Da lauert was Böses

Zuschrift zu : Da lauert etwas Böses!

Sehr geehrte Herr Möller,

als vor ca. 20 Jahren die Bovide Spongiforme Enzephalopathie (BSE) in Europa, vor allem aber in Großbritannien, grassierte und tausende von Rindern geschlachtet und - um einer weiteren Seuchenausbreitung wegen - verbrannt werden mußten (da loderten wochenlang die Scheiterhaufen), haben alle namhaften Virologen und Epidemiologen nicht allein vor deren Übertragbarkeit auf Rinder – die waren die am meisten betroffene Haus – Tierart (in Massentierhaltungen) – gewarnt, sondern durch konkrete Fälle gewarnt, daß diese Seuche, für die es bis heute keine approbierte Heilungsmethode gibt, auch auf alle anderen warmblütigen Tiere einschließlich des Menschen übertragbar sei!

Es wurden nicht allein alle Haustierarten, sondern auch Greifvögel und auch unsere heimischen Schalenwildarten als durch die Seuche bedroht angesehen.

Zunächst bestand der Verdacht der Übertragung durch Verfüttern von tierischem Eiweiß an die Rinder in Massenhaltungen, die dann zu den bekannten Erkrankungssymptomen führten.

Offenbar belegte Fälle der Übertragung durch Greifvögel, die wohl infiziertes Fleisch als Aas aufgenommen hatten, ließ alle Beteiligten in besonderer Weise „aufhorchen!“

Schreckensszenarien aller Art geisterten durch die Medien, ein völliger Preisverfall bei Rindfleisch war die wirtschaftliche Folge, bis schließlich die Seuche zum Erliegen kam, und „damit hatte es sich“! Man ging zum Alltagsgeschäft über, dabei aber m.E. verkennend, daß der akute Seuchenzug zwar beendet war, aber das Bewußtsein um die eigentliche Gefahr geriet ins Hintertreffen.

Erschreckend an dem nun zu beobachtenden Seuchenzug auf dem nordamerikanischen Kontinent, von dem – der Nachricht nach – Wildtiere in hohem Maße betroffen sind, ist der Umstand, daß die offenbar gleiche Seuche nun auf einem anderen Erdteil auftritt! Ich vermute mal – ohne dafür auch nur den Hauch eines Beweises zu haben – daß schon überhöhte (Schalen-)Wildbestände eine ausreichende Grundlage für das Auftreten einer Seuche sind, die bislang auf diesem Kontinent bei Wildarten wohl noch nicht beobachtet wurde.

Die Natur schafft sich immer ein „Ventil“, um Überpopulationen drastisch abzusenken.


Dafür gibt es ja auch in unseren Breiten beredte Beispiele, wie z.B.

• Anfang der 50’er Jahre die Tollwut beim Fuchs, der man mit Giftgas, damals „Gelbkreuz“ (da kamen die Jahre langen mörderischen Kenntnisse der Nazis gerade recht) in die Bauten zu begegnen versuchte, dabei aber i. W. den Dachs weit unter eine bejagdbare Dichte vernichtete, dann

• Ende der 60’er / Anfang der 70’er Jahre die „Kreuzlähme beim Rotwild im Harz“, mit einer drastischen Reduktion der überbordenden Rotwildbestände, dann

• Mitte der 70’er Jahre der erste Seuchenzug der „Europäischen Schweinepest“, und

• In den 80’er Jahren das „Seehundsterben“ an der deutschen, dänischen und niederländischen Nordsee - Küste (schlicht und ergreifend die von den Hunden bekannte Staupe, Überpopulationen nach Jagdverboten = eine besondere Form von s.g. „Schutzbedürftigkeit“ = gewollte Unkenntnis natürlicher Zusammenhänge = Schwachsinn), und

• so weiter bis in die jüngste Zeit mit der „Afrikanischen Schweinepest“!

Meine Schlußfolgerung aus mehr als 50 Jahren aktiver Jagd ist die, daß in unserer, vom Menschen überprägten, „Natur“ nur eine intensive, wenn auch nachhaltige Bejagung aller Wildarten solche Seuchen sehr rasch beendete bzw. vermeiden hilft!

Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil Wolfgang Louen, Dienstag, 12. Februar 2019 14:14

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