Sehr geehrter Herr Möller, ich bin seit langer Zeit interessierter Leser Ihrer Internetseite und möchte vielleicht auch etwas zu Ihren Afrikaseiten beitragen. Vorab erstmal zu mir: Ich selbst bin aktiver Sportschütze und recht waffen- und munitionskundig. Ich besitze noch keinen deutschen Jagdschein, bin aber mit der Materie und der Jagdtheorie ein wenig vertraut. Ich brauche Ihnen wohl nicht zu sagen daß die passionierte Jagd viel Zeit und auch Geld benötigt. Über beides Verfüge ich nur sehr begrenzt und das Sportschießen will ich nicht aufgeben. Dieses Jahr im September, Oktober war ich mit einer Gruppe Sportschützen und Jäger in Südafrika zur „Antilopenjagd“. Wir haben die Reise langfristig vorbereitet. Der Chef des ganzen ist ein sehr erfahrener Jäger und war schon etliche Male in Afrika zur Jagd, sowohl in Südafrika als auch in Namibia und Simbabwe. Ebenso sein Sohn, der seit seinem 12. Lebensjahr mit dem Waffenumgang und der Jagd groß wurde. Die restlichen 4 Leute, mich eingeschlossen, sind ambitionierte Sportschützen (Großkaliber) ohne richtige Jagderfahrungen. Wir haben für eine gute Ausrüstung und Bewaffnung gesorgt, und jeder kann mit seiner Waffe umgehen und treffen (auch jagdlich). Erfahrung zeigt, daß man der Waffe und Munition vorher das nötige Augenmerk schenken sollte. Ich habe Ihre Seite erst nach meiner Waffenwahl entdeckt, bin aber mit meiner Entscheidung sehr zufrieden. Ich habe einen Frankonia-Repetierer aus den 80er Jahren (ziviles 98er System) mit neuwertigem Jagdmatchlauf von Lothar – Walther (19 mm Mündungsdurchmesser und 65 cm Länge) in dem von Ihnen nicht sonderlich geschätzten Kaliber .300" Winchester Magnum. Gegenüber der 8x68S ist hier aber die Munitionsversorgung im Ausland kein Problem. Die .300" WM paßt in fast jedes 98er System. Bei der Lage im Magazin stellt der von Ihnen bemängelte Gürtel kein Problem beim Laden und Repetieren dar. Ich habe meinen Deutschen Stecher schon frühzeitig gegen einen Timney-Abzug ersetzt, ebenso wie die Flügelsicherung gegen ein 45° Schlagbolzen-Sicherung von Timney getauscht wurde, um das Händling mit Zielfernrohr zu verbessern (Dakota oder Recknagel-Sicherung sind besser, aber auch recht teuer). Als ZF verwende ich ein NIKON Monarch II 2,5 – 10 x 50 mit Absehen 4 und Leuchtpunkt auf EAW Schwenkmontage. Meine Argumente für dieses Glas waren das nicht vergrößernde Absehen, der große Augenabstand und der für die gebotene Qualität günstige Preis. Der einzige Nachteil ist der etwas kleinere Sichtwinkel, den man aber durch die gewählte Vergrößerung ausgleichen kann. Zum Thema Munition muß ich sagen, mein Schützenkamerad und Ich bestellten bei Herrn Liebig im Vorfeld fertige KJG-Munition bestellt und in erhielten unterschiedlichen Ladungen zur Prüfung. Die begannen auf unserem Schießstand recht gut, doch die dritte Ladung zeigte sich als üble Überladung, so daß ich meine Waffe mit dem Gummihammer aufschlagen mußte, damit der 98er Auszieher den, um über 0,15 mm geweiteten Hülsenboden abhebeln konnte. Das ist wieder ein gutes Argument für den 98er. Bilder der Hülse mit wieder eingesetztem Zündhütchen anbei:
Geweitet .300" WM Hülse
Danach nahm ich von der Munition erst einmal Abstand. Derartige Schwierigkeiten wollte ich in Afrika nicht wagen. Im November mache ich endlich meinen Wiederladelehrgang und dann prüfe ich auch das Lutz Möller KJG mit eigener Ladung. Somit blieb ich bei der PMP - Pro Amm 11,66 g aus Südafrika. Ein gutes Doppelkerngeschoß das nicht enttäuschte. Es ist härter als RWS DK und TIG und mit der PMP Softpoint hat man ohne Änderung der Trefferlage eine preiswerte Trainingsmunition oder für schwächeres Wild (effektiv auf Reh- und Dammwild getestet).
LM: Lies Einschießen!
Von unseren Waffen bauten 3 auf dem 98er System auf, meine Waffe, eine Vector in .375" H&H und die Luger – Afrika in .375" H&H unseres Chefs. Die beiden anderen Gewehre waren eine Remington 700 in .300" WM und eine Blaser SR 850 in 7 mm Remington Magnum. Alle Waffen und Schützen haben sich bewährt, nur die NORMA Vulkan Geschosse in 7 mm Remington Magnum waren zu weich und zeigten auf große Tiere (Streifengnu) schlechte Wirkung. Sie wurde auch gegen PMP – Pro Amm Munition getauscht und seit dem bewährte sich die Waffe, selbst auf 2 große Zebras, die nach kurzer Flucht lagen. Alle 3 Magnumkaliber erfüllten ihre Aufgabe danach sehr gut und auch das Schießen dieser Patronen im T-Shirt stellte in jagdlichen Situationen kein Problem dar, auch nicht für unsere Dame mit ihrer .375" H&H. Wir haben mehr oder weniger ausgiebig geübt, um unsere Waffen zu beherrschen, nicht nur im schießen auf stehende Scheiben. Außer dem schon angesprochenen Schwierigkeiten mit der zu weichen 7 mm Norma Vulcan wurden daher alle Stücke sauber und waidgerecht gestreckt. Trotzdem habe ich weiter großes Interesse an Ihrem Lutz Möller KJG. Es gab nämlich Einsätze denen die Bleibatzen nicht gewachsen waren. Der Großteil der Jagd fand in Dickbusch-Revieren statt und ich war selbst Zeuge wie zwei kleine Äste den Jagderfolg vereiteln können. Hierzu will ich eine kurze Jagdgeschichte zum Besten geben. Ein paar Fotos schicke ich mit, bei Interesse auch mehr und auch noch ein paar Jagdgeschichten.
Warzenschweine am Wasserloch
Zwei Hartebeester
Ein Großteil der Jagd fand aufgesessen vom Wagen aus statt (Pirellipirsch), so auch bei dieser Geschichte. Ich saß zusammen mit der Frau meines Schützenkameraden und einem Berufsjäger , auf der Suche nach Impalaantilopen auf einem Kleinlaster mit Pritsche. Auf unserer Jagdfarm waren die Impala scheinbar großen Jagddruck ausgesetzt, so daß sie schon beim Nahen eines Fahrzeugs bei ungünstigem Wind auf 200 Meter und mehr eilig absprangen.
LM: Wenn die Antilopen nur bei ungünstigem Wind absprangen, könnte das ja vielleicht auch an Ihre menschlichen Witterung gelegen haben, oder?
Busch
Die Fußpirsch war in dem Dickbusch auch selten von Erfolg gekrönt. Also fuhren wir auf der Suche nach Impala durch das Revier. Endlich war es soweit, wir hatten geschafft uns einer Gruppe Impala bei günstigem Wind, unweit der Pad zu nähern. Ich gab der Dame den Vortritt. Sie legte auf einen Impalabock auf ~ 80 Meter im lichtem Gehölz an und ließ ruhig fliegen. Doch der Bock verhoffte nur kurz und sprang dann ohne zu zeichnen ab. Trotzdem saß Schützin und Berufsjäger ab und gingen zum Anschuß. Dort war aber keinerlei Schweiß oder andere Pirschzeichen zu finden. Danach saß ich ebenfalls ab und suchte auf der vermeintlichen Schußbahn das umstehende Gehölz ab. Siehe da, ich hatte Erfolg: Das .375"er RWS-KS Geschoß hatte 2 kleine Äste abgeschossen und dadurch wahrscheinlich den Bock verfehlt. Aus dem bisher gelesenen glaube ich, ich die Sache im Busch wäre mit dem Lutz Möller KJG befriedigender verlaufen, denn das ohnehin sehr weiche KS war dieser Lage einfach nicht gewachsen. Ich zog aus dieser Erfahrung meine Lehre, die heißt, wenn ich eine Geschoßbahn mit Hindernissen vor dem Stück habe, bleibt der Finger gerade.
Wenn dieses Verhalten auch nicht von den Jägern uneingeschränkt geteilt wurde, denke ich daß es richtig war. Somit blieben mir Mißerfolge und angebleites Wild erspart. Mit freundlichen Grüßen, Ralf Salzmann, 18. Oktober 2006
Rechts im Bild: 8 mm KJG 2003 aus 8 x 68S nach Kiefernholzbeschuß. Holz öffnet mein KJG kaum. Man kann also bedenkenlos auch durch Holz kurz vor dem eigentlichen Ziel schießen (Zweig, Brett, Baum). Lies Hindernisse und Zweige.
Wenn das Hindernis nah ist, aber die angepeilte Beute fern steht, müssen Sie so handeln, weil sich selbst eine kleine Ablenkung über die Strecke vergrößert und damit einen sichern Treffer mehr gewährt. Wenn andernfalls aber umgekehrt das Wild nur knapp hinter einem Hindernis steht, ganz gleich ob nah oder fern, also z. B. hinter einem Busch und Sie seine Lage zweifelsfrei erkennen können um sicher zu zielen, dann holen Sie sich mit dem Lutz Möller KJG ihre Beute ohne wenn und aber. das ist ja das Schön. Das Lutz Möller KJG spricht bauartbedingt nur auf flüssige Ziele an, die nicht verdichtet werden könne. Lufthaltige Ziele (Holz) sprengen die Hohlspitze nicht.
Sehr geehrter Herr Möller, vielen Dank für die Veröffentlichung meiner Einführung unserer Jagd in Südafrika. Seitdem ist einiges passiert, ich habe meinen Wiederladelehrgang erfolgreich absolviert und meine deutsche Jagdausbildung ist so gut wie beschlossen. Ich lerne schon kräftig Jagdtheorie und nutze jede Gelegenheit mit einem erfahrenen Jäger ins Revier zu fahren um praktische Erfahrungen zu sammeln. Das aber nicht erst seit heute, da ich familiär keinen Bezug zur Jagd hatte kommt mein Einstieg recht spät aber mit ernsthaften Ambitionen. Aber nun zum eigentlichen Thema, meine Jagderlebnisse in Südafrika. Nach dem üblichen langwierigen Flug und dem Transfer zu unserer Jagdfarm in der Nordprovinz im Thambazimbi Gebiet, gab es ein kurzes Mittagessen und dann ging es sofort zum Waffen anschießen. Vom Jagd-Pick Up wurde auf 100 Meter der Treffersitz getestet. 5 cm hoch und 1,5 cm rechts, perfekt ich war bereit für die Jagd. Die selbe Prozedur absolvierten auch die andern 5 Leute unter dem kontrollierenden Blick unserer 3 einheimischen Berufsjäger. Alle Schützen und Waffen haben diesen ersten Test bestanden. Obwohl wir alle unsere Waffen ohne Zf. Transportiert hatten, haben sie nach aufsetzen der Zf’s keinerlei Schußabweichungen gezeigt. Ein Lob an EAW, Recknagel und die Leupold QR Montage. Danach fuhr ich um ~ 16 Uhr zum Ansitzen auf Warzenschwein, am Feldrand auf einer Kanzel, fast wie in Deutschland. Ich muß dazu sagen, wir hatten auf unserer Farm 14 offene Kanzeln, die wir auch nutzten, leider mit wenig Jagderfolg aber bemerkenswerten Fotos. Außer einer großen, 18 Tiere starken Paviangruppe, habe ich an diesem Nachmittag nichts Jagdbares gesehen. Am nächsten Morgen war um 5 Uhr wecken. Wir fuhren nämlich auf eine andere Farm ~ 100 Kilometer entfernt, mit 3 Wagen und der ganzen Truppe. Als wir dort ankamen sahen wir schon ein großes weites Grasland,
in dem es nur eine umzäunte Feuerstelle mit Tischen und Stühlen, sowie Sanitäreneinrichtungen mit Wasseranschluß gab. Also war die Mittagspause gesichert. Sofort wurden wir 4 Schützen auf 2 Fahrzeuge verteilt und ab ging es in getrennte Richtungen. Ich muß dazu erwähnen, unsere Berufsjäger (BJ) konnten nur Englisch und Afrikaans, was die Verständigung etwas erschwerte.
Streifengnue
Schon auf große Entfernung von über einem Kilometer war eine Herde Streifengnue, der wir uns langsam und unter Beachtung des Windes näherten, zu erkennen. Während der Anfahrt haben wir vereinbart wer schießt und wie die zu beschießenden Stücke zugewiesen werden. So es war soweit wir hatten uns bis auf 180 Meter der Herde genähert, der Berufsjäger sagte nur leise „Number four“, ich war drauf, doch hinter ihm kreuzte ein zweites Stück die Schußbahn, also war Ruhe zu bewahren und immer schön drauf zu bleiben bis er frei stünde. Schuß! Das Stück zeichnete deutlich und sackte mit den Vorderläufen weg, doch genauso schnell war es wieder auf den Beinen. Der BJ rief „load“. Klar ich hatte wie vorher geübt gleich wieder nachgeladen. Mein Gnu sprang nur kurz in entgegengesetzte Richtung ab, der BJ rief „shoot“, doch ich war zwar wieder mit dem Absehen drauf, aber mein beschossenes Stück war extrem langsam und was nutzt ein Schuß von hinten längs durch das Tier.
LM: Mit dem Lutz Möller KJG ist das einsichere Fangschuß, siehe Texan Heartshot!
Unbedeutend später auf ~ 250 Meter drehte sich das Stück wieder zu mir und erhielt einen erlösenden Trägerschuß, der es endgültig fällte. Mir fiel ein Stein vom Herzen, meinem BJ wohl ebenso. Runter vom Wagen, Waffe geladen und gesichert und mit dem BJ zum Stück, man weis ja nie. Das prächtige Tier war aber mausetot. Der erste Schuß saß schon fast perfekt, ich hatte wie bei Ihnen gelernt, über dem Vorderlauf hoch angehalten und wohl auf Grund der Bewegung des Stücks eine Hand breit dahinter getroffen. Sauberer doppelt kalibergroßer Ausschuß. Der auf 250 Meter angetragene Nachschuß hat die Halswirbelsäule zerstört. Die .300" Winchester Magnum und die PMP Pro Amm haben sich in dieser Lage bestens bewährt.
Nach dem ersten PMP Pro AMM Treffer zunächst geflüchtetes aber dennoch mit einem 2. Schuß gefangenes Gnu
Eine kurze Einschätzung zum Schießen vom Fahrzeug aus. Da das Schießen vom Fahrzeug aus in Deutschland verboten ist, wird es von vielen Jägern auch für Afrikajagden verpönt. Im Großen und Ganzen ist das Fahrzeug in Afrika nichts weiter als ein mobiler Ansitz, mit dem man so nah wie möglich an das zu bejagende Wild heran fährt. Von den üblichen Jagdwagen in Südafrika ist es auch möglich, auf große Entfernungen einen sauberen waidgerechten Schuß anzutragen. Besser so, als unsicher vom klapprigen Zweibein auf ein vom Gras oder anderen Bewuchs halb verdecktes Stück zu schießen.
Eins muß man sagen, Jagd in Südafrika ist häufig etwas unkultivierter als das was ich über Namibia gehört und gelesen habe. Hier ist es auch stärker auf Amerikaner, einheimische Sonntagsjäger und andere „Kulturvölker“ ausgerichtet.
Daher, bei diesem Jagdausflug schoß ich noch auf ~ 230 Meter einen Bleßbock, handbreit hinter dem Vorderlauf aber etwas tief, Herzschuß, 30 Meter Flucht. Das schlimme daran war, die anderen drei Schützen hatten die selbe Strecke gemacht. Ein stattlicher Berg Fleisch.Ich will unserem Veranstalter zu gute halten daß es bei 6 Leuten nicht einfach ist, jedem seine Wunschabschüsse zu gewährleisten. Hiermit hatten die ersten 4 „Greenhorns“ erst einmal die Hälfte der gebuchten Stücke erlegt. Ab diesem Tag wurde es schwieriger. Auf der Wunschliste ganz oben standen Impala und Warzenschwein. Auf unserer Farm war die Impalajagd extrem schwierig, da die Tiere immer Teil des Standardjagdpakets sind, waren sie einem sehr Höhen Jagddruck ausgesetzt. Vom Auto war die Jagd nahezu ausgeschlossen, bis auf die in Teil 1 geschilderte Situation. Zu Fuß war es großen Teils wegen des dichten Bewuchses und den Dornenbüschen kaum möglich einer ziehenden Impalagruppe zu folgen oder ihnen den Weg abzuschneiden. Wir haben es versucht und selbst erfahrene Jäger hatten dort auf Impala keinen Erfolg. Ansitzen am Wasserloch war auch so eine Sache, da sich das Wild die Farm noch mit etlichen Rindern Teilen mußte, hatten wir 8 Wasserstellen. Wo soll man nun ansitzen. Wasserböcke, Bleßböcke und Hartebeester hatten Fluchtdistanzen von 50 Metern, aber die waren wegen Ihres Preises in Südafrika außer Reichweite oder schon erlegt. Auch Kudu und Zebra waren nicht meine Preisklasse.
Somit fuhren wir wieder zu einer anderen Jagdfarm. Nach stundenlangem erfolglosen „driven“ (Autopirsch) und mehreren glücklosen Wildverfolgungen zu Fuß, fuhren wir eine Hochspannungsschneise entlang. Man sah auch öfters Wild, aber nicht das wir wollten. So eine Schneise ist aber ideales Steinbockgelände. Da ich sie schon öfters sah, aber nie in Schußentfernung, zu klein oder weiblich, kannte ich einige Verhaltensmuster. Wie erhofft kreuzte auch eins dieser kleinen flinken Tiere unseren Weg. Also Waffe hoch, entsichern und rüber in Laufrichtung, mein BJ hatte sofort gespurt und versuchte das Stück anzusprechen, ob die Trophäe auch lohnt. Ich habe mich eisern an die Regel gehalten, erst wenn der BJ grünes Licht gibt wird auch geschossen. Wie erwartet verhoffte der Steinbock, ich war das letzte Stück mit der Waffe mitgezogen und hatte das kleine Tier voll im Glas. Ich habe mir noch den Luxus geleistet die Vergrößerung von 6 auf 10fach hoch zu ziehen um einen sauberen Schuß anzutragen. Das „very good“ vom BJ kam und ich lies fliegen.
PMP Pro Amm Steinbock mit großem Einschuß Die gemessene Entfernung waren 168 Meter und ich hatte das Stück sauber Hochblatt, über den Vorderläufen getroffen. Es lag sofort im Knall.
Wie dem Bild zu entnehmen ist hat das Steinböckchen einen extrem großen Einschuß, daher denke ich das Gras oder kleine Äste vor dem Stück mein Pro Amm-Geschoß gespalten oder zu mindest zum deformieren veranlaßt haben.
Endlich wieder ein Erfolg und ich denke auch ein passabler Schuß bei der Entfernung. Impala und Warzenschwein waren aber immer noch offen. Nächsten Morgen ging es wieder früh raus, 80 Kilometer fahrt um am nächsten Wasserloch zu warten. Wir hatten Abends das Jagdglück des Vortags begossen und mein BJ und ich waren nicht in bester Verfassung, zumindest müde. Wir saßen hinter einem Busch und schauten in Richtung Wasserloch. Nach einer Stunde war richtig was los. Ein Oryxbulle gab uns für fast eine Stunde die Ehre seiner Anwesenheit, etliche Vögel, Affen und auch eine Giraffe ging in ~ 140 Meter Entfernung, langsam friedlich an den Bäumen äsend an uns vorbei.
Doch wo bleiben die Warzenschweine? So ein Mist der Wind hatte wie so oft hier gedreht und wehte von hinten über das Wasserloch. Nichts destotrotz, kamen die Schweine jetzt von der Seite. Meine Lage ermöglichte mir nur ein äußerst geringes Schußfeld, doch ich prüfte gleich bei Einnehmen der Stellung die möglichen Schüsse. Endlich von rechts zog ein brauchbarer Keiler zum Wasserloch um zu trinken. Langsam stand ich auf und suchte durch das dichte Gebüsche eine Schußposition. Die Schußhaltung war zwar unbequem, aber gab mir wenigstens die Möglichkeit mich mit dem, den Vorderschaft haltenden Arm, an einem Baum abzustützen. Das gibt doch freihändig stehend eine gewisse Ruhe. Ich konnte somit auf 80 Meter einen sauber Schuß, Hochblatt antragen und das Stück fiel im Knall. Ich lief mit dem BJ sofort zum Stück, das auf der Seite liegend noch einige Sekunden schlegelte bis es endgültig verendete. Ich hatte auch hier die Wirbelsäule durch Geschoßsplitter angekrellt und somit das Stück an denAnschuß gebannt.
Warzenkeiler
Es ist keine Supertrophäe, aber ich war zufrieden mit diesem Jagdtag. Danach kamen noch etliche Schweine doch alle kleiner als mein Abschuß. Meine anderen Kameraden hatten weniger Glück.
So jetzt blieb immer noch der Impala. Die nächsten zwei Tage waren durch Stunden langes „Driven“ und ausgiebige Fußmärsche gekennzeichnet, doch es war nichts zu machen. Ich hätte etliche Bleßböcke, Hartebeester, Wasserböcke und auch ein super Kudu schießen können, doch mein finanzieller Rahmen war begrenzt (auch durch Vernunft). Ein größeres Schwein oder ein guten Kronenducker hätte ich noch mitgenommen, doch Vorrangt hatte der Impala. Endlich am neunten Jagdtag wurde mein BJ von einem seiner Kollegen angerufen. Er war mit zwei meiner Kameraden auf einer Nachbarfarm und hier gab es ausreichend Impala. Also los, ich war für jede Chance dankbar. Wir trafen die anderen beim Brunch an der dort üblichen offenen Feuerstelle und stärkten uns kurz. Dann mit meinem BJ und dem Farmbesitzer raus ins Revier. Schon nach kurzer Zeit sahen wir Impala, aber zu schießen war es nicht optimal. Doch schon nach kurzer Zeit bot sich die nächste Gelegenheit. Eine Schar Impala zog ruhig vor uns über eine Schneise. Sie sicherten zwar in unsere Richtung zogen aber ruhig weiter. Die Weiber gingen wie immer voran, also mußte ich nur ruhig im Voranschlag warten, den irgendwann käme der Bock am Ende, hoffte ich. Da war er, noch vom Dickbusch gedeckt aber auch der muß über die Schneise. Ich hatte ganze 4 Meter Schneise für einen sauberen Schuß auf nur 80 Meter Entfernung und die nutzte ich. Der Schuß fiel. Der Bock zeichnete deutlich und setzte zur Flucht in die Gegenrichtung an. Nach knapp 40 Metern fiel er um und verendete. Ich hatte Ihn, da die Impala schräg zu uns zogen, knapp vor dem linken Hinterlauf erwischt und rechts bis auf Höhe der vierten Rippe durchschossen. Leber und Lunge waren geschädigt (Leberknotenschuß) und seine Decke war heil geblieben. Das war zwar keine Höhe Jagdkunst, aber ich mußte zufrieden sein.
Impala
Das waren meine Jagderlebnisse in Südafrika. Ich habe viel gelernt, besonders über das Verhalten von Antilopen. Auch die computerverdorbenen Augen hatten wieder zu sehen gelernt, die wohl wichtigste Voraussetzung um Wild frühzeitig zu erkennen und anzusprechen. Die Bedingungen unterscheiden sich teilweise erheblich von denen in Deutschland. Es war eine bleibende Erfahrung und ein weiterer Schritt für die Begeisterung zur Jagd. Ein nächstes Mal gibt es bestimmt, dann vielleicht auch etwas jagdlich anspruchsvoller in Namibia. Nächstes Jahr steht die Jagdausbildung im Vordergrund, damit ist Urlaub und Finanzbudget gebunden.
Meine Waffe, Frankonia System 98, mit 65 cm Lothar Walther Jagdmatchlauf (19 mm Ø Mündung), Timneyabzug, 45° Flügelsicherung und ZF Nikon Monarch II 2,5-10 x 50 LS bewährt sich hervorragend. Mit Länge und Gewicht kommt man bei Verwendung eines breiten Gewehrriemens gut zurecht. Bei der Pirsch, besonders im Dickbusch sollte man auf den Riemen sogar verzichten. Es soll schnell und leise gehen, also trägt man das gesicherte Gewehr vor dem Körper und beim Rückmarsch entspannt über der Schulter, wie Soldatengenerationen vor uns. Bei mir wird das begünstigt durch Schnellwechselriemenösen. Als Doppelglas hatte ich ein Steiner 8 x 30, das reicht, doch für die teilweise großen Entfernungen ist 10 x 30 oder 10 x 25 die bessere Wahl, aber keinen Billigschrott, denn der verursacht Kopfschmerzen. Lichttransmission ist kein Thema, das deutsche 8 x 56 ist dort unnötig. Ein Entfernungsmesser ist eine gute Sache, doch als Schütze fehlt Dir die Zeit ihn zu nutzen. Etliche meiner Entfernungsangaben habe ich nachher vermessen. Auch bilden Gras und Buschwerk eine riesige Fehlerquelle und verunsichern mehr. Am besten ist wirklich der Entfernungsmesser im ZF, dort messe ich nur wo ich auch hin schießen will (kostet ein bißchen). Auch mein ZF mit nicht vergrößerndem Absehen hat sich bewährt, unterwegs mit 6-facher Vergrößerung, für größeres Sichtfeld und wenn es die Zeit erlaubt, kann man immer noch hochdrehen. Für flüchtiges Schießen, z.B. Warzenschwein erlaubt die 2,5-fache Vergrößerung, daß man genug Sichtfeld hat. Der Leuchtpunkt ist flüchtig ganz brauchbar. Eine gute offene Fluchtvisierung für meine Büchse ist geplant. So Herr Möller,
eines ist auf alle Fälle sicher. Wenn ich nochmal in Afrika jagen werden, dann mit Lutz Möller KJG. Ich kann über meine .300" Win. Mag. mit PMP-ProAmm Geschoß nicht meckern. Sie hat sich als ausreichend hart und bis 250 Meter ausreichend treffsicher erwiesen, sie ist besser als ihr Ruf in Deutschland. Meine Schußberichte ähneln denen des Lutz Möller KJG, ich habe aber auch immer so geschossen das keine großen Knochen im Weg waren und somit das Geschoß in dieser Hinsicht nicht gefordert. Ihr Lutz Möller KJG gibt mir aber die Sicherheit auch einen gewagteren Schuß anzutragen oder auf Grund der viel besseren Ballistik weiter zu schießen und auf Grund der Höhen Fertigungspräzision auch zu treffen. Die PMP Werksmunition hat aus meiner Waffen auf 300 Meter eine Streuung von über 12 cm bei aufgelegtem Schießen. Das wird bei der Jagd schon kritisch. Also werden Sie zwecks Geschoßbestellung bald von mir hören.
Dieser Jagdurlaub in Afrika hat eins wieder bewiesen, gute erfolgreiche Schießübung konnte auch mangelnde jagdliche Erfahrung zum Teil ausgleichen. Wenn man sich seines Schießvermögens, seiner Waffe und Munition sicher ist und ohne Schußangst gestärkt durch dieses Selbstbewußtsein auf die Jagd geht, hat man schon ein großes Haben auf seiner Seite. Behält man dann die Nerven und läßt, obwohl der BJ meint „schieß doch“ in Lagen in denen man sich nicht 100% sicher ist, den Finger gerade, bleiben einem auch Mißerfolge erspart. Die fressen nämlich langsam das nötige Selbstvertrauen auf und führen zur Unsicherheit und Mucken. (Ich kenne das) Die Auswertung aller 6 Leute zeigte auch hier, daß das Niveau auf dem Schießstand reproduzierbar war, unsere Truppe sind glücklicherweise gute bis sehr gute Schützen und nur deshalb hatten wir auch gute Jagderfolge. Eins steht aber außer Zweifel, jagdliche Erfahrung in zeitkritischen Lagen und Schüsse in der Bewegung, sind durch Fähigkeiten im statischen Schießen nicht zu kompensieren. Erfahrene Flintenschützen sind hier klar im Vorteil. Training in Trap- oder Skeetschießen ist auch für jede Form der Bewegungsjagd oder den schnellen Schuß auf fliehendes Wild eine hervorragende Grundlage. Dieses können fehlt mir und den meisten meiner Kameraden, zu mindest mit der gewünschten Perfektion. Zum Thema Kaliber: Wir führten alle Waffen von 7 mm Remington Magnum bis .375" H&H und alle Schüsse wurden in sommerlicher Kleidung abgegeben. Der Rückstoß existiert bei der Jagd, außer man kommt zu dicht an sein Zielfernrohr, nicht mehr. Doch das sollte man am Tunnelefekt bemerken und den Abstand sofort berichtigen. Bei der erforderlichen Übung sieht das anders aus, doch hier ist ein Schulterpolster keine Schande und viel besser als aus Schußangst zu mucken. Ich denke das ist genug. Wir haben viel erlebt und gelernt. Ich hoffe ich kann auch anderen etwas von meiner Erkenntnis weiter geben. Mit freundlichem Gruß, Ralf Salzmann, November 2006
ProAmm Rothirschkammer Steckschuß
Das Bild zeigt ein .300" WM ProAmm-Geschoß, das aus der Rückseite eines auf die Kammer beschossenen 150 kg Rothirsch unter der Decke steckte.
PMP Pro Amm Schwierigkeiten: Ich habe mal die PMP ProAmm Kal. 7x64 9,72 g gekauft. Nach einem sehr ereignisreichen Wochenende muß ich jedoch feststellen, daß diese Patrone auf Schwarzwild scheinbar ungeeignet ist. Am Freitagabend ging ein Frschling von 15 kg noch 30 m mit sauberen Blattschuß. Am Samstagmorgen wurde ein 60 kg Keiler mit Blattschuß gestreckt, in dem noch das halbe Geschoß war. Am Nachmittag dann konnte ebenfalls ein 58 kg Keiler erlegt werden, allerdings lagen beide Schüsse die ich abgab etwas hinten und der Keiler zeichnete überhaupt nicht und wurde kurz darauf erst durch einen Fangschuß erlegt, welcher aber nicht nötig war. Am Abend dann streckte ich noch einen recht guten 99 kg Keiler auf knapp 100 m, welcher aber bei einem guten Blattschuß keinen Ausschuß hatte. Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit dieser Patrone gemacht, denn solche Schwierigkeiten gibt es bei mir mit den verwendeten Geschossen von Norma nicht. In diesem Sinne, shampy, Alter Hase, Mitglied # 4580, erstellt 02. August 2005 12:26 Quelle: WuH-Forum, Hervorhebungen LM
Tag Herr Salzmann,
Danke für Ihren Bericht. Zu dem PMP Pro Amm Geschoß wäre einiges zu bemerken.
Der SteinbockEinschuß zeigt wie weich (zu weich) das ProAmm-Geschoß vorn ist. Deshalb gibt es solch großen Einschuß. Weiche Bleigeschosse sind so.
Das getroffene aber flüchtende Gnu nicht mit dem PMP ProAmm-Geschoß von hinten zu beschießen war richtig, da der weiche Breitling keine hinreichende Tiefenwirkung bietet, wie ja schon der RothirschkammerSteckschuß zeigt. Ich bitte Sie mir die Massen des Geschosse vor und nach dem Steckschuß, sowie den Durchmesser der Krempe mitzuteilen. Die .300" WM KJG Ladung bietet in 150 m Entfernung 80 cm Tiefenwirkung. Damit hätten Sie das Gnu von hinten fangen können.
Vor Gras und Buch fürchteten Sie sich mit dem PMP ProAMM-Geschoß zurecht, weil jedes Hindernis das weiche Blei verbiegt. Das Lutz Möller KJG hingegen benötigt Flüssigkeit, um zu splittern. Damit können Sie bedenkenlos und erfolgreich Hindernisse vor dem eigentlichen Ziel durchdringen, ohne die Zielwirkung zu verändern.
Die mäßigen Flugeigenschaften des PMP Pro Amm hatten Sie ja schon angesprochen. Da gibt es bessere Flugbahnen.
Waidmannsheil, Lutz Möller
Afrika