Pfad / Heimat / Schalldämpfer / Schalldruck
Lies auch Schallpegelmesser
Figure: (A) Scanning electron micrographs of the stereociliary bundles of rat cochlear inner (top) and outer hair cells; scale bar = 2.6 mm (top) and 2.0 mm (bottom). (B) Single mechanotransducer channels evoked by deflections of the stereociliary bundle of an inner hair cell. The unitary conductance is about 200 pS (see Beurg et al. 2006). Quelle
Kraft: 1 Newton = 1 kg · m / s2
Druck: 1 Pascal = 1 Newton / Quadratmeter. 1 bar = 105 Pa
Der Schalldruckpegel ist definiert als die Druckänderung, die durch schwingende Luftmoleküle hervorgerufen wird. Der Schalldruckbereich, den unser Gehör aufnehmen kann, liegt zwischen 2 x 10-5 N/m2 oder 20 mP und 20 N/m2 (bei 1000 Hz). Das entspricht einem Faktor 1.000.000 = 106. Um diesen großen Bereich mathematisch leichter erfassen zu können, wurde die logarithmische Verhältnisgröße Dezibel (dB) eingeführt, der Schallpegel.
Festlegung: So entspricht ein Schalldruck von 2 x 10-5 N/m2 einem Schallpegel von 0 dB, ein Schalldruck von 20 N/m2 einem Schallpegel von 120 dB und 200 N/m² 140 dB. Ein Unterschied im Schalldruckpegel von 10 dB wird als doppelte Lautstärke wahrgenommen. Unterschiede von 3 dB sind deutlich hörbar. Kleinere Schallpegelunterschiede werden meist nur im unmittelbaren Vergleich unterschieden.
Siehe Emissionskennwerte von Waffenknallen
Falls Sie die einzelnen Pegel noch zuordnen können, so daß ich sie nicht aus der Graphik auslesen muß, wäre ich Ihnen für eine entsprechende Mitteilung dankbar.Hallo Herr Möller,Vielleicht können Sie ja mit dem folgenden Auszug aus dem Code leben. Beachten Sie bitte, daß wegen der Vergleichbarkeit der Waffen, effektive Massen aus der Richtcharakteristik gewonnen wurden. Diese (anteiligen, bzw., äquivalenten) Massen korrelieren zu den Pegel unter 90°, sind aber nicht die Treibladungsmassen! Nur bei Sprengungen sind beide Massen gleich.
Ich meine zu verstehen, daß diese Tabelle dann irgendwann auf Ihrer Seite einzusehen ist? Erlauben Sie mir, Ihnen dann ich eine ein wenig bessere GIF-Grafik zur Verfügung zu stellen.
cu, KWH, Dienstag, 4. März 2003 12:10
Hallo Herr Möller,kennen Sie die neue Druckluftrakete von Bild der Wissenschaft? Die soll 300 m Höhe erreichen und nur mit Druckluft aus einer Luftpumpe. Im Netz gibt es dazu auch ein amüsantes Video. Nur werden Sie mich an Luftgewehre erinnern wollen. Und schon bin ich bei meiner Frage: Mit welcher Geschwindigkeit kommt die Luft dort raus? Das ist doch unterschallig oder? Es wäre toll, wenn entweder bei der Rakete oder beim Luftgewehr das nicht so wäre. Dann würde ich noch einmal über Laborexperimente nachdenken wollen im Hinblick auf Weber.cu, K.-W. Hirsch, Mittwoch, 5. März 2003 09:15 Lieber Herr Hirsch, warum eichen Sie Ihr Hochpegelmikrofon, man sollte besser wohl besser Makrophon sagen, wie der Altmeister. Weber nahm Knallfunken oder Schreckschußpistolen. Das könne Sie auch!
Hier rechts sind auch Schön Front zu sehen, nur welche?
Das einzige, daß ich weiß ist, daß Superposition, Huygens und usw. lineare Physik bedingen. Darum ist die Erklärung des Geschoßknalls aus kohärenten Punktschallquellen, wie er oft dargestellt wird, kaum glaubhaft. Es gibt einen Streit zwischen mir und einem holländischen Kollegen: Ich behaupte, daß allein aus Impulserhaltung, Geschoßknall sich zu einer Front nach vorn vereint und deshalb das Überlagerungsprinzip schon nicht funktioniert.
Gewöhnlicher Schall = lineare Verhältnisse, erfordert elastische Luft, also federnde Systeme aus Luftmolekülen, die von leerem Raum mit genügen freier Weglänge umgeben, den Gesetzten des elastischen Stoßes gehorchen. Soweit das Newton’sche Modell. Das gilt überaschend gut bei Hyperschallflugzeugen oder ballistischen Raketen, aber nicht bei Autos oder Flugzeugen. Der Grund ist, sie bewegen sich in so großer Höhe, daß die mittlere freie Weglänge tatsächlich mehr oder weniger ungestörte elastisch Stöße erlaubt. Nun haben ,,Luftmoleküle“, sprich im wesentlichen O2, N2, CO2 aber noch die Möglichkeit weitere Energien aufzunehmen, nämlich gegeneinander zu schwingen, oder bei dreiatomigen Gasen auch noch stimmgabelartig, sowie sich um Ihren Massenschwerpunkt zu drehen. Je näher sich die Moleküle kommen, desto eher größer vermute ich den Anteil dieser Energieaufnahmen. Beim Überschallflug finden solche Vorgänge wohl in der Stoßfront statt, die sich wegen der Umwandlung kinetischer Energie in andere Energieformen (Schwingung, Drehung) vom gewöhnlichen Schall unterscheidet. Man könnte von einer ,,inneren Gasreibung“ sprechen. In dem Fall wird die kinetische Stoßenergie nicht widergewonnen, gemittelt tritt also eine Bremsung ein, so daß sich an der Grenze zwischen kinetischer Energiezu- und Abfuhr durch die Verzögerung der nachgelieferten Schnellen und der gleichmäßig Abfuhr kinetischer Energie (Schall) in die Umgebung einen Front bildet. Die kinetische energiezehrende Bremsung in der Front verursacht somit Koherenz (,,Eine Welle läuft auf“). Die Stoßfront muß also sowohl etwas mit Dichte (Masse/Raum) als auch Energiedichte zu tun haben, wird bei sehr verdünnten Gasen in großer Höhe (zig km, wenn der elastische Stoß wieder vorherrscht) kaum noch zu beobachten sein. Das sich in einiger Entfernung von der Quelle glatte Fronten herausbilden, ist für mich eine geometrische Erscheinung. Je weiter sich eine Störung von ihrer Quelle befindet, desto mehr nähern sich alle Krümmungen einer Gerade an. Ursprüngliche ,,Rauhigkeiten“ gleichen sich aus.
Die Holländer glauben daran, daß - wenn sie die Kohärenz zerstören können - sie keine Geschoßknallfront mehr haben.
Das mag zwar so sein, aber die Geometrie gleicht die mutwillig herbeigeführte Rauhigkeit in der Ferne wieder aus, sofern die Rauhigkeit nicht so groß ist, daß die frequenzabhängige Luftabsorption den Schalldruck soweit mindert, daß die Front bis zur Unkenntlichkeit verschmiert. Die Rauhigkeit der Front mußte in allen hörbaren Frequenzen gegen sein. Ich kann mir aber nicht vorstellen, wie der Holländer eine breitbandige Rauhigkeit über alle hörbaren Wellenlängen über drei Größenordnungen erreichen will. Das möge er bitte mal mitteilen.
Vorstellbar: große rotierende Gegenstände, bei denen nur eine Seite überschall ist, die andere aber unterschallig: Hubschrauberblätter. Das ist halt ein Problem, daß die zu einen Seite akustische Schockfronten schlagen können, zu anderen tun die das nicht.
Gemischter Über- und Unterschall sind in der Flugzeugaerodynamik tägliches Brot. Sowas knallt allerdings schön. Ich glaube bei Ihrem ,,Impulsansatz“ eine unzulässig Vereinfachung zu erkennen. Luft ist kein Festkörper, der sich im Stück bewegt, sondern ein kompressibles Gas mit innerer Reibung und der Möglichkeit Energie in verschieden Freiheitsgraden aufzunehmen. Also im warmen Gas bewegen sich alle Gasmoleküle in jede beliebige Richtung. Die Geschwindigkeitsverteilung gehorcht gemäß der Energie einer Boltzmannverteilung. Das heißt, es gibt auch einzelne Moleküle die schneller sind, als ihnen gemäß der mittleren Energie zukommt. Selbst wenn Sie eine Gasmenge in eine Richtung anstoßen, wird sie sich im freien Raum in alle Richtungen entspannen. ,,Alle Richtungen“ verursachen einerseits die bereits vorhandene Braunschen Molekularbewegungen, andererseits ist jedes Druckgefälle ein Potentialdifferenz, die in kinetische Energie umgesetzt wird. Das heißt ein aus der Mündung austretender überschallschneller Hochdruckgaskegel fließt zwar in seiner Masse wie die Bilder zeigen als 90° Kegel aus der Mündung, aber kaum daß der erscheint, löst sich von seiner einhüllenden Oberfläche kraft Masse- und Energiedichte eine sich nun mit gewöhnlicher Schallgeschwindigkeit der Umgebungsluft ausdehnende Schockfront, die in immer größere Entfernung von der Quelle geometrisch zusammenläuft und dann als Kugelwelle wahrgenommen wird. Um das Nahfeld zu beschreiben, müßte nach hinten ein strahlender 90° Kegel als abstrahlende Oberfläche beschrieben werden, und nach vorn die anfangs beschleunigte Mach’sche Platte bis zu deren Zusammenbruch (frontaler Weberradius). Ich weiß aber nicht, wer sich die Mühe machen wollte, das nachzurechnen und zu messen. So stelle ich mir jedenfalls die Dinge vor. Was halten Sie davon? Mit freundlichen Grüßen, Lutz Möller
p.s. Wie rechnen Sie aus dem Weberradius die Pegel aus, frage ich mich gerade?
Hallo Herr Möller,
Kalibrieren mit Schreckschüssen ... Das tun wir ja auch. Aber Akustiker (nicht ich) erlauben halt nur amtliche Eichquellen. :-(
Wir kennen unsere beiden Schreckschußwaffen (Revolver und Pistole) recht genau. Leider wird die Munition nicht so sorgfältig gefertigt, wie bei 'richtigen' Waffen. Die Streuung ist doch ziemlich groß.
Das Bild der Iowa ist sehr eindrucksvoll und anschaulich, vielen Dank dafür. Welche Front zu sehen ist? Ich weiß es nicht. Eigentlich müßte die Iowa so hoch sein, daß der Weberradius nicht die Wasseroberfläche erreicht. Also müßte das die Schallfront sein. Übrigens - mir glaubt das zwar keiner, aber ich habe das Bild im Kopf einfach abgespeichert -: Ich war mal während einer Messung in Norwegen an einem spiegelglatten See während die Schallwelle einer 10 kg Sprengung aus ~ 3 km Entfernung über den See lief. Ich habe sie auf dem Wasser gesehen. Man sagt, das können nicht sein, weil das Wasser ja schallhart ist. Aber die Leute verwechseln ständig Impedanzen einer Volumenwelle mit der von Oberflächenwellen. Das Brot in der Akustik ist manchmal schon sehr 'verschimmelt'. :-)
Zu ihren Ausführungen über die Gasdynamik. Die 'Innere Gasreibung' ist die Ursache für die Verluste, keine Frage. Andere Mechanismen, Wärmeleitung zwischen Hochdruck- und Niederdruckgebiet können die Luftabsorption nicht erklären. In der Ultraschalltechnik gibt es übrigens eine einfache Formel für den Druck einer Schockfront. Er ist gerade die Differenz der Energiedichten auf beiden Seiten geteilt durch c². Man nennt das auch die Strahlungskraft. Diesen Ansatz behalte ich mal im Hinterkopf.
Zum Weberspektrum: Die Terz-Pegel sind gar nicht leicht zu errechnen. Sie müssen halt das Schalldruckquadrat über die Terzbandbreiten integrieren, Vorsicht bei tiefen Frequenzen, man braucht in jedem Terzband vernünftig viele Sprektrallinien. Ansonsten wird auf (20µPa)² bezogen der 10 mal log10 gerechnet. (Terzbandbreite ist 10. Wurzel aus 10. Die Standard Terzmittenfrequenzen sind 10 hoch n/10 für n=0 bis 40) Wegen der logarithmischen Terzfrequenzskala bekommen Sie dann einen Anstieg von 30 dB/Frequenz-Dekade und nach dem Maximum einen Abfall von 10 dB/Frequenzdekade.
Wenn Ihr Postfach das aushält, schicke ich Ihnen mal die Powerpoint-Präsenationen meiner diesjährigen DAGA-Beiträge. (~ 9 MB + 5 MB). Sagen Sie Bescheid, falls das geht und Sie es wollen.
Noch ein (aus meiner Sicht) Highlight. In der letzten Physics Today gabe eine Schön Darstellung der Bubble-Physik. Dort wurde ein mit einem Wasser-Glycerin Gemisch gefüllter Zylinder so zu Schwingungen erregt, daß sich ein Tropfen 'einzieht'. Es ist - so meine ich - schön zu sehen, daß der Tropfen, wie auch schon vorher eine 'Machsche Platte' und Ihren Kegel ausbildet?
cu, K.-W. Hirsch
Heute Cervus Consult GmbH, Geschäftsführende Gesellschafter: Dr. Karl-Wilhelm Hirsch, Frank Hammelmann, Halskestraße 20, 47877 Willich-Münchheide, Deutschland
Berlin/Marburg (dpa/gms) - Ärzte für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde haben am Dienstag in Berlin eine Begrenzung des Schallpegels für Walkmen, Discotheken und Konzerten gefordert. „In Deutschland hat jeder vierte junge Mann einen Hörschaden“, stellte Hans-Michael Strahl, Vorsitzender der HNO-Ärzte in Nordrhein, auf dem 4. Europäischen Kongreß für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde in Berlin fest. „Bereits jetzt haben 14 Millionen Menschen ein schlechtes Gehör.“ Konkret sprachen sich die Ärzte für eine Obergrenze des Dauerschallpegels von 95 Dezibel bei Konzerten und von 90 Dezibel bei Walkmen aus. In Messungen vor Ort seien teilweise bis 120 Dezibel gemessen worden, was dem Probelauf von Düsenflugzeugen entspreche. Dieser Entwicklung wollen die Fachärzte nicht tatenlos zusehen. Eine bundesweite Aktion unter dem Motto "Take care of your ear" soll Kinder und Jugendliche für ihr Gehör sensibilisieren. In Frankreich und der Schweiz existierten bereits Begrenzungen zum Schutz vor Gehörschäden. „Ein lärmbedingter Schaden ist nicht heilbar“, warnte Strahl. Experten: Es gibt keine ,,Pille“ gegen Hörprobleme. Mit Medikamenten ist Hörproblemen wie der altersbedingten Schwerhörigkeit nicht beizukommen. Darauf weist die Fördergemeinschaft Gutes Hören (FGH) in Marburg hin. Auf dem Markt würden zwar Mittel angeboten, die bei Alters-Schwerhörigkeit helfen sollen. Bei diesen Präparaten gebe es jedoch keine nachweisbare Wirkung gegen die Hörprobleme, so die FGH. Die Organisation beruft sich dabei auf Peter Plath, emeritierter Professor für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde an der Ruhr-Universität Bochum, sowie auf das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn. Altersbedingte Schwerhörigkeit sei nach wissenschaftlichen Kriterien nicht reparabel, so die FGH, die nach eigenen Angaben oft Anfragen aus der Bevölkerung zur Wirksamkeit von Mitteln erhält, für die in verschiedenen Medien geworben wird. Die Fördergemeinschaft ist ein Zusammenschluß von Hörgeräteakustikern. © 2000 dpa/gms/MEDI-Report: www.medi-report.de
Siehe auch Dr. Reinald von Meurers Betrag zu Lärm
Sehr geehrter Herr Möller! Ich bin Forststudent an der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden /Göttingen und schreibe meine Diplomarbeit zum Thema „Tinnitus im Jagdbetrieb“. Bei meiner Recherche bin ich im Zusammenhang mit Schalldruckpegelmessungen des Mündungsknalles bei Jagdwaffen bei Herrn K.-W. Hirsch, Institut für Lärmschutz, gelandet. Dieser verwies mich an Sie, da er der Meinung ist, Sie könnten mir eventuell bei meiner Datensammlung zur Diplomarbeit weiterhelfen. Daher würde ich mich sehr freuen, wenn ich mit Ihnen zum oben genannten Thema mit Ihnen sprechen könnte. Für eine baldige Antwort per E-mail oder besser ein Telefonat wäre ich dankbar! Meine Telefonnummer lautet: 0551/7908610 Im Voraus besten Dank! Mit freundlichem Gruß, Florian Martens, Dienstag, 11. März 2003 10:46
Die Pulverschwaden breiten sich bei Büchsen kraft der schnellen, trägen, gespannten sich in der Entspannung an Luft nachbeschleunigenden nicht gleichmäßig aus, sondern vornhmlich nach vorn. Die Schallpegel sind nach vorn etwa 7 db lauter als zu Seite und nach hinten etwas 6 dB leiser.
Meist wird in 1 m seitlichem Abstand gemessen. In dem 1-m-Abstand beträgt die Kugeloberfläche allerdings schon 12,566 m².
In einem Meter von einer ohne Hindernisse (im leeren Raum nicht über Grund) rundstrahlenden Schallquelle gemessene Schalldruckpegel müssen also auf die 1-m²-Kugeloberfläche rückgerechtet werden. Der Abstand vom Mittelpunkt für einen Quadratmeter Kugeloberfläche betragt 0,282 m. Die Schalleistung verteilt sich gleichmäßig über die Oberfläche. Die Schallintensität (Schalleistung / Fläche) sinkt mit der Oberfläche. Die gesamte Schalleistung [in Watt] bleibe gleich (Energie bleibe erhalten, kein Dämpfung). Während der kugeligen Ausbreitung ändert sich aber die Schallintensität umgekehrt proportional zur Kugeloberfläche; sie nimmt als Schallenergiegröße also mit 1/r² ab.
Der Schalldruck nimmt als Schallfeldgröße nur mit 1/r ab, siehe zu beiden auch Abstandsgesetz und Pegelabnahme, aber vermeide Unsinn und Irrtum.
Die Unterschiede im Schalldruckpegel von 1 m Abstand oder 1 m² Oberfläche sind nicht gering, nämlich.
Der Fehler beträgt im leeren Raum immer 11 dB!
Bei der Ausbreitung über nahmen, hartem Grund gilt aber ein anderes Abstandsgesetz, weil die Schalleistung nur in der halbe Kugeloberfläche ausbreitet. Schallintensität ist nicht Schalldruck. Die Schallintensität ist proportional zum Quadrat des Schalldruckes.
Als grundsätzliche Schallausbreitungsregel mit Lp Schallpegel, Lw Quellpegel, Di Richtwertmaß, K0 Raumwinkelmaß, Ds Ausbreitungsmaß und weiteren Dämpfungsmaßen Dx aus anderen Gründen, mit s = Entfernung, s0 = 0,282 m, Ausbreitungsdämpfung Ds = 20 • log (s/s0) + 11 dB bei Kugelwelle und Ds = 20 • log (s/s0) + 8 dB, bei Halbkugelwelle gilt
Lp = Lw + Di + K0 - (Ds + Summe Dx).
Das Raumwinkelmaß K0 = 10 • log (4 • p / W), hier in den Halbraum 2 p, beträgt auf der Erde also +3 dB.
Statt für die Einheitskugeloberfläche vom Radius r = 1, 10 • log (4 • p • r²) = - 11 dB wird also nur mit 10 • log (2 • p • r²) = - 8 dB gerechnet.
Das Meßgerät hatte einen oberen Bereich von 65 - 135 dB, mit 0,2 dB Linearität bis 130 dB. Also mußten wir uns von der Schallquelle entfernen, um die zuträglichen Schalldrücke nicht zu überschreiten. Statt auf einer 1 m² Kugeloberfläche um die Mündung in etwa 1,6 m Höhe zu messen, bewegte ich das Meßgerät 10 m weiter, jeweils in Schußrichtung, rechtwinklig dazu und 160° rückwärts.
In 0,282 m Entfernung mißt die Kugeloberfläche 4 • p • r² gerade ein Quadratmeter. In 10 m Entfernung Meßentfernung rechne ich bei der Halbkugel mit dem genäherten Abstandsmaß Ds10 zu 31 dB.
Wir maßen mit VMS in 10 m und ich rechne auf die Einheitskugeloberfläche zu 1 m² mit r = 0,282 m:
Die Ergebnisse verwundern.
Patronenvergleich
Ich kenne die Ladungen nicht, aber wenn ich bei der 8x68S stumpf von 20 % mehr Pulver und folglich von 20 % mehr Schallenergie ausgehe wäre 10 mal Log (1,2) = 0,792 mehr Krach bei der 8x68S über der .30-06 zu erwarten. Tatsächlich ist die gelochte .30-06 DK aber lauter als die geschlossenen 8x68S DK, und zwar je nach Winkel so 0,5 bis 0,7 dB. Die Löcher zu stopfen, dämpft den 8x68S Knall also in etwa 0,6 + 0,8 = 1,4 dB. Gut zu wissen.
Winkelbetrachtung
Bei den Winkeln maß ich offen vorn nur 0,8 (8x68S) oder 1,7 dB (.30-06) mehr Schalldruck als seitlich. Ich erwartete eher +6 dB.
Bei den Winkeln maß ich mit DK vorn 4,4 (8x68S) oder 5,4 dB (.30-06) mehr Schalldruck als seitlich. Ich erwartete +6 dB und finde die Ergebnisse daher gewöhnlicher.
Die Dämpfung nach rückwärts empfanden die Schützen mit der geschlossenen Dunklen Kraft deutlich angenehmer als mit der offenen. Der geschlossene-DK-Schallpegelunterschied von seitlich zu rückwärts zu - 9,7 dB übertrifft die Erwartung, während das selbe Verhältnis bei der offene dunklen Kraft mit -3,8 DB keine Vergleich darstellt.
Schalldämpfer oder nicht?
Die offenen Waffen zeigen bei nur drei Meßpunkten in 0°, 90° und 160° Pegelunterschiede zur seitlichen Abstrahlung zu + 0,8 und - 7,1 dB bei der 8x68S und zu + 1,7 und -6,4 dB bei der .30 - 06. Die Dämpfung der Dunklen Kraft liegt in demselben Bereich. Das bedeutet je nachdem von welchem Winkel ein Beobachter den unbewehrten Büchsenknall hört empfindet er die Lautstärke um 7,9 dB bei der 8x68S und 8,1 dB beider .30-06 lauter oder leiser.
Lutz Möller 4. Dezember 2005
auch hier ist ein Herr Möller, vielleicht können sie mir auch helfen. Ich hatte 2003 einen Jagdunfall, bei dem Entstechen meines 7x65 R Drillings mit 11,3 Gramm Torpedo Idealgeschoß lößte sich mir auf der geschlossenen Kanzel vor meinem Gesicht ein Schuß. Seitdem zirpen beide Ohren - Tinnitus. Wie hoch könnte der Schalldruck in gewesen dB sein? Haben sie eine Antwort? Wenn ja, würde ich mich um eine Nachricht freuen. Gruß und Waidmannsheil Gerd Möller, Dienstag, 24. Februar 2009 20:08
Hallo Herr Möller Einen kleinen Anhang an mein Ersuchen vom 24. Februar 2009 Jagdunfall. Den Drilling hatte ich mit beiden Händen von der Fensterauflage zurück gezogen, bis Augenhöhe der Abzüge. Der Abstand meines Gesicht war 35 - 45 cm zu den Abzügen, in diesen Moment bin ich an den Stecher gekommen, ein kurzer ohrenbetäubender Knall ertönte. Seit dieser Zeit habe ich mit enormen Hörschwierigkeiten auf beiden Ohren ein Höhes Zirpen. Kann der Schalldruck 150 dezibel betragen haben.
Grüße Gerd Möller, Mittwoch, 4. März 2009 01:34
Tag Herr Möller,
bezogen auf die Einheitskugel mit 1 m² Oberfläche und demzufolge 0,282 m Halbmesser liegt der Schalleistungspegel einer solchen Patrone (Siehe Emissionskennwerte von Waffenknallen) bei 142 dB, also weit über der 125 dB Schmerzgrenze und über der 100 Pa Schädigungsgrenze (137 db) nach EG Richtlinie 10/2003 gemessen mit der A Bewertung und 125 ms Integration F Fast.
Die EG Richtlinie 10/2003 schreibt ab 15. 2. 2006 zwingend vor den Krach von Lärmquellen über 137 dB(A) technisch am Entstehungsort zu mindern. Jeder Knall über 137 dB schädigt das Gehör, also die Gesundheit. Die EG Richtlinie 10/2003 trifft mit der 137 dB Grenze, ab der Krach zwingend an der Quelle bekämpft werden muß, den Kern des Gesundheitsschutzes, bzw. seiner -gefährdung. 137 dB sind schmerzhaft, aber schädigen das menschliche Gehör bei kurzer Dauer in seltenen Fällen noch nicht. Die EG Richtlinie 10/2003 und ihre nationalen Umsetzungen betreffen zunächst nur Arbeitsorte, damit all jene, die gewerblich schießen, bzw. dort Schußlärm ausgesetzt sind, also Soldaten, Polizisten, Berufsjäger, Schießstandbetreiber. Jäger schießen nach gängiger Abgabenordnungsauslegung dann gewerblich, wenn Sie mit der Jagd, genau so wie ein Landwirt, beabsichtigen Gewinn zu erzielen, sprich Jagdrecht oder Jagdgrund erwerben um Gewinne zu erzielen. Das ist im deutschen Osten oft der Fall. Einige deutsche Landesjagdgesetze (Bayern, Hamburg, Saarland) widersprechen noch den Richtlinien. Ich wies die Länder darauf hin. Entsprechenden Verbote müssen entfernt werden. Sich bereits davor nach der übergeordneten europäischen Richtlinie zu verhalten, kann nicht verkehrt sein, sagt die ständige Rechtsprechung des europäischen Gerichtshofes.
Die EG Richtlinie 10/2003 schreibt ab 15. 2. 2006 zwingend vor den Krach von Lärmquellen über 137 dB(A) technisch am Entstehungsort zu mindern. Jeder Knall über 137 dB schädigt das Gehör, also die Gesundheit. Die EG Richtlinie 10/2003 trifft mit der 137 dB Grenze, ab der Krach zwingend an der Quelle bekämpft werden muß, den Kern des Gesundheitsschutzes, bzw. seiner -gefährdung. 137 dB sind schmerzhaft, aber schädigen das menschliche Gehör bei kurzer Dauer in seltenen Fällen noch nicht.
Die EG Richtlinie 10/2003 und ihre nationalen Umsetzungen betreffen zunächst nur Arbeitsorte, damit all jene, die gewerblich schießen, bzw. dort Schußlärm ausgesetzt sind, also Soldaten, Polizisten, Berufsjäger, Schießstandbetreiber. Jäger schießen nach gängiger Abgabenordnungsauslegung dann gewerblich, wenn Sie mit der Jagd, genau so wie ein Landwirt, beabsichtigen Gewinn zu erzielen, sprich Jagdrecht oder Jagdgrund erwerben um Gewinne zu erzielen. Das ist im deutschen Osten oft der Fall. Einige deutsche Landesjagdgesetze (Bayern, Hamburg, Saarland) widersprechen noch den Richtlinien. Ich wies die Länder darauf hin. Entsprechenden Verbote müssen entfernt werden. Sich bereits davor nach der übergeordneten europäischen Richtlinie zu verhalten, kann nicht verkehrt sein, sagt die ständige Rechtsprechung des europäischen Gerichtshofes.
In Ihrem Falle wird die Ausbreitung durch die teilgeschlossen Kanzel, die die Schallausbreitung dämmt, aber nicht dämpft und Sie in der Kanzel, der die Schallausbreitung sowohl dämmt als auch mit der Kleidung dämpft, behindert. Lediglich durch die Öffnungen einweicht Schallenergie. Innerhalb der Kanzel hallt der Knall von den harten Wänden wieder, und zwar mehrfach. Der an sich mit 3 - 4 ms kurze Büchsenknall, einschließlich des Entweichens aller Gase aus Rohr und Hülse, dauert unter diesen Umständen länger und kommt als Widerhall in der teilgeschlossenen, engen Kanzel auch aus allen Richtungen auf Sie zu. Das verstärkt die Schädigung. Ob das zu den von Ihnen bezifferten 150 dB geführt hat, kann ohne genau nach Ort und Oberflächen zu rechnen, nicht gesagt werden, aber 145 dB (a) F werden das durchaus gewesen sein.
Mit einem Feuerschlucker als 6,5x47 Büchse hätten Sie zwar auch einen schmerzhaften Knall vernommen, wohl auch ein Weile Ohrenpfeifen, aber keine dauerhafte Gehörschädigung zurückbehalten. Das ist der Unterschied. Auch deshalb arbeite sich an solchen Entwicklungen, damit Langwaffen in jeder Hinsicht angenehmer zu gebrauchen sind und man folglich damit leichter und besser umgehen kann.
Waidmannsheil, Lutz Möller 4. März 2009
Hallo Herr Möller, endlich habe ich Quickload erworben und kann es mir für meine Ladungsentwicklung zu nutze machen. Wie kann ich den Mündungsdruck umrechnen in den Schalldruckpegel ?
LM: Gar nicht, aber siehe dazu Emissionwerte von Waffenknallen, HiDaga98.
Mit freundlichen Grüßen, Christian Waldmann, Montag, 2. Mai 2011 11:30
Hallo Herr Möller Ich habe mir vor Jahren einen SO Repetierer in 9,3 x 62 gekauft. Der ist aber jagdlich für mich unbrauchbar. Der Kopf ist zu nah an der Mündung.
LM: Der Schalldruck wächst mit der Nähe des Ohres zur Schallquelle, so daß die Bauart für den Schützen schlichtweg zu laut knallt.
Es gab unerklärliche Tiefschüsse.
LM: Schußangst, Mucken.
Ich holte mir einen Tinitus usw, usf).
LM: Siehe die Lärm- und Vibrations Arbeitsschutzverordnung
Während des Lesen Ihrer sehr gehaltvollen Seiten ist mir da so einiges klar geworden.
Lies Schalldruck
meine Frage bezieht sich auf den Einsatz eines Schallmodulators. Ich hoffe, in Bälde wird eine bundeseinheitliche Regelung über den sinnvollen Einsatz dieser Einrichtungen kommen. Im Vorfeld möchte deshalb fragen, welches Kaliber Ihrer Meinung nach sich besser dämpfen läßt. In meinem Fall wäre es die 6,5x55 bzw. die 9,3x62. Die 9,3 dürfte ja wg. des moderaten Drucks mit dem sie arbeitet eigentlich recht kommod sein. Welche Erfahrungen haben Sie?Mit freundlichen GrüßenHubert KrychAmt für Ernährung, Landwirtschaft und ForstenSchwimmschulstraße 2384034 Landshut
Montag, 25. November 2013 12:49
Guten Tag Herr Krych,
dazu sind drei Sachverhalte zu berücksichtigen:
Ihre o. a. Vorstellung trifft nicht zu. Nicht der Gebrauchsgasdruck bestimmt vornhmlich den Schalldruck, sondern die Pulvermenge der Ladung. Siehe dazu Emissionswerte von Waffenknallen.
Des weiteren ist der Abstand der Schallquelle zum Ohr des Schützen von Belang. Je weiter die Mündung von Ohr weg ist, desto leiser knallt es. Die zeitgeistigen kurzen Läufe, die heute so gefragt sind, mögen in den Kanzeln oder Fahrzeugen zwar Vorteile bringen, aber die sind auch lauter.
Kleiner Patronen machen weniger Lärm als große.
Ich teile die mal in vier Bereiche ein:
Kleinst: .22 Hornet, .222 Rem. .223 Rem und ähnliche sind die leisesten.
Klein: .308 Win, 6,5x55, 7x57, 8x57IS u. ä sind verhältnismäßig leise
Mittel: 7x64, .30-06 oder 9,3x62 sind laut
Groß: .300 Win. Mag., 8x68S sind sehr laut
Schalldämpfer dämmen und dämpfen den Mündungsknall um die Mündung. Dazu gilt: Je weniger Pulverschwaden ankommen, desto leiser wird es. Von daher sollte bei Neuanschaffungen für Hochwild die Wahl auf kleine Patronen und bei Niederwild auf kleinste Patronen fallen. Mehr Leistung ist, jedenfalls mit meinen Geschosse, für Entfernungen bis gut 200 m (gilt nicht für die Hornet) nicht erforderlich und darüber hinaus kann man ohne Spektiv nicht sicher ansprechen.
Waidmanns Heil, Lutz Möller
Sehr geehrter Herr Möller,ich benötige für meine Mauser 66S Diplomat in 7x64 und 8x86S jeweils eine Rückstoßbremse
LM: Sieh 7 mm hdp | 8 mm hdpIch ewarb die Teile von Herrn Repa, bin aber nicht sehr zufrieden damit. Die schlagen noch ziemlich stark.
LM: Das muß – gerade bei diesen beiden pulverstarken Patrone – gar nicht sein. Siehe Rückstoß und Spitzenkraft. Bedenke auch, der Rückstoß wächst mit der Geschoßmasse. Schwere Geschosse treten stark. Leichtere Geschosse – wie meine – dagegen weniger, schießen sich angenehmer. Gerade Patronen mit viel Pulver – wie ihre beiden – mit leichtenGeschossen – wie meinen – lassen sich mit meinen hdp Bremsen gut dämpfen. Aber das wird laut. Siehe Bremsenknall und Schalldruck. Schieße Bremsen nie ohne Gehörschutz.
Auch der Schalldämpfer von ihm, Hausken JD184 Cal. 9.3-375, war am Schießstand extrem laut. Herr Repa hatte mir diesen für beide empfohlen. Ich habe eher den Eindruck, von diesen Dingen hat er wenig Ahnung. Ich habe noch eine Keller mit 6,5. Bitte um Rückmeldung, was Sie mir empfehlen und Preis.
Mit freundlichen Grüßen, BZ, Sonntag, 10. September 2017 10:07
BZ,
zu dem zu lauten Krach im Schießstand muß ich Sie fragen, schossen Sie mit dem Dämpfer denn schon mal draußen im Freien, im Revier (nicht von der geschlossenen Kanzel)?
Die Sache verhält sich so! In Deutschland sind die Schützenstände der Schießstände meist größtenteils geschlossen gebaut. Oft findet sich nur eine kleine Öffnung in Richtung der Schießbahn. Wenn Sie dann im Schützenstand schießen, breitet sich der Mündungsknall (siehe Emissionskennwerte von Waffenknallen), bzw. das nach dem Passieren des Dämpfern noch davon übrig bleibt, in dem fast geschlossenRaum aus. Die harten Wände reflektieren den Schall fast ungedämpft. So bilden sich hin und herlaufende Schalldrücke aus, die so lauter und länger als draußen auf ihr Gehör einwirken. Das hat zunächst mal mit dem Dämpfer selbst wenig zu tun, wohl aber mit der Umgebung in der Sie schießen.
Als Jäger gibt es noch eine weiteren Einfluß auf das Schallerlebnis. Als Jäger wollen Sie Beute machen. Auf dem Schießstand ist aber kein Wild. Also wandert Ihre Aufmerksamkeit statt zum Wild, zum Schuß und – wenn Sie Dämpfer prüfen wollen – zu Rückstoß und Knall. Beide Nebenwirkungen erleben Sie also auf dem Schießstand doller, als draußen bei der Jagd, wenn Sie Ihr Wild treffen wollen.
Ich rat daher jeden Dämpfer und jede Munition, die Sie zu nutzen erwägen, im wahren Jägerleben, nämlich beim Schuß auf Wild, zu beurteilen, nicht aber unter anderen, künstlichen Umständen, weil für den Jäger nur der Schuß auf Wild zählt.
Um angenehm zu schießen,
wählen Sie ein kleine Patrone (Ihre 7x64 und 8x68s sind mittel und groß). Da Sie eine 6,5 haben, wird die Ihnen mit Sicherheit sanfter entgegenkommen, als so ein großer Klopfer, wie die 8x68S. Siehe Vorzugspatronen Kleiner ist feiner
wählen Sie ein leichtes Geschoß, wie meine Flitzer oder Kreuzer
Wählen Sie ein leichten Dämpfer, der Ihnen die Führigkeit Ihre Waffe nicht durch Kopflastigkeit zerstört, wie früher meine Stocker 241 oder TTV 200, heute mein auftragsgefertigter Neuer Dämpfer
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