Lutz Möller Leichtbauwaffen

Leichtbauwaffen

Geschätzter Herr Möller,

ich verfolge öfters Ihre Erörterungen zu verschiedenen Dingen. Heute habe ich eine Frage an Sie, da ich glaube, von Ihnen bekomme ich eine unabhängige Antwort, da Sie mir sicher kein Gewehr verkaufen wollen.

LM: Wer weiß? Ich habe mehrere!

Ich habe kürzlich eine Sauer 202 Outback gekauft, Zeiss 2,5-10x50 Schwenkmontage. Am 200 m Stand lieferte die sehr brauchbare Schußbilder. Die 3 cm Streuung dürften an mir liegen.

LM: Auf 200 m sin 3 cm Streeung ein sehr brauchbares Ergebnis! Senden Sie mir mal eine beschossene Zielscheibe.pdf oder Zielscheibe-weit.pdf!

Dann das große Aha. Schuß auf Rotwild, 192 m. 3 Schüsse aber kein Treffer.

LM: Zu wenig! Standen die andauernd ruhig, oder bewegten die sich (nachdem Sie sich zu schießen entschlossen)?

Selbes Ergebnis trat ein, als mein Bruder zu treffen versuchte, allerdings auf 156 m. Mich verunsicheren ein Büchsenmacher, sowie verschiedene Internet-Beiträge, die sich nachteilig über das Lei.phpetallsystem von Sauer äußern. Ist das wirklich ein nicht gut für die 270 Win. Patrone?

LM: Warum so eine seltene Patrone, statt der gängigen 7x64?

Ich wäre sehr unglücklich, müßte ich künftig mehr Gewicht als nötig durch die Berge tragen.

LM: Das kann ich gut verstehen. Am Berg zählt jedes Gramm einzeln.

Ich wäre Ihnen sehr verbunden, würden Sie mir eine brauchbare Antwort geben.

MFG, Weidmannsheil, Johann Haselwanter, Montag, 11. Juli 2011 20:57

Gruß nach Österreich, Herr Haselwanter, in die Berge,

im Jahr 2007 führte ich in Österreich eine Leichtbauwaffe auf Gams. Siehe Lutz Kärnten Gams 2007, zwar ein andere, nämlich eine Voere LBW in 6,5x63 (noch seltener) mit gewissen Mängeln der Handspannung, deren Schußleistung aber fraglos überzeugte:

Siehe 6,5x63!

Auch oben verursachte ich die Streuung auf 100 m selbst.

Ich kann keinen vernünftigen Grund erkennen, Leichtbau im Waffenbau, gerade bei Jagdwaffen für die Gebirgsjagd, mit Nachteilen zu verbinden, außer selbstverständlich bei zu großem Rückstoß, der aber seit dem 185 g leichten FS7-160, auch bei Leichtbauwaffen ohne Nachteile (wie Bremsenknall,  oder kreuzbrechender Masse

Sax Feuerschlucker

der Sax Dämpfern, wie Svante hier unten anschaulich zeigt,

Svante im SchwedenJägergarten 2009 mit Kreuzschmerzen von den schweren Sax Dämpfern

verbunden zu sein. Mein FS7-160 mit Twistausgleich durch Turbine, siehe folgendes Bild,

FS7-160 Turbine

ausTitan-Dural, 185 g Masse, verlängert Lauf ab Mündung nach vorn 90 mm, umschließt Lauf nach hinten um 70 mm, Anschluß 12 mm langes M15x1 Feingewinde, nimmt Ihnen auch am Berg lästigen Rückstoß, ohne lästigen und gesundheitschädlichen Knall zu verursachen, der auch beim Abzeihen stört. Damit schießen Sie ohne Schußangst oder Mucken entspannt und treffen sicher aus den leichtesten Waffen, die ohne nur schwer zu ertragen, geschweige denn sicher und gut zu beherrschen sind.

Man muß so ein schönes Ding nicht unbedingt haben, um mit einer Leichtbauwaffe gut zu treffen, aber es erleichtert die Aufgabe und macht ihre Durchführung so viel angenehmer, daß jeder, der einmal damit geschossen hat, nicht wieder davon lassen will.

Ich kann keinen Grund erkennen, aus dem heraus ihre Sauer 202 mit Dural-Leichtbausystem, nicht gut schießen und auch entsprechend  treffen sollte. Der Leichtbau verursachte die Fehler jedenfalls nicht. Sofern keine Schützenfehler (einschließlich sich unbemerkt bewegender Tiere) vorlagen, prüfen Sie die in Waffe streut und Oh Schreck angeführten möglichen Fehlerursachen.

Waidmanns Heil, Lutz Möller

Sauer 202 Outback .270" Win

Lies vorher Leichtbauwaffen

LM: Warum so eine seltene Patrone, statt der gängigen 7x64?

Guten Tag Herr Möller,

vielen Dank für die rasche Antwort. Schußbild folgt. Die 270 Win. gefällt mir persönlich besser. Ich habe mit 7x64 angefangen zu jagen, machte schlechte Erfahrungen mit Fluchtstrecken und Wildbretzerstörung.

LM: Mit welches Geschoß?

Die ließen mich dann auf die 270 WSM umsteigen. Tolle Patrone, super Ergebnisse und Weitschüsse ganz einfach. Da aber kein Gewehr bei mir „alt“ wird  . . .

LM: Warum denn?

. . . brauchte ich kurzfristig ein neues. So kam ich auf die Remington 700 in .243" Win. weil mein Büchsenmacher sonst nix lagernd hatte. Bis heute ist die das BESTE! Alle Stück lagen im Feuer!

LM: Von welchem Geschoß? die Hülse der Patrone bliet ja „zu Haus“

Nach einem Schuß nahe der 300 m Marke auf ein Alttier entschloß ich mich aber aus Sicherheitsgründen auf .270 Win umzusteigen. (auch Lagerbestand beim BÜM). Nach einer Jagdsaison tauschte ich nun die Remington gegen die Sauer 202, aus sehr  fragwürdigen Gründen aber „Dumm ist der, der Dummes tut“.

LM: Gut ist, sich selbst mit Abstand betrachten zu können, um iegens Handeln erkennen zu können. Ihr Merkspruch legt dies zu vermuten nahe!

Seit ich jage, experimentiere ich nun mit Waffen, versch. Kalibern und etlichen Munitionen herum. Für die Berge gibt es nichts perfektes.

LM: So, was wäre denn die beste Gamswaffe? Welche Eigenschften

- sollte Sie unbedingt haben?

- wären zu wünschen?

- darf Sie auf kein Fall haben?

Spätestens am Schützen beginnt´s zu happern.

LM: Vermutlich wegen des dauerndenWechsels mit der folgenden nicht eintretenden Übung, Gewöhnung und Verinnerlichung der Bedinung (insbesonder des Abzuges).

Der Rückstoß macht mir keine Sorgen, hatte schon Waffen mit Rückstoßbremse, war schon auf Sau mit „Kanonen“. Bei uns in der Familie wächst man mit Gewehren auf, ein bischen „rumsen“ darf´s da schon.

LM: Aber muß es das für den jagdlichenErfolg?

Eine TIKKA im kal. 270 WSM wog auch nur 2,9 Kilo, die war gröber als die SAUER.

LM: Und deshalb einfacher oder schwieriger zu schießen?

Weidmannsheil Johann Haselwanter, Dienstag, 12. Juli 2011 08:12

Gamswaffe und -geschoß

Betreff: Sauer 202 Outback

Weidmannsheil, Herr Möller,

ich tausche die Waffen um die für mich Beste zu finden. Ich kann Ihnen versichern, daß ich mit jeder bisher geführten Waffe bestens vertraut war und einige duzend Schüsse am Stand abfeuerte, (das ich von so manchem Jagdkollegen und Jagdgast nicht behaupten kann...) bevor ich zur Jagd ging. Aus der 7x64 verschoß ich 8gr. KS und 10,5gr. TIG

LM: Das paßt zu Ihrer Aussage „Ich habe mit 7x64 angefangen zu jagen, machte schlechte Erfahrungen mit Fluchtstrecken und Wildbretzerstörung.“ Allerdings liegt das an den schechten Geschossen, nicht der guten Patrone!

Aus der .270" WSM 9,07gr. AccuBond, 9,07gr. BalisticTip, sowie Oryx von Norma.

LM: Alles Bleierne Sippe. Damit werden Sie keinen Blumentopf gewinnen, wie man hier sagt, wenn man meint, das wird nichts werden

Bei der 243 Win. verließ ich mich auf SierraGameKing mit gutem Erfolg, lediglich der Ausschuß fehlte auf starke Stücke.

LM: Bei dem weichen Bleiflatschen ist das doch selbstverständlich. Sie erwarten von dem armen Ding das Unmögliche. Auch das wird nichts.

Bei der 270 Win. begann ich ebenfalls mit der SierraGameKing, ich glaub 8,4 gr., dann versuchte ich SoftPoint landete bei Nosler AccuBond alles 8,4gr.

LM: Schon wieder.  Nehem Sie mal ein  gutes Geschoß!

Die Sauer 202 schoß ich mit der Nosler AccuBond ein, wie schon erwähnt mit guten Schußbildern, ich veruchte neulich die Hornady GMX, schoß aber wie eine Gießkanne und erschien mir doch sehr stark geladen weswegen ich mir Sorgen um das System machte, und siehe da, die anschließenden Schüsse verfehlten ihr Ziel, hoffentlich nicht weil das Ding nichts wert ist.

LM: An der Waffe liegt das nicht, aber Sie sollen nach den gepreßten besonders schmierigen Kupferlingen unbedingt Ihr Rohr chemisch reinigen!

Die beste Gamswaffe, wie sieht die aus - gute Frage! Sauer 202 Outback ist nahe dran (vorausgesetzt das System hält und ist schußfest, immerhin hängt das ZF dran), leicht, kurz, führig, aber zu teuer, deshalb fast zu schade. Remington 700 DM auch gut, aber ohne Abzugtuning nicht toll. Mein Bruder hat eine Blaser R8, stabil, sicher, aber sch... schwer. Im täglichen Jagdbetrieb bedarf es an keinerlei Schnick-Schnack, die Waffe muß verläßlich, führig, leicht und unempfindlich sein. Syntethikschaft ist Voraussetzung.

Vom Gamsgeschoß erwarte ich mir eine gute Flugbahn (auf 300m weniger als 20 cm Tiefschuß) und im schwierigen Gelände gute "> Wirkung, lange Fluchtstrecken können bei uns in Tirol einen Verlust des Stücks bedeuten, da eine Bergung unmöglich sein könnte. Ob ein Gewehr mehr oder weniger „schlägt“ ist mir ziemlich gleichcgültig. Der eine Schußwaffe auf lebendes Wild führt sollte soetwas aushalten und schußfest sein. Alles andere ist dem Wild gegenüber nicht fair. Sollte ich jemals erschossen werden, dann bitte von jemandem der was davon versteht ;-) Scherz nebenbei.

LM: Danke für Ihre Ausführungen.

Weidmannsheil aus Tirol, Dienstag, 12. Juli 2011 12:43

Sauer 202 Schwierigkeiten behoben

Geschätzter Herr Möller,

vielleicht können Sie sich an mich erinnern, hatte Schwierigkeiten mit meiner neuen Sauer 202 Outback. Ich schulde Ihnen noch das 200 m Schußbild. Ich habe jetzt eine neue Montage, und neue Munition. Anbei das Schußbild von heute morgen.

Mieming 200 m, Norma .270 Bleispitz 8,4 gr.

LM: Geht doch! Auf 200 m ist das erstklassig! Danke.

Weidmannsheil Johann Haselwanter , Sonntag, 7. August 2011 14:10

Gönne Dir MJG der Lutz Möller GmbH vom Erfinder selbst.

Du wirst kein besseres Jagdgeschoß finden.

Lutz Möller

Lutz Möller