Lutz Möller Geschichte

Lutz Möller Geschichte

Über mich

Pfad / Heimat / Munition / Möller

Inhalt Die Gelegenheit | Der Verzicht | Der Wunsch | Die Suche | Die Besinnung | Die Tat | 1. Erbfolge | 2. Erbfolge | 3. Erbfolge | 4. Erbfolge | 5. Erbfolge | Verrat und Trittbrettfahrer | Boutique-Hersteller

Lutz Möller 7,6 mm Geschichte 2002 - 2018

Lutz Möller 7,6 mm Geschichte 2002 - 2018 vom KJG bis zu Kino, Kreuzer, Flitzer mit vier Splittern

Lutz Möller

Lutz Möller 2014 in Australien auf Büffel | Lutz Möller auf Facebook

Die Gelegenheit

Alles fing vor langer Zeit in den neunziger Jahren in Brandenburg mit einem Einser Hirsch an. Ich hatte ihn frei. Er kam in die Erbsen vor meiner Kanzel, an der ich frühen Herbst auf Rehe oder Überläufer saß, war aber im Nebel gar nicht anzusprechen, geschweige denn waidgerecht zu beschießen. Als sich nach Stunden der Spannung und Unsicherheit der Nebel hinreichend lüftete, stand der rote Recke auf dem offenen Acker weit über 200 m frei, aber spitz von vorn zu mir. Damals ganz schlecht.

Der Verzicht

Der üblichen großen Schußentfernungen wegen, hatte ich in meine weittragende Büchse ein schnelles, windschnittiges, weiches Geschoß geladen, daß - wie ich aus vielfältiger Erfahrung im In-und Ausland wußte – keine 8 cm Fleisch durchdrang, weil es sich im Ziel, mangels Härte, vornhmlich selbst zerstörte. Für die übliche Rehe, Frischlinge oder Überläufer, die mein Hauptbeute waren, paßte das zwar gut, aber der Vorderlauf des Geweihten, der auf dem schrägen Weg in die Lungen sicher durchdrungen werden mußte, stellte mit gewiß 0,2 m Fleisch zuzüglich Knochen für die damalige Munition ein unüberwindliches Hindernis dar. Ein Treffer mit dem weichen „Selbstzerleger“ hätte dem Hirsch nur eine ungenügende oberflächliche Verletzung zugefügt. Er wäre mangelhaft verletzt geflohen und später, außer Reichweit einer Nachsuche, an Keimen und Maden erkrankt und elendiglich verendet. Also blieb der Finger gerade.

Der Hirsch hatte allerdings eine Lichtspiegelung von der blanken Linse des Zielfernrohres mitbekommen und verholte vom Acker in den nahegelegenen Wald. Dort, einige Meter im Schutz des Bewuchses, näherte er sich meinem Sitz. Als er meine Fährt witterte, knörte er mich an und verschwand. Ich fühlte mich ausgelacht und bis auf die Knochen bloßgestellt.

Der Wunsch

Das, gelobte ich, solle mir nie wieder geschehen. Also machte ich mich auf die Suche nach einem besseren Geschoß, einem das in einem weit raus reicht, bestimmt wirkt und Wildpret schont. Ich wollte und will jedes Wild von Reh bis Hirsch, von Kirrung bis Wiesenende, einfach, sicher und schonend erlegen – mit nur einem Geschoß.

Die Suche

Die Suche lehnte mich zunächst die drei „D“. Ganz gleich zu welchem Hersteller in Deutschland, Schweden, Finnland ich reiste und selbst vor Ort besuchte, oder noch weiter fort befragte, kam man mir mit boshafter Wiederholung immer mit dem „D“-Satz, nämlich

„Das, was wir hier machen, das haben wir schon immer so gemacht!“

Auf mein Wünsche wurde ebenso boshaft geantwortet „Das, was Sie da wollen, das haben wir nie so gemacht!“

Zuletzt kam dann als „richtige Wohlfühlansage“ vor der Verabschiedung „Da kann ja jeder kommen, der uns sagen will, was wir ändern sollen!“

Die Besinnung

Ich hatte verstanden: Alle waren so zufrieden, nur ich nicht. Manches von ungenügender oder mangelhaft wirkenden Munition krankgeschossenen Wild vermutlich auch nicht. So kam ich also nicht weiter. Aber ich bin ja nicht ein IrgenDeiner aus dem „Drei-D-Universum“, der nie weiter kommt, sondern ein reifer Mann und studierter Physiker dazu, der seine Neugierde, die Welt zu entdecken, nie verloren hat, der Mittel und Wege kennt, der Welt Wissen zu entlocken und damit Neues zu schaffen. Als reifer Mann kennt man seine Möglichkeiten und Grenzen, hat Mut, kann Niederlagen einstecken und verfolgt gefaßte Ziele, solange der Sinn dafür erkannt wird und bleibt, hartnäckig. Man sagt „Ein Mann, ein Wort.“ und meint, man solle sagen, was mein meint, und tun, was man sagt. Wenn es das Gemeinte aber noch gar nicht gibt? Soll es dann hier heißen „Ein Gedanke, ein Geschoß.“

Die gewissen Wechselwirkungen zwischen Geschoß und Ziel erschließen sich dem Kundigen aus Werkstoff- und Zieleigenschaften, der dinglichen Gestalt des Geschosses und den wirkenden Naturgesetzen – so man die denn kennt und in der Lage ist Modelle zu entwickeln, die das Verhalten vorhersagen, das sich mit Versuchsergebnissen meßbar bestätigen oder als falsch erweisen läßt legen läßt. So geht Wissenschaft. Ohne gewisse Ansage, die von Dritten nachprüfbar als richtig oder fehlerhaft festzustellen ist, geht gar nichts. Modelle, Versuche und Ergebnisse nähern sich bei sauberer Arbeit der Wahrheit im Lauf der Zeit immer näher an. Irrtümer und Fehlentwicklungen sind nie auszuschließen, werden auf diese Weise aber sicher erkannt und dann verworfen. 

Der überhaupt keine Einsicht hat und gar kein Modell entwickeln kann, wird nie etwas vorhersagen (können), sondern immer nur zäh im Dunkeln herumstochern und kaum vom Fleck kommen, nur im Nachhinein sagen können, wie sich etwas verhalten hat. Genau so kommt mir die Geschoßentwicklung seit Erfindung des Nitropulvers Ende des 19. (=vorletzten) Jahrhunderts vor. Die in bald 130 Jahren seitdem mehrfach gesteigerte Geschwindigkeit, die die Flugbahnen so angenehm streckt und das Zielen so sehr vereinfacht, verlangt einfach im Ziel nach härteren Geschossen, als zu bummeligen Schwarzpulverzeiten davor. Blei kann seit Nitro nicht mehr mithalten. Blei ist dafür zu weich. Ganz gleich, worin man es einpackt. Kupfer-, Tombak- oder Flußstahlmäntel sind dünne Tüten, die der, durch die höheren Geschwindigkeiten beim Zielaufprall gesteigerte, Staudruck, zerfetzt.

Die Tat

Kupfer war als Führband bei den Artilleriegranaten seit vor dem 1. Weltkrieg schon als Werkstoff bekannt, ist sechsmal fester als Blei und erfüllte somit die erste Anforderung an einen nitroverträglichen Geschoßwerkstoff. Wegen der erhöhten Festigkeit muß allerdings im Verhältnis Werkstoff vom Umfang entfernt werden, damit das Geschoß leicht in die Felder für den Drall und durch den Lauf gleitet. Alte Preßverfahren können das nicht. Deshalb werden Lutz Möller Geschosse mit Führband auf Drehautomaten gedreht. Das Lutz Möller Urgeschoß war einteilig und vorn offen. Der Bug als Hohlspitze splitterte für Wirkung in der Lunge. Das Hecke sorgte als Restbolzen für Tiefenwirkung mit Ausschuß bis ½ m Fleisch oder 0,1 m Knochen.

1. Erbfolge

Gebrauchsmuster DE000020317717U1

Die Aerodynamik zu verbessern, um damit die Reichweite zu steigern deckte dann eine aerodynamische schwarze Kunststoffkappe das Loch der bislang offen Hohlspitze windschnittig zu. Das hochentwickelte Kunststofspritzteil ist für beste Genauigkeit aus fünf Kammern mit annähernd gleichen Wandstärken aufgebaut, um den Wärmeverzug beim Heißspritzen zu mindern.

2. Erbfolge

Gebrauchsmuster DE202010010202U1

Kupfer schmiert beim Schießen mit Nitropulver allerdings stark in den Läufen, was zu unangenehm häufig chemischen Reinigen nötigt, oder bei Säumnis die Genauigkeit beeinträchtigt. Bei den heute möglichen Nitrozielgeschwindigkeiten staucht es gelegentlich im Ziel, weicht damit vom Idealgeschoß mit kaliberstabilen Restbolzen ab. Daher liegt nahe das etwas festere, härter Messing als Geschoßwerkstoff zu untersuchen. Erste Versuchsgeschosse aus Messing mit derselben Gestalt wie die Urgeschosse zeigten aber unregelmäßige Bruchkanten der Hohlspitze, die die unbedingt erforderliche Richtungsstabilität der Geschosse im Wild, störten. Sie waren daher ein Irrtum und eine Fehlentwicklung, die eingestellt wurde.

3. Erbfolge

Erst eine dem Werkstoff Messing angepaßte Hohlspitze, die durch eine Bohrung eingeleitet, und an deren Fuß durch ein Sollbruchrille begrenzt wird, ergibt den bestimmten, verläßlichen Bruch, der die unabdingbare Kante für die Schulterstabilisierung (B. Kneubuehl).

4. Erbfolge

Gebrauchsmuster DE202010010181U1

Bei strömungsgünstiger Verbindung des ersten Führbandes mit dem Geschoßbug schont die vorverlegte Sollbruchrille das Wildpret. Das war erforderlich geworden, da Messingsplitter besser als Kupfersplitter wirken, weil Messing leichter splittert. Die Gesamtmasse kann so gesenkt werden, was die Reichweite wiederum steigert und den Rückstoß mindert.

5. Erbfolge

Dem MJG schlitze ich die Hohlspitze zu einer vierzackigen Krone. Vier Schlitze in der Krone geben vier grobe Splitter! So entstanden Flitzer und Kreuzer, die als Dreifaltigkeit mit dem Kino nah zusammenschießen.

Wünsche, oder wird es eine 6. Erbfolge geben? Lies dazu auch Lebenswerk!

Verrat und Trittbrettfahrer

Im Lauf der Jahre traten immer wieder Leute an mich heran, die mir ihre Zusammenarbeit anboten, aber anscheinend nur Wissen abschöpfen wollten, da die sich dann (weil ich wohl zu viel Vertrauen schenkte, ohne mich genügend gegen Vertrauensbruch abzusichern) wieder von mir trennten um dann selbst unter fremdem Namen sogenannte „eigene“ Entwicklungen vorzustellen, die aber nur „Verschlimmbesserungen“ der 1. und 3. Erbfolge darstellen. Ich spare mir Namen zu nennen, aber der schaut wird finden. Das ist doch alles nur geklaut, sangen die Prinzen vor Jahren.

Boutique-Hersteller

Lutz Möller ist der kleinste, unabhängige, gestalt- und wertschöpfende Munitionshersteller der Welt, der aus eigener Vollkommenheit für seine Munition die wahren Leistung in Zahlen gewährleistet, nicht nur in der Luft, sondern auch im Ziel. Lutz Möller Geschosse (aus randloser hochwildtauglicher Munition) durchdringen bis 300 m Schußentfernung mindestens ½ m Fleisch oder 0,1 m Knochen. Sie reichen weit raus, wirken bestimmt und schonen Wildbret.

Der das nicht nachrechnen kann, mag denken „Lutz Möller wirkt Wunder“. Aber tatsächlich ist das alles nur das Ergebnis von Naturverständnis, Willen und Arbeit – ganz von dieser Welt.

8 mm Flitzer inTeilen

Lutz Möller 8 mm Flitzer

Lutz Möller 8 mm Flitzer mit Restbolzen und vier Splittern | Lies Setztiefe

Flitzer mit vier Kreuzkerben für genau vier Splitter 2015

Eindruck