Lutz' Büffeljagd Australien 2008 Esel an der Kiesgrube

Lutz' Büffeljagd in Australien 2008

Esel an der Kiesgrube

Vorwort | Anreise | Wasserbüffel auf den Stich | Nils' Stier | Hunting makes You fat! | Langohrblutbad | Quelle | Postflieger | Wiesenbüffel | Tod am Sumpf | Lutz' Stier | Drei Seen | Angriff im Busch | Büffel-breit-Versuche | Eselpirsch | Büffelpirsch | Esel am Buschfluß | Esel an der Kiesgrube | Büffel + Raabe | Tropenparadies | Gewaltig! Frachtfliegerbüffel! | Pestkampf | Waffeneinfuhr | Abflug | Büffeljagdreisen nach Australien | Bogenjagd | Versuche 2008

Mach' so weiter!

Hallo Herr Möller

Ich habe gespannt ihre Australien-Reise und die damit verbundenen Echos zum Langohrblutbad via E-Mail verfolgt. Nun habe ich nur eine Bitte an Sie, bleiben Sie wie Sie sind und machen Sie so weiter.

Viele Grüße Kai, Freitag, 15. August 2008 15:29

Lieber Kai,

danke für Ihre Aufmunterung und -forderung. Letzterer folge ich gleich hier mit Esel an der Kiesgrube.

Waidmannsheil, Lutz Möller,

Unzurechnungsfähig

Moin Herr Möller,

Schön, daß Sie wohlbehalten wieder da sind.

Meine ersten Versuche mit den 7,6 mm KSG Sergey habe ich hinter mir 5,02 Gramm Norma MRP in der Norma-Hülse erscheinen als das Meiste, das sich ohne Bremse schießen läßt. Das Mündungsfeuer ist gewaltig und die Aufsicht auf dem Stand meinte, daß es ziemliche Schläge täte. Ich versuche nachher mal, mein Einsatzgeschwader (50 Sergeys, frisch geladen) abzulichten.

LM: Ja bitte, senden Sie Bilder!

über das Esel-Schlachtfest mag man geteilter Meinung sein. Ich selbst empfinde Tiere abzuschlachten nicht unbedingt als mein Ding - kurzum, wenn es um ein solches Blutbad geht, wird mir eher schlecht. Aber das ist meine eigene Meinung. Ich bin in keiner Lage, irgend jemand anders etwas aufzuzwingen, vor allem dann nicht, da es in der EU doch ähnliche Handlungen gibt: Hier werden vollständige Bestände (170.000 Hühner), weil in 5 km Umkreis die Vogelgrippe aufgetreten ist, umgebracht. Da wird in Großbritannien ein Großteil des Rinderbestandes wegen BSE-Gefahr „gekeult“, sprich abgeschlachtet. Die Tiere müssen dort sterben, weil irgendein profitgieriges Arschloch die Temperatur beim Eindampfen Scrapie-infizierter Schafe nicht hoch genug gestellt und das infektöse Tiermehl (!! Rinder sind Pflanzenfresser!!) an die Bauern verschachert hatte. Niemand nimmt ernsthaft daran Anstoß. Es ist diese Doppelmoral, die mich in Deutschland so extrem anekelt.

Doppelmoral und Intoleranz findet man in Deutschland leider viel zu häufig. So haben meine Arbeitskollegen mich bei den Behörden als unzurechnungsfähig angezeigt. Begründung: Ich würde Großkaliber schießen und würde eine schwere (.300 Win. Mag. bzw. .50" BMG) haben wollen - dies sei nicht normal, man würde in Deutschland gefälligst Luftgewehr oder maximal KK schießen müssen. Insbesondere als Frau, die hätten im Schützenverein höchstens als Raumverzierung etwas zu suchen.

LM: Ach so? Meine Tochter und ihr Freund durchlaufen in den Schul-, bzw. Semesterferien gerade eine gagdausbildung. Meine Tochter ist – wie sie auch – weiblich, klein dazu, dennoch schießt sie ebenso Flinte und großkalibergewehr.

Die Behörde tat den Vorwurf als völligen Blödsinn ab. Ich bin über gewisse Kollegen am Arbeitsplatz entsprechend verärgert (sehr zurückhaltend formuliert).

Oder nehmen wir die Intoleranz, wenn es z. B. um sportliches Flintenschießen geht. Eine Flinte hat gefälligst zwei Läufe, die einzeln geladen werden, zu haben. Vorderschaftrepetierer sind vollständig abzulehnen, denn spätestens, seit dieser Wahnsinnige in Erfurt mit seiner Glock 17 wütete, sind Pump Actions im Blickpunkt der Gesetzgeber und gesellschaftlich geächtet. Selbstlader gehen gar nicht. Das gehöre nicht auf den Schießstand sagen viele Schützen bzw. Jäger). Daß es andererseits durchaus könnens bedarf, IPSC Flinte zu schießen und auch eine Molot V12 oder Saiga beherrscht werden muß, scheinen viele dabei völlig zu vergessen. Nein, es kann nicht sein, daß jemand diesen Sport ausüben will, weil wir der Meinung sind, das gehört sich nicht (Aussage meiner Arbeitskollegen).

Ich glaube, deren Einstellung vertritt die Mehrheitsmeinung in unserem Lande.

Unabhängig davon wird mir die Behörde die Molot bewilligen - ohne Rücksicht auf die Intoleranz, die in manchen Teilen Deutschlands herrscht. Ob diese Flinte jagdlich sinnvoll einzusetzen ist, sei dahingestellt - jedenfalls werde ich es aller Voraussicht nach nicht wagen, damit die Flintenprüfung in der Jägerprüfung abzulegen - denn ich bin mir sicher, daß es dort wieder heißt, daß man mit (angeblichen) Kriegswaffen nicht auf die Jagd gehen darf und ein Selbstlader nicht die Ansprüche an das jagdliche Ehrgefühl erfüllen würde.

Torsten Bogen steht

Muß es den auf der Jagd nur so altväterlich mit Pfeil und Bogen zu gehen, wie hier in Finnland

Oder doch lieber wie Dirk mit AK-47, hier in Finnland im Waffenladen. Die Finnen finden nichts dabei.

Manche Finnen gehen lieber so zur Jagd,

M16

aber manche Deutsche lieber so!

Finne mit Mosin Nagant

Dieser Finne liebt alte finnische Militïärwaffen (siegreich gegen Rußland geführt) heute mit Schalldämpfer!

Svantes Grünes Ungeheuer ist lederbezogen, im jahrzehntelangen Gebrauch speckig geworden. Na und? Das langt immer noch zur Gold in der schwedischen Nationalmannschaft bei den Europameisterschaften in Kattowitz / Schlesien 2008

Ich stehe ganz klassisch da, aber treffe auch mit dem ersten Schuß auf 170 m eine Bierdose. Lies hier . . .

Netterweise finanziert die EU unsere Jagdhütte. Daneben Dirks eigenfinanzierte Blaser BBF 95

Huskvarna-2.jpg

muß man so aussehen?

TRG 21

Oder geht so auch? Mit altmodischem Mantel und neumodischer Warnweste?

Oder so in Tarnkleidung?

Ey, wenn du richtig triffst (hier schnell flüchtenden Hirsch auf ~ 200 m) und Spaß dabei hast, ist das doch vollkommen wurst!

Aber egal. Intoleranz findet man überall, Moralapostel auch, ebenso Leute, die andere Menschen aufgrund ihrer eigenen Ethik lieber dahinsiechen lassen, als ihnen einen würdigen Abschied aus dem eigenen Leben zu ermöglichen. (LM: Siehe dazu Sterbehilfe) Hiermit müssen wir in Deutschland leider leben.

Mit freundlichen Grüßen, Saskia W. 15. August 2008

Liebe Frau W.

Arschlöcher gibt es überall. Man muß sich nicht an deren Tisch setzen. Seinen Umgang sucht man ich am besten selbst aus. Sollen Heuchler und Miesmacher sich doch empören, die Welt beweinen, oder an ihren Magengeschwären verrecken. Mir ist meine Zeit in der Welt für schlechte Laune zu kurz. Ich nutze nach Kräften die Gelegenheiten mir selbst und Anderen Freude zu bereiten. Der Kampf gegen Mist kann dazu gehören. Also verzagen Sie bitte nicht über die Schlechtigkeit der Welt, sondern suchen den Sonneschein. Den gibt es genauso.

Also bis später, Ihr Lutz Möller,

Esel an der Kiesgrube

So, nun aber genug der Vorrede. Nils hatte die Esel für sich bereist abgehakt. für ihn ist das Eselschlachten nichts mehr. Ich will gleichwohl mit meinem 9,3 mm KJG noch einige auf die graue, schwarze oder auch andere Decke legen, siehe Zesel mit Roland. An der Straße liegt eine verlassen Kiesgrube, ehemals benutzt besagte Straße zu bauen. Dort findet sich also ein Weg abseits der Straße. Den fahren wir rein. Rinder stehen dort. Die Rinder sehen uns und bewegen sich fort. Eselaugen sind Höhe r. Die Fluchttiere halten aus ererbtem Wissen artig Abstand. Sie erfordern oft weite Schüsse.

Die 9,3x64 mit ihre gestreckten Flugbahn erleichtert mir den Angriff auf die, wie üblich, kleine Herde.

Die blöden Brahamarinder als Tarnung für allgemeines Ger�usch und Bewegung nutzend, gelingt mir mich in eine anf�ngliche günstige Schußlage auf etwa 200 m anzunähern. Die Rinder sind noch eine weitere Hilfe. Als ich das Feuer er�ffne, bewegen die sich fort. Diese Unruhe lenkt die Grautier von mir ab und ich kann gezielt weiter feuern. Die sich bewegenden Opfer zwischen den Stangen auf mittlere Entfernungen richtig zu erwischen ist nicht einfach. Man muß sehen, erkennen, unverz�glich handeln, ggf. sicher schießen. Bedenke Walter Pl�ger „Trage nur Schüssean, derer du sicher bist! “ Das will ich. Diese Entscheidung muß als Grundsatz im Hirn festsitzen. Dann leitet dieser Grundsatz das Handeln, ohne sich das lange ins bewußtsein rufen zu müssen. Ich handele.

Der Entkommene

Hinter der Kiesgrube staubt es. Da war ein Langohr, das letzte übriggebliebene. Es war unbeschossen entkommen. Allein, verlassen, rief es seine vertraute Herde. Die kam nicht. Ohren können orten, nicht nur lange, sondern auch runde, meine → Ich kam mit der 9,3x94 schoß, dann staubte es.

Da liegt der letzte Rufer

Ich setze ihm auf 200 m stehend angestrichen das 9,3 mm KJG von vorn auf auf den Träger

Der mittige Einschußauf 200 m mit der 9,3x64. Er hörte nicht mal mehr meine Büchse knallen! Der Schweiß an den N�stern zeigt die zerschossene Drossel vor der HalsWirbelsäule an. D. h. der Treffer lag genau mittig. Da kommt Freude auf. Stolz folgt.

Dieser Grau starb leider nicht so leicht. Ich m��te ihn in dem anf�nglichen Gewusel dreimal treffen, bis ich den endgültigen Treffer antragen konnte.

Der letzte, linke Treffer lag endlich schulbuchmußig richtig knapp hinter dem Vorderlauf unten im Herzen. In solch unübersichtlichen Lagen ist gute Übung so lange nachzuschießen, bis der gewünscht Erfolg eingetreten ist, sprich das Tier fällt. Hier gelang mir der entscheidende Treffer zwar nicht auf Anhieb, aber immerhin binnen Minuten.

Der Graue schweißte schon

Noch mal Schweiß, weiter weg vom Fall

Wieder Schweiß, näher am Anschuß

Wieder ist ein Grauer tot

Einen anderen Grauen erwischte ich sofort mit bestem Ttreffer

Nachdem wir alles in Augenschein nahmen, verlassen wir die Walstatt

Wildwechsel durch verbranntes Gras. Der Busch brennt oft

Das war der Erste. Der Treffer auf ~ 200 m könnnte aus der Lage besser nicht gewesen sein.

Mein Hut wirft seinen Schatten

Hier ein Blattschuß

Treffer - Schweiß - Tod, schnell und gut

Auf einen Dezimeter (Bierdeckel) kommt es bei den großen grauen Tieren gar nicht an. Dieser Treffer hier oben drüber ist genauso gut wie einer 10 cm weiter hinten. Stehend angestrichen oder freihändig auf mittlere Entfernung ist unter Zeitdruck auch kaum mehr Genauigkeit drin. Nicht jeder kann wie Torsten auf 170 m stehend freihändig einen Impala im Höhen Gras von vorn mit KopfSchuß Fällen. Aber wenn man übt, sich prüft, und weiß was man kann, kann man das guten Mutes versuchen und wird sich, zumindest anfangs, wundern, wie gut das geht. Dieses Urvertrauen in die Waffe (erstmal vor Jahren von Uwe Jellinek mit seiner 9,3x64 KJG alt Ladung empfunden und so genannt, dann in jagdliche Erfolge umgesetzt) muß man sich erst mühsam erarbeiten. Das zu empfinden und zu können kommt nicht von selbst. Schußangst und Mucken müssen überwunden werden, bis sich eine gewisse Leichtigkeit im Umgang mit der Waffe einstellt. Der meinen Geschossen eigene, geringe Rückstoß hilft dabei, genau so wie deren gestreckte Flugbahnen. Aber alle günstige Technik ersetzt nicht das unabdingbare geistige Gerüst im Kopf um in unvorhersehbaren jagdlichen Lagen sich bei passender Gelegenheit unbewußt zum Schuß zu entscheiden und die Gelegenheit in schnellen, fernen Tod umzusetzen. Der Augenblick zu handeln ist oft nur kurz. Ihn zu nutzen erfordert, Erfahrung, Augenmaß und Mut.

„Zaudern und Harren“ schrieben unser Eltern im Osten an die Wände, als die Russen in unser Reich vorrückten „hält Manchen zum Narren“. Manch Zauderer wurde erschlagen oder erschossen (lies Russische Greuel in Elbing).

Ostfront

Ostfront

Esel, zumindest wilde, sind nicht so blöd einfach nur stehen zu bleiben und sich abschießen zu lassen sich. So ein Angriff auf eine Herde, mit dem Ziel alle zu töten, erfordert Vorsicht, übersicht, Entschlossenheit und verläßliche Schießfertigkeit. Nur mit all dem gelingt der Erfolg. Dieselben Vorraussetzungen sind es auch, um aus so einem Eselschlachtfest mit gutem deutschen Gewissen herauszugehen, nämlich dem Wissen den Tieren kein unvermeidbares Leid zugefügt zu haben. Dieser Tierschutzgedanke findet sich seit den dreißiger Jahren des 20ten Jahrhunderts auf Wunsch deutscher Jäger im Gesetz. Das ist gut so. Diesen Gedanken nach Kräften umzusetzen gibt ein gutes Gefühl. Auch hier bei diesem Eseln an der Kiesgrube.

Wenige hundert Meter weiter vermutete Roland den Entkommenen. Auf dem Rückweg prüfen wir die Lage

Mensch und Termitenhügel im Grase

Hohes Gras ist eigentlich kein Eselland

zurück am Anfang liegt hier eines der ersten Opfer mit offensichtlichem Lungenschuß. Viel besser geht das unter den Umständen (Menge, Entfernung, Bewegung) und überhaupt sowieso nicht!

Lutz Möller, 15. August 2008

Vorwort | Anreise | Wasserbüffel auf den Stich | Nils' Stier | Hunting makes You fat! | Langohrblutbad | Quelle | Postflieger | Wiesenbüffel | Tod am Sumpf | Lutz' Stier | Drei Seen | Angriff im Busch | Büffel-breit-Versuche | Eselpirsch | Büffelpirsch | Esel am Buschfluß | Esel an der Kiesgrube | Büffel + Raabe | Tropenparadies | Gewaltig! Frachtfliegerbüffel! | Pestkampf | Waffeneinfuhr | Abflug | Büffeljagdreisen nach Australien | Bogenjagd | Versuche 2008