Waffenmißbrauch

Waffengebrauch

Zu töten oder zu anderen Gewaltverbrechen benutzte ,,Waffen“

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Waffe und starke Empfindungen | Waffengebrauch 2008

Obwohl hier nur ein kleiner Teil der jährlich stattfindenden Straftaten ausgewertet werden konnte, verhalten sich die Tatwerkzeuge zueinander für alle Taten stellvertretend. Schwere Straftaten seit 1998 im Großraums Frankfurt/Main, bei denen die benutzte Waffenart gemeldet wurde, wurden gemustert. Als Ergebnis zeigt sich, fast so viele Straftatenwerden mit Messern, wie mit allen anderen Waffen zusammen, begangen. Blickt man lediglich auf Faustfeuerwaffen, so machen selbst die illegal besessenen gerade mal 10% der benutzten Tatwaffen aus. Gewehre - sieht man von zwei Jägerselbstmorden ab - werden in der Statistik überhaupt nicht genannt. Insgesamt fällt auf, die meisten schweren Straftaten werden mit vollständig frei verfügbaren und haushaltsüblichen Gegenständen, an deren Verbot oder Einschränkung niemand auch nur im Geringsten denkt, verübt.

Gesetzwidrig besessene Waffen, der nächst folgende Anteil, können durch Gesetze nicht weiter geregelt werden, denn sie sind bereits verboten. Deren illegale Besitzer beweisen damit ohnedies nicht daran denken, sich an Gesetze zu halten. Ordnungsgemäß besessene Waffen spielen kaum eine Rolle, nur bei Polizisten, die ihre Deinstwaffe zu Straftaten einsetzen. Ansonsten sind legale Waffen überwiegend bei Selbstmorden und Affekthandlungen gegen den Lebensgefährten etc. eingesetzt worden, also bei Straftaten, bei denen ansonsten andere Mittel, oft Küchenmesser etc. eingesetzt wurden. Daher, hätte der Täter keine Schußwaffe besessen, ist kaum erkennbar, wären dieser Affekthandlung mangels Waffe unterlassen worden.

Morde u. ä. durch Polizisten und Polizeiwaffen

2.2.1994 Ein 18-jähriger Polizeianwärter erschoß mit seiner Deinstwaffe in Wolfshagen/Kassel seinen Vater im Schlaf. Der Schuß wurde aus nächster Nähe auf den Kopf des Vaters ausgeführt. Der Täter gab an, von seinem Vater jahrelang gedemütigt worden zu sein.

8.3.1995 Ein 39-jähriger Hauptkommissar wurde Berlin kurz nach einem Bankraub in einem Spielkasino festgenommen. Bei seiner Vernehmung gab er zwei weitere Banküberfälle zu. Als ihm die Kassiererin das Geld durch die Kassenbox schob, gelang es ihr, die Tatwaffe, die Deinstpistole des Polizisten, in die Kassenbox zu ziehen. Über deren Nummer konnte der Täter ermittelt werden. Als Motiv gab er Höhe Spielschulden an.

11.6.1996 Der 37-jährige Polizeibeamte Peter Roth lud seine ehemalige Verlobte Gabriele L. unter dem Vorwand, ihre Ersparnisse in Höhe von mehr als 130.000,- DM gut anzulegen, zum Essen ein, wobei er das Geld erhielt. Während der Rückfahrt in seinem Auto bot er ihr eine Flasche Kakao an, die er zuvor mit einer Überdosis Schlafmittel versetzt hatte, die er an seiner Deinststelle aus beschlagnahmten Beständen gestohlen hatte. Er fuhr mit der tief schlafenden Frau in den Wald und hackte ihr mit dem mitgebrachten Beil den Kopf und die Hände ab und beseitigte dann die Leichenteile. Zu Hause wusch er sich, lockte unter einem Vorwand den Lebensgefährten der Frau aus der Wohnung, den er als Zeugen beseitigen mochte, gab ihm ebenfalls einen gemixten Kakao zu trinken und tötete ihn anschließend auf gleiche Weise. Er wusch sich erneut, hob mit der Scheckkarte der Frau mehrer tausend DM ab und fuhr anschließend mit seiner Deinststelle in einen Betriebsurlaub.

18.6.1996 Ein Tankwart erschoß am frühen Montag in München einen Gangster, der ihn bereits zum dritten Mal überfallen hatte, einmal im Januar und am Sonntag vor der letzten Tat. Bereits unmittelbar nach dem ersten Überfall hatte sich der Tankwart die Waffe illegal besorgt. Bei dem maskiertem Täter handelte es sich um einen Polizeiobermeister, der den Tankwart mit einer gestohlenen Deinstwaffe bedrohte. Der Tankwart handelte daher wahrscheinlich in berechtigter Notwehr.

12.7.1996
Ein Münchner 36-jähriger Polizist wurde wegen Doppelmord verhaftet. Er soll seine frühere Freundin und deren Freund getötet haben. (dpa/ap 20.07.) Nachdem ein Pilzsammler beide Leichen ohne Kopf und Hände aufgefunden hatte, gestand der Polizist gestanden, beide aus Habgier getötet zu haben.

15.3.1997 Ein 39-jähriger Polizist verletze am Freitag morgen im Gerichtsgebäude seine langjährige 33-jährige Lebensgefährtin mit mehreren Schüssen tödlich. Insgesamt feuerte er 2 Magazine á 8 Schuß leer und gab aus einem dritten Magazin einen weiteren Schuß ab. Seine ehemalige Partnerin, die ihn auf Unterhalt verklagt hatte, wurde von 8 Geschossen, ihre Anwältin von 3 Kugeln schwer verletzt. Auf die Richterin, die sich hinter ihren Schreibtisch geduckt hat, feuerte der Täter ebenfalls einige Schüsse. Nach den Gesetzen war er - selbst als Beklagter - berechtigt, das Gericht mit seiner Deinstwaffe zu betreten. Gegen den Polizisten war bereits ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung anhängig.

22.3.1997 Ein Darmstädter Polizist überfiel am Freitag eine Bank im Odenwalde und erbeutete dabei rund 16.000 DM. Zuvor hatte der 39-Jährige in Reinheim eine Autofahrerin mit vorgehaltener Waffe gezwungen, ihm ihr Auto zu überlassen. Bei einer Fahndungskrontrolle konnte der Täter verhaftet werden. Zur Tat verwendet er seine Deinstwaffe. Als Motiv gab er seine schwierige finanzielle Situation an.

24.2.1998 Seit Montag steht ein Polizeihauptmeister der Kriminalabteilung des Offenbach Polizeipräsidiums vor dem Landgericht Darmstadt. Ihm wird vorgeworfen unter Verwendung seiner Deinstpistole und des Deinstautos im Mai 1997 die Volksbank Sprendlingen und eine Bank in Offenbach-Bürgel überfallen und ausgeraubt zu haben. Kurz nach seinem 2. Überfall wurde er festgenommen, da ein Zeuge das Autokennzeichen notiert hatte. Der Täter hat die Überfälle gestanden.

15.4.1998
Ein Beamter des Thüringischen Landeskriminalamtes erschoß bei seiner Amokfahrt mit seiner Deinstwaffe in Süddeutschland einen 25-Jährigen und verletzte einen bayerischen Zivilfahnder durch Schüsse schwer. Motiv für die Tat des LKA Experten war ein Streit, den er mit seiner Ex-Freundin hatte.

Unzulässiger Waffengebrauch durch Polizisten

17.3.1994 Nach einer wilden Verfolgungsjagd erschoß ein 29-jähriger Polizeikommissar in Bad Endorf einen nach einem Unfall gestellten serbischen Asylbewerber. Der Schuß löste sich ,,versehendlich" aus der Deinstwaffe des Polizisten. Der Flüchtige wurde des Diebstahls verdächtigt. Knapp eine Woche zuvor hatte eine Polizistin im oberbayerischen Weiden unter rätselhaften Umständen ihren 38 Jahre alten Kollegen erschossen.

28.5.1994 Vor dem Frankfurter Amtsgericht mußte sich ein Polizist verantworten, der im vergangenem Sommer einen Autofahrer ohne jede Warnung zwei Mal beschossen und schwer verletzt hatte. Der Autofahrer hatte in seinem Wagen mit einer Gaspistole hantiert, das ein Zeuge der Polizei meldete. Laut Zeugenaussage soll der Polizist ohne Anrufen auf den Kfz-Insassen geschoßen und ihn dabei in den Oberschenkel getroffen haben. Als der Getroffene zu Boden ging, habe ihm der Polizist mit einem zweiten Schuß in den Rücken geschoßen. Der Schütze verweigert jede Aussage, sein Kollege stellt den Vorgang völlig anders dar und spricht - entgegen den nachweislichen Verletzungen des Getroffenen - auch nur von einem Schuß. Das Gericht beschloß daher weitere Zeugen zu laden. Der Getroffene ist heute teilweise gelähmt.

15.6.1994 Zum zweiten Mal innerhalb von 3 Wochen stand ein Polizist der Station Bad Homburg wegen ,,rätselhaftem Schußwaffengebrauch" vor Gericht. Bei einer Personenkontrolle auf einem Königsteiner Parkplatz schoß der 29-jährige Polizist aus ungeklärten Gründen durch die Windschutzscheibe des zu kontrollierenden Fahrzeuges und verltzte den 20-jährigen Fahrer an Hals und Kiefer schwer. Die Fahrzeuginsassen erwiesen sich als völlig unverdächtig und an keiner unre.phpäßigen Handlung beteiligt. Die Aussagen des Polizisten über seinen versehentlichen, reflexartigen Schußwaffengebrauch kollidieren mit der Aussagen einer neutralen Zeugin.

8.7.1994 In Hannover wuchsen Zweifel an den Darstellungen über die Umstände, unter denen ein Polizist am vergangenen Donnerstag einen 16-jährigen kurdischen Jungen erschoß. Der Junge klebte illegal Plakate geklebt, als ein SEK der Polizei auftauchte. Ursprünglich hatte die Polizei angegeben, den angreifenden Jungen auf eine Entfernung von etwa drei Meter in vermeintlicher Notwehr erschossen zu haben. Untersuchungen an der Leiche ergaben, daß dem Junge aus einer Schußweite von maximal 5 cm in den Rücken geschoßen wurde, als er im Polizeigriff mit auf den Rücken gedrehter linken Hand abgeführt wurde. Wegen des Verdachts, daß hier etwas vertuscht werden sollte, forderten die Parlamentarier des Landtags den Einsatz neutraler Gutachter.

9.2.1996 Ein an den Händen gefesselter Häftling wurde bei einem Fluchtversuch von den begleitenden Justizangestellten erschossen.

15.2.1996 Das Frankfurter Landgericht verurteilte unter Az 73 Js 31496.3/92 einen Polizisten wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe in Höhe von 8.000 DM. Er hatte einem unbewaffnetem Einbrecher, der fliehen wollte - wie er sagte im Reflex - von hinten erschossen.

28.6.1996 Bei einer Fahrzeugkontrolle verletzte ein 27-jähriger Polizist einen 42-jährigen durch einen Schuß mit seiner Deinstpistole schwer. Die näheren Umstände sind noch unklar.

29.7.1996 Nach der Verfolgung eines 18-jährigen mutmaßlichen Autodieb wurde dieser bei einem Handgemenge von einem Polizisten unter bisher ungeklärten Bedingungen erschossen. Die beiden beteiligten Polizisten sind noch nicht vernehmungsfähig.

17.8.1996 Beim Einsatz wegen des Poststellenüberfalls in Gummersbach-Wiehl hat eine 34-jährige Polizeiobermeisterin aus Versehen ihrem Kollegen in den Rücken geschoßen und schwer verletzt. Aus bisher ungeklärter Ursache erschoß sie sich im Anschluß möglicherweise ebenfalls aus Versehen selbst. Die Täter waren unbewaffnet.

6.11.1996 Ein 24-Jähriger aus Eichenzell, der wegen erheblichen finanziellen Schwierigkeitenn seine ehemalige Firma um 450.000 DM erpreßte, wurde von einem Polizisten 3 Stunden später bei der Flucht durch einen Wald erschossen. Der Erpresser trug eine Schreckschußpistole bei sich.

16.11.1996 Ein 34-jähriger Türke aus Fürth/Odenwald wurde in der Nacht zum Freitag durch einen Schuß aus einer Polizeiwaffe getötet. Der Türke war vor einer Polizeikontrolle geflohen. Warum der Türke geflohen war und warum sich der Schuß aus der Polizeiwaffe gelöst hat, ist noch unklar.

24.1.1997 Das Amtsgericht Nürnberg verurteilte eine 20-jährige Polizistin wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe. Sie hatte einen unbewaffneten Griechen - nach Auffassung des Gerichts - unbegründet erschossen.

8.3.1997 Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt gegen drei Polizisten wegen Verdachts auf ein Tötungsdelikt. Sie hatten nach einer Verfolgungsjagd vor einer Woche einen Autofahrer erschossen, obwohl es keinen Grund für einen Schußwaffengebrauch gab.

24.7.1997 Am Mittwoch erschoß eine Münchner Polizistin einen offensichtlich geistig verwirrten 34-jährigen Mann, der mit einem Messer drohte.

4.11.1997 Das Amtsgericht Osterholz / Scharmbeck verurteilte eine Polizistin wegen fahrlässiger Körperverletzung zu 7.200 DM Strafe und 5.000 DM Schmerzensgeld an das Opfer. Sie hatte bei einem Einsatz eine unbeteiligte Frau durch einen unabsichtlich abgegebenen Schuß schwer verletzt. Das Gericht bewertete als strafmildernd, daß die Polizistin nur unzureichend an der Waffe ausgebildet worden sei und nur einmal im Jahr Schießtrainig stattgefunden habe. Das Innenministerium Niedersachsens sah bei einer Stellungnahme keine Notwendigkeit für irgendwelche Maßnahmen. Bei den 17.000 waffentragenden Polizisten Niedersachsens käme es jährlich nur zu 2 - 3 ähnlichen Schießunfällen, die zwar bedauerlich seien, aber innerhalb üblicher Größenordnungen lägen.

7.4.1998 Beim unsachgemäß en Hantieren mit seiner Deinstwaffe erschoß ein 21-jähriger Polizist in der elterlichen Wohnung in Hofheim aus Versehen seinen 15-jährigen Bruder.

21.8.1998 Das Stuttgarter Landgericht verurteilte einen 28-jährigen Polizeibeamten wegen gezielten tödlichen Schüssen auf einen 19-jährigen flüchtigen Sittlichkeitsverbrecher wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten auf Bewährung.

Waffen im Gefängnis

24.5.1995 Bereits am 21. Mai 1984 baute der gelernte Büchsenmacher Peter Strüdinger in der Strafanstalt Celle eine vierläufige, fast einen Meter lange Schrotflinte und erpreßte damit eine Geisel und einen Fluchtwagen, mit der er entkam, stellte sich einen Tag später jedoch wieder. Die Regierung forderte daraufhin eine strengere Überwachung der Häftlinge.

Am 21.1.1991 brachten vier Celler Häftlinge mit ebenfalls im Gefängnis aus Tischbeinen aus Stahlrohr selbst gefertigten Schußwaffen drei Justizbeamte in ihre Gewalt und flohen mit erpreßten 2 Millionen DM. Nach einer Schießerei wurden sie in Karlsruhe festgenommen. Obwohl die Zelle Strüdingers in Celle in den vergangenen 5 Wochen wegen eines Gerüchts auf Fluchtvorbereitungen 14 Mal durchsucht wurde und alle zur Waffenherstellung geeigneten Dinge wie Tische mit Stahlrohrbeinen aus dem Gefängnis entfernt worden waren, gelang diesem mit einem Komplizen erneut seine Flucht und ein Lösegeld mittels einer selbstgebauten Schußwaffe zu erpressen. Alles für den Bau der Waffe und der Munition verwendete Material stammte aus der gefängniseigenen Versorgung.

5.8.1997 Die CDU und FDP des Hessischen Landtages rügen schwere Sicherheitsmängel des Untersuchungsgefängnisses Friedberg. In ihm waren vor 6 Wochen auf Grund eines Hinweises eines Gefangenen innerhalb des Gefangenentrakts ein Handy, eine Pistole und 25 Schuß Munition gefunden worden.

24.1.1998 Auf direkte Veranlassung des Hessischen Justizminister R. v. Plottnitz wurde die JVA Kassel durchsucht. Dabei wurde ausschließlich externes Personal eingesetzt. In den 750 Zellen wurden 48 verbotene Messer, mehrere Schraubenzieher, Rasierklingen, Schlagstöcke, Haschischpfeifen, Scheren und ein Sägeblatt gefunden. Um zu Verhindern, daß die Aktion durchsickerte, wurde trotz Anfragen und Sicherheitsvorwürfe weder das Parlament noch - bis auf die unmittelbare Leitung - die Anstaltsbeschäftigten vorab informiert.

illegale Waffeneinfuhr

20.7.1994 Das Zollfahndungsinstitut stellte bei Hausdurchsuchungen in Südbayern eingeschmuggelte Waffen und Munition im Wert von einer halben Million DM sicher (277 Gewehre, 105 Pistolen, 12 Kriegswaffen, 3,2 Kilo Sprengstoff 200 Kilo Munition). Die Waffen seien überwiegend aus Österreich, in Einzelfällen aus Tschechien und der Schweiz eingeführt worden. Es seien mehr als 300 Ermittlungsverfahren gegen meist unbescholtene Durchschnittsbürger eingeleitet worden. Vor allem über die von Österreich zurückgeforderte Mehrwertsteuer sei der Zoll auf diese Fälle aufmerksam geworden. Auch der Zoll Baden-Württembergs meldete eine ähnliche Aktion mit zahlreichen Sicherstellungen. Das Karlsruher Zollfahndungsamt teilte mit, daß es allein nach einer Waffenbörse in Straßburg an der Grenze 107 Schußwaffen und 4625 Schuß Munition sichergestellt habe.

25.11.1994 Bei der Durchsuchung von 27 Wohnungen in Hessen und Bayern fand die Polizei mehr als 200 Feuerwaffen, 40 Handgranaten, 8 Kilo Plastiksprengstoff, 100 Zünder, eine Rohrbombe und 22 Kisten Munition. Die Waffen stammten aus dem ehemaligen Jugoslawien, Österreich und Tschechien und sollten in Deutschland verkauft werden. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um Privatleute im Alter von 29-56 Jahren aus verschiedenen Berufsgruppen.

1.1.1995 Nach der Statistik des BKA wurde 1994 gegen 0,01% der legalen Waffenbesitzer Ermittlungen wegen Straftaten geführt. Hierunter waren auch Polizisten und Selbstmörder, sowie Straftaten, die aus dem bloßen Verstoß gegen das Waffengesetz selbst bestanden.

29.3.1995 Der BKA-Sicherheitsexperte Jürgen Stoltenow berichtet, immer mehr Deutsche deckten sich illegal mit Schußwaffen, die sie aus dem Ausland einschmuggelten, ein. 1993 seien etwa 14.000 Schußwaffen sichergestellt worden. Der Schmuggel würde dadurch erleichtert, daß die Waffengesetze z. B. in Belgien und Frankreich weit weniger streng, als in Deutschland, seien. Dort genüge meist ein Personalausweis, um ganz legal eine Waffe kaufen zu können. An den Westgrenzen könnten diese dann wegen den offenen Grenzen ohne Schwierigkeit nach Deutschland gebracht werden. Unter den sichergestellten Waffen befänden sich neben Pistolen und Gewehren auch Maschinenpistolen und sogar Handgranaten. Der Trend der Deutschen sich zu bewaffnen nehme zu. Hauptkäuferland der Deutschen sei hier Tschechien. Hier müsse der Käufer nur versichern, daß er die Waffe aus Tschechien ausführe. In Hessen wurden vom HLKA 1994 1736 Waffen sichergestellt, das waren 112 mehr als im Vorjahr.

18.8.1995 Der Neonazi Peter Naumann zeigte den Polizeibehörden als Beweis seiner Abkehr von der rechtsradikalen Szene 4 von 8 zugesagten Waffendepots der Neonazis. In diesen lagerten 150kg Waffen und Sprengstoffe, die überwiegend aus Ex-Jugoslawien stammten.

10.6.1996 Die Polizei ermittelte den Lieferanten der Handgranate ermittelt, die bei der Entführung im Falle Reemtsma zur Drohung benutzt wurde. Sie stammte aus den Beständen der ehemaligen jugoslawischen Armee (Anm. und war illegal eingeführt worden, denn etwas anderes ist von dort nicht möglich)

4.1.1997 In einer anläßlich des Selbstmords einer psychisch kranken Frau in der Sindlinger Kirche abgegebenen Erklärung der Frankfurter Polizei, sei möglich, auf dem Schwarzmarkt jede beliebige Waffe zu erhalten. So seien in der Bundesrepublik 1986 alleine 206 Handgranaten aus Ländern des ehemaligen Warschauer Paktes sichergestellt worden. Bei einem im Sommer 1993 zerschlagenen Waffenhändlerring seien 200 Waffen vom Revolver bis hin zur Maschinenpistole sichergestellt worden.

23.07.1997 Nach Erkenntnis des LKA in Wiesbaden werden Handgranaten in Deutschland immer häufiger zu Verbrechen benutzt. Nach deren Sprengstoff-Experten Dieter Krickhahn sei aus den ehemaligen Kriegswaffen mittlerweile ein alltägliches Tatmittel geworden. 1995 habe das LKA in Hessen 18, 1996 bereits 53 Handgranaten sichergestellt, sowie zwei versuchte und drei vollendete Anschläge damit gezählt. Die Granaten stammten größten Teils aus ehemaligen Ostblockbeständen. Nach Meinung der LKA Experten sei für Täter aus dem kriminellen Milieu kein Problem, sich jederzeit Granaten zu geringem Preis zu beschaffen.

11.9.1997 Eine neu eingezogene Mieterin fand im Briefkasten ihrer Wohnung eine 9mm Luger Pistole des Zweiten Weltkrieges, 4 Packungen zugehörige neue Munition, sowie zwei Detonations- und 2 Splitterhandgranaten jugoslawischer Herkunft. Es scheint nicht ermittelbar, wer von den ehemaligen Mietern die Waffen dort deponiert hatte. In dem Zusammenhang wies die Frankfurter Kriminalpolizei auf die große Zahl von Waffen hin, die aus dem ehemaligen Jugoslawien eingeschmuggelt würden.

21.3.1998 Hessische Polizisten stellten 1997 1794 Waffen sicher. Darunter waren 56 Handgranaten. In 856 Fällen waren die Waffen bei Straftaten verwendet worden. Bei 41% der Waffen handelte es sich um frei verkäufliche Gaspistolen.

Waffendiebstähle

13.10.1978 Aus der Polizeistation Ritterhude/Bremen stahlen unbekannte Täter in der Nacht zum Donnerstag 2 Maschinenpistolen, vier Pistolen, 400 Schuß Munition und drei Gassprühdosen. Die Einbrecher hatten einen gepanzerten Waffenschrank aufgebrochen.

6.2.1985
Die versehentliche Lieferung von Waffen und Munition in das Hamburger Gefängnis wird für die beteiligten Polizeibeamten ein Nachspiel haben. Die Polizisten hatten reparaturbedürftige Holzschränke aus dem Keller der Polizeischule in die Gefängnistischlerei gebracht. In den Schränken befanden sich noch 10 Deinstpistolen und 160 Schuß Munition. Der Fehler war erst vier Tage später bemerkt worden, nachdem ein Polizist seine Deinstpistole vermißte.

15.11.1994
Einer der größten Waffendiebstähle in der Geschichte der Bundesrepublik ist aufgeklärt. Ein 26-jähriger, ehemaliger Marinesoldat hat gestanden, in der Nacht zum 8. Mai eine Waffenkammer des 6. Marinegeschwaders Wilhelmshaven geplündert zu haben. Bei dem Einbruch waren 33 Schnellfeuergewehre, 18 Pistolen und 2 Maschinengewehre erbeutet worden. Der Ex-Soldat hatte bei dem Diebstahl keine Helfer. Als Motiv gab er an, das er die Waffen aus Geldnot verkaufen wollte.

7.7.1996
Ein ehemaliger Waffenhändler, ein inzwischen entlassener Polizist und ein Wachmann wurden von der Frankfurter Staatsanwaltschaft angeklagt, zwischen 1991 und April 1995 472 Schußwaffen illegal verkauft zu haben. Bisher konnten nur 50 dieser Waffen wieder sichergestellt werden.

26.4.1997
Hätte die Frankfurter Rundschau keinen diskreten Hinweis erhalten, wäre es kaum je an die Öffentlichkeit gelangt. Die Frankfurter Polizei ermittelt gegen wegen Waffendiebstahl gegen einen Beamten des eigenen Reviers. Bereits am 21. März 1997, als ein Beamter nach einem 3-Tage-Urlaub seine Waffe aus seinem Stahlfach entnehmen wollte, mußte er den Diebstahl seiner Deinstpistole SIG-Sauer, Cal. 9 mm nebst Ersatzmagazin feststellen. Die Scharnierbolzen des Fachs waren, von Außen nicht erkennbar, abgesägt worden. Zu dem Verwahrraum der Waffen, in dem sich neben 60 Waffenstahlfächern auch die Kleiderschränke der Polizisten der Deinststelle befinden, haben nur Polizisten des Reviers Zutritt.

22.8.1998
Im Amtssitz des Bundespräsidenten R. Herzog verschwand eine Maschinenpistole. Nur Beamte des Personen- und Objektschutzes der Polizei hatten Zugang zu dem Schrank, indem die Waffe verwahrt wurde.

Hauptursachen für unnatürliche Todesfälle

27.4.1994 Jeder dritte Trinker ist erblich vorbelastet. Drei Millionen Bundesbürger trinken deutlich zu viel und sind im Grunde kranke Menschen. Der Alkohol schädige nicht nur die Leber, sondern jedes Organ.

23.11.1994 ( Hess. Verkehrsminister) Mehr als 5.000 Autofahrer, die im vergangenen Jahr auf Hessischen Straßen in Unfälle verwickelt waren, standen unter Alkoholeinfluß, 82 PKW-Lenker unter Einfluß von Rauschgift. In knapp 3.000 Fällen wurden dabei Menschen getötet oder verletzt. 1992 waren es noch 5.400 Unfälle unter Alkoholeinfluß und 102 Fälle unter Rauschgifteinfluß.

14.12.1994 Nach Feststellungen der Deutschen Hauptstelle für Suchtgefahren sei jeder 20. Deutsche suchtkrank. Nur etwa jeder 5. Bürger der alten Bundesländer trinke keinen Alkohol, in den neuen Bundesländer nur jeder 9. Mehr als ein Drittel aller Deutschen rauche mehr als 15 Zigaretten pro Tag. 17 Millionen Raucher gelten als medizinische Behandlungsfälle. Die Zahl der auf Nikotin direkt zurückzuführenden Todesfälle werden in Deutschland auf 90.000, die der Alkoholtoten auf 40.000 geschätzt. 1738 starben jährlich in Deutschland an verbotenen Drogen. Hauptschädiger ist jedoch der Alkohol. Die gesellschaftlichen Folgekosten werden auf 30 bis 80 Milliarden DM geschätzt.

24.12.1994 Alkoholunfälle forderten 1993 in Deutschland 2.048 Menschenleben, daß waren 20% aller Todesopfer im Straßenverkehr. 142.000 Kraftfahrern wurde wegen Alkohol am Steuer die Fahrerlaubnis entzogen.

12.1.1995 Der Europäische Verkehrssicherheitsrat fordert die EU-Mitgliedstaaten auf, die Höchstgeschwindigkeit auf allen Autobahnen auf 120 km/h zu beschränken. Wöchentlich stürben 1.000 Menschen auf EU-Straßen. Häufigste Ursache sei überhöhte Geschwindigkeit. Schon die Verringerung der durchschnittlichen Fahrtgeschwindigkeit um nur 5 km/h würde jährlich 11.000 Tote und 180.000 Unfälle mit Verletzten vermeiden. Insgesamt seien Jahr für Jahr 50.000 Verkehrstote und 1,25 Millionen Verletzte durch den Straßenverkehr zu beklagen.

8.5.1995 1994 verunglückten 38.313 Zweiradfahrer und -beifahrer. Dies waren 8,8% mehr als im Vorjahr. 934 Motorradfahrer kamen dabei ums Leben. Dies ist eine Steigerung von 5,5% gegenüber dem Vorjahr.

29.5.1995 Unmittelbar vor dem Welt-Nichtrauchertag forderte Krebsforscher Prof. Ferdinand Schmidt zu rauchen gesellschaftlich zu ächten, Nichtraucher zu schützen, sowie in allen öffentlichen Räume zu rauchen zu verbieten. Weltweit stürben jährlich 3 Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens. In den Industriestaaten ließen sich 95% aller Lungenkrebsfälle auf das Rauchen zurückführen. Hinzu kämen sie als Ursache für 85% aller chronischen Bronchitis-Erkrankungen und 25% aller Sterbefälle durch Herzkrankheiten. Jeder Raucher verlöre durch seine Sucht im Durchschnitt 22 Jahre seines Lebens. Beispielhaft seien in guter Hinsicht die Erfolge der USA, dort sei durch Rauchverbote in öffentlichen Räumen, während Inlandsflügen und in Restaurants das öffentliche Ansehen des Rauchens und damit das Rauchen selbst stark gesunken.

1.6.1995 Die österreichische Regierung verabschiedet zum Weltnichtrauchertag ein neues Gesetz, nach dem in allen öffentlichen Gebäuden, auch dem Parlament selbst, zu rauchen verboten ist. Plakatwerbung für Tabakwaren ist in Sichtweite von Schulen nicht mehr erlaubt. Generell ist die Reklame nur noch für Zigarettensorten erlaubt, die weniger als zehn Milligramm Kondensat pro Zigarette enthalten. Bis auf die ,,Freiheitlichen" stimmten alle Fraktionen dem Gesetz zu. Nach dem Verband ,,Deutsche Krebshilfe" stürben in Deutschland pro Jahr 36.000 Menschen an Bronchial- und Lungenkrebs.

6.12.1995 Nach der Deutschen Hauptstelle gegen Suchtgefahren sei jeder achte Deutsche von Alkoholmißbrauch betroffen. 2,5 Millionen Bürger seien behandlungsbedürftige Alkoholiker. Unter ihrer Sucht litten auch deren 7,5 Millionen Angehörige. Die Deutschen seien Weltmeister im Trinken. Die Zahl alkoholbedingter Todesfälle wird auf 40.000 pro Jahr geschätzt. Der jährliche Volkswirtschaftliche Schaden erreiche bis zu 80 Milliarden DM. Der DHS verlangt daher von der Regierung eine Einschränkung des Zugangs zum Alkohol. Neben Alkoholsüchtigen gäbe es ~ 120.000 Abhängige illegaler Drogen und 1,4 Millionen Medikamentensüchtige. Jeder dritte der rund 18 Millionen Raucher sei behandlungsbedürftig. Der Schlafmittelgebrauch sei alarmierend. Die Steuereinnahmen für Alkohol und Tabak liegen bei 28 Milliarden DM. Statt diese zur Suchtvermeidung einzusetzen, subventioniere der Bund hieraus die Spirituosenindustrie mit 330 Millionen DM jährlich.

14.3.1996 Die Versicherer fordern eine niedrigere Promillegrenze von 0,5 wenn nicht gar 0,3 Promille. Durch Alkoholunfälle würden jährlich 1800 Menschen getötet und 20.000 schwer verletzt. Jeder fünfte Unfall mit Todesfolge gehe auf das Konto von Alkohol.

13.11.1996 Die Bündnis 90/Die Grünen-Fraktion legten einen Gesetzesentwurf vor, der in öffentlichen Verkehrsmitteln zu rauchen verbiete. Auch die SPD strebe besseren Nichtraucherschutz an. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen stürben alleine in der Bundesrepublik jährlich 400 Menschen an den Folgen passiven Rauchens. In Europa stürben etwa 800.000 Menschen an den Rauchfolgen. Der Entwurf ziele nicht dahin, eine rauchfreie Gesellschaft zu erzwingen und achte das Rauchen als Teil der freien Persönlichkeitsentfaltung. Da Andere belästigt oder massiven gesundheitlichen Folgen ausgesetzt werde, fände diese findet jedoch ihre Schranken.

18.11.1996 Im Jahr 1996 werden ~ 135 Milliarden Zigaretten zu 35,6 Milliarden DM geraucht werden. Daran verdient der Fiskus durch Tabak- und Mehrwertsteuer 72%, rund 20,6 Milliarden DM. Bis zum Jahre 2000 wird nur noch ein geringes Wachstum des Zigarettenverbrauchs auf ~ 136,7 Milliarden Stück erwartet. Im Durchschnitt kostet heute eine Filterzigarette das Doppelte wie vor 20 Jahren.

28.3.1997 Nach medizinischen Studien der ,,New York Journal of Medicine" und der ,,Society of Community Medicine" verursachen Raucher 50% mehr Unfälle und sind 46% häufiger als Nichtraucher in Verkehrsdelikte verwickelt. Als Grund wird eine vermehrte Tränenflüssigkeit vermutet, deretwegen Raucher häufiger die Augen schlössen. Dadurch führen sie weniger aufmerksam. Hinzu käme eine erhöhte Kohlenmonoxidkonzentration im Blut, die die Sauerstoffversorgung verschlechtere und zu Ermüdung führe. Dadurch würden die Reflexe vermindert und die Konzentration weiter gemindert.

18.6.1997 Nach Berechnung des Verbands der Technischen Überwachungsvereine würde eine Herabsetzung von 0,8 auf 0,5 Promille Alkohol die Unfallgefahren drastisch senken, da Personen mit 0,5 Promille Alkohol noch klar entscheiden könnten, keinen weiteren Alkohol mehr zu trinken, Personen, die bereits 0,8 Promille Alkohol im Blut hätten seien dazu nicht mehr in der Lage und tränken weiter. Jeder 2. der 8.755 jährlichen Unfalltoten in Deutschland sei trunkenheitsbedingt. Die Zahl der Personen, die mit 1,6 Promille Alkohl noch Auto fahren und dabei erstmals auffallen, habe sich 1996 gegenüber von 1995 um 12,9% auf 25.288 überführte Personen erhöht. Insgesamt würden jährlich ~ 200.000 betrunkene Kraftfahrer durch die Polizei gestellt. Die Polizei schätz, jährlich fänden etwa 120 Millionen Fahrten in berauschtem Zustand statt. In der EU verlieren durch Autounfälle jedes Jahr insgesamt 45.000 Menschen ihr Leben .

16.8.1997 Insgesamt wurden 1996 vom TÜV 151.000 medizinisch-psychologische Gutachten erstellt. Zu 70% betraf dies Fälle, bei denen Autofahrern der Führerschein wegen Alkohol am Steuer abgenommen wurde. 4.865 Der Fahrer waren wegen Drogen oder Medikamentenmißbrauch fahruntüchtig gewesen. Dies entspricht einer Zunahme von 7.9%. 43% der Überprüften wurden als ungeeignet zum Führen eines Kfzs eingestuft. Obwohl die Anzahl der aufgefallenen Fahrten unter Alkoholeinfluß leicht rückläufig waren, zeigt man sich darüber besorgt, daß die Zahl der stark alkoholisierten Fahrer (mehr als 0,16%) die erstmalig aufgefallen waren, um 12,9% zugenommen hat. Nach verschiedenen Berechnungsmethoden liegt das Verhältnis der unentdeckt alkoholbeeinflußten Fahrern zu den ertappten bei wenigstens 1:60 und maximal 1:600. Man schätzt, daß jährlich etwa 120 Millionen Autofahrten unter Alkoholeinfluß stattfinden. Jeder 5. Verkehrstote wird durch Alkohol am Steuer verursacht. Das waren 1996 1.468 von 8.755 Verkehrstoten. Eine umfassende Studie der Universität des Saarlands hat vor einigen Jahren jedoch ergeben, daß bei genaueren Untersuchungen etwa die Hälfte aller Verkehrstoten Opfer von betrunkenen Fahrern sind. Der TÜV verlangt daher, daß die Promillegrenze endlich wie in Frankreich und europaweit angestrebt, auf 0,05% gesenkt wird. Dies würden nach repräsentativer Emnid-Umfrage 79% der Bevölkerung befürworten.

17.4.1998 Nach der Jahresstatistik der Schutz- und Kriminalpolizei des Wetteraukreises stieg 1997 die Zahl der Unfalltoten sowohl gegenüber 1996, als auch gegen 1995 dramatisch um 41% auf 38 Opfer. In den Vorjahren wares es lediglich jeweils 27 Verkehrstote. Bei 20% der tödlichen Unfällen wurde Alkohol am Steuer festgestellt.

18.5.1998 Jedes Jahr sterben in Deutschland 1.500 Säuglinge, weil ihre Eltern rauchen, stellte der Heidelberger Kinderarzt des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelbergs fest. Ein ungeborenes Kind habe 20 Minuten nach dem Zigarettenrauchen seiner Mutter den gleichen Nikotingehalt im Blut wie seine Mutter. Nach seiner Geburt sei auch die Muttermilch mit Nikotin angereichert. Durch diese Schädigungen seien Ungeborene mit zu wenig Sauerstoff versorgt, da das Nikotin den Sauerstoffgehalt des Blutes zurücksetzt. Sie wüchsen daher langsamer als Kinder von Nichtrauchern. Die Zahl der Frühgeburten, auch der nicht-lebensfähigen stiege. Die Gefahr des plötzlichen Kindstodes verdoppele sich bei Raucherkindern. Werden mehr als 20 Zigaretten pro Tag geraucht, so verfünffache sich dieses Todesrisiko. Raucherkinder erkrankten doppelt so häufig an Blutkrebs als Nichtraucherkinder. Bereits in den ersten Lebensmonaten hätten Raucherkinder typische Raucherkrankheiten wie erhöhter Blutdruck, zu schneller Herzschlag, Asthma und Bronchitis. Hinzu litten sie verstärkt an Konzentrations- und Sprachstörungen. Ihr Intelligenzquotient läge im Schnitt um 5 Punkte unter dem unbelasteter Kinder.

27.6.1998 Nach Angaben des Hessischen Innenministeriums wurden 1997 rund 10.000 junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren vom Weg von einer Diskothek in einen Verkehrsunfall verletzt. Dabei wurden 2.200 Personen zwischen 15 und 24 Jahren schwer verletzt. 146 Personen starben dabei. Einer der Hauptgründe für die Unfälle war der Konsum von Alkohol und Drogen.

18.08.1998 Die Bombe, die beim Anschlag in Nairobi 247 Menschen tötete, ähnelte der Bombe, die im April 1995 in Oklahoma eingesetzt wurde. Der Sprengsatz bestand aus Düngemittel und Heizöl.

Tresordiebstähle

13.10.1978 (fr - ap) Aus der Polizeistation Ritterhude/Bremen stahlen unbekannte Täter in der Nacht zum Donnerstag 2 Maschinenpistolen, vier Pistolen, 400 Schuß Munition und drei Gassprühdosen. Die Einbrecher hatten einen gepanzerten Waffenschrank aufgebrochen.

5.4.1995 (fr -lhe) Das Hessische LKA registrierte alleine im ersten Quartal 1995 19 Diebstähle von Tresoren aus Banken, Supermärkten und Poststellen. Dabei gingen die Ganoven mit Höhem Gewaltpotential vor. Türen und Mauern würden mit einem LKW oder Bagger eingefahren. Gitter mit Hilfe von Baustellenfahrzeugen und Stahlseilen eingerissen. Vor der Tat würde alle am Gebäude verlaufenden Kabel durchtrennt. Bereits 1993 ging dem Hessischen LKA eine rumänische Bande ins Netz, die alleine 20 Tresore erbeutet hatten. 1994 wurden in Hessen 60 Tresore geraubt.

12.6.1996 (fr - habe) Zwei unbekannte Räuber haben sich am bei Ladenschluß in einer Drogerie einschließen lassen und die Angestellten zwanzig Minuten später mit Pistolen bedroht und zur Öffnung des Tresors gezwungen. Die Täter entkamen mit der Tageseinnahme von 13.000,- DM.

3.9.1996 Vier unbekannte Männer, die sich als Kaufinteressenten des Gestüts eines Butzbachers ausgaben, bedrohten den 67-jährigen und seine 89-jährige Mutter mit einem Messer, fesselten und knebelten sie, öffneten mit den vorgefundenen Schlüsseln den Tresor und raubten eine Münzsammlung im Wert von 200.000 DM.

25.9.1996 (fr - habe) Als eine 28-jährige, frankfurter Bedienung zusammen mit einem Bekannten das Lokal nach Feierabend verlassen wollte, wurde sie von einem mit einer Pistole bewaffnetem Mann in das Lokal zurückgedrängt und gezwungen den Tresor zu öffnen. Der ~ 35 Jahre alte Täter, entkam mit ~ 8.500,- DM.

2.10.1996 (fr - pid/dpa) Drei mit Sturmhauben und Sonnenbrillen maskierte Täter überfielen am Dienstag morgen die Volksbank daßel/Niedersachsen und erbeuteten 200.000 DM. Sie bedrohten die Angestellten mit Pistolen und fesselten sie mit Handschellen aneinander. Einer der Angestellten mußte den Tresor öffnen. Trotz sofort eingeleiteter Fahndung sind die Täter entkommen.

12.11.1996 (fr - str) Ein etwa 1,80 m großer, maskierter Mann mit kräftiger Statur bedrohte am Montag den Filialleiter eines Lebensmittelmarktes mit einer Pistole und erzwang das Öffnen des Tresors. Er erbeutete etwa 40.000 DM. Der Täter sprach Türkisch und gebrochenes Deutsch.

28.12.1996 (fr - kat) In einem Marktgelände in Echzell überfielen zwei mit einer Pistole bewaffneten Täter eine Spielothek und zwangen die 40 jährige Angestellte, den Tresor zu öffnen. Die maskierten Täter sprachen gebrochenes Deutsch und erbeuteten 2:000 DM.

2.1.1997 (fr - ric) Unter Prügeln und Bedrohung mit einem Messer mußte der Angestellte einer Metzgerei in der Frankfurter B-Ebene den Tresor öffnen. Der Täter, der gebrochen deutsch sprach, konnte mit dem gestoHlenem Geld unerkannt entkommen.

6.1.1997 (fr) Einbrecher raubten in der Nacht zum Freitag den Tresor der Diskothek Fantasy in Frankfurt aus. Der Tresor wurde mit einem elektrischen Trennschleifer geöffnet.

20.1.1997 (fr - nes) Zwei mit Wollmützen maskierte Männer lauerten am Freitag dem Leiter des Penny-Marktes Ober-Mörlen auf, drängten ihn mit Waffengewalt in den Supermarkt zurück und zwangen ihn, den Tresor zu öffnen. Anschließend machten sie das Telefon unbrauchbar, und schlossen das Personal ein. Die Täter sprachen mit osteuropäischem Akzent.

19.2.1997 (fr - lhe) Zwei bewaffnete Bankräuber erbeuteten am Dienstag morgen in einer Wiesbadener Bank 400.000 DM. Sie lauerten den Angestellten auf und zwangen sie, den Tresor zu öffnen.

18.3.1997 (fr - nes) Nach Auskunft der Friedberger Kriminalpolizei stahlen in der Nacht zum Samstag unbekannte Einbrecher den Tresor des Postamts Bad Nauheim samt Inhalt. Sie setzten die Alarmanlage außer Betrieb, brachen die Türen auf und wuchteten den Tresor in ihr Fahrzeug.

15.4.1997 (fr - ze) Zwei maskierte Männer zwangen am Montag kurz vor 6 Uhr eine Angestellte des HL Marktes Bad Vilbel mit vorgehaltener Pistole den Tresor zu öffnen. Ihnen vielen dabei Schecks und zwei Geldbomben mit ~ 40.000 DM in die Hände.

13.5.1997 (fr - dia) Am Sonntag abend wurde eine Frau und ihre vierjährige Tochter in Niederlibbach, als sie aus dem Haus gingen, um den Mülleimer zu leeren, von zwei unbekannten Männern überfallen. Die Täter zwangen sie den Tresor zu öffnen, verbanden ihr und ihrer Tochter die Augen und fuhren mit beiden im BMW des Opfers davon. Erst am nächsten morgen ließen sie beide in der Nähe von Trier wieder frei.

14.7.1997 (fr - af) Unbekannte Täter brachen in der Nacht zum Freitag in eine Apotheke in Karben ein und stahlen zwei Tresore mit Arzeneimitteln, Bargeld und Geschäftspapieren.

20.10.1997 (fr - enk) Zwei mit Motorradhauben maskierte und mit einem Fleischermesser bewaffnete Männer lauerten in Alt-Niedereschbach einen 26-jährigen Marktleiter und zwangen ihn, den Tresor zu öffnen. Sie entkamen mit 13.000 DM.

17.11.1997 (fr - tja) Am Freitag abend wurde ein Lebensmittelmarkt im Ahornweg/Hanau überfallen. Der etwa 25 jährige Mann bedrohte drei Angestellte mit einer Pistole und zwang sie, den Tresor zu öffnen. Er erbeutete mehr als 10.000 DM.

21.8.1998 Unbekannte Einbrecher drangen in den Morgenstunden des Mittwoch in einen Getränkemarkt ein und raubten dort 1000 DM in Münzen. Zuvor hatten sie die Alarmanlage überwunden.

26.8.1998 (fr - mu) 3.000 DM erbeuteten Einbrecher im Edeka-Markt Bad Vilbel. Sie schweißten den Tresor auf.

29.8.1998 (fr - habe) Ein 30-jähriger Filialleiter eines Supermarktes wurde beim Verlassen des Marktes von einem Unbekannten mit einem Messer bedroht und in den Markt zurückgedrängt. Dort mußte er den Tresor öffnen. Der Täter erbeutete 5.000 DM und fesselte sein Opfer mit Klebeband an ein Regal.

30.8.1998 Unbekannte brachen in der nacht zum Mittwoch in die Poststelle Karben ein und erbeuteten den Tresor samt Inhalt.

30.8.1998 Vermutlich die gleichen Posträuber wie in Karben, brachen zwei Tage später in die Postagentur Rockenberg ein und entwendeten dort ebenfalls den Tresor. Sie erbeuteten dabei mehr als 100.000 DM.

Polizeiamtliche Einschätzung von Einbruchdiebstählen

6.11.1995 (fr - Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle Frankfurt/Main-Taunus-Kreis) 9 von 10 Diebstählen sind Gelegenheitsdiebstähle, die nach dem Strickmuster verlaufen schnell rein, schnell einsacken und schnell wieder raus. Es bedarf daher keines optimalen Schutzes, der alle Eventualitäten berücksichtigt, sondern lediglich Vorkehrungen, die schnelle Gelegenheit zu vereiteln. Das sei oft einfacher als gedacht. So genüge z. B. ein zwischen Terassentürrahmen und Wand geklemmter Stock oder Besenstiel und die Tür ließe sich nicht mehr aufschieben. Statistisch sei erwiesen, daß Diebe keine Scheiben einschlügen, da dies zu viel Lärm mache, zu zeitaufwendig sei und die Verletzungsgefahr für sie zu groß sei. Die Zeit der spektakulären Brüche gäbe es nur noch in Fernsehkrimis.

1.12.1995 (fr - Sonderkommission ,,Karparten" / ,,Salz" der Kripo) Seit Jahresbeginn haben vom rumänischen Geheimdienst geschulte Banden in Hessen 1.450 Straftaten begangen. Hauptziel dieser auf Geld aus seienden Banden wären Poststellen. Dabei hätten sie bereits 170 Tresore aus Baumärkten, Poststellen und Banken gestohlen. Dabei gingen sie mit brachialer Gewalt vor, ein Teil der Bande durchtrenne sofort Strom- und Telefonkabel, Kabel von Bewegungsmeldern und Alarmanlagen, während andere Mitglieder mit einem Fahrzeug die Tür oder Wand einfahren und den Tresor stehlen. Es dauerte kaum 4 Minuten und die Bande wäre mit der Beute wieder auf der Flucht, wodurch die Polizei in den ländlichen Regionen bei Anfahrtszeiten von bis zu einer halben Stunde kaum Chancen habe, die Täter unmittelbar zu fassen. Dabei käme Hessen noch ganz gut davon, in Mecklenburg und Brandenburg lägen die Fallzahlen bis sieben Mal so hoch.

1998 - siehe Anlage, alleine 17 Tresordiebstähle bzw. Ausraubungen von Tresoren im mittelhessischen Raum.

14.10.1999 (fr - lhe) Zum 3. Mal innerhalb von 2 Monaten drangen unbekannte Täter in eine Postfiliale ein und schweißten den Tresor auf. Offenbar handelt es sich um die gleichen Täter, die am 4.August in die Post von Dieburg, am 1. September in die Post von Münster/Dieburg) und am 14. Oktober in die Post von Seeheim/Dieburg einbrachen.

15.07.2000 Mehr und mehr häufen sich Vorfälle, in denen Räuber Poststellenleiter vor ihren Ämtern auflauern und mit Pistolengewalt zwingen, den Tresor zu öffnen. So geschah es auch am heutigen Tag in der Franfurter Poststelle in Eschersheim. Ähnlich gingen Täter in den Frankfurter Filiaen Nied und Praunheim im März 2000 vor. Im Herbst 1999 erbeuteten sie auf diese Weise in der Frankfurt-Sindlinger Agentur 85.000 DM.

Entwicklung Straftaten:

13.2.1996 (fr - Klaus Timm/HLKA) Für das Jahr 1995 verzeichnet das Hessische LKA erneut einen leichten Rückgang der Kriminalität in Hessen. Die Straftaten sanken um 1,9%. Insgesamt waren es 9000 weniger Straftaten als 1994. Der Rückgang wäre noch größer gewesen, wären nicht gleichzeitig Straßenraube von jugendlichen Straftätern stark um 13,1% angestiegen. Diese betrafen hauptsächlich Mountainbikes, Turnschuhe und Bomberjacken. Um 10.500 Fälle war hingegen der Diebstahl. Unter den Straftaten waren 353 Straftaten gegen das Leben, die rein statistisch kaum ins Gewicht fallen (org. Hinweis des HLKA). Unter diesen Tötungsdelikten waren mehr als die Hälfte Totschlag und töten auf Verlangen.

7.8.1996 (fr-habe) Die Zahl der Raubüberfälle auf Straßen und Plätzen Frankfurts ist in den vergangenen 6 Monaten stark zurückgegangen. Die Fallzahlen lagen nach Angabe der Polizei im Vergleich zum 1. Halbjahr 1995 um 24% niedriger. Im Vorjahr waren es 870 Fälle, in diesem Jahr lediglich 662. Für die Polizei ist dieser Rückgang nicht erklärbar. Fest stehe, daß sich die Straftaten auch nicht in andere Ortsteile verlagert haben.

1.11.1996 (fr - ap) Zum ersten Mal seit 1990 ist die Zahl der verurteilten Straftäter in den alten Bundesländern zurückgegangen. Sie sank laut Statistischem Bundesamt um 3% auf 741.900 Personen.

1.1.1197
Jedes Jahr sterben in Deutschland ~ 900.000 Menschen. Das sind ~ 1,1% der Bevölkerung. 95% sterben auf natürliche Weise. Von den restlichen 5% sind 12.000 Selbsttötungen, 10.000 Verkehrstote, 8.000 Hausunfälle und 3.500 Tötungsdelikte. In Hessen starben 1996 48 Menschen durch Mord und Totschlag. Dies bedeutet seit Anfang der 90er Jahre ein Rückgang auf fast die Hälfte der Gewalttaten. Damals betrug die Mordrate noch 80 Tote pro Jahr.

5.2.1997 (fr - ukn) Wie der Generalbundesanwalt Kay Nehm anläßlich der Frage, ob der mutmaßliche Terrorist(ensympatisant) Seidler angeklagt werden soll, am 4. Febr. 1997 bekanntgab, sei die Bedrohung der inneren Sicherheit der Bundesrepublik durch Terroristen insgesamt rückläufig. Die Rote-Armee-Fraktion sei nahezu bedeutungslos geworden, auch die Gewalttaten kurdischer Extremisten seien zurückgegangen. Ebenso sei die Bedrohung durch Rechtsextremismus im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen.

19.2.1997 (fr - enk) Bei einem Rundgang durch das Rotlicht-Milieu in Frankfurt, begrüßten die Frankfurter SPD-Vorsitzende Rita Streb-Hesse und der Hessische Innenminister Gerhard Bökel den Rückgang der Straftaten in Frankfurt um knapp 3%.

14.2.1998 (fr - lhe) Nach der von Innenminister Gerhard Bökel vorgelegten Kriminalstatistik wurde in Hessen 1997 weniger gestohlen. Insgesamt sank die Zahl der Straftaten trotz Ansteigens der Rohheitsdelikte 0,9%. Damit ist die Krimijnalität seit dem Höchststand 1993 kontinuierlich um 7,5% zurückgegangen. Mord und Totschlag forderten in Hessen 88 Opfer. Dabei ging die Zahl um 8,6% zurück und erreichte den niedrigsten Stand seit 1968.

21.2.1997 (fr - enk) Die Aufklärungsquote bei Straftaten war 1996 in Frankfurt so hoch wie nie zuvor. Sie betrug 45,3%. Hinzu kommt, daß die Straftaten in Frankfurt und dem angrenzenden Main-Taunus-Kreis im Vergleich zum Vorjahr um 2,8% zurückgegangen ist, das entspricht 4.000 Straftaten weniger. Hessenweit gingen die Straftaten um 0,4% zurück. Die Wohnungseinbrüche gingen um 2,6% zurück. Sorgen bereite der Trend, daß die Täter immer gewaltbereiter seien und immer stärker bewaffnet wären. Hier sei eine Zunahme um 6,7% zu verzeichnen. Sorge bereite auch die immer stärkere Kriminalisierung der Jugendlichen. Sie sei im abgelaufenen Jahr bei Kindern bis 14 Jahren um 14,5% und bei Kindern bis 18 Jahre um 5% gewachsen. Dieser Trend könne jedoch nicht mit polizeilichen Maßnahmen, sondern nur durch bessere Jugendpflege gestoppt werden.

26.11.1997 (Polizei Wetteraukreis - fr) Die Wetterau zählt zu den sichersten Landkreisen Hessens, stellte der RP in Darmstadt fest. Die Aufklärungsquote sei überdurchschnittlich gut und weiter ansteigend. Allerdings sei die Wetterauer Polizei daher auch die am stärksten belastete Polizeidienststelle Hessens.

21.2.1998 (fr - hein) Die Verbrechensrate stagnierte im vergangenen Jahr im Main-Kinzig-Kreis. Allerdings haben sich bei den jeweils ~ 23.000 Straftaten Verschiebungen ergeben. Gestiegen sind Sexual- und Betrugsdelikte und Diebstähle. Drogenmißbrauch, Auto- und Fahrraddiebstähle nahmen ab. Hessenweit gingen die Straftaten insgesamt leicht zurück. Stark nahmen Straftaten von Kindern unter 14-Jahren und die von Jugendlichen bis 18 Jahre zu. Bei 40% der Tatverdächtigen handelte es sich um Wiederholungstätern. Obwohl mehr Festgenommene als zuvor eine Schußwaffe trugen, ging die Zahl der Tötungsdelikte von 23 auf 18 zurück.

7.9.1998 (fr - lhe) Nach Auffassung des Hessischen Justizministers gibt es in Deutschland mehr Angst als Kriminalität. Alleine in Hessen sei die Zahl der Straftaten von 1993 bis 1997 um 7,4% zurückgegangen. Hauptursache der Kriminalität sei die soziale Unsicherheit vieler Bürger durch Armut und Perspektivenlosigkeit.

Verschiedenes

1991 - (fr - gw) Auf Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Siegbert Ortmann erklärte die Hessische Landesregierung, daß in Hessen 850.000 Schußwaffen registriert seien. Hiervon entfallen 346.000 Schußwaffen auf Sportschützen, 167.000 Schußwaffen auf Jagdscheininhaber und 30.000 angemeldete Schußwaffen auf Sammler. 349.000 Waffen sind von sonstigen Inhabern (Altbesitz vor 1972) angemeldet.

16.9.1996 (fr - dpa) Die nach dem zweiten Weltkrieg in den Westen geflohene Waffenfabrik ,,Heym" baute mit Hilfe staatlicher Förderzuschüssen wieder ein Werk in Thüringen auf. Das neue Werk, daß 10,5 Millionen DM kostete, beschäftigt 70 Menschen. Jagd und Faustfeuerwaffen werden gefertigt.

21.12.1996 (fr - rtr) Österreich erließ als erstes Land der Welt ein völliges Anti-Personenminen-Besitz-, Herstellungs- und Handelsverbot. Das Gesetz trat am 1. Januar 1997 in Kraft.

7.4.1997 (fr - dpa) In einer Pressekonferenz erläuterte der Sachverständige Bernd Rolf, nach Expertenmeinung bestünden in Deutschland bis zu 30 Millionen illegaler Waffen.

7.5.1997 (fr - rtr) In 35% aller US Haushalte gibt es nach Untersuchungen des US Justizministeriums mindestens eine Schußwaffe. Insgesamt hatten nach einer Untersuchung von 1994 etwa 44 Millionen Amerikaner zusammen 192 Millionen Schußwaffen. Im gleichen Jahr wurden bei Schießunfällen 185 Kinder getötet = < 1Kind / 1.000.000 Waffen.

27.5.1997 (fr - dpa) Deutschland ist nach den USA der größte Exporteur von gebrauchten Waffen und stellt nach Ansicht des ,,International Conversion Center" erheblich zum Kriegswagnis bei. So habe Deutschland zwischen 1990 und 1995 gebrauchte Waffen im Wert von mehr als 10 Milliarden DM verkauft und weitere verschenkt. Nach Auffassung der Organisation gefährden die sogenannten Kleinwaffen wie Gewehre, Granaten und Minen auch zunehmend das Leben internationaler Blauhelmtruppen und den ziviler Helfer in Kriesengebieten.

12.6.1997 (Spiegel TV) In Deutschland sind zehn Millionen Schußwaffen registriert. 30.000 Bürger besitzen einen Waffenschein.

10.6.1998 Die Bürger der USA besitzen nach Schätzungen mehr als 200 Millionen Schußwaffen. Damit besitzt jeder Haushalt statistisch mehr als eine Waffe. Pro Kopf bedeutet das, daß jeder Bürger über 10 Jahre statistisch eine Schußwaffe besitzt.

19.3.1998 (fr - rtr) Seit 7 Jahren nimmt die Mordrate in New York, der ehemaligen Hauptstadt des Verbrechens der USA, beständig ab. Setzt sich dieser Trend auch 1998 fort, so sinke die Mordrate erstmals unter den bisher niedrigsten Stand von 1962.

19.10.1999 (fr - Dieter Ostermann) Die Verbrechensrate ist in den USA im 7. Jahr hintereinander rückläufig. Gegenüber 1997 sank die Rate der Gewalttaten 1998 um 7%, die der Eigentumsdelikte um 6%, die der Morde um 7% und der Vergewaltigungen um 4%. Mit 566 Taten je 100.000 Einwohner wurde 1998 das niedrigste Verbrechensniveau seit 1985 registriert. In New Yorck sank die Mordrate sogar um mit 633 Tötungsdelikten gegenüber von im Vorjahr 770 Morden um mehr als 17%. 4.321 der Straftaten hatten rassischen Hintergrund. Als wichtigster Trend wurde starker rückläufiger Schußwaffengebrauch bemerkt. Während die Zahl aller Morde um 1.295 gesunken sei, würden Schußwaffen bei Morden um 1586 Delikte überproportional weniger gebraucht. Damit sinke der Schußwaffengebrauchs bei Tötungsdelikten von 40% auf 38%. Der seit 7 Jahren andauernde wirtschaftliche Aufschwung und damit dem schwindende sozialen Not begründe die rückläufige Verbrechensrate in den USA.

Horst Decker

Notwehr vor Gericht

Der Angeklagte wird wegen gefährlicher Körperverletzung mit einer Schußwaffe zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten verurteilt. Die Strafe wird zur Bewährung ausgesetzt. Die Aussetzung zur Bewährung erfolgt unter der Auflage der Zahlung von 10.000,00 DM an die Staatskasse.

Entgeistert saß unser Mitglied H. auf der Anklagebank des Amtsgerichts Magdeburg, nachdem er das Urteil vernommen hatte. Natürlich, es war jemand verletzt worden. Mit seiner Schußwaffe hat er auf seinem eigenen Grundstück auf einen heranstürmenden Angreifer geschoßen und den Angriff damit beendet, den Angreifer jedoch verletzt. Ein eindeutiger Fall von Notwehr, so dachte er. Seine Sachkundeprüfung zur Erteilung der WBK und insbesondere die Fragen zur Notwehr hatte er noch gut in Erinnerung. Der Fall war für ihn eindeutig. Um so überaschender traf ihn das Urteil, gegen das er, mit einem von der Rechtsschutzversicherung des Forum Waffenrecht vermittelten Verteidigers, Berufung einlegte. Vor dem Landgericht endete das Verfahren in zweiter Instanz mit einer Einstellung, die Verurteilung des Amtsgerichts wurde aufgehoben.

Auch Mitglied O. staunte nicht schlecht, als ihm nach einem ähnlichen Vorfall der Strafbefehl des Amtsgerichtes Lahr ins Haus flatterte. Der nächtliche Eindringling, der sich lautstark an der Tür des Hauses unseres Mitglieds zu schaffen machte (und sich später als Schwager unseres Mitglieds herausstellte), hatte damit gedroht, die ganze Familie umzubringen und begonnen, den Hintereingang aufzubrechen. Nur mit Sportpistole und Schrotflinte bewaffnet getraute sich unser Mitglied durch den Haupteingang auf sein Grundstück, um den Eindringling zu stellen. Mit der Waffe im Anschlag befahl er diesem, sofort das Grundstück zu verlassen. Als der ,,Unbekannte" statt dessen mit einem Messer in der Hand auf ihn losstürmte, blieb O. gerade noch Zeit für einen Warnschuß in den Boden, danach mußte er den Angreifer mit dem Schaft seiner Schrotflinte abwehren. Auch im darauffolgenden Handgemenge gelang es unserem Mitglied nicht, sich den aggressiven Angreifer vom Leib zu halten, so daß er einen zweiten Schuß (Gummischrot), diesmal in die Beine des Angreifers abgab, wieder ohne die erhoffte Wirkung. O. wurde weiter angegriffen und erhielt massive Schnittverletzungen auf dem Handrücken. Erst als es ihm gelang, die Pistole zu ziehen und dem Angreifer unmittelbar an den Kopf zu setzen, erkannte dieser endlich die Lage und gab auf. Die Staatsanwaltschaft beantragte und erwirkte in Kenntnis dieser Umstände einen Strafbefehl, der erst nach ausführlicher Hauptverhandlung und deutlichem Zögern der Staatsanwaltschaft durch Freispruch beseitigt wurde.

Auch Mitglied W war erstaunt, als er zunächst beim Amtsgericht, sodann auch in der Bernfang beim Landgericht zu einer empfindlichen Geldstrafe verurteilt wurde, weil et einem Angreifer seine Waffe (lediglich) gezeigt hatte und dies bereits zur Beendigung des Angriffs geführt hatte. Das ,,Zeigen" erfolgte jedoch außerhalb seines befriedeten Besitztums, so daß die Gerichte von einem verbotenen Führen der Waffe ausgingen und entsprechend verurteilten. Erst das Oberlandesgericht Frankfurt kam in der Revision zu der zutreffenden Ansicht, daß das Führen der Waffe auch von der im übrigen gegebenen Notwehrlage gedeckt war, hob die Urteile der Vorinstanzen auf und sprach das Mitglied frei.

Dies sind nur drei Fälle aus der ,,täglichen Praxis", die beim Forum Warenrecht dokumentiert sind. Drei Fälle, in denen es gelungen ist, die betroffenen Mitglieder vor deutlicher Bestrafung und dem damit einhergehenden Verlust der waffenrechtlichen Erlaubnisse zu bewahren.

Natürlich wirft die dargestellte Rechtsprechung insbesondere der unteren Instanzen Zweifel an der Praxis der Gerichte im Umgang mit der Notwehr gerade von Waffenbesitzern auf. Ein deutlicher Trend, eine rechtfertigende Notwehr nicht als solche anzuerkennen, sondern das Verteidigungshandeln als Delikt zu verurteilen, der ersten Instanz ist zu erkennen. Woher rührt diese zögerliche Haltung, insbesondere der Amtsrichter bei der Anwendung des geltenden Strafrechts? Ein Aspekt ist sicherlich der Umstand, daß gerade bei den Amtsgerichten ein sehr hoher zeitlicher Anteil der mündlichen Verhandlung auf die Ermittlung des tatsächlichen Sachverhaltes aufgewendet wird und daher die darauf aufbauenden rechtlichen Überlegungen zwangsläufig in einem geringeren Umfang angestellt werden, als dies bei einem reinen Rechtsprüfungsverfahren, wie beispielsweise einer Revision, der Fall ist. Gerade der oben dargestellte Fall aus Magdeburg lag jedoch so, daß das Gericht zu dem Ergebnis kam, daß grundsätzlich eine Notwehrlage gegeben sei, in der konkreten Situation jedoch die Abgabe eines gezielten Schußes als unverhältnismäßig eingestuft und damit nicht von Notwehr gedeckt angesehen wurde.

Ein weiterer Aspekt in der Behandlung derartiger Notwehrfälle durch die Amtsgerichte liegt somit mit Sicherheit in dem Umstand begründet, daß die Amtsgerichte in weitaus höherem Umfang mit Alltagskriminalität befaßt sind und vor diesem Hintergrand eine gewisse Scheu vor jedwedem Waffenbesitz eines möglichen Täters haben, selbst wenn dieser Besitz re.phpäßig sein sollte.

Hinzu kommt, daß Amtsrichter in der Regel mangels eigener Erfahrung Schußwaffen grundsätzlich als äußerst gefährlich und damit sehr rasch als unangemessenes Mittel zur Beseitigung einer möglicherweise bestehenden Notwehrlage ansehen. So wurde auch im Magdeburger Verfahren von dem tatsächlich angegriffenen Mitglied ernsthaft erwartet, bei einer Entfernung des Angreifen von zwei bis fünf Metern zunächst einen Warnschuß abzugeben.

Zwei der vorgenannten Verfahren hatten die Besonderheit, daß sich die Notwehrhandlung gegen weitläufige Familienangehörige richteten. Die Rechtsprechung knüpft hieran - durchaus im Ansatz berechtigt - nochmals höhere Anforderungen als bei Notwehrhandlungen gegen Dritte. Die Zahlen der Kriminalstatistik belegen jedoch, daß zwei von drei Tötungsdelikten von Tätern begangen werden, die in irgenDeiner Beziehung zum Opfer stehen. Vor diesem Hintergrund ist die in zurückliegender Zeit von der Rechtsprechung entwickelte Anforderung von Notwehrhandlungen gegenüber Verwandten durchaus zu überdenken. Daß ein in Notwehr Handelnder bei einer ernsthaften Bedrohung durch einen Verwandten einen geringeren Schutz anwenden und damit auch ein höheres Risiko der Eigengefährdung hinnehmen soll, wenn andererseits der angreifende Verwandte die durch die Verwandschaft gegebene Hemmschwelle bei der Anwendung von Gewalt nicht mehr besitzt, kann nicht angehen,

Eine echte Neuerung in der Rechtsprechung ist jedoch das oben angeführte Urteil des Oberlandesgerichtes Frankfurt, das erstmals das reine Führen einer erlaubnispflichtigen Schußwaffe als von Notwehr gedeckt ansah. Im vorliegenden Falle hatte die Tatsache des Führens der Waffe und das bloße Zeigen zur Folge, daß der Angriff sofort abgebrochen wurde. Dies hatte jedoch für unser Mitglied die Konsequenz, daß keine eigentliche Notwehrhandlung (Warnschuß/ gezielter Schuß) vorlag, an dem sich die Notwehrsituation hätte festmachen lassen können. Andererseits liegt jedoch auf der Hand, daß derjenige, der zu einem deutlich milderen Mittel als dem Einsatz der Waffe greift, indem er den Angreifer durch das Vorzeigen der mitgeführten Waffe bereits in die Flucht zu schlagen imstande war, nicht schlechter gestellt werden kann, als derjenige der in der Mangelung einer Wahl tatsächlich die Waffe einsetzen muß. Dieser Auffassung der Verteidigung hat sich das Oberlandesgericht Frankfurt in bemerkenswert klarer Weise angeschlossen und hierdurch den Anwendungsbereich der Notwehrregelung zu Gunsten der Waffenbesitzer erweitert.

Schluß

Das Notwehrrecht gilt natürlich auch für Wadenbesitzer und berechtigt diese bei Vorliegen der entsprechenden Notwehrlage, um eine drohende Gefahr von sich abzuwenden, ihre Schußwaffe einzusetzen. Unabhängig von der materiellen Rechtslage ist allerdings für den Waffenbesitzer - gerade in den unteren Instanzen - keineswegs selbstverständlich, daß ihm dieses Recht auch tatsächlich zugestanden wird. Um so wichtiger ist es, unabhängig von Kostentasten auch die höheren Gerichte anrufen zu können.

UB.

Deutschland eines der sichersten Länder


SCHILY: Zahl der Gewaltdelikte und Alltagsverbrechen zurückgegangen. Hamburg leider Schlußlicht.

Berlin/Hamburg - Deutschland zählt nach den Worten von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) ,,zu den sichersten Ländern im internationalen Vergleich". Wenige Tage nach dem Erfurter Amoklauf zog Schily für das vergangene Jahr eine gute Verbrechensbilanz. Nicht nur die Zahl der Gewaltdelikte, wie Mord und Totschlag, sondern auch die Alltagskriminalität, wie Diebstahl und Handtaschenraub, gingen zurück. Den insgesamt verzeichneten Anstieg aller Delikte um 1,6 Prozent auf 6,36 Millionen erklärte Schily mit einem ,,aktiveren Anzeigeverhalten" der Bürger.

,,Die Gefahr, in Deutschland bestohlen oder beraubt zu werden, ist seit 1998 kontinuierlich rückläufig", sagte Schily. Dies habe das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung "spürbar erhöht". Laut einer von Schily zitierten Emnid-Umfrage fühlen sich 70 Prozent der Deutschen in ihrem Lebensumfeld sehr sicher bis sicher. Die Aufklärungsquote liegt weiterhin bei 53 Prozent.

Tatsächlich registrierte die Polizei auch einen Rückgang folgender besonders angsteinflößenden Delikte: schwerer Diebstahl (minus 1,5 Prozent), Autodiebstahl (9,2 Prozent), Wohnungseinbrüche (4,5 Prozent), Mord und Totschlag (4,7 Prozent) sowie Handtaschenraub (14,7 Prozent). Den Rückgang der Handtaschenraube führte Schily auf den verstärkten Einsatz von Polizei und Bundesgrenzschutz auf den Bahnhöfen zurück.

Zwei Trends scheinen allerdings weiterhin ungebrochen. Die schweren und gefährlichen Körperverletzungen haben weiter um 2,9 Prozent zugenommen, und die Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren werden immer häufiger kriminell. Die Zahl der Verdächtigen in diesem Alter stieg um 1,5 Prozent. Allerdings sind immer weniger ausländische Jugendliche (minus vier Prozent) darunter.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, warnte davor, diese Entwicklung der Jugendgewalt zu unterschätzen. ,,Dieser Trend setzt sich seit zehn Jahren fort." Insgesamt habe die Bereitschaft, Gewalt anzuwenden, weiter zugenommen. "Die furchtbaren Ereignisse von Erfurt und die Krawalle um den 1. Mai decken sich nicht mit dem guten Fazit des Bundesinnenministers einer insgesamt guten Bilanz der inneren Sicherheit", sagte Freiberg.

Vor allem aber auch mit Blick auf Erfurt, versprach der Minister ,,besondere Aufmerksamkeit" der Prävention und Bekämpfung von Jugendgewalt und -kriminalität zu widmen. Es gebe bei jungen Menschen oft tiefe, unbewältigte Entwicklungskonflikte, die zu gewalttätigen Hassausbrüchen führen können.

Hamburg trägt in der Gesamtstatistik erneut den zweifelhaften Titel der ,,Hauptstadt des Verbrechens": In keiner anderen deutschen Stadt werden so viele Straftaten pro Kopf der Bevölkerung registriert - zuletzt 18 569 Fälle pro 100 000 Einwohner. Zum Vergleich: Im anderen Stadtstaat Berlin waren es 16 920, in Baden-Württemberg sogar nur 5473. Entgegen dem allgemeinen deutschen Entwicklung gab es in Hamburg 2001 einen Kriminalitätsrekord.

So viele Straftaten wie in der Statistik für das Jahr 2001 gab es noch nie in der Hansestadt: 318 528 Fälle, ein Anstieg um 12,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Schuld daran vor allem: Ein großes Wirtschaftskriminalitätsverfahren mit 28 000 Fällen.

Besonders deutlich war aber auch - entgegen dem Bundestrend - die Zunahme bei Diebstählen (insgesamt 154 000 Taten, plus 5,9 Prozent). Die Zahl der Wohnungseinbrüche (6600) sank wie auch bundesweit - um knapp ein Fünftel.

Wirkliche Sorge bereitete Bundesinnenminister Schily die drastische Zunahme der Computerkriminalität. Sie stieg insgesamt um 39,9 Prozent an. Allein der Computerbetrug stieg um 162,3 Prozent, der Betrug mit Zugangsberechtigungen zum Netz um 265,7 Prozent. In diesem Bereich hätten Bund und Länder gemeinsam mit der Industrie noch erhebliche Anstrengungen vor sich, sagte Schily. (mai/cd)

Von: Bart Simpson [mailto:einsteinsrache@freenet.de] Gesendet: Freitag, 5. September 2003 16:24 An:
Betreff: Unzulässiger Waffengebrauch durch Polizisten

24.7.1997 Am Mittwoch erschoß eine Münchner Polizistin einen offensichtlich geistig verwirrten 34-jährigen Mann, der mit einem Messer drohte.

Ich bin selbst Polizist und muß sagen, das kann man nicht so stehen lassen. Ein Messerangriff ist weit aus gefährlicher als ein Schußwaffenangriff. Jede halbwegs intelligente Hausfrau kann mit einem Messer umgehen, aber wenn man mit einer Waffe umgehen und auch treffen will muß man schon etwas üben. Auch Gerichte urteilen bei Angriffen in der Regel zugunsten des Beamten, wenn es zu einem Schußwaffengebrauch kam, der auf ein Messerangriff erfolgte. Die einzige andere Abwehrmöglichkeit, die es gibt, sind Pfeffersprays. Ich arbeite bei der Bereitschaftspolizei und wir führen diese Pfeffersprays nicht immer mit. Das hängt immer vom Auftrag ab. Die meisten Polizisten haben mehr Respekt vor einem Messer als vor einer Schußwaffe. Im allgemeinen fehlen bei dieser Aufzählung die Ergebnisse oder der komplette Sachverhalt. Das führt vielleicht zu einer falschen Einschätzung. Wenn so was hier aufgeführt wird, sollte auch das Ergebnis der Ermittlung, soweit vorhanden, mit eingestellt werden. Das beste Ergebnis von so was ist der Vorfall in Bad Kleinen. Um die Sache abzuschließen. Die Seite ist allgemein sehr gut, aber die Sache mit den im betreff genannten sollte vielleicht mal überarbeitet werden das es in Deutschland bei der Ausbildung an der Schußwaffe und an alternativmittel hapert ist klar. Da ist Amerika mal Vorbild, aber wir Polizisten können da reden was wir wollen. Es muß erst Tote geben, und zu oft meine Kollegen!

Waffen und starke Empfindungen

Meisten werden Waffengesetze aus starken Gefühlen, nicht aus Vernunft gemacht. Einige Menschen haben sich versammelt, Gefühle ausgetauscht und das Ergebnis niedergeschrieben.

Erkenntnis ist die Gabe die Erde so zu sehen, wie tatsächlich beschaffen ist, nicht wie wir glauben oder wünschen wie sie sein sollte. Menschen besitzen diese Gabe in größerem oder kleinerem Maße. Wie bekannt können starke Gefühle die Vernunft überwiegen, und da verschwindet die Erkenntnis. Oft wird gesagt, dies sei eine Schwäche, die bekämpft werden muß. Aber Menschen handeln mehr aus Gefühl als Vernunft, so sind wir geschaffen. So ist es einfach, um Øystein Lunde zu zitieren.

Die meisten Waffengesetze sind aus starken Empfinden, nicht aus Vernunft gemacht.

Einige Menschen haben sich versammelt, Gefühle ausgetauscht und das Ergebnis niedergeschrieben. Waffen sind Dinge, die bewegen. Das ist verständlich, aber unglücklich. Gesetze beeinflussen sowohl Einzelne als auch die Gemeinschaft in so großem Maß, daß Empfindungen dazu aus Tatsachen und Vernunft entstehen müssen.

Die Waffenanzahl im Volk ist ein gutes Beispiel. In den meisten Ländern wünschen die Regierungen die Anzahl zu mindern, oft bis auf Null. Ich nannte in der letzten Ausgabe, die EU habe solche Absichten ein neues Waffengesetzt. Sie behaupten, eine Höhe Anzahl Waffen führe zu höherer Gewaltkriminalität und Selbstmord. Das ist falsch. Wissen das die EU-Bürokraten nicht? Vielleicht nicht, aber dafür müßten sie wegen Faulheit im Deinst rausgeschmissen werden.

Heute gibt es viele Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen der Waffenzahl und Kriminalität. Deswegen sind Gefühlsgesetz in diesem Bereich nicht zu entschuldigen. In den USA wurde einen Menge geforscht, einige davon sehr detailliert. Prof. John Lotts mehrjähriges Studium von sämtlichen Gemeinden in den USA ist am wichtigsten, aber ich lasse die USA dieses Mal aus dem Spiel.

Die EU sollte sich dies aber durchgelesen haben, bevor sie einen Vorschlag für das Waffengesetz formen, mindestens den UNO Rapport über die Mengen von zivilen Waffen in vielen Ländern der Erde. Der originale Rapport heißt E/CN.15/1997/4 und ist vom Economic and Social Council. Ein Nachtrag ist später noch dazu gekommen.

Dieser Rapport stellt nicht nur die Anzahl der Waffen sondern auch die Kriminalität und Tötungsniveau der einzelnen Länder dar. Die UNO hat keine Tabellen aufgestellt, die solche Faktoren gegenüber stellt. Da sie Anhänger der Abrüstung sind, hatten sie sicher keine Lust dazu, aber in einem Augenblick mit Tabelle und Excel macht das Bild anschaulich genug.

Zwischen der Anzahl der Waffen und Kriminalität gibt es keinen Zusammenhang

Oberflächlich kann es so aussehen, aber betrachtet man es richtig, dann ist da, wo die Kriminalität niedrig ist, die Waffenanzahl hoch. Ich habe gehört das Waffenanhänger dies benutzen, um zu behaupten das die Kriminalität sinken würde, wenn mehr Bürger Waffen hätten, was aber wieder eine Gefühlsbehauptung ist. Die Zusammenhänge sind einfach nicht geklärt, und ich glaube auch nicht das, daß so einfach ist. Aus den UNO Tabellen können wir aber ein klares Ergebnis zeihen, und zwar – große Mengen Waffen führen nicht zu höherer Kriminalität. Da gibt kurz und gut keinen Zusammenhang.

Das einfachste zu vergleichen ist vielleicht Mord, da es ungefähr die gleiche Sache in jedem Land ist. Lasse mich ein paar schnelle Beispiele erzählen. In Europa gibt es zwei Länder, die sich klar von allen anderen unterscheiden, Finnland und Norwegen. Die Anzahl der zivilen Waffen ist dort höher als in jedem anderem europäischen Land.

In Finnland sind es 41 Schußwaffen pro 100 Einwohner, und die Mordrate liegt bei 3,25 pro 100.000 Einwohner. Diese Mordrate kommt mir aber etwas zu hoch vor, alle anderen Statistiken, die ich gesehen habe waren niedriger. Norwegen steht nicht im UNO Rapport, deshalb hab ich die Zahlen vom Canadian Center of Justice.

Auf 100 Norweger kommen 36 Schußwaffen und die Mordrate liegt bei 0,86 / 100.000 Einwohnern.

In Großbritannien kommen 4 Waffen auf je 100 Briten und die Mordrate liegt 1,4 / 100.000 Einwohnern.

In Schweden kommen 25 Waffen je 100 Schweden und die Mordrate liegt bei 1,35 /100.000 Einwohnern.

In Jamaika kommen 0,7 Waffen je 100 Jamaikaner und eine Mordrate von 31,6 / 100.000 Einwohnern.

In Australien kommen 20 Waffen auf 100 Australier und 2,4 Morde /100.000 Einwohnern.

Wie wir sehen – da gibt es keinen Zusammenhang, Warum bestehen sowohl UNO als auch EU darauf?

Erik Braaten, am 9. Juni von Ronny Glöckner mitgeteilt

LM: Beide lügen. Beide verfolgen andere als die öffentlich vorgeschobenen Ziele.

Waffengebrauch 2008

GDP: „Der private Waffenbesitz ist aus polizeilicher Sicht, das haben wir schon öfter gehört, überhaupt nicht das Problem!“

Hallo Lutz!

durch einen Kommentator der Lippischen Zeitung wurden wir auf eine Studie der Universität Bremen aufmerksam gemacht. Die Ergebnisse dieser Studie wurde nach Erfurt in einer von den GRÜNEN initiierten Anhörung des Innenausschusses präsentiert. Die Studie ist von 2008, also aktuell. Die Studie gründet sich im wesentlichen auf zwei Erhebungen. Ich zitiere:

„Als maßgebliche Datensammlungen für diese weiter gehende Betrachtung ist neben dem (öffentlich nicht zugänglichen) „Jahresbericht zur Waffen- und Sprengstoffkriminalität“ auch die jährliche „Polizeiliche Kriminalstatistik“3 (PKS) verfügbar. Dabei ist zu beachten, daß lediglich die erstgenannte Datensammelung aufschlüsselt, ob eine zur Begehung einer Straftat verwendete Waffe aus legalen Besitzverhältnissen stammt, illegal oder erlaubnisfrei ist.“

Für eine differenzierte und damit angemessene Betrachtung ist also der nicht öffentliche „Jahresbericht zur Waffen- und Sprengstoffkriminalität“ ausschlaggebend. Das bemerkenswerte ist nun, daß die bisher nicht öffentlich zugänglichen Zahlen und Erhebungen des Jahresberichts in der Studie, wenn auch nur zusammengefaßt, öffentlich werden! Hier die Kernaussagen :

„Vereinfacht dargestellt wird in ~ doppelt so vielen Fällen mit einer Schußwaffe, ohne hierbei den Typ zu spezifizieren, gedroht als geschossen. Des Weiteren ist zu erwähnen, daß in Relation zur Gesamtmenge erfaßter Straftaten jene, bei denen eine Schußwaffe involviert war, nur einen Anteil von 0,31% ausmacht. Dies entspricht 19 419 Fällen von insgesamt 6.264 723 Straftaten für das Jahr 2000 (vgl. PKS, 2000).Dieser skizzierte Trend ist von den Fallzahlen her seit Mitte der 90-er Jahre rückläufig.

(...)

Unter diesem Gesichtspunkt verschieben sich die bereits genannten 4% Anteil an den Gesamtstraftaten und verlangen einen deutlicheren Blick auf diese Taten, die in öffentlichen Diskussionen auch jene sind, die eine emotionalisierte Debatte anstoßen. Es handelt sich hierbei nach Angaben des BKA zu einem großen Anteil um Taten aus dem psychosozialen Nahraum (...). Hervorzuheben ist, daß bei Raub, Nötigung und räuberischer Erpressung etc. Legalwaffen gar nicht verwendet wurden.

Des Weiteren sagt der Vertreter des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Holger Bernsee, vor dem InnenAusschuß des Bundestages, daß nicht es die Verwahrung und der Umgang mit legal erworbenen Schußwaffen sei, die kriminalpolitisch relevant sind (Bernsee, 2002, S. 21)5. Dieser Aussage schließt sich auch Wolfgang Dicke von der GdP an: „Der private Waffenbesitz ist aus polizeilicher Sicht, das haben wir schon öfter gehört, überhaupt nicht das Problem“ (Dicke, 2002, S. 33). Auch von Seiten der Rechtsmedizin wird der legale Waffenbesitz nicht als ein wesentliches Problem gesehen: „Jäger, Waffensammler oder Sportschützen sind nicht unsere Klientel, sie treten nicht als Täter oder Töter auf“ (Rothschild, 2002, S. 14).

Diese Einschätzung kann durch die erst unlängst veröffentlichten Ergebnisse eigener empirischer Untersuchungen gestützt werden, in denen eine Legalwaffenbesitzer-Stichprobe (Jäger) mit einer Stichprobe ohne Legalwaffenbesitz in Bezug auf eine Vielzahl von relevanten Persönlichkeitsdimensionen (u. a. Depressivität, Lebenszufriedenheit, Aggressivität, Gewissenhaftigkeit, Werteausrichtung) verglichen wurde (vgl. Dobat, Heubrock &; Prinz, 2006b, c). Hierbei zeigte sich, daß die Stichprobe der Legalwaffenbesitzer in psychopathologischer Hinsicht überhaupt nicht (...) auffällig war und in den meisten Persönlichkeitsdimensionen sogar bessere Werte erzielte als die Vergleichsstichprobe (...)“

Diese Ergebnisse sind für uns Legalwaffenbesitzer mehr als gut. Ich verstehe nicht, warum unsere Funktionäre mit dieser Studie unter dem Arm nicht in der Lage sein sollten auch schärfste Angriffe von Kritikern und Waffenrechtsverschärfen zu entschärfen. Hier ist Festigkeit und Unnachgiebigkeit in der Sache, aber auch ein angemessener, nüchterner und sachlicher Ton gefordert. Bitte sprecht die Funktionäre eures Verbandes auf diese Studie an und verteilt sie weiter, damit sie entsprechend handeln können.

Ich verstehe jetzt auch, warum einige Mitglieder des Innenausschusses wie Herr Edathy nach den Vorfällen in Winnenden so nüchtern geblieben sind. Sie kennen und akzeptieren die Ergebnisse dieser Studie.

Auch die massive Empörung der GRÜNEN und der LINKEN sowie ihre Forderungen nach Waffenrechtsverschärfung kann ich jetzt verstehen. Auch sie kennen natürlich die Ergebnisse der Bremer Studie ganz genau. Wir haben es hier nicht mit Anfängern zu tun. Aber sie akzeptieren die Ergebnisse aus weltanschaulichen Gründen nicht.

LM: Das hat Methode!

Stattdessen wird die Studie unter den Tisch gekehrt und der tragische Mehrfachmord von Winnenden ausgeschlachtet und vor den allzu bereiten medialen Karren gespannt. Ich nenne das menschenverachtend.

Beste Grüße, Markus P., Donnerstag, 26. März 2009 13:15

LM: Sehr gut Markus. Danke. Lutz

Waffenmißbrauch 2001 - 2010