Kudufärse

Lutz Möller mit 2005er KJG in Afrika

Kudufärse

Eidechse | Neuer Haltepunkt | Kudufärse | Wundwirkung | Schußwürdigung

Eidechse

Am nächsten morgen sitzt eine verkühlte Eidechse bewegungslos auf der Dusche. Ich nehme sie runter. Dabei krabbelt sie gerademal aufmeinen Daumen. Den Fang zeige ich stolz dem Bauern. auf dem Weg durch die Küche weichen die beiden Hererofrauen bei dem Anblick ängstlich zurück. Sie glaube, Echsen töten dich! Anschließend setze ich die Eidechse draußen in der Hoffnung auf einen Blumentopf, sie möge sich erwärmen und im Dickicht verschwinden, bevor ein Vogel sie hole. Die wollen aber auch leben. Einer wird sich also bestimmt freuen, aber wer, weiß Gott!

Verkühlte Eidechse aus der Dusche auf dem Daumen

Freigesetze Eidechse in der Morgensonne auf Sukkulente

Neuer Haltepunkt

Vor der Ausfahrt erläutert mir der Bauer, ich solle für geringe Zerstörungen Kudu hinters Blatt auf die Lunge schießen, die härteren Oryxe jedoch in die Wirbelsäule, an der Stelle, an der das Filet am kleinsten ist und in denHals übergeht.

Nach dem Frühstück fahren wir wieder die übliche Runde an den Tränken und Futterstellen für die Rinder vorbei. C. sieht Oryx, sagt laut mit menschlicher Stimme Oryx!“. Der Gemsbock steht 250 m dwars im Busch. Wir halten. Das Gewehr auflegen kann ich in der Lage nicht so gut. Über die Zauderei springt der Bock ab.

Beim Anfahren einer Wassertränke erblicken wir einen Kudu auf 200 m. Wir halten. Ich klopfe K., um das Kissen, auf dem Sie steht, zum Auflegen zubekommen. Sie versteht gar nichts. Über die Zauderei geht der Kudu langsam ab, außer Sicht. Mist! Ich sitze ab, verhole ~ 30 zu einem Termitenhügel. Als ich wegen Dornen nur verzögert hinter dem hervorkomme ist der Kusu schon weg. Er hatte unter einem Weißrindenbau, im Schatten ein Schön sandige Fläche: Seine Wohnung!

C. meldet später noch weiter Tiere. Wir gehen „die Tiere“ an. Nix, zurück, aufgesessen!

Kudufärse

Straße, anderen Ortes

Wir fahren aus dem Busch quer an die Straßentränke heran. Auf der gegenüberliegenden Seite an einer leichten Erhöhung stehen 8 - 10 Kudue. Ich klopfe wortlos aufs Wagendach, um dem Fahre anzuzeigen er möge halten. Er versteht. Er hält ohne Worte an. Ich setze mich rechts auf den Radkasten, lege auf dem Kabinedach auf. Hier steht nur ein ♀ Kudu günstig breit. Die soll es werden. Die Bedingungen können nicht besser sein, obwohl Eile geboten ist. Kein 5 Sekundeden, nachdem der Wagen hielt, lasse ich auf ~ 100 m auf den besagten neuen Haltepunkt fliegen. Das Tier zeichnet. Alle springen nach rechts ab, nur das Getroffen nach links hinten, strauchelt bald und fällt binnen weniger Gänge, verschwindet im niederen Busch. Wir fahren an der Rindertränke vorbei durch zwei Gater und die Straße die 100 m bis ran, sehen die Färse liegen.

Kudufärse mit deutlich schweißendem Ausschuß

Anschuß

Die Küdufärse stand bei dem grünen Baum rechts vom Strommast. Wir standen jenseits der Straße hinter dem rechteckigen Gatter in der Nähe der grünen Bäume in der Mitte im Hintergrund.

Weitwinkelaufnahme: die Färse kam vom rechten Baum bis zum Wagen vielleicht 10 m weit

Einschuß, von wegen hinter dem Blatt: glatter Blattschuß

Der Treffer lag doch nicht hinter dem Blatt, sondern genau auf dem Blatt. Der Einschuß ist deutlich. Der Ausschuß ist nicht zu groß und schweißte Schön. Die Fluchtestrecke betrug 10 m. Oben auf der Weitwinkelaufnahme mag das weiter erscheinen, das liegt aber nicht an dem Kudu, sondern an der gewählten, kurzen Objektivbrennweite. Ja mein Gott, sagt der Bauer, wer das nicht nachsuchen könne, solle sein „Jagdpatent“ zurückgeben. Ich stimme ihm zu.

Kudufärsenwundwirkung

Tja wie man sich täuschen kann. AmAnschuß glaubte ich noch, der Schön rote Fleck auf der Decke sei der Einschuß gewesen, aber er war der Ausschuß. Das bemerke ich erst zu Haus, als wir sie umdrehen. Aus der der Decke geschlagen am Galgen zweigen sich auf der Ausschußseite großflächige Blutgerinnsel auf der äußeren Kammerwand. Nach Alexander Gänslers Wunsch habe ich das 2005er 9,3 mm KJG auf 2,5 fache anfängliche Leistung, verglichen mit dem sehr wildpretschonenden 2004er Vorgänger wohl zu einem „9,3 - mm - Zerstörer“ umgebaut. Kurze Fluchtstrecken sind ja was Feines, aber ein paar zig Meter weiter würdest du die Tiere ja hoffentlich auch noch finden, oder? Hier folgt die Bescherung in Bilder:

Kudufärse am Galgen, Ausschuß

Kudufärse am Galgen Einschußblutgerinnsel

KudufärsenEinschuß, innen

KudufärsenAusschuß, innen

Kudufärse: Das durchschossen Blatt von innen

Kudufärsenblattmatsch, Einschußseitig von innen

KudufärsenEinschuß am hinter dem Blatt. Die Messerspitze zeigt den Geschoßweg an.

Schußwürdigung

Der Schuß ging durch das Blatt schräg durch die Lunge. Das 2005er 9,3 mm KJG blieb verschonte das Herz, das heil blieb. Dafür sind 10 m Flucht nichts! Ein kompletter Zusammenbruch nach einem Lungentreffer binnen 10 Metern ist eine außerordentliche Geschoßwirkung. Von der Kammerinnenseite ist der Einschuß etwa 5-Markstück-groß, der Ausschuß faustgroß.

Das muß nicht sein!

Der Einschuß lag vor dem Blatt, war also nicht der gewünschte Neue Haltepunkt. Innen am durchschossenen Blatt ist einiger Matsch und alles blutunterlaufen. Solche Blutergüsse sieht die Küche nicht gern.

Zu Epson sage ich beim Anblick der Bescherung nur

„Zu stark!“

Er nickt zustimmend. Damit ist alles gesagt. Die sehr große Wirkung ist überstark. Mein 2004er 9,3 mm KJG bot mit für viele zufriedene Jäger genügende Wirkung, schonte dabei das Wildpret so sehr, daß man kleine Rehe aus jedem Winkel in jedes Körperteil schießen konnte, ohne die zu zerstören.

Dieselbe Erfahrung machte ich mit meiner flachschießenden 6,5x65 mit, die, je nach Geschoß, die dabei noch 90 cm Tiefenwirkung bot, so daß im Notfall auch große Tier ganz von hinten erfolgreich ins Herz geschossen werden konnten.

Die 3-g-Splitter-Formel soll, außer für Löwen und Bären, wohl besser einer 2-g-Formel-weichen. Das ist die deutliche und wohlverstandene Lehre dieser Bilder.

Ich habe verstanden!

Lutz Möller 25.Juli 2005

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