwaffen werden immer ungeputzt und kalt geschossen. Nur so schaffen Sie die Voraussetzungen für wiederholgenaue Treffer.

Wenn Sie gern auf dem Schießstand herumknallen, müssen Sie für eine heiße Waffe anderes  laden und die Waffe immer erst heißschießen. Beides geht nicht. Beim ersten Schuß kamen Sie klar. Müssen Sie fünf mal hintereinander in schneller Folge auf ein Stück Wild schießen?

Waidmannsheil, Lutz Möller

RWS oder CCI

Guten Tag Herr Möller,

ich schieße einen Mauser 66 SM Stutzen in den Kalibern .308 Win. und 9,3x62 (LL 53cm) sowie dafür zwei Wechselläufe im Magnumkaliber 6,5x68 und 8x68S (LL 65cm Standardsytem mit zusätzlichem Verschluß-13,1mm Stoßboden). Nun möchte ich gern Ihre Geschosse für die 9,3x62 und 6,5x68 als erste versuchen.

Da ich bisher RWS Zündhütchen 5333 verlud, möchte ich Sie um Rat fragen, welche Zündhütchen ich für meine Patronen benutzen soll. Soll ich meine vier verschidenPatronen bei Verwendung Ihrer Geschosse mit Winchester LRM verladen, oder reichen CCI 250? Welches Zündhütchen können Sie mir empfehlen?

Für Ihre Bemühungen bedanke ich mich im voraus und verbleibe

Mit freundlichen Grüßen Rolf Wendemuth , Samstag, 21. Juli 2007 12:16

Tag Herrr Wendemuth,

die gewöhnlichen Patrone bis zu 4 g Pulver zünden gut das CCI 200 und RWS 5341, sofern es sich um große Zündhütchen handelt. Ab 4 g Pulver sollten Magnumhütchen, also CCI 250 oder RWS 5333 verwendet werden.

Waidmannsheil, Lutz Möller

RWS 5333 Zündhütchen

RWS 5333 Zündhütchen

RWS 5333 Zündhütchen

RWS 5333 Zündhütchen vorher und nachher (4,77 g R904 300 WM MJG Ladung in RWS Hülsen)

Offen RWS 5333 Zündhütchen. Die Löcher in der Abdeckung verursachte das Herauspolken mit der Nadel

Neues 6,35 mm Zündhütchen

Grillmeier, Mitte mit Brille, bei auf dem Fortmeierstand auf der IWA 2010

schrieb G. J. Wasser hier

In der Mitte eine (für mich) neues Zündhütchen (zwei Jahre alt) mit 6,35 mm Ø für die Grillmeiers 10,6x80 Patrone (Mitte).

Links ein 5,33 mm Ø Büchsenzündhütchen und rechts daneben ein .50 BMG Zündhütchen vor einer .416" Barret

Hornady liefert Ladewerkzeuge für Grillmeiers 10,6 x 80 und Fortmeier Waffen

Lutz Möller Sonntag, den 14. März 2010

XL Fehlkonstruktion

Betreff: XL-Magnum

Ja, habe wenige Muster hier. Leider eine Fehlkonstruktion. Der Durchmesser ist o.k. aber die Näpfchentiefe ist zu klein. So ist das Zündsatzgewicht maximal 60 mg. Die großen Hülsen wie Cheytac usw. brauchen etwa 75 mg um vernünftig zu zünden. Ginex hat angesichts der kleinen Fertigungsmengen wohl auf halber Strecke die Lust verloren. Daher ist's beim alten Berdanzündervolumen geblieben.

H. Brömel , Mittwoch, 21. April 2010 17:15

Krater im Zündhütchen

Guten Tag Herr Möller,

als überzeugter MJG-Benutzer stelle ich nach 6,5x55 und .308 gerade auch meine 7x65R auf Ihr MJG mit Flitzerspitze um. Die von Ihnen dafür empfohlene Ladung 3,36 g R902 führt in meinem Drilling zu einem etwas aufgegrateten Zündhütchen. Infolge dessen verhakt sich das RWS-Zündhütchen wohl etwas am Zündloch (oder am Schlagbolzen), wenn die Waffe nach dem Schuß geöffnet wird. Das Ausziehen der Hülse aus dem Lager erfolgt jedoch einwandfrei; die Hülse erscheint auch nicht geweitet. Die von mir bislang verschossene Fabrikladung TMR von RWS zeigt das gleiche Bild am Zündhütchen, allerdings lange nicht so stark. Offenbar ist also das Zündloch des Kugellaufschlosses etwas groß.

LM: So ist das wohl bei Ihrem Drilling. Da das Loch nicht kleiner zu machen ist, sollten Sie folglich einen etwas vergrößerten Schlagbolzen einsetzen.

Dennoch möchte ich klären, ob der Gasdruck der gewählten Ladung ggf. zu hoch ist, so daß es zum verstärkten Einpressen des Zündhütchens in das Zündloch kommt.

LM: Für Messungenen wenden Sie sich an ein Beschußamt oder die DEVA!

Wenn ja, in welchen „Grain-Schritten“ kann ich die Ladung mindern, um den Gasdruck etwas zu senken?

LM: So können Sie nicht mir reden. Ich verwende, wie seit den späten 60er Jahren im übrigen internationl vereinbart metrische SI Einheiten. Ich sende Ihen eine Tafel per Email.

Würde die Waffe zu stark belastet, wenn ich weiter die 3,36 g-Pulverladung verschieße?

LM: Nein.

Mit freundlichen Grüßen und bestem Dank für Ihre Mühen, Thomas Iwan, Gesendet: Samstag, 5. März 2011 09:28

Kleine Zündhütchen

Guten Tag Herr Möller,


223 Rem mit dem alten MJG 5601 und 1,66 g Norma 200 neu und abgefeuert.

Viele Grüße, Helmut Dittmer, Gesendet: Samstag, 2. Juni 2012 18:20

Zündhütchen und Trefferlage

Hallo Lutz,

kannst du Dir vorstellen, bzw. hältst du es für wahrscheinlich, daß beim Wechsel von Federal auf CCI Zündern jeweils in der Magnumausführung die Schußablage fünf cm hohenunterschied auf 100 m ausweist?

LM: Ja. Lies Einschießen.

Ich halte das, lediglich durch einen Zündhutwechsel, für einen großen Unterschied! Du schreibst ja, daß CCI schwach, Federal mittelmäßig stark sind. Wie ist Deine Meinung oder hast du gar schon mal versucht?

LM: Siehe Magnumzündhütchen nach Stärke. Die Druckunterschiede und verschiedenen Brennabläufe verstimmen die Gewehrlaufschwingungen, die dann die Abgangsfehler und die dann die Trefferlagen.

Liebe Grüße, Jan G., Samstag, 9. Juni 2012 22:48

Federal 210 verleiht Flügel

Meine bewährte Ladung mit Ihren Geschossen in der 8x57 IS von 3,27 Gramm Norma 200 wurde mit dem Federal 210 noch schneller – 1.005 m/s aus dem 557 mm kurzen R8 Lauf. Das war mit dem CCI 200 und BR-2 nicht möglich. Erfreulich ist, die älteren Norma-Hülsen haben noch Luft im Volumen und Gasdruck.

LM: Dann füllen Sie den leeren Raum doch voll. Auch das verleiht Flügel.

ChristianWaldmann, Mittwoch, 5. Juni 2013 22:20

Benchrest Zündhütchen

Sogenannte „Benchrest“ oder „BR“ Zündhütchen sind für Sportzwecke bestimmt, insbesondere für genaues Treffen durch schwache = erschütterungsarme Zündung. Sie weisen dazu im Vergleich zu üblichen Zündhütchen dünneres Blech auf.Damit lassen sie sich auf gewissen Sportwaffen mit geringem Schlagimpuls zünden, halten im Gegenzug aber nicht so viel Druck aus, neigen eher zu Durchbläsern.

Für alle, die Hochleistung bei Vollgas wollen, nämlich Jäger, sind sie daher nicht angemessen.

Sehr geehrter Herr Möller!

Gibt es stabiler Zündhütchen als BRII?

LM: Ja. Siehe Benchrest Zündhütchen. Herkömmliche CCI Zündhütchen sind deutlich widerstandfähiger. VersuchenSie auch mal Murom.

Sind DAG Hülsen für 30-06 und 9,3x62 ausreichend stabil?

LM: Nein. DAG Hülsen sind aus billigstem Messing mit sehr hohem Zinkanteil hergestellt, damit man die gerade nicht wiederladen kann. Das sind Einmalhülsen. Für das Wiederladen Finger weg. Hülsenreißer lauern sonst.

Derzeit verwende ich NORMA und RWS.

LM: Denken Sie auch mal über PPU Hülsen nach. Die sind hinreichend hart und damit druckfest. Siehe auch Patronenhülsen und Gasdruck

Besten Dank, werde Sie auf dem Laufenden halten.

LM: Ja bitte.

WMH, Thomas Rotter, Donnerstag, 8. August 2013 07:58

Kälte

Hallo Herr Möller!

Nachdem ich auf Ihrer Seite in Winterschießen den Beitrag „Die Kälte stört doch sehr“ las, möchte ich Sie fragen, ob Sie schon solche Versuche durchgeführt haben.

LM: Nein. Ich passe meine Ladungen für Winter und Sommer an.

Ich verwende Federal 210 Zündhütchen. Da bei uns in Österreich im Gebirge im Sommer die Temperaturen in der Früh bzw. am Abend kaum über 15°C und im Herbst/Winter meist + 5°C bis -15°C liegen, könnte vielleicht ein Federal 215 Zündhütchen einen gleichmäßigen Druckverlauf bringen?

LM: Ja, bei Kälte nützt stärkere Anzündung

Ich lade meine .300 WSM mit Norma 203B und Ihrem Geschoß 7627 zur besten Zufriedenheit.

LM: Schön. Das Pulver brennt gut an.

Ich schieße aber auch eine .308, eine .270 WSM und verwende auch Ihre Geschosse mit sehr gutem Erfolg.

LM: Welches Pulver laden Sie in der WSSM?

Ich versuchte schon viele bleifreie Geschosse. Von den RWS will ich gar nicht reden. Die bringen jedes Jahr „das Beste“ Geschoß heraus und nach einem halben Jahr kommt schon das nächste „noch bessere Geschoss“. Die haben kein gutes Geschoß. Sie haben die Zeit übersehen.

Der mit der Zeit geht, sehr gute Präzision und Wirkung haben will kommt bei „Ihren MJG“ nicht vorbei! Ich schieße seit vier Jahren Ihre Geschosse mit sehr sehr gutem Erfolg (habe schon über 50 Stk. Schalenwild erlegt: Reh, Gams Rotwild Sau und Steinbock von 50 – 300 Meter) keine oder nur kurze Fluchtstrecken vor allem keine Wildbret Zerstörung und keine Blutergüsse.

Im Buch von Robert Albrecht „Präzisionsschießen“ las ich aufgrund der Hülsengestalt, deren Längen–Dicken-Verhältnis kann auch bei einem Pulver schneller als z.B.: Norma 204 ein Magnum Zündhütchen verwendet werden.

LM: Kann immer, hat aber Folgen.

Mir scheint, Federal Zündhütchen, besonders die 215, sind am wenigsten kälteempfindlich.

LM: Solche Aussagen sollte man nur in Verbindung mit einer bestimmten Ladung in einer bestimmte Hülse und einem gestimmten Geschoß treffen. Solche Aussage ist immer besonders, nie allgemein.

Ich würde mich über Ihre Antwort freuen. Ansonsten müßte ich selbst diese doch aufwendigen Versuche machen.

LM: Ja, müssen Sie, wenn Sie das letzte herausholen wollen.

Weidmannsheil aus der Steiermark, Josef Posch 12.03.2015

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