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Oryx ruht neben der Straße im Etoshapark
Oryxbullen neben der Straße im Etoshapark
Oryxtrittsiegel
Oryxwechsel und -losung
Oryxschluppe unter einem Weidezaun neben einer Schneise
Weide
Oryxe sind Gazellen mit einem kurzen Hals und vorn sehr tief liegender Wirbelsäule. Siehe Haltepunkt auf afrikanische Hornträger. Die stämmigen Tiere können gut Hitze und Trockenheit vertragen. Sie äsen Gras. Sie springe nicht wie der Kudu über Zäune, sondern schlüpfen unterdurch. Daher findet man immer wieder diese Schluppen. Da das Weideland, das für uns wie Busch aussieht, mit Schneisen und Zäunen ins Kampe aufgeteilt ist, kannst du dich auf diesen Schneisen herumfahren lassen und dabei von oben in die Gegend schauen, ob irgendwo im Busch oder auf einer Querschneise ein Tier zu erblicken ist, daß du dann anpirschst. Das Wild findest sich also überall auf den Rinderweiden, wenn es nicht ausgerottet wird. Die Arbeiter bekommen auf den Farmen zwar nur geringen Lohn, aber inbegriffen sind Kost und Logis. Das Wild ist diese Kost. Du kannst Dir also vorstellen, wie fleißig und geschickt die Arbeiter werden, wenn der Bauer die Losung ausgibt, Fleisch soll geholt werden. Wild wird von den Eingeborene als noch nicht geerntetes Fleisch angesehen.
Die Leute kennen mich und es geht wieder mal mit dem Wagen los Fleisch zu beschaffen. Die leichte Heym SR 20 G in 9,3x64 mit dem 2005er 9,3 mm Lutz Möller Geschoß soll ernten. An einer Zaun- und Schneisenkreuzung bemerken wir in der Ferne drei Oryxe. Die sollen es werden. Wir fahren ein Stück zurück und pirschen uns durch den Busch in Deckung an. Als wir in Schußweite sind, ist die große Kuh verschwunden. Erfahrung zahlt sich aus! Zwei junge kleinere Oryxe von erst einigen Jahren stehen noch dumm herum. Na gut! Ich schieße bei mäßiger Sicht auf 150 m stehend angestrichen. Aus der Erinnerung weiß ich gar nicht mehr genau wo ich traf und was sonst noch geschah. Jedenfalls liegen mit drei Schuß zwei Oryxe ohne weiter als 5 m - 10 m flüchten zu können. Als wir am Anschuß sind liegen die Tiere dort. Einer lebt noch. Ich gebe ihm den Fangschuß auf den Träger.
Der erste kleine Oryx. Der Fangschußtreffer am Träger ist zu erkennen.
An den verhältnismäßig kurzen und dünnen Hörnern ist zuerkennen, daß es ich um einen jungen Oryx handelt.
Der zweite kleine Oryx. Sein Treffer wird ein ZNS-Treffer im Rückgrat gewesen sein. Der bannt das Tier an denAnschuß.
Kleiner Oryx aus der Decke geschlagen mit 2005er 9,3 mm KJG - Schuß
Meine Notizen sind zu dürftig, als daß ich im Nachhinein noch viel Vernünftiges dazu sagen könnte. Vielleicht nur, daß mit einiger Übung und dem Willen die Beute zu holen, die Jagd mehr oder weniger wie von selbst abläuft. Ich denke kaum nach sondern handele wie von selbst. Insofern bemerke ich auch gar nicht so viel. Keine Dornen, keinen Knall, keine Rückstoß. Nur am Ende das Ergebnis.
Die Ein- und Ausschußbilder stammen nur von einem Tier. Jedenfalls ist das Verhältnis von sichtbarer Zerstörung und Wirkung (5 - 10 m Fluchtsrecke höchstens) gut!
wir fahren weiter. Links vom Wagen bemerken wir dwars im Gebüsch einen großen Oryx, einen ausgewachsener Bulle. Ruhig vom Wagen aufgelegt gezielt komme ich gut ab. Ich höre Kugelschlag. Das große Tier geht ab. Am Anschuß finden wir hellen Schweiß. Wir verfolgen die Fährte 5 - 600 m. Der Schweiß läßt nach. Da ist was faul! Die such verlangsamt sich. Schließlich brechen wir für den Abend ab. Vermutlich streifte ich einen Zweig auf dem Weg gestreift. Der gleich Schuß, der auf den Kudubullen so erfreulich erfolgreich verlief, geht hier daneben. Mist! Hochmut kommt vor dem Falle!
Auf dem Nachhauseweg springt uns ein kleiner Keiler aus dem Höhen Gras neben dem Weg auf die Fahrbahn. Klopf, Klopf auf das Führerhausdach. Der Wagen hält. Das Schwein fürchtet vor dem haltenden Wagen und rennt auf dem Weg längs weg. Die Jungs sind immer noch hungrig und muntern mich auf. Ich schieße stehend freihändig vom Wagen glatt von hinten auf die Keule. Das getroffene Tier rennt seitlich weg in die Büsche. Ich springe vom Wagen und renn hinterher, kaum langsamer als das Schwein „fliege“ ich durch die Dornen hinterher. Zu entkommen gilt nicht. Nach vielleicht 40 - 50 m kann ich noch einen Schuß antragen. Das Schwein kann nicht mehr weiter, ist aber noch nicht tot. Wir beenden sein Leben und laden es auf.
Kleinerer Keiler auf der Flucht von hinten erschossen. Die Keule ist hin!
Fluchtkeiler halbiert. Ein Keule fehlt
Man muß schon ziemlich auf das Fleisch versessen, wie es die Afrikaner sind, sein, um so einen Schuß zu wollen. Im Nachherein halte ich den Schuß ob der verlorenen Keule für ein Fehler. Auf der anderen Seite hätten wir ohne zu schießen das Schwein nie bekommen. Der zweite Schuß wäre nicht notwendig gewesen. Aber ich war so bestimmt das Schwein nicht entkommen zu lassen, daß ich, wie gesagt im Brass, halt so lange feuerte, bis das Ergebnis klar war.
Zum Abend erblicken wir in der Ferne noch einen großen Oryx. Wir pirschen ihn an. der alte junge ist bestimmt vorsichtig und schlau. Er ist zwischen großen Hackiebüschen bis dahin nur in einer kleinen Schneise gelegentlich zu sehen. Leider zeigt er uns nur sein Hinterteil. Nach dem Fluchtkeiler will ich mit dem hochwirksamen (siehe Wirkungsquerschnitt) 2005er 9,3 mm KJG nicht noch eine Oryxkeule opfern. Ich bin vom Pirschen außer Atem und der Bulle beginnt sich zu trollen. Auf 250 m stehend angestrichen schieße ich dennoch - vorbei! das merke ich schon im Abkommen. Ich höre auch keinen Kugelschlag. Den Schuß habe ich klar vermuckt. Sch. . . .!
Zwei Fehlschüsse zehren am Vertrauen. Der erste auf den getroffenen aber entkommenen Oryx zwar nicht so sehr, weil vermutlich der Zweig im Weg war. Der Grund war also Dummheit, nicht mangelnde Schießfertigkeit. Schlimm genug! Aber diesen zweiten großen Bullen zu verlieren, wäre nicht nötig gewesen. Zudem habe ich mich mit dem Fluchtkeiler noch verschossen und kann nicht nachsetzten. Das war die letzte Patrone am Mann und im Wagen habe ich auch keinen Ersatz. Der Abend naht und wir fahren mit einem Wagen voller Fleisch nach Haus. Aber Platz für einen weiteren Oryx hätten wir noch gehabt.
Nächste Tag, Oryxnachsuche
Lutz Möller 21. Juli 2005
8x68S mit 2005er KJG in Afrika | 8x68S KJG für Afrika
Kudubulle | Warzenkeiler 1 | Kleine Oryxe | Wieder auf Oryx, oder der richtige Abzug | Warzenkeiler 2 mit KJG - Splittern | . . . endlich Oryxe | Kudufärse | wird fortgesetzt . . .
Afrika 2001 ♥Afrika 2005