Nagl 2012 Namibia

Nagl Nambia 2012

Sehr geehrter Herr Möller!

Ich weiß ja nicht, ob sie sich überhaupt noch mit dem KJG beschäftigen, wahrscheinlich eher nicht! Trotzdem möchte ich nochmals kurz berichten, daß Sie mit allem das Sie über die Fähigkeiten Ihres KJG behauptet haben zu 100% richtig lagen. Wird beim MJG nicht anders sein!

LM: Herr Nagl, Sie und alle Anderen können sich auf mich verlassen.

Schon seit fast drei Stunden birschten wir an diesem wunderbaren, aber kühlen Morgen durch den dichtesten Busch von Hamakari! Teilweise auf allen Vieren, teils tief geduckt! Wir hatten das typische klick-klack des alten Elandbullen deutlich vernommen, waren bis auf 15 Meter an die etwa 30 köpfige Herde herangekommen, doch nur Kühe und Kälber wurden für uns sichtbar. Der alte schlaue Recke hielt sich mit einem jüngeren Bullen die ganze Zeit dahinter und umschlagen konnten wir sie nicht, da der Wind ungünstig wehte! Schlußendlich zogen wir uns zurück! Abraham führte mich von von dem Wild weg und hinaus auf das offene Buschland. Die Tiere zog parallel mit uns, doch der Bulle blieb unsichtbar. Wir hielten uns weiter neben der Herde die langsam von uns wegzog. Endlich nach drei weiteren schwierigen Anläufen, ließ er sich mein Jagdführer zu Boden gleiten und wies mich an hinter ihm Platz zu nehmen. Er deutete auf  Eland seine Schulter und ich legte den Vorderschaft meiner Steyr S 9,3x64 auf seiner Schulter ab. Seinem ausgestrecktem Arm folgend blickte ich in die Ferne. Endlich war der Bulle frei und zog langsam ca. 50 Meter vor der Herde über das noch immer mit Bäumen und Büschen dicht bewachsene Buschland. Aber wie weit war das Rudel von uns weggezogen! Sehr alter Eland! sagte Abraham. Schieß! forderte er mich auf. Der Bulle zog unbeirrt weiter und ließ sich auch nicht durch Abrahams Rufen und Pfeifen zum verhoffen verleiten! Im Türkensitz hinter meine Jagdführer sitzend den rechten Ellenbogen auf meinem Knie abgestützt dachte ich, wahrscheinlich hört er uns gar nicht und weit war mein letzter Gedanke bevor der Schuß durch die Landschaft peitschte! Der Eland quittierte den Schuß ohne die geringste Reaktion, stand einfach nur da, knickte ein, kam wieder hoch machte 15 Schritte und brach zusammen! Abraham sagte mir, daß ich ihn weit hinten getroffen hätte, aber das war mir klar. Der Bulle hatte so schräg von mir weggestanden, daß ich nicht auf´s Blatt schießen konnte.

LM: Falsch, siehe Zielwahl und !

Auf meine angelesenen anatomischen Kenntnisse vertrauend hatte, ich ziemlich weit hinten angehalten und gehofft, das KJG würde so ins Leben gehen. Als wir nach gemessenen 268 Metern bei dem Bullen eintrafen, war er bereits verendet. Abrahm reichte mir einen Bruch, wünschte mir Waidmannsheil und lief dann davon um Hilfe beim Bergen zu holen. Ich blieb alleine, setzte mich, lehnte mich mit dem Rücken an meinem Bullen, genoß die wärmenden Sonnenstrahlen und freute mich des Lebens. Viel zu rasch waren die Helfer zur Stelle und mit einer auf einem Toyota Landcruiser befestigten Motorwinde zogen wir das mächtige Tier auf die Ladefläche. Beim Aufbrechen auf der Farm bestätigte sich was ich schon vermutet hatte. Das 9,3mm KJG hatte den Bullen weit hinter dem Blatt getroffen, war etwa 65 cm durch den Körper gedrungen, hatte die Leber durchschlagen, dabei einige Splitter abgegeben um danach die oberen Gefäße des riesigen Herzens abzurasieren.

LM: Ah, schräg. Dann war das was Anderes. Siehe Diagonalschuß!

Die Menge Schweiß in dem Wildkörper war unglaublich, die Wirkung der Kugel beeindruckend. Die Häuter berichteten mir, die meisten Jäger müßten mehrmals schießen, um so einen Giganten zu fällen.

Sein Gewicht betrug übrigens über 850 Kilogramm. Die Trophäe erreichte mit Leichtigkeit Gold!

Waidmannsheil aus Namibia! Dieter Nagl, Dienstag, 3. April 2012 15:31

Gratuliere zum Elandbullen!

Sehr geehrter Herr Möller, sehr geehrter Herr Nagl!

Zunächst einmal gratuliere ich zu dem starken Elandbullen. Der Schuß war, der Schilderung zufolge, etwas abenteuerlich, was Schießposition und Distanz angeht. Aber es ist ja alles wirklich gut gegangen und Möllers Geschoß konnte zeigen, was es kann. Warum wurde eigentlich nicht vom - sonst immer mitgeführten - Dreibein aus geschossen, das wäre doch leichter gewesen, oder?

Die 9,3x64 ist natürlich eine super Patrone für solche jagdliche Aufgaben, schon gar mit KJG, MJG, ich bin aber sicher, der Eland wäre auch mit unserer guten alten 6,5x54 MS mit der „Wunderkugel“ gefallen. Zwar nicht so schnell, aber gefallen wäre er, denn das Geschoß wäre ganz sicher weit genug ins Leben eingedrungen, um ihm das Licht auszublasen! Wer glaubt, mit der 6,5x54 könne man nur Rehe schießen, der sollte sich einmal ansehen, was schon mit dem 5,6 mm KJG erlegt wurde.

LM: Siehe dazu gern 5,6 mm Beute

Schon die Splitterwucht der 6,5 mm Kugel beträgt ein Vielfaches!

Das mit den „Stummelpatronen“ erzeugte Schußbild fand ich erstaunlich gut. Die Bemerkung, das ginge auch noch besser, ist verfehlt und spiegelt deutlich die 10 mm Schußbild - Hysterie wider. Man darf nämlich nicht vergessen unter welchen Bedingungen die Schüsse abgegeben wurden. Wie Herr Nagl berichtet, hat er etwas improvisiert im Revier auf der Motorhaube aufgelegt, das ist natürlich keine Benchrestauflage! Außerdem hat er ein altes 4-faches Glas mit Zielstachel montiert. Wer glaubt, das unter diesen Umständen besser zu können, soll es bitte vorzeigen! Ich finde das Schußbild jedenfalls nicht zu beanstanden.

Anders als Herr Nagl werde ich meine Sorgenkinder (6,5mm MS-MJG) nicht so weit zurücksetzen, auch deshalb, weil die L6 bei mir noch kürzer wäre. Eine 70,5 mm lange Patrone wäre aber in meinen Augen in jeder Hinsicht suboptimal. Sowohl der gute Geschoßsitz, als auch ein Teil des Volumens würden so verschenkt werden. Das ist nicht im Sinne des Erfinders und würde das Potential der Patrone mindern! Ich werde mir schweren Herzens das Lager beim Mannlicher Schönauer Spezialisten Schoder auf CIP-Maß nachreiben lassen. Auch, weil ich mir dann gleich einen Schoder-Direktabzug einbauen lasse, um den von mir nicht so geliebten deutschen Stecher loszuwerden. Einen Kostenvoranschlag sollte ich demnächst erhalten. Dies kommt für mich allerdings dann nicht in Frage, wenn die Waffe nachbeschossen werden muß.

Für meine Waffen, die für „die beste Patrone“ eingerichtet sind, brauche ich wieder Futter, ich hätte da an 200 Stück MJG 7 mm gedacht.

Ich verbleibe mit freundlichen und weidmännischen Grüßen, L. Vogl, Sonntag, 15. April 2012 16:41

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