Lumpen und Flöhe

Lumpen und Flöhe

Kohl und Kümmel, Kohlsuppe

Irish Stew

Deftige Kost ist schmeckt besonders im Winter gut. Wintergemüse erster ist Kohl. Diesmal Weißkohl. Er hält sich günstig in der harten Jahreszeit. Diese Anleitung ist für einen Kohlkopf. Insgesamt ergeben sich zwölf Mengen. Da sich ,,Lumpen und Flöhe"-Eintopf einmal gut aufwärmen läßt, auch ohne Schaden verträgt zwei Tage im Kühlen zu stehen und erst dann wieder aufgewärmt zu werden, ist so ein Kohlkopf ein ergiebig. Schneide den Kohl in zwei Hälften. Davon eßt zweimal zu dritt in einer Woche. Die zweite Hälfte kann im Kühlschrank ohne Schaden eine Woche oder auch fast zwei lagern. Dann gibt's die zweite Hälfte.

Lumpen und Flöhe bestehen im Groben zu je ⅓ aus Fleisch, Kohl und Kartoffeln nebst etwas Fett, ist also ausgeglichene Vollwertkost.

Nimm einen großen Suppentopf (7 - 8 Liter).

  1. Würfele ausreichend weißen geräucherten Schweinspeck um den im heißen Topf auszulassen und darin so etwa 6 große Zwiebeln anzubraten.

  2. Würfele 4 - 6 große Zwiebeln.

  3. Würfele die doppelte Menge weißen Speckes bunten Speck (durchwachsener, gepökelter, geräucherter Speck, Schweinebauch).

  4. Nimm so viel Fleisch (Hirsch, Sau, Reh, Schaf, Rind oder so, ganz gleich) wie der halbe Kohlkopf groß ist, schneide die Bindehäute weg und würfele in kleine Stücke. Salze kräftig, damit das Fleisch Saft zieht.

Nun wird's heiß!

  1. Lasse den fetten Speck im großen Topf aus. Öffne das Fenster. Wenn der Speck flüssig ist, kippe die Zwiebeln hinein. Deine Augen danken Dir das offene Fenster. Brate die Zwiebeln an, bis sie leicht bräunlich werden. Dann kippe die bunten Speckwürfel hinein und brate sie an, bis deren Fett ausläuft, aber nicht zu lange. Gepökeltes Fleisch sollte nie lange gebraten werden. Bleib bei dem Topf, rühre gelegentlich um. Zwiebeln mit Speck müssen heiß gebraten werden, brennen aber leicht an. Also Vorsicht! Bleib die 5 bis 10 Minuten bis es so richtig schön richt, bei dem Topf, wende gelegentlich die Zwiebeln.

  2. Bevor die Zwiebel schwarz werden oder der Speck braun kippe das gewürfelte Fleisch hinein. Durchmenge alles. Lasse die Flamme heiß, bis alles schön brutzelt. Dann stelle klein.

Je nach Fleisch, wird nun kurz angebraten oder lange geschmort. Zähes Fleisch, daß sich auch gut eignet, wird in zwei Stunden mürbe geschmort. Das klappt immer. Ist das verwendete Fleisch eher zart (also meinetwegen ein Lamm oder eine Damwildkeule) werden die kleinen Fleischwürfel nur eine halbe Stunde gegart, so daß die Lumpen und Flöhe binnen einer guten Stunde auf den Tisch kommen. Bei kleiner Flamme mußt du nicht so sehr drauf achten. Wird zähes Fleisch mürbe geschmort zeiht sich die Kocherei dann über zwei oder drei Stunden hin. Je nach Fleisch hast du nun eine halbe bis zwei Stunden Zeit den Kohl und die Kartoffeln zu schälen und zu scheiden.

  1. Nimm ein großes festes Brett und ein großes tiefes Messer mit einer leicht gebogenen Schneider (Gemüsemesser). Teile den Kohlkopf in zwei Hälften. Halbiere eine Hälfte noch mal längs. Schneider den Stamm (den ,,Strunk") längs mit zwei Winkelschnitten heraus. Wirf den weg. Dann pelle die einzelnen Blätter Schicht für Schicht bis zum Kern ab. Die Blätter sollte einigermaßen leicht ab gehen. Hängen sie fest, dann schnittest du den Stamm nicht ausreichend aus (tu das dann jetzt). Der gepellte Kohl nimmt viel Raum ein. Halte also vorher eine große Schüssel bereit. Die gepellten Blätter schneide mit dem großen Gemüsemesser oder einer Gemüsewippe in etwa 2 mal 2 cm große ,,Lumpen".

  2. Pelle die Kartoffeln. Schneide jede einmal längs. Dan lege beide Hälften nebeneinander auf das große Brett und schneide von den beiden Hälften in einem Schnitt nacheinander Scheiben herunter, bis alle Kartoffeln in halben Scheiben in der Schüssel liegen.

Bei zartem Fleisch dauerte die Schäler- und Pellerei bald ein halbe Stunde. Somit kann nun das ganze Grünzeug in den großen Topf. Ich hoffe du nahmest eine wirklich großen Topf, den sonst paßt nun nicht alles herein.

  1. Kippe zwei Becher saure Sahne zu dem Fleisch. Rühre die Sahne unter. Muß das Fleisch erst noch 1½ stunde weiter schmoren um zart zu werden gib ihm die Zeit mürbe zu schmoren. Bei zartem Fleisch (Reh, Sau, Lamm) kochst du gleich weiter ...

  2. Kippe das ganze Grünzeug in den Topf. Gieße einen Liter heißes Wasser aus dem Kaffewasserkocher oder einem nebenstehendem Topf über alles. Würze mit einem halben Teelöffel Kümmel, die ,,Flöhe". Durchmenge alles. Dreh den Herd auf Vollgas und warte, bis der Inhalt kocht. Rühre noch mal um. Klopfe den Kohl vorsichtig herunter, bis er in der Suppe schwimmt. Drehe den kochenden Topf klein und lasse, nachdem erkochte zwanzig Minuten bei leichtem Kochen garen, bis die Kartoffel gar sind.

  3. Genau Zwanzig Minuten nachdem das mit mit heißem Wasser übergossene Grünzeug kochte, wird gegessen.

Der Vorteil den Kohl zu blanchiere und die kleingeschnittenen Kartoffeln nur die mindeste Zeit zu garen liegt in bißfestem wohlschmeckendem Kohl, wie du ihn wohl noch nie aßest. Die Menge reicht für sechs Esser. Da der Kohl nicht totgekocht ist, können di Lumpen und Flöhe noch einmal aufgewärmt werden. Die Aufwärmdauer soll unter einer halben Stund liegen. Bleibt die Kohlsuppe in dem großen Topf ein oder auch zwei Tage an einem kühlen Ort stehen, wird auf der großen Flamme der Topf binnen 15 Minuten heiß. Vermeide zu lange zu kochen. Der Witz dieser Zubereitung liegt gerade in dem knackigen Kohl. Dazu schmeckt helles Bier oder Apfeschorle, Wein eher nicht. Salz sollte auf dem Tisch stehen. sofern das Fleisch nicht kräftig gesalzen wurde kam ja sonst keines ran.

Ganz Faule nehmen statt des Fleisches eingefrorenes Gulasch. Das wurde ja genauso zubereitet. Schließlich muß für Lumpen und Flöhe ja kein schierer Braten genommen werden, wenn sowieso alles in kleine Stücke geschnitten wird. Also Vorderläufe, Hals und Nacken in die Suppe! Da du nur einen tiefen Teller und einen Löffel je Esser brauchst, sowie einen Topf, ist der Aufwand insgesamt für das Essen recht gering.

Guten Hunger

Lutz Möller

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Gönne Dir MJG der Lutz Möller GmbH vom Erfinder selbst.

Du wirst kein besseres Jagdgeschoß finden.

Lutz Möller

Lutz Möller