Hase Ende Mai in der Höhen Wiese der Sasse
Hase in der Sasse von Nahem betrachtet
Die Bilder sandte mir Stephan Bussler Ende Mai 2007. Ich kann nur hoffen, daß die Hasen, genau wie die Kitze, die Mahd überstehen. Letzter flüchten ja nicht, wenn der Mäher kommt. Dann werden sie bei lebendigem Leibe zerschnippelt! Das ist kein Schönr Anblick. Als Jäger sollten wir eine gute Verbindung zum Bauer pflege, damit der uns sagt wann er an an welchem Ort mähen werde, damit wir dort kurz davor Hundestreife gehen, und die Kitze aus der Wiese nehmen, bevor die dort unweigerlich zerstückelt würden.
Lutz Möller
Feldhase (lepus europaeus)
Erscheinungsbild
Lange Ohren mit schwarz-umrandeten Spitzen.
Große bernsteinfarbene Augen, die seitlich am Kopf sitzen, so daß der Hase nach hinten sehen kann, ohne den Kopf zu drehen.
Fell: an der Oberseite erdbraun (Tarnung), an der Bauchseite weiß
Äußerlich unterscheiden sich Häsin und Hase nicht.
Gewicht: 4 bis 6 kg.
Lebensraum und Verbreitung
Der Hase stammt ursprünglich aus der Steppenlandschaft und ist als Kulturfolger ein anpassungsfähiges Tier, das heute in unserer Kulturlandschaft lebt.
Er liebt trockenes, warmes Wetter und ist in Deutschland fast flächendeckend verbreitet.
Verbreitung und Stellung im zoologischen System
Das europäische Areal reicht vom Polarkreis bis zum Mittelmeer und von Nordspanien bis zum Ural. Auch in Asien und Übersee gibt es den Feldhasen.
Er gehört zu den Hasentieren und stammt aus der Familie der Hasenartigen.
Nahrung
Rein pflanzlich und sehr vielfältig: Kräuter, Gräser, Getreide und Feldfrüchte, Knospen, Triebe und Rinde, besonders beliebt sind verschiedene Heilkräuter (Hasenapotheke).
Im Blinddarm bildet sich ein vitaminreicher Nahrungsbrei, der ausgeschieden wird. Der Hase nimmt diese Blinddarmlosung wieder auf und deckt so seinen Vitamin B1-Bedarf.
Sinnesleistung und Lautäußerungen
Bewegungssehen und Rundumsicht sind hervorragend.
Gut ausgebildet sind ebenfalls Gehör- und Geruchssinn.
Der Stimmlaut hingegen ist kaum entwickelt. Junge Hasen quietschen oder knurren, ebenso die Alten. Auffällig ist das gellende Klagegeschrei des Hasen bei Verletzungen.
Fortpflanzung und Lebenserwartung
Geschlechtsreife mit 7 Monaten
Paarung: von Dezember bis in den August
Die Häsin setzt 3- bis 4mal im Jahr je 1 bis 3 Junge, die als Nestflüchter sehend und behaart zur Welt kommen.
Die Tragzeit beträgt 42-43 Tage.
Die Häsin säugt die Hasen einmal am Tag mit einer sehr gehaltvollen Milch. Mit etwa 30 Lebenstagen endet die Säugezeit. Die Häsin hält sich nicht direkt bei den Jungen auf, häufig aber in der Nähe.
Die Häsin kann ab 38. Trächtigkeitstag erneut befruchtet werden, trägt dann in einem Gebärmutterhorn die geburtsreifen Föten, im anderen Horn den neuen Keimlingssatz (Superfötation).
Mehr als 60% der Junghasen verenden im ersten Lebensjahr (naß-kalte Witterung, Beutegreifer).
Hasen werden in freier Wildbahn etwa 4 Jahre alt, in Gefangenschaft bis zu 9 Jahre alt.
Verhaltensweisen
Der Feldhase ist ein Meister in der Tarnung. Sein Ruhelager ist die Sasse, eine kleine Mulde auf dem Acker. Der Hase wählt sie so, daß er die ganze Umgebung überblicken kann. Die Sasse wird nicht auf direktem Weg bezogen, sondern auf Umwegen, so lenkt er seine Feinde von seinem Lager ab. Nähert sich dennoch ein Feind, bleibt der Hase fast wie erstarrt liegen und vertraut seiner Tarnfarbe, oder er rettet sich mit einem schnellen Satz aus der Sasse und flüchtet mit den bekannten Haken bei Spitzengeschwindigkeiten bis zu 80 Stundenkilometern.
Gesunde Althasen entkommen so meist ihren Fressfeinden.
Sozialverhalten
Feldhasen bilden keine Kolonien wie es die Kaninchen tun. Innerhalb einer Hasengruppe besteht eine Rangordnung.
Markierungen als Bestandteil der innerartlichen Kommunikation werden mit Nasen - und Afterdrüse sowie Harn und Kot gesetzt.
Hasen sind am Tage nicht so häufig zu sehen, da ihre Aktivitäten in die Dämmerung fallen. Ganz anders verhält es sich während der Paarungszeit, der Rammelzeit, im Spätwinter und im Frühjahr. Meist finden sich dann viele Tiere an den Rammelplätzen, veranstalten wilde Verfolgungsjagden und balgen sich um die Häsinnen.
Gefahren für den Hasen
Neben dem Straßenverkehr setzt ihm die naßkalte Witterung zu. Besonders im Frühjahr verenden die Junghasen häufig an Unterkühlung, da sie in der oberirdischen Sasse der Witterung ausgesetzt sind.
Gefahren drohen von folgenden Krankheiten: Kokzidiose, Hasenseuche, Brucellose, Tularämie, European Brown Hare Syndrom (EBHS).
Seine natürlichen Feinde sind: Fuchs, Habicht, Marder, Katzen, Bussard, Krähen sowie fast alle heimischen Beutegreifer.
Bestand
In einigen Regionen Deutschlands ist ein Rückgang der Hasenpopulation zu verzeich-nen. Ursachen hierfür sind: Veränderung der Kulturlandschaft hin zur modernen Landwirtschaft, Straßenverkehr, Landschaftszersiedlung und vor allem die Zunahme der Beutegreifer, allen voran der Fuchs.
Feldhasenzählung Bayern 2000 Bearbeiter: Dr. Harald Kilias, Öconsult GmbH, Hummeltal
http://www.ejib.de/side/archiv/Feldhasen/Feldhasen.php
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